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Runner Neu 29.01.2018 Montag, 29. Januar 2018 17:38 3 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Nach zwei Nächten in der schillernden Touristenhochburg Branson hieß es am neunten Tag unserer Tour wieder Abschied nehmen und zur knallharten Realität zurückkehren. Zwar blieben wir auch weiterhin in Missouri, doch sollte uns heute ein völlig anderer Park erwarten als Tags zuvor. Statt Essen, Drängelpässen und Höhlentour bekamen wir dort nämlich nix. Also angeboten bekamen wir schon was, aber man kam mit den Verträgen einfach nicht zu Potte, sodass Dirk die kurz vor knapp zum Schwesterpark geschickten Verträge schließlich ablehnte. So zumindest seine Aussagen mehrfach während der Tour und auch nochmals an diesem Morgen. Wir würden uns also ausnahmsweise selbst ums Essen kümmern und die Bahnen ohne ERT genießen müssen. Aber da gibt es ja auch schlimmeres. Immerhin brauchten wir keinen Eintritt zahlen, es stand nämlich wieder ein Six Flags auf dem Plan, für die wir ja Season Pässe hatten. Nämlich Missouri's Coaster Capital Six Flags Saint Louis, welcher genau genommen in Eureka liegt. Zu seiner Eröffnung 1971 hieß der Park noch Six Flags Over Mid-America und war nach Over Texas und Over Georgia der dritte Park der Kette. Damals wehten hier eben noch die Flaggen der ehemaligen Besatzer Spanien, Frankreich, England, Illinois und schließlich Missouri, sowie natürlich die USA. Als kleine Entschuldigung für die Querelen im Vorfeld hieß man uns am Eingang wenigstens per Schild Willkommen. Kurze Lagebesprechung. Die schnellste Schlange für die obligatorische Taschenkontrolle will schließlich erstmal gefunden werden. Endlich im Park wird man von einem freundlichen Alligator begrüßt. Wir orientierten uns direkt mal nach rechts, zum Bereich Studio Backlot. Dort sollte mal wieder ein Batman den Tagesauftakt bilden, hier auch wieder als Batman - The Ride, eröffnet 1995. Schon der vierte auf dieser Tour und der zweite in der gespiegelten Version. Ein beachtlicher Schnitt, wenn man bedenkt, dass von den 12 Batmännern nur 3 gespiegelt sind. Mir fehlt dann nur noch der in La Ronde. Der sogar thematisierte Wartebereich war bis zur Station menschenleer. Dank fehlender Abkürzungen brauchten wir trotzdem gefühlte 5 Minuten... Am Ende dieses elend langen Wartebereichs verspielte der Park dann aber alle Chancen und rutschte in meiner Gunst ganz weit nach unten. Ja, im Wartebereich standen tatsächlich ein paar Schilder, dass Taschen doch bitte im Schließfach verstaut oder bei einem Non-Rider gelassen werden sollten, da sie nicht in der Station abgelegt werden dürften. Aber solche Schilder habe ich bei Six Flags auch schon gesehen, wenn das mit den Taschen dann doch kein Problem war. Und weil es in den texanischen Ablegern und auch sonst überall auf der Tour kein Problem war, seine Tasche in der Station zu lassen, hatte ich schon gedacht, dass man von dieser dämlichen Politik Abstand genommen habe. Da hatte ich aber falsch gedacht, in der Station wurde nämlich per Ansage darauf hingewiesen, dass Taschen eben nicht abgelegt werden dürften. Während Auge mit seiner Tasche dann auch geradewegs zum Ausgang verwiesen wurde, konnte ich meinen Rucksack unbemerkt in einer kleinen Spalte zwischen dem Regal für die Refill-Becher und einer vorstehenden Wand verstauen. Ich setzte mich hin, die Bügel wurden kontrolliert, es musste nur noch der Startknopf gedrückt werden. Aber dann fiel diesem Blödmann von Operator auf dem Weg zurück nach vorne doch noch mein Rucksack auf und er suchte den Besitzer. Statt den fertigen Zug dann halt mal fahren zu lassen und mich hinterher zu belehren, wurden tatsächlich nochmal ALLE Bügel geöffnet, ich durfte aussteigen und dann ging die Abfertigung wieder von vorne los. Oder um es mit Roberts Worten zu sagen: "Make Six Flags Great again!" Die erste Fahrt mussten Auge und ich also mit miesester