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Runner Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 18:36 2 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Auf den (für mich) absoluten Höhepunkt in Gröna Lund folgte an Tag 6 der stimmungsmäßige Tiefpunkt der Tour. Soviel sei an dieser Stelle schonmal verraten. Knappe zwei Stunden führte uns die Fahrt wieder zurück in südwestlicher Richtung bis kurz vor die Gemeinde Norrköping. Mitten im dichten Wald Schwedens und völlig ohne Vorwarnung tauchte schließlich der Parkplatz unseres heutigen Tagesziels auf. Und selbst dort ist von einem Freizeitpark nichts zu sehen. Könnte allerdings auch daran liegen, dass der per Fußgängerbrücke über die Straße erreichbare Kolmårdens Djurpark eigentlich ein Zoo ist. Und zwar nicht irgendeiner, sondern mit über 150 Hektar und über 700.000 Besuchern der größte Zoo Nordeuropas. Zum Vergleich: Der bekannte Tierpark Hagenbeck in Hamburg bringt es gerademal auf 19 Hektar. Gegründet wurde der Zoo, der heute über 600 Tieren eine Heimat bietet, im Jahre 1965. Kolmården wuchs schnell, 1968 zogen Eisbären ein, im Jahr darauf eröffnete man das erste und inzwischen auch wieder einzige Delfinarium Skandinaviens. 1972 wurde schließlich der Safaripark fertiggestellt, bei dem man mit dem privaten PKW durch die diversen Gehege fahren konnte. Zunächst im Besitz der Gemeinde Norrköping wurde der Tierpark 1997 privatisiert, nachdem er jahrelang Verluste schrieb. Seit 2001 gehört auch Kolmården zu Parks and Resorts Scandinavia, die den Zoo laut Wikipedia zu einem der profitabelsten Themenparks Skandinaviens erweitert haben. Und 2015 brachte man den Zoo in die Schlagzeilen der Freizeitparkbranche, als man den Bau der ersten Holzachterbahn von Rocky Mountain Construction in Europa ankündigte. Ein Kracher, der so gar nicht in das bisherige Konzept des Parks zu passen schien. Aber das störte die Achterbahnfans unter uns natürlich nur bedingt, die Vorfreude auf diese Bahn war riesig... Ein Schild, welches besagte Bahn aufgrund technischer Probleme als geschlossen auswies, ließ die Hoffnung allerdings endgültig schwinden. Konnte man da wirklich noch einen schönen Tag wünschen? Dabei kam dies leider nicht allzu überraschend, hatte man doch erst eine knappe Woche vor der geplanten Eröffnung die Strecke fertiggestellt. Dennoch waren wir zunächst guter Dinge, als das erste Onride-Video auftauchte und man sich sicher zeigte, den Termin halten zu können. Samstags morgens ging dann im Bus allerdings die Nachricht um, dass die Eröffnung aufgrund von möglichen Problemen mit den neu entwickelten Hydraulikzylindern der Sicherungsbügel verschoben werden müsse. Für den Austausch waren nur wenige Tage veranschlagt worden, wir hatten also noch eine gewisse Hoffnung, dass die Bahn zum Zeitpunkt unseres Besuchs dann doch einsatzbereit wäre. Aber die Austauschzylinder waren da noch nicht einmal in Europa angekommen, was beim Gruppenfoto am Eingang schon für eine doch ziemlich bedrückte Stimmung sorgte. Dennoch hatte Kolmården angeboten, uns deutlich vor Parköffnung zu empfangen, um uns wenigstens eine kleine Führung auf der Bahn zu gewähren. Dort mussten wir allerdings erst einmal hinkommen. Einen steilen Weg hinauf, quer durch den sehr natürlichen Park. Die Rolltreppe ließen wir dabei leider links liegen... Aber dann hätten wir ja die Wölfe verpasst. Satte anderthalb Kilometer vorbei an den zahlreichen Gehegen bis zum anderen Ende des Parks. Erst kurz vor dem Ziel tauchte der Lifthill zwischen den Baumwipfeln auf. Eine wahrlich beeindruckende Konstruktion in noch beeindruckenderer Lage. Aber der Eingang blieb wie gesagt verschlossen (tatsächlich befand sich die Warteschlange selbst auch noch im