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[Presse] Space Park (taz)

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JUK Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  15.09.2004 Mittwoch, 15. September 2004 22:52
Avatar von JUK JUK Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
ZitatArtikel aus der taz Bremen vom 15. 09. 04 (einfach köstlich dieser Humor)

Völlig losgelöst von der realen Welt

Begegnung der dritten Art: Online kann man beim Space-Park in naher Zukunft Jahreskarten buchen und alle, die "mit einem jungen Unternehmen mitwachsen" wollen, sind aufgerufen sich per Mail auf die tollen Jobs und Praktika zu bewerben
Bremen taz Im Cyberspace ist alles möglich: Hier, in den unendlichen Weiten des Web floriert selbst das Space-Center. Katzenjammer ob der baldigen Schließung? Iwo! Auf diesen Internet-Seiten strahlt der professionelle Werbe-Optimismus: Vier strahlende Hobby-Astronauten winken dem virtuellen Besucher von space-center-bremen.de ein fideles "Bis bald im All" zu. Und gar nicht kleinlich heißt ein Schriftzug "in Europas größtem Indoor-Erlebnispark" willkommen. Etwas dezenter der Hinweis auf den letzten Öffnungstag am 26. September. Bis bald im All!

Keine Folgen hat das aufs Ticket-Angebot: "In Kürze wird es möglich sein", erfährt man unter dem entsprechenden Link, "Tickets für das Space Center Bremen über das Internet zu buchen und auszudrucken." Die wird man sich dann nett an die Wand hängen können. Empfehlenswert bei den Billett-Angeboten: Das so genannte "Bounce Back Ticket" zu 10 Euro, ein Rabatt für Rückkehrwillige. Es ist "gültig bis 31.12.2004". Bis bald im All!, winken die Astronauten wieder. Die Jahreskarte kostet 49 Euro.

Auf der Reise ins Blaue kann man auch noch richtig einsteigen: "Mit einem jungen Unternehmen mitwachsen", wird unter der Rubrik "Jobs" für Neueinstellungen geworben. Allerdings: Ganz oben einsteigen ist nicht. Man wird den mühseligen Weg über die Aushilfskraft zum Space-Millionär gehen müssen: Aktuell ausgeschrieben sind eine Stelle als "Saisonkraft Operations", eine "Aushilfe Attraktionen", dringend benötigt wird auch ein Azubi zur HandelsfachpackerIn.

Und, ganz toll: Es gibt noch "einen sehr interessanten und vielseitigen Praktikumsplatz in unserer Marketing-Abteilung". Die Verweildauer sollte "nicht kürzer als 4 Monate, idealerweise 6 Monate, sein." 6 Monate schwereloses Marketing allein im All: Da kann man sich noch profilieren! Aussagekräftige Bewerbungen bitte umgehend an: karriere@space-center-bremen.de.

Auch beim Space Park stehen im Internet die Zeichen noch nicht auf Krise. Oder etwa doch? "In dem futuristischen Komplex wurde eine Aufenthaltsqualität geschaffen, die nicht von dieser Welt ist", verkündet man zweideutig unter space-park-bremen.de . Spricht hier der Stolz? Oder die späte, aber reuige Einsicht? "Die Vermietung der Shopping-Flächen im Space Park Bremen geschieht durch die Allianz CenterManagement GmbH", erfährt man weiter. Bei Interesse: Der Ansprechpartner ist Herr Klaus Zorn. Winke winke und - bis bald im All!

Peinlich ist die Beteiligung am Space Park offenbar noch niemandem so recht: So unterhält die renommierte Firma Wenzel Consulting AG auf ihrer Homepage eine Liste von Referenzen, als wäre sie ein gigantisches Großunternehmen. Allerdings gibt sie ihre Mitarbeiterzahl mit 25 an. Bei den "Projekten" im Bereich "Recreation Parks" steht das Space Center ganz oben: Die Wenzel-Fachleute schmücken sich damit, hier die "Umsetzungsbetreuung" übernommen zu haben.

Was das heißt? Keine Angst, die Aufgaben, die Wenzel-Consulting übernommen hatte, werden weiter aufgeschlüsselt: "Machbarkeitsanalyse, Standortbewertungen, Markt- und Bedarfsanalyse, Besuchsprognose, Wettbewerbsanalyse", nicht zu vergessen: "Wirtschaftlichkeitsanalyse, Kostenanalyse, Marktfähigkeitsanalyse, Investorenakquisition" und, und, und - ein geradezu überirdisches Pensum. Und eine gute Empfehlung für die Zukunft: Bis bald - im All!

"Klaus Wolschner/bes

taz Bremen Nr. 7462 vom 15.9.2004, Seite 21, 116 Zeilen (TAZ-Bericht), Klaus Wolschner / bes
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