Laune zusehen. Der Beschluss, diesem Park nicht einen Cent zu gönnen, war also schnell gefasst, und so taten wir beide uns zusammen, um dann eben an den jeweiligen Attraktionen die Taschen durchzutauschen. Also wieder zum Eingang, wo jetzt dann auch ein Mitarbeiter stand, der Besucher mit Taschen abweisen sollte. Reichlich spät... Nunja, wir erklärten kurz, was wir vorhatten, und durften dann auch tatsächlich wieder rein. Wieder in der Station nahm ich Auges Tasche und wartete seine Rückkehr ab. Dann tauschten wir und ich kam endlich in den Genuss meiner ersten Fahrt für diesen Tag. Nach kurzem Frustsaufen ging es weiter mit der drittältesten Achterbahn des Parks. Ninja. Hierbei setzte man damals auf eine junge, gebrauchte Bahn. Denn Ninja wurde als Scream Machine extra für die Weltausstellung Expo 1986 in Vancouver gebaut und war auch nur in diesem einen Jahr von Mai bis Oktober im Einsatz, bevor sie zur Saison 1989 hierher kam. Ganz unbeschwert war die Entstehung der Anlage aber nicht, während der Produktion 1985 ging Arrow (damals Arrow Huss, um genau zu sein) nämlich zum ersten Mal Pleite. Dank der engen Kooperation in den 70ern konnte Vekoma die Bahn aber übernehmen und rechtzeitig zu besagter Expo fertigstellen. Wartezeit war hier keine vorhanden, ebenso wenig wie Taschenrestriktionen. Es standen sogar Plastikboxen für persönliche Gegenstände bereit... Nach erklimmen des 33 Meter hohen Lifthills windet sich der Zug durch eine enge Wende, die sogleich in den First Drop übergeht. Es folgen ein druckreicher Looping und ein Sidewinder mit Überraschung im Ausgang. Die Rückführung der Liftkette bildet nämlich einen verdammt geilen Headchopper, den man wirklich erst im letzen Moment bemerkt. Echt genial. Einmal ringsherum, durch die Blockbremse und mit einer Wende in bekannter Manier hinein in einen doppelten Korkenzieher. Leicht in den Boden eingegraben bildet schließlich eine Helix das Finale, ehe man in die Schlussbremse einfährt. Und die Stimmung war gleich wieder besser, jedenfalls bei mir. Ninja war für mich nämlich eine absolut positive Überraschung. Das eigentlich recht simple Layout hat ein paar Raffinessen, wie schöne Airtime im First Drop, ordentlich Druck in den Loopings, und den krassesten Headchopper den ich seit langem erleben durfte. Das alles gepaart mit überraschend guten Fahreigenschaften - meine Ohren hatten vielleicht 1-2 sanfte Kontakte mit dem Schulterbügel - machten Ninja für mich persönlich zum Favoriten in diesem Park. Soviel sei an dieser Stelle schonmal verraten. Direkt daneben kann man einen alten Mine Train von Arrow erblicken. Bis zu dessen Eingang muss man aber etwas laufen. Eine der wenigen schönen Ecken des Parks. Ansonsten sieht man viel nackten Beton und Asphalt. Aber auch den Weg zur ältesten Bahn des Parks fanden wir nach kurzer Suche. Der River King Mine Train wurde nämlich 1971 zusammen mit dem Park eröffnet. Also genau genommen muss man hier die Mine Trains sagen, eine zweite Bahn stand nämlich genau daneben, wo heute Ninja ihre Runden dreht. Diese wurde dann aber nach der Saison 1987 an Dollywood verkauft. Inzwischen hat sie auch dort ausgedient und ist zurzeit im Magic Springs & Crystal Falls zu finden. Die bis heute verbliebene Anlage diente dagegen in der Saison 1984 als Testträger für Stand Up Züge. Wie beim Extremeroller in Worlds of Fun ein Jahr zuvor setzte Arrow seine Stehzüge auf die bestehende Bahn, die hier aber wohl auch kleinere Modifikationen erhielt. Die neuen Züge von Arrow brachten zwar unmittelbar nach den Japanern die ersten Stand Up Coaster nach Amerika, waren aber nicht besonders erfolgreich. Zum Einen waren die Bahnen nicht auf solche Züge ausgelegt, zum Anderen rutschte hier in St. Louis gleich im ersten Jahr eine Frau aus den Bügeln und starb. Daher wurden nach nur einem Jahr wieder die ursprünglichen Züge installiert, die auch heute noch über die Strecke rumpeln. Einen Mine