Bau...). Die Sägewerks-Station durften wir aber durch den Ausgang betreten. Ich glaube so ruhig war die (wache) Gruppe sonst auf der ganzen Tour nicht. Die Station ist tatsächlich recht ansehnlich gestaltet. Und auch der Zug kann optisch durchaus überzeugen. Nur technisch konnte er es zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht. Auch wenn unsere Reiseleitung den Sitzkomfort AUF dem Bügel ganz in Ordnung fand. Nur gucken, nicht einsteigen. Auch Mitarbeiter von Vekoma waren noch am Werk. Die Holländer sind als Partner für den europäischen Markt dabei. Als Highlight durften wir dann die paar Meter bis zum Lifthill immerhin zu Fuß bewältigen. Da konnte ich mir das klassische Auf-der-Schiene-Bild nicht verkneifen. Beim Rest des Tracks fehlt leider der begleitende Fußweg - und Magnetschuhe hatten wir auch nicht dabei. Anschließend ging es wieder hinaus und an der Bahn entlang. Mit bestem Blick auf den steilen First Drop. Darauf folgt der Zero-G Stall. Mit diversen Airtimehügeln und Twists donnert man an den Felsklippen entlang. Bergab wird eine Heartline Roll durchfahren. An der Liftkonstrukion aufgehängt führt die Strecke zur für mich optisch schönsten Stelle. Die Wendekurve an den Klippen hinter der Station. Wahrlich eine geniale Landschaftsnutzung. Eine weitere Hertline Roll bildet die dritte und letzte Inversion. Für uns blieb aber eben nur der Blick von außen. Und die Schwärmereien der Mitarbeiter, die natürlich alle schon gefahren waren... Lange Gesichter und Trübsal waren die Folge. Es war eine schöne Geste des Parks, dass man uns die Bahn wenigstens etwas näher zeigte, und man merkte den Mitarbeitern auch an, dass sie uns am liebsten sofort hätten fahren lassen. Dass sie dann natürlich schwärmten, wie toll die Bahn doch sei, machte die Sache nicht gerade erträglicher. Und dass man dann noch den Souvenirshop für uns öffnete, war zwar nett gemeint, wirkte aber doch eher seltsam (hat überhaupt jemand was gekauft?). Um den Frust über die nicht mögliche Wildfire-Fahrt zu überdecken, gab es immerhin eine kleine ERT auf einer anderen Attraktion. Genauer gesagt gingen wir auf eine etwa halbstündige Safari. Seit 2011 gibt es nämlich eine spezielle Attraktion, die die Safari im Privat-PKW ersetzt. Und trotz einer Kapazität von 1.200 Personen in der Stunde scheint man hier auch mal länger warten zu können. Wie man auf dem vorigen Bild rechts schon erahnen konnte, handelt es sich bei dieser Attraktion um eine Seilbahn. Die knapp 2.640 Meter lange Seilbahn von Doppelmayr wurde wie gesagt im Jahr 2011 eröffnet und überfliegt nahezu geräuschlos den großen Safari-Teil des Parks mit mäßigen 1,5 Metern pro Sekunde. Die Tiere werden also nicht mehr von lauten und stinkenden Autos gestört und können trotzdem noch aus nächster Nähe begutachtet werden. Vermutlich sogar noch besser als vorher, denn an die ständig vorhandene Seilbahn haben sie sich mit Sicherheit längst gewöhnt. Außerdem sind die "Cabrio-Gondeln" mit einem Soundsystem ausgestattet, das in einer von drei Sprachen Erklärungen zu dem aktuellen Gehege und dessen Bewohnern liefert. Man sollte die Knöpfe zur Auswahl der Sprache aber nicht einfach mal zwischendurch bedienen, dann unterbricht man nämlich einfach die Wiedergabe und bekommt erst am nächsten Gehege wieder den zugehörigen Text. Doch genug der Worte, Zeit für die digitale Mitfahrt anhand meiner Bilder. Zunächst geht es ein Stück hinauf, hier gibt es nämlich noch keine Tiere, dafür aber eine grandiose Aussicht. Unter anderem auf die Bergab-Rolle von Wildfire. Oder auch den Zero-G Stall. Oder den nach außen geneigten Top Hat vor malerischer Natur. Doch jetzt mal genug von diesem Holzberg, dessen Zukunft nach dem Zurückziehen der Baugenehmigung