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[Presse] Sicherheitsverwahrung für Schausteller

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JUK Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  25.04.2005 Montag, 25. April 2005 21:54
Avatar von JUK JUK Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
Quelle: oberpfalznetz.de 707916-118,1,0.html

Ein Mann, von dem Gefahr ausgeht
34-Jähriger kommt in Sicherungsverwahrung - 18fach vorbestraft - Meist im Raum Weiden unterwegs
Amberg/Weiden. (hou) Weil von ihm eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, blieb der Ersten Strafkammer beim Landgericht Amberg keine andere Wahl: Sie ordnete Sicherungsverwahrung für den 34-jährigen Schausteller Robert W. an.

Der Prozess stellte ein Novum in der Amberger Justizgeschichte dar. Denn erstmals hatte eine Kammer darüber zu befinden, ob die von ihr zunächst unter Vorbehalt ausgesprochene Sicherungsverwahrung real zu vollziehen ist. Der Hintergrund: Im August 2003 war der bis dahin 18fach vorbestrafte Robert W. zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Dabei behielten sich die Richter eine spätere Sicherungsverwahrung vor und machten somit von einer neuen strafprozessualen Möglichkeit Gebrauch.

Robert W., in Franken geboren und bisher vierzehn seiner 34 Lebensjahre hinter Gitter, war im Jahr 2002 einer von mehreren Häftlingen, die in der JVA Amberg einen Mitgefangenen übel traktierten, ihn auch zu erpressen versuchten. Der Schausteller, dessen wenige Zeit in Freiheit sich vornehmlich im Raum Weiden abspielte, hat unterdessen die Hälfte der vier Jahre abgesessen.

In einem Prozess, der den Schuldvorwurf als rechtskräftig festgestellt sah, wurde von der Strafkammer sehr sorgfältig recherchiert, ob Robert W. sein Verhalten unterdessen änderte und - wie Landgerichtspräsident Klaus Demmel wörtlich sagte - "er sich neue Strukturen für sein Leben gegeben hat". Nach fünfstündiger Verhandlung wurde dies klar verneint. Mehrere Zeugen, vornehmlich Justizbeamte, waren gehört worden.

Der 34-Jährige, als Schläger ebenso aktenkundig wie als Brandstifter, Betrüger, Nötiger und Dieb, hatte in der vergangenen Zeit einen ganz gravierenden Fehler gemacht: Als man ihm in der JVA Arbeit besorgte, stahl er einen aus Ton geformten kleinen Engel. Das wurde ihm jetzt zum Vorhalt gemacht. LG-Präsident Demmel: "Er kann sich einfach nicht ändern".

Staatsanwalt Joachim Diesch beantragte die Sicherungsverwahrung, Verteidiger Dr. Hans-Wolfgang Schnupfhagn aus Weiden wollte seinem Mandanten eine Chance eingeräumt sehen. Robert W. bekam sie nicht. Er bleibt nach seiner vierjährigen Haft hinter Gitter, weil die Gefahr weiterer Straftaten von ihm ausgeht. Als man ihn abführte, rief er laut: "Ihr seid alle Nazis". Damit, entgegnete Präsident Demmel, habe der Mann "seinen wahren Charakter offenbart".
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