Train im Stehen stelle ich mir aber eh nicht so berauschend vor. Glücklicherweise musste man hier nicht den gesamten Wartebereich abschreiten und Taschen waren auch kein Problem. Six Flags St. Louis blieb aber nunmal der stimmungsmäßige Tiefpunkt der Tour. Der zweite Vekoma-Sprössling hier hatte leider keine Chance, sich zu beweisen. Der Boomerang wurde 1989 im Six Flags Over Texas eröffnet und 2013 hierher umgesetzt. Leider blieb er den ganzen Tag geschlossen. Trotz der Hitze ließen wir den Spillwater aus. Der Tag war eigentlich nur noch zum Counten gut. Auf die Aussicht von oben konnten wir auch verzichten. Egal ob vom Star Flyer. Oder dem Freifallturm. Also auf zum nächsten Count, dem schreienden Adler. Eröffnet 1976, gebaut von Philadelphia Toboggan Coasters. Entworfen haben den klassischen Woodie die Herren Don Rosser, William Cobb und vor allem John C. Allen. Für letzteren war Screamin' Eagle das letzte Werk vor seinem Tod drei Jahre später. Eigentlich wollte Allen wohl eine neue Bahn als Ersatz für den 1958 geschlossenen Comet im Chain of Rocks Amusement Park (ebenfalls St. Louis) entwerfen, aber es fehlte an finanziellen Mitteln und besagter Park schloss 1977 dann auch endgültig seine Tore. Das leicht L-förmige Layout von Screamin' Eagle soll stattdessen ein wenig an Comet erinnern, fällt aber deutlich größer aus. Um genau zu sein, war die Bahn zu ihrer Eröffnung mit knapp 34 Metern Höhe sogar die größte und schnellste Achterbahn der Welt. Mir hat sie mit ihren nur leicht gebankten Kurven und den zahlreichen Airtimehügeln - die man auch wirklich als solche bezeichnen konnte - ziemlich gut gefallen. Von den drei Holzachterbahnen im Six Flags St. Louis fand ich Screamin' Eagle jedenfalls am besten. Auch wenn die Po-Massage zwischendurch doch etwas stärker ausfiel. Außerdem waren auch hier Taschen kein Problem. Auf der Ausstiegsseite stand ein großes Regal, sogar zweifarbig... Einmal über den Bahnübergang und weiter zum nächsten Count. Dritter Six Flags, dritter Pandemonium Spinning Coaster. Wie das Modell in Fiesta Texas im Jahre 2007 eröffnet. Während man bei den beiden anderen ja wirklich ALLES mitnehmen musste, durfte hier GAR NICHTS mitgenommen werden. Auge und ich tauschten also wieder Taschen durch, bis wir alle unsere Fahrt absolviert hatten. Sonderlich einladend war die auf eine alte Tribüne geklatschte Queue auch nicht. Auch das Theming ist eher von der günstigen Sorte. Wobei das bei einem so viel Aggressivität verursachenden Park auch nicht verkehrt ist. An dem Tag wäre mir das Fort Fun tatsächlich lieber gewesen... Gleich nebendran steht ein klassisches Karussell, welches eher spärlich frequentiert war. Wir trugen aber auch nichts dazu bei, dies zu ändern, sondern orientierten uns zum Boss aller Counts. Wieder so ein elend langer Wartebereich, hier nach Zick-Zack-Aufgang einmal quer über die Kartbahn. Der Ausgang parallel zurück... Die zweite Holzachterbahn, gebaut von Custom Coasters International im Jahr 2000. Allerdings wurden die Züge von Gerstlauer zugeliefert. Ja, wirklich, Rene. Taschen mussten übrigens wieder durchgetauscht werden. Bei rcdb ist The Boss als Terrain Coaster hinterlegt, das sehe ich persönlich aber definitiv nicht so. Jedenfalls ragt der Lifthill schonmal satte 37 Meter in die Höhe. Mag sein, dass sich darunter auch das Erdreich etwas erhebt, aber das ist nun wirklich nicht der Rede wert. Tatsächlich führt der First Drop nach einer hohen Wende sogar 46 Meter nach unten, wenn auch zweigeteilt. Zunächst steil hinab bis kurz vor den Boden, dann folgt eine laaaange, flache Gerade hinein in die Struktur der späteren Strecke. Dort taucht man dann noch die restlichen Meter sanft ab, wo die Strecke leicht nach rechts wegschwenkt. Ein langgezogener Double Up führt in die gewaltige Wende, die aus dem Park tatsächlich kaum zu sehen ist. Ganz im Gegensatz zur Blockbremse, die nach einem flotten Linksschwenk und