ja aktuell in den Sternen steht. Auch die Safari-Seilbahn bietet nämlich eine tolle Interaktion mit dem felsigen Gelände. Und eben auch mit den Tieren, deren Futterplätze in unmittelbarer Nähe zur Seilbahn platziert wurden. Bei den eher harmloseren Tieren nähert man sich dem Boden auch wieder etwas mehr. Die Flughöhe variiert so zwischen 2,5 und 25 Metern. Ich hatte allerdings Bedenken, ob sich die Giraffen nicht den Kopf an einer vorbeischwebenden Gondel stoßen könnten... Mmmmhhh, lecker. Das war im Grunde auch schon der erste Teil der Fahrt, nach zwei flotten Kurven befanden wir uns schon auf dem Rückweg. Öhm, wer beobachtet hier eigentlich wen...? Über einem Ententeich folgt die dritte der schwungvollen Kurven. Auf dem weiteren Weg kreuzt sich die Strecke sogar, was eine kleine Besonderheit dieser Anlage ist. Klar, zum Einen wollte man natürlich einen möglichst großen Teil des Safariparks abdecken. Zum Anderen liegt das aber auch in der Konstruktion der Anlage begründet. Normalerweise müsste die Gondel bei dieser Art von Seilbahnen wohl vom Seil abgekoppelt werden, um eine Kurve vollführen zu können. Hier kamen dagegen erstmals neu entwickelte Kurven zum Einsatz, bei denen das nicht mehr nötig ist. In Sachen Seilbahntechnik bin ich allerdings nicht bewandert genug, um hier nähere Details anbringen zu können. Nachteil dieser neuen Technik ist allerdings, dass alle Kurven auf der Strecke in die gleiche Richtung führen müssen. So gehen hier eben alle Kurven rechtsherum. Der gewünschte Schwenk in die Mitte des Safariparks hätte aber eigentlich eine anschließende Linkskurve gebraucht. Die hat man dann mit der Überkreuz-Fahrerei und zwei engen Rechtskurven elegant umgangen. Unten links ist also das Layout mit seinen 5 Rechtskurven (plus Station) dargestellt. Geradewegs auf die vorletzte Kurve zuschwebend überflogen wir ein paar Bären beim morgendlichen Erfrischungsbad. Temperaturmäßig hätte man an diesem Tag durchaus etwas mitplanschen können. Dank Gitterstäben statt Scheiben geht das Fotografieren recht gut. Hin und wieder hätte ich aber trotzdem einen kurzen Stopp begrüßt. Die Löwen als Highlight kommen selbstverständlich ganz zum Schluss. Auch die waren noch beim Frühstück. Was der Kadaver mal für ein Tier war, ist aber schon nicht mehr zu erkennen. Waren die Männer schon satt, oder mussten sie abwarten, was am Ende noch übrig blieb? Schlussendlich geht es dann nochmal hoch hinaus. Kurz vor der Station folgt die höchste Stelle der Anlage. Schweden ist einfach wunderschön. Und die Safari-Seilbahn eine geniale Idee. Da könnten sich andere Safariparks gerne eine Scheibe von abschneiden. Klar, für diese Attraktion muss man etwas Zeit mitbringen. Aber das muss man für Kolmården eigentlich generell. Und es lohnt sich. Die Ruhe, die Nähe zur Natur und zu den Tieren. Herrlich. Da geriet Wildfire wirklich fast in Vergessenheit. So ähnlich wie die alte Seilbahn, die es hier mal gab. Die war allerdings 1967 noch vor dem Safaripark eröffnet worden und hatte demnach eine völlig andere Funktion. Sie führte nämlich komplett einmal um den Park herum und verband so den Haupteingang des Parks mit dem Hotel am anderen Ende. Die über 3 km lange Anlage der schweizerischen Firma Karl Brändle & Co. wurde 2010 stillgelegt und abgebaut. Mit 14 für den Betrieb benötigten Mitarbeitern war sie einfach zu teuer geworden. Die Safaribahn ist zwar offiziell ihr Ersatz, eine Transportbahn vom Eingang in den hinteren Parkteil fehlt nun aber einfach. Wer sich für Seilbahnen interessiert, findet hier einen sehr interessanten und ausführlich bebilderten Bericht zur alten Kolmårdens linbana. Ganz ohne Count konnten die meisten von uns aber natürlich nicht von dannen ziehen. Wir starteten