Ich konnte "Zokkon", wie die Bahn offiziell heißt, letzte Woche testen.
Wartezeit betrug an einem, wie ich finde, eher nicht so vollen Tag, knapp 60 Minuten. Der Wartebereich außen ist quasi nicht thematisiert und auch etwas zu offen, sodass sich die Leute teilweise zu dritt oder zu viert nebeneinander stellen. Im Gebäude selbst ist alles farblich angepasst, aber das würde ich jetzt Theming nennen. Videos und Schilder weisen mehrfach darauf hin, dass die Fahrt sehr extrem sei und man sich bitte stets "in die Kurve hineinlegen" soll und den Kopf nicht in die falsche Richtung drehen soll, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Das jagt jedenfalls schon ordentlich Respekt ein. Am Ende des Wartebereichs müssen alle losen Gegenstände in einen Spind eingeschlossen werden (Schuhe darf man anbehalten), den Schlüssel trägt man um das Handgelenk. Anschließend läuft man durch eine Sicherheitsschranke wie am Flughafen, es sind auf Mitarbeiter mit Handgeräten zur Kontrolle vor Ort, wobei ich tatsächlich eher den Eindruck hatte, dass das ganze Fake ist, denn schließlich hätte spätestens bei einem Gürtel nachkontrolliert werden müssen. Tatsächlich sind aber locker 100 Leute vor mir durch, ohne dass irgendwas beanstandet wurde. Anschließend werden immer zwei Wagen in einem Raum versammelt, wo es noch einmal das Hinweisvideo zu sehen gibt sowie lustige Klatschrhythmen mit Sicherheitshinweisen im Chor durch das Personal. Man schaut sich im Raum den Film zweimal ein, einmal von weiter hinten, dann direkt vor den Bildschirmen. Anschließend geht es in die Station. Dort wartet man einen weiteren Wagen ab. Wie bei Eejaneika muss nach dem Einsteigen und Festgurten dem Personal die gelbe Lasche präsentiert werden, um nachzuweisen, dass man angeschnallt ist. Sitzposition und Bügel empfand ich als angenehm.

Die Fahrt beginnt nach einem Countdown und es folgt gleich der erste Launch, der nach einer Kurve in der höchsten Stelle des Coasters mündet. Dort ist die Bahn recht langsam, von außen sieht es manchmal so aus, als würde der Wagen den Anstieg gar nicht schaffen. Es folgen ein paar nette, bodennahe Kurven und eine ziemlich unnötige Trimbrake, die den Wagen vor dem zweiten Launch hoch auf den Spike abbremst. Man wird auch rückwärts noch etwas beschleunigt, aber der rückwärts durchfahrene Teil ist eher kurz. Anschließend wartet man in einem Tunnel vor einer Weiche auf den nächsten Launch. Im Hinweisvideo wird ausdrücklich diese Stelle eingeblendet mit dem Hinweis, dass der heftigste Teil des Coasters danach folgen wird, dementsprechend waren die Erwartungen hoch. Tatsächlich kommt ein langer Launch und daraufhin ein paar erhöhte sowie bodennahe Kurven bis zur Schlussbremse. Klar ist man etwas schneller als zuvor, aber von der Gesamtintensität ist es nicht mehr im ersten Teil.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Sitzposition den Reiz der Anlage ausmacht. Im Wesentlichen ist es ein Coaster, der bei einer normalen Sitzkonfiguration wenig spektakulär wäre, sowohl von der Beschleunigung als auch von den anderen Kräften. Durch die Sitzposition und die relative Freiheit kommt in gewisser Weise Motorrad-Feeling auf. Die Bahn ist aber bei weitem nicht so extrem, wie einem das Hinweisvideo im Vorfeld weismachen möchte (da war Fujiyama deutlich krasser, was die Kräfte angeht).
Leider gab es keine Onride-Fotos zu kaufen. Aber ein paar Bilder habe ich euch dennoch mitgebracht.