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[Presse] Auf der Pirateninsel hat eine starke Frau das Sagen

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Berg-und-Talbahn Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  21.04.2005 Donnerstag, 21. April 2005 11:59
Berg-und-Talbahn Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Andrea

Deutschland . RP
Hier ein Zeitungsbericht, wo über die Familie Löwenthal berichtet wird, die die Pirateninsel besitzt.

ZitatMarlis Loewenthal leitet ein Millionen-Unternehmen - Morgen startet der Frühjahrsmarkt


ca Lüneburg. Die letzten Gäste steigen gegen 23 Uhr aus den Karussells auf dem Hamburger Dom. Eine halbe Stunde später rollen zwei Autokräne an, um mit ihren starken Armen zu helfen, die Wildwasserbahn "Pirateninsel" abzubauen. "Wenn meine Jungs gut drauf sind, schaffen sie das in 18 Stunden", sagt Marlis Loewenthal. Für den Aufbau in Rekordzeit benötigen die zehn Mitarbeiter 24 Stunden. Doch bei ihren Umzug vom Heiligengeistfeld auf die Sülzwiesen konnten sie sich ein wenig mehr Zeit lassen. Schließlich beginnt der Frühjahrsmarkt erst am morgigen Freitag.
Marlis Loewenthal managt mit ihrem Sohn Daniel (29) ein mittelständisches Unternehmen. Mit Schaustellerromantik hat das nur noch am Rand zu tun. Eher muss sie wie die Gäste in der 430 Meter langen Wildwasserbahn so manche Überspülung hinnehmen und reagieren. Acht Millionen Mark hat ihre Bahn vor elf Jahren gekostet. "Heute sagt die Konstruktionsfirma: ,Wir fangen erst bei einer Investition von zehn Millionen Euro an zu zeichnen' ", erzählt die Geschäftsfrau.

36 Fahrzeuge braucht sie, um die 600 Tonnen Stahl der Anlage, alles Gerät und die Unterkünfte ihres Personals zu transportieren. Für Strecken über 100 Kilometer setzt sie auf die Eisenbahn: "Das hat mal 30 000 Mark gekostet, heute wollen die 30 000 Euro", sagt die 49-Jährige. Für 16 Tage auf dem Münchner Oktoberfest zahle sie 50 000 Euro Standgebühr. Strom, Benzin, Wasser - alles sei teurer geworden: "Wir haben zwar unseren Umsatz gehalten, aber die Kosten haben sich verdoppelt."

Die Branche ächzt schwer, und auch Marlis Loewentahl kennt die Gründe, die es für die reisenden Unternehmer schwerer macht: Jugendliche geben das Taschengeld fürs Handy aus, Freizeitparks locken, die allgemeine Lage ist sowieso mies. Doch die Präsidentin der europäischen Schaustellerfrauen sagt auch: "Viele Kollegen müssen sich in Sachen Qualität an die eigene Nase fassen." Sie setzt daher auf Schulungen, bessere Ausbildung der vielen polnischen und rumänischen Beschäftigten. Denn Deutsche melden sich selten auf das Schild "Junger Mann zum Mitreisen gesucht".

Die Loewenthals haben sich ein zweites Standbein geschaffen: "Seit acht Jahren organisiere ich Weihnachtsmärkte in England." Beim ersten in Birmingham ging's in die Hose, 30 000 Mark Lehrgeld musste sie zahlen. Inzwischen lieben die Briten "german"-Bratwurst und -Glühwein. In fünf Städten ist sie aktiv, hat ihren Bruder und den Ex-Mann bei der Organisation eingebunden.

Neben kühlen Zahlen schimmert dann doch durch, warum der Jahrmarkt eine Leidenschaft ist und warum sie nach zwei Monaten Pause ihr Winterquartier in Delmenhorst immer wieder verlässt. "Ich komme aus einer Schaustellerfamilie", sagt sie. Seit mehr als hundert Jahren handeln die Mankes mit Eis. Die junge Marlis machte mit 19 Abitur und wollte Lehrerin werden. Doch dann traf sie ihren Traummann auf dem Rummelplatz. Das Paar machte sich selbstständig, kaufte vor zwanzig Jahren die erst mobile Wildwasserbahn der Welt. Heute ist sie mit der vierten unterwegs und auch ihr ehemaliger Mann besitzt eine Bahn.

Schausteller leben mit ihren Mitarbeitern Wagen an Wagen. "Wir kennen uns, wir leben 24 Stunden am Tag zusammen." Marlis Loewenthal macht in der Früh belegte Brötchen, kocht mittags Gulasch für die Truppe. Und die Chefin weiß, wie ihre Polen leiden, weil sie Frau und Kinder nicht sehen können. Deshalb können die Männer zwischendurch für einen Besuch nach Hause fahren und nicht nur in der Winterpause.

So wie sie vor 30 Jahren auf die Kirmes zurückkehrte, haben es auch ihre Kinder gehalten: Nadine (24) reist mit dem Vater, Daniel brach sein Betriebswirtschaftsstudium nach drei Semestern ab und keult mit seiner Mutter auf den Festplätzen zwischen Hamburg und München. Sie streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn und ihre blauen Augen lachen: "90 Prozent der Schaustellerkinder kommen zurück, dieses Leben lässt einen nicht los."


Quelle: landeszeitung.de
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Kirmo Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  21.04.2005 Donnerstag, 21. April 2005 13:32
Avatar von Kirmo Kirmo Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
Hallo.
Ich wußte noch gar nicht, dass die Pirateninsel mal in München gestanden hat. S
Die Wildwasser 3 von Löwenthal ist zwar öfters in München, aber die hat mit der Bahn nun gar nichts zu tun und mit Frau Löwenthal auch nicht.
Aber wahrscheinlich ziehen die Zeitungsschreiber sich sowas wieder aus den Fingern, denn das Oktoberfest kennt die breite Masse der Leute nunmal.
Gruß
Kirmo
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