die weitere Erkundung des Parks also mit dem Delfinexpressen in der Marine World, gleich neben Wildfire. Ein 2009 eröffneter Junior Coaster von Vekoma, wie man ihn auch in diversen anderen Parks vorfindet. Hier eben mit schnittigem Delfin am Frontcar und zu dieser Zeit noch gänzlich ohne Wartezeit. Ansonsten beschränkt sich die Gestaltung wie bei der benachbarten Schiffschaukel auf die schlichte Natur. Mehr Attraktionen findet man dort hinten tatsächlich nicht. Tiere gibt es im extrem weitläufigen Park aber genug zu sehen. Hier Rothunde. Und zwar oftmals ohne riesige Zäune oder Glasscheiben. So wirkten die ausgedehnten Gehege absolut nicht wie Käfige. Das gilt auch für die Tiger World, wo man vom oberen Weg einen tollen Blick auf die namensgebenden Bewohner hat. Hier hatten wir schon auf dem morgendlichen Weg zu Wildfire kurz gestoppt. Solche majestätisch durchs Gelände streifenden Wildkatzen sind eben immer wieder faszinierend. Und auch das Gehege mit Wasserfall ist nicht von schlechten Eltern. Eine Etage tiefer gibt es dann doch Glasscheiben, dafür kommt man noch ein klein wenig näher an die Tiger heran. In den im Boden eingelassenen Bus-Käfig kommt (oder kam?) man aber nur mit einer extra zu buchenden Führung rein. Das Gebäude, in dem man sich hier befindet, ist mit einem großen Tigerkopf verziert. Das Efeu könnte man aber mal etwas stutzen... #Schnodder Wie gesagt, man fühlt sich selten wie in einem Zoo. Es ist eher ein entspannter Spaziergang durch die (wohl geordnete) Natur. Und lernen tut man dabei auch noch was, von Vikunjas hatte ich bisher noch nie gehört. Sind aber offensichtlich mit Lamas und Alpakas verwandt. Europäische Bisons und Kamele teilen sich ein etwas sandigeres Gehege. Dieses hier hatte wohl die Stellenausschreibung nicht richtig gelesen und versuchte sich eher als lebendes Nebelhorn. Nashörner, Watussirinder und Antilopen gibt es ebenfalls. Bei den Zebras gibt es eine der wenigen künstlichen Aussichtsplattformen, mit integriertem Café. Im Grunde sind es nur ein paar Steine, die die Tiere daran hindern, den Besuchern den Kaffee zu klauen. Die meisten Menschen würde das grüne Wasser wohl eher abschrecken, die Nashörner hatten damit kein Problem. Und aus dem richtigen Blickwinkel sieht es sogar irgendwie cool aus. Über den schmalen Bergpfad setzten wir unseren Rundgang fort. Es wäre ein Leichtes gewesen, für einen kurzen Ritt mal runterzuspringen. Aber das lässt man wohl doch lieber bleiben. Bisher hatten wir tatsächlich das Gefühl, neben uns Onridern wären kaum Besucher im Park. Aber bei der gigantischen Fläche kann dieser Eindruck doch stark täuschen, die Menschen verteilen sich eben ziemlich. Einzige Ausnahme sind die Shows, wo dann doch ein Großteil der Besucher zusammenkommt. So auch bei der Greifvogelshow, zu der wir uns nun begaben. Die Tribüne war bereits proppenvoll und auch der Weg daneben stand voller Menschen. Noch dazu in der prallen Sonne, die an diesem Tag doch mal wieder etwas stärker schien. Die Mehrheit unserer Gruppe wollte die Show aber dennoch sehen, ich selbst zog mich zusammen mit (schlagt mich, aber ich komm echt nicht mehr drauf) in den etwas abseits gelegenen Schatten zurück. Ein bisschen was von der Show haben wir natürlich trotzdem mitbekommen, wirklich spannend fand ich sie aber tatsächlich nicht. Sie zielte auch offenbar mehr darauf ab, Wissen über die Tiere zu vermitteln, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist. Nur konnten wir den Erklärungen ohne Schwedisch-Kenntnisse halt nicht folgen. Die Tribüne ist aber auch echt unterdimensioniert... Bis zur Delfinshow blieb uns nun noch eine gute Stunde, in der wir uns Bamses Värld ansehen wollten. Bamse ist eine schwedische Cartoon-Figur ("Der stärkste und netteste Bär der Welt"), in dessen Welt man hier eben eintauchen kann. Ursprünglich bereits 1998 eröffnet wurde der Bereich im vergangenen Jahr komplett neu gebaut. Ist wirklich sehr schön geworden und richtet sich als Gegenpol zu Wildfire vor allem an die jüngeren Besucher. Hauptattraktion ist auch hier eine Achterbahn. Genauer gesagt ein Zierer Force-190, dessen Eingang über eine hübsche Brücke zu erreichen ist. Aus der richtigen Perspektive kann auch eine solche Kinderachterbahn relativ groß wirken. Einen möglichst ebenen Untergrund für ein solches Standartlayout zu finden, war bei der Topografie des Parks nicht ganz einfach. Die hohen Fundamente über dem See hat man relativ simpel und doch ansprechend mit Holz verkleidet. Hier mussten wir tatsächlich ein paar Runden warten, bis wir in den Godiståget, also den Süßigkeitenzug, einsteigen konnten. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, ein klassischer Zierer eben. Noch ein kurzer Rundgang durch den Bereich, eine Toilettenpause und dann wurde es auch schon Zeit, zur Marine World zurückzukehren. Vorbei am schnuckeligen Roten Panda, oder auch Katzenbär. Vor dem Delfinarium wartete auch schon eine ganze Menge von Leuten auf Einlass. Wir saßen tatsächlich relativ mittig, am Schluss war die Tribüne weitestgehend voll. Das waren bestimmt locker 80-90% aller Besucher. Eine Besonderheit der Show ist die Rückwand, die als Leinwand dient. Als Intro gibt es einen sehr stimmungsvollen Flug durchs Weltall. Bis dann schließlich unsere Erde erreicht ist. Man merkt schon, dass es bei dieser Show nicht in erster Linie darum geht, welche Kunststücke so ein Delfin vorführen kann. Viel mehr versucht man eine Geschichte zu erzählen, die den Besuchern die Schönheit unserer Welt ans Herz legen und vor deren Zerstörung warnen möchte. Dass da zwischendurch dann eben mal ein paar Delfine durch die Luft fliegen, dient eigentlich nur der Aufmerksamkeitsgewinnung. Und anders als bei der Greifvogelshow versteht man hier auch ohne Sprachkenntnisse, worauf die Autoren mit diesem audiovisuellen Feuerwerk hinauswollen. Die 34 Meter breite Leinwand rückt nach dem Intro etwas in den Hintergrund und zeigt nur noch passende Hintergrundszenen, wie eine Unterwasserwelt oder eine malerische Karibikinsel. Die absolut stimmige Musikuntermalung des Symphonieorchesters von Norrköping rundet das Erlebnis ab. Zum Fotografieren sind die Lichtverhältnisse allerdings ganz und gar nicht ideal. Ein paar brauchbare Aufnahmen sind aber dennoch herausgekommen. Es gibt bestimmt bald Regen, die Delfine fliegen so tief. Tut mir Leid, aber ich habe nichts zu futtern für dich dabei. Ach ja, Nassspritzen gehört natürlich auch dazu. Ebenso wie das Spielen mit einem Ball. Zwischendurch wurde es dann mal etwas düsterer. Mit blutrotem Licht und (etwas mickrigem) Feuereffekt. Aber dann ging es wieder munter weiter. Irgendwann hatte ich dann auch die passende Einstellung für die Kamera gefunden. Einfach elegant diese Tiere. Zum Schluss noch den Waschbrettbauch präsentieren... Und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Winke, winke! Ich habe keine Ahnung, wie viele Delfinshows ich inzwischen schon gesehen habe. Aber das war weiß Gott nicht die erste. Und doch war ich völlig baff, was man mit etwas Licht und Musik alles machen kann. Klar, die Tricks sind altbekannt, da nehmen sich die meisten Shows nix. Die Einbindung der Rückwand als Leinwand für passende Hintergrundbilder, ein stimmiges Lichtkonzept und eine einzigartige Musikuntermalung sorgen hier aber für eine bombastische Atmosphäre, die zuweilen Gänsehaut liefern konnte. Einfach grandios und völlig zurecht international prämiert (auch wenn ich nicht weiß mit was ). Unbedingt ansehen, wenn ihr vor Ort seid! Auch als Gegner solcher Shows. Im Anschluss ging es geschlossen zum Restaurant Safari für das gemeinsame Mittagessen. Mit wunderschöner Aussicht auf den Bråviken. Nein, nicht das Waschbecken des schwedischen Möbelhauses, sondern den Ostseefjord. Der ragt über 50km ins Landesinnere, eben bis Norrköping. Irgendwo hinter den Büschen unten versteckt sich übrigens das Hotel des Parks. Das Buffet hier war wirklich sehr lecker, für mich eines der besten Mittagessen der Tour. Und nach doch schon einigen zurückgelegten Metern an diesem Tag, ließ es unsere Gruppe hier nun etwas gemütlicher angehen. Es wurde ganz in Ruhe gegessen, dann noch eine Weile einfach entspannt und erst nach einer knappen Dreiviertelstunde machten wir uns nochmal auf den Weg in den Park. Entfernungsbedingt allerdings schon mit grober Richtung Ausgang, denn der Bus sollte bereits um 15 Uhr wieder rollen. Das reichte noch für einen kurzen Abstecher zu den Schneeleoparden. Deren Gehege war eines der wenigen, das relativ klein und durch die Hohe Wand eben doch leicht einengend wirkte. Im Vergleich wohlgemerkt. Im Schlangengehege wurden wir allerdings ebenso wenig fündig wie im Bärengehege. Wir mussten uns also mit dieser 1989 entstandenen Skulptur des Künstlers Michael Katz begnügen. Dieser 41 Meter lange Fichtenstamm wurde 1980 im Alter von 195 Jahren von einem Blitz gefällt. Seine 10m³ Holz würden 70 Jahre lang für eine tägliche Zeitung reichen! Das behauptet jedenfalls die Google-Übersetzung der Beschreibungstafel. Noch ein letztes Mal am Spielplatz neben Bamses Welt vorbei. Kurz den Wildschweinen guten Tag sagen. Und dann machten wir uns rechtzeitig auf den Weg zum Ausgang. Dort werden noch allerlei Souvenirs angeboten, denen wir aber geradeso widerstehen konnten. Der Bus wartete schließlich. Das gegenüber vom Haupteingang gelegene Tropicarium haben wir also überhaupt nicht besucht. Und gefühlt haben wir noch viel mehr von Kolmården nicht gesehen. Beispielsweise die Affen oder das Kolosseum mit den Elefanten. Zwei der letztgenannten gehören sogar dem schwedischen König Carl XVI Gustaf (sie waren ein Geschenk des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej, der diesen Oktober verstorben ist). Der Tierpark ist eben extrem weitläufig. Wenn man zwischendurch nicht von Shows und Mittagessen abgelenkt wird, geht es wahrscheinlich, aber mit unserem Programm mussten wir dann doch etwas mehr laufen, sodass eben nicht alles geschafft werden konnte. Aber dank Wildfire werden wir ja eh nochmal zurückkommen müssen. Sofern Kolmården es schafft, eine neue Baugenehmigung für die Bahn zu bekommen. Wohl denen, die schon während unseres Besuch ihre Flüge für einen zweiten Versuch im Laufe des Jahres gebucht hatten... Wie immer pünktlich setzte sich der Bus schließlich in Bewegung und brachte uns fast 340km quer durch Schweden. Das Best Western Hotel in Årjäng kurz vor der Grenze zu Norwegen erreichten wir somit wie geplant kurz vor halb acht. Leider habe ich auch hier das Zimmer erst am nächsten Morgen fotografiert. Abends hatten wir nämlich nicht viel Zeit. Wir hatten nämlich die Bowlingbahn des Hotels reserviert, um den Abend ausklingen zu lassen. Ausstattung und Technik trübten den Spaß zwar etwas, aber es war trotzdem schön, mal etwas in der großen Gruppe zu unternehmen. Ich hatte glücklicherweise eine der Bahnen erwischt, die bis zum Schluss (fast) durchgehend funktionierte. Die anderen hängten sich immer wieder auf, sodass die dort spielenden Onrider irgendwann einfach aufgaben und sich lieber mit rumstehen, trinken und diskutieren beschäftigten. Trotz kleinem Handicap durch zu große Schuhe war ich doch ganz gut dabei, insbesondere im zweiten