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[Presse] Der Herr der Legosteine und Horrorkabinette

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stilbruch Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.03.2010 Donnerstag, 11. März 2010 12:44
Avatar von stilbruch stilbruch Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Dirk Lather
Bad Homburg vor der Höhe
Deutschland . HE
ZitatDer Herr der Legosteine und Horrorkabinette

Der Chef des weltweit zweitgrößten Freizeitparkbetreibers blickt gelassen auf die weltweite Wirtschaftskrise: Sein Unternehmen wächst auch in der Flaute. Mehr als 50 Attraktionen gehören zum Merlin-Reich. Angefangen hat für Varney alles mit einem kleinen Fisch.

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LONDON. Er würde es wahrscheinlich nie zugeben. In einem einfachen Büro und mit festem Boden unter den Füßen fühlt Nick Varney sich
viel wohler als in der Gondel seines Riesenrads 135 Meter über der Erde, dem berühmten "London Eye". Da bekommt der Chef des
Freizeitparkbetreibers Merlin Entertainments schon mal feuchte Hände und vermeidet den Blick nach unten, erzählen Menschen, die ihn kennen. Er selbst sagt nur so viel: "Irgendwann hat man von dort oben alles gesehen." Es gebe nicht mehr viel Neues zu entdecken, murmelt er.

Ansonsten ist er deutlich gesprächiger, wenn es um sein Unternehmen geht - vor allem in diesen Tagen, in denen er immer wieder klarstellen muss: Nein, wir haben unseren Börsengang gar nicht verschoben, weil wir nie einen konkreten Termin genannt haben. Ja, ein Börsengang bleibt weiterhin eine Option für uns. Und nein, auf einen Termin haben wir uns noch immer nicht festgelegt.

Der 47-Jährige hat Merlin mit einem Jahresumsatz von zuletzt 769 Millionen Pfund und knapp 40 Millionen Besuchern zum weltweit zweitgrößten Vergnügungsimperium aufgebaut - gleich hinter Disney.
Zum Merlin-Reich gehören mehr als 50 Attraktionen, darunter Wachsfiguren- und Gruselkabinette ("Madame Tussauds", "Dungeon"), Legoland und in Deutschland der Heide-Park Soltau.

Seit fünf Jahren ist der Finanzinvestor Blackstone an dem Unternehmen beteiligt, und seither ist klar: Irgendwann wird die Investmentfirma
Merlin an die Börse bringen. Im Februar hat Blackstone allerdings den Schritt aufs Parkett bei dem OnlineReisebuchungssystem Travelport abgesagt. Damit stand für jedermann fest: Auch bei Merlin wird es vorerst nichts mit der Aktienemission.

"Ohnehin brauchen wir einen Börsengang nicht um jeden Preis", sagt Varney. Das Unternehmen sei durchfinanziert - bis Mitte 2012. Etwa 100 Millionen Pfund investiert Merlin jährlich, um neue Horrorkabinette zu eröffnen, um aus Tausenden von Legosteinen Mini-Welten zu bauen. Zuletzt hat das Unternehmen einen Freizeitpark in Florida übernommen und will diesen in das größte Legoland der Welt verwandeln.

Von Jahr zu Jahr glänzt Merlin mit zweistelligen Zuwachsraten beim Umsatz und beim operativen Gewinn. "Das haben wir in Aufschwung- und
in Abschwungphasen geschafft, unabhängig davon, ob die Fußball-WM stattfand oder Terrorattacken die Welt erschütterten, ob wir einen
extrem heißen oder verregneten Sommer hatten", sagt Varney und lehnt sich zufrieden in seinem Stuhl zurück.

Mit der gleichen Begeisterung, mit der der Mann über Zahlen und Zukunftspläne seines Unternehmen reden kann, spricht er auch über die Attraktionen - am liebsten über die Aquarienkette "Sea Life", mit der alles seinen Anfang nahm. "Es fing mit einem kleinen Fisch an", sagt Varney und nestelt eher unbewusst an seinen Manschettenknöpfen, die ein Fisch ziert.

Ende der 90er-Jahre war Varney einer der Topmanager bei dem britischen Freizeitparkbetreiber Vardon, dem auch "Sea Life" gehörte. Er wurde zum Unternehmer, indem er die Aquarienkette über ein Management-Buy-out von seinem alten Arbeitgeber übernahm und nach und nach weitere Freizeitattraktionen dazukaufte.

Der Kern des Managementteams ist bis heute der gleiche geblieben.
"Und auch die Unternehmenskultur", erzählen langjährige Mitarbeiter. "Es geht hier eher zu wie bei einem Familienunternehmen: direkte Ansprache, kurze Wege - wie im Rugby eben." Es ist der Sport, den Nick Varney früher mal gespielt hat. Heute geht er in seiner Freizeit fischen oder ist in einem seiner Vergnügungsparks unterwegs, um neue Attraktionen selbst auszuprobieren.

Ein Ende der Expansion sei bei Merlin noch nicht in Sicht, sagt Varney. Und so schnell werde er aus dem Vergnügungsgeschäft auch nicht herauswachsen - trotz seines Alters. "Unser Unternehmen hat sich enorm verändert, es wird nicht langweilig."


Quelle: Handelsblatt

liebe Grüße,
Dirk
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Bubu Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  11.03.2010 Donnerstag, 11. März 2010 17:00
Avatar von Bubu Bubu Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Stefan
Berlin
Deutschland . BE
Interessanter Bericht und wirklich sehr netter Mensch! 0 gefällt das

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