Durchgang. Den Gesamtsieg holten sich aber andere. Im Anschluss verharrte noch eine kleinere Gruppe zunächst an der Bahn und nach dem Rauswurf dort in der Lobby, ehe wir uns dann schließlich in die Betten fallen ließen. So wurde die Nacht dann letztlich doch wieder etwas kürzer, als sie hätte sein müssen. Immerhin ging es am nächsten Morgen nicht in aller Herrgottsfrühe los, da der Weg zum folgenden einzigen Park in Norwegen nicht mehr ganz so weit war... Fazit: Ja, die Enttäuschung wegen Wilfire war groß. Und ja, das hat man der Gruppe durchaus angesehen, auch wenn die meisten versucht haben, sich nichts anmerken zu lassen. Letztlich muss man aber auch sagen, dass es tatsächlich der einzige Ausfall der gesamten Tour war, den gestrichenen kleinen Zaren mal ausgeklammert. Vielleicht war das aber auch gar nicht so verkehrt, ich weiß nicht ob wir den Zoo sonst so ausgiebig unter die Lupe genommen hätten. Der ist nämlich wie mehrfach erwähnt extrem groß und einfach wunderschön. Nach diesem einzigartigen Naturerlebnis wirken alle anderen Zoos wie lieblose Betonwüsten. Alleine für die grandiose Safari-Seilbahn und die bombastische Delfinshow lohnt sich ein Besuch. Und für Wildfire muss ich dann eben ein andermal wiederkommen. |
2 gefällt das | ||
Bends Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 19:13 | ||||
Bends
Deutschland . NW |
Danke für den Bericht. Mir hat der Zooteil auch sehr gut gefallen, gerade die Safari. Gut, Wildfire war jetzt auch nicht ganz scheisse. | |||
Maliboy Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 20:17 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Erst mal Danke für Deinen Bericht.
Ich sage mal so: Sicher wäre ich gerne Wildfire gefahren. Ich würde lügen, wenn ich das gegenteil behaupten würde. Und die besichtigung hat an sich auch mehr Salz in die Wunde gestreut. Trotzdem hatte ich einen schönen Tag und wäre gerne noch länger geblieben. Zur Seilbahnfahrt: Wenn ich Dirk richtig verstanden habe, sollten wir eigentlich an einer Stelle ziemlich abgesenkt werden. Das scheint aber irgendwie nicht geklappt zu haben. Trotzdem finde ich diese Art durch Wildgehege zu fahren wirklich toll. Tschau Kai |
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Runner Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 21:28 | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Da bitte ich dann aber mal um eine Erklärung, wie das gehen soll? |
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Maliboy Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 22:52 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Wahrscheinlich über den Seilspanner. Keine Ahnung. Kann auch wieder einer von Dirks berühmten Sprüchen gewesen sein wie die Gurte unter der Sitzbank.
Tschau Kai |
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Bends Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 23:05 | ||||
Bends
Deutschland . NW |
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coasterfreak96 Neu 13.12.2016 Dienstag, 13. Dezember 2016 23:15 | ||||
coasterfreak96
Deutschland . NI |
Ein sehr schöner Bericht mit so einigen fantastischen Bildern!
Ich kann dir in so gut wie allem zustimmen. Es war natürlich schade, Wildfire nicht fahren zu können, doch so haben wir uns viel Zeit für den Zoo genommen, der wie du sagst echt wunderschön ist. Die Seilbahnfahrt und die Delphinshow haben auf mich einen ebenso klasse Eindruck hinterlassen wie dir. |
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Kingda Ka Neu 14.12.2016 Mittwoch, 14. Dezember 2016 15:54 | ||||
Kingda Ka
Düsseldorf Deutschland . NW |
Danke für deinen tollen Bericht, es hat mir viel Spaß gemacht ihn zu lesen. | |||
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