einer weiteren hohen Wende erreicht wird. Noch ein Drop mit großer Wende im Anschluss, dann bleibt die Bahn tatsächlich mal eher in Bodennähe. Unter dem Stützenwerk der Blockbremse hindurch schwenkt man rasant nach rechts, rauscht an der Station vorbei und überfliegt zwei Airtimehügel. Der zweite davon wieder mit integrierter Kurve. Schließlich folgt das vermeintliche Highlight der Bahn, eine 570°-Helix, die trotz eher geringem Banking mit ordentlich Tempo durchfahren wird. Hierauf hüpft man dann nach über anderthalb Kilometern schließlich in die Schlussbremse. Bis heute bin ich mir nicht ganz schlüssig, ob mir The Boss nun gefällt, oder nicht. Im ersten Teil nehmen mir die hohen Wenden einfach zu viel Tempo raus, während die Täler außer diesem kaum etwas zu bieten haben. Der flachere zweite Teil kann dagegen mit etwas Airtime und deftigen lateralen Kräften punkten. Wobei man sich in der finalen Helix dann doch etwas mehr Banking oder ein dickeres Sitzpolster wünschen würde. Trotzdem scheint mir die siebtlängste Holzachterbahn der Welt der optimale Kandidat für einen RMC-Umbau. Schade drum. Irgendwann. Von der Station hat man aber einen schönen Blick auf Kartbahn, Parkeisenbahn und Rafting. Aber auch auf die höchste Achterbahn des Parks, die wir als nächstes ansteuern wollten. Immerhin, hier fuhr Colossus. Und ja, mir ist bewusst, dass die Bahn in der Heide mit O geschrieben wird. Zwecks Abkühlung entschieden wir uns dann zunächst doch für den hiesigen Ableger des Justice League Darkrides. Nur etwa zwei Wochen nach dem ersten in Over Texas eröffnet, aber man erkennt gleich, welcher der beiden die Sparversion war. Wobei der Einstiegsbereich dann doch wieder ähnlich ist, nur der schnieke Animatronic ist etwas anders platziert. Das wusste man bei der Planung des Stromanschlusses aber offenbar noch nicht. Ansonsten wüsste ich jetzt nicht, dass die Fahrt großartig anders gewesen wäre, als in Texas. Auch die Wartezeit war mit einer guten halben Stunde ähnlich - aber wenigstens komplett Indoor mit Klimaanlage. Wieso wir gleich im Anschluss nicht zu Mr. Freeze gegangen sind, ist mir gerade ein Rätsel. Aber es könnte gut sein, dass der ein oder andere *hust* Robert *hust* das Premier-Shuttle als persönliches Parkhighlight für den Schluss aufheben wollte. Also ging es weiter, vorbei an der Wildwasserbahn. Gefahren sind wir nicht damit, und ich habe auch keine Lust, mehr über diese doppelte Anlage herauszufinden. Immerhin wartete dahinter bereits die dritte und letzte Holzachterbahn des Parks auf uns. Der kompakte GCI-Woodie wurde 2008 eröffnet und ist damit die jüngste Achterbahn des Parks - der Boomerang war ja schon älter. Zu Ehren des 2007 verstorbenen Motorrad-Stuntmans wurde die Bahn als Evil Knievel eröffnet und "thematisiert". Die Eröffnungsfeier wurde von seinem Sohn mit einem Motorradsprung über 25 Dodge Charger begleitet. Schon 2010 folgte aber die Umbenennung zu American Thunder. Auch hier mussten wir unsere Taschen wieder untereinander tauschen. Nunja, Begeisterung für eine Bahn sieht eigentlich anders aus. Nur den beiden Herren in Reihe drei scheint es gefallen zu haben. "Boah, diese verdammte Sonne!" Ja, auch die Crew der Woche konnte eine gewisse Wartezeit in der Schlussbremse nicht vermeiden. Obwohl, für besondere Leistungen als Kuh bezeichnet zu werden, würde mich jetzt auch nicht so sehr anspornen... Egal, American Thunder ist ein typischer GCI mit ordentlicher Airtime, gutem Tempo und schönen Umschwüngen. Aber es gibt bessere, ebenso wie schlechtere. Letztlich also doch nur guter Durchschnitt und damit knapp hinter Screamin' Eagle. Nun aber zurück zu Snowy's Ice Cream Factory, wo uns die Fabriktour endlich zu Mr. Freeze führen sollte. Die Bahn liegt quasi auf einer Insel, komplett umrundet vom Rafting. Dieses verläuft mehr oder weniger im Quadrat, soll aber doch ziemlich nass gewesen sein. Dass die riesigen 12er-Boote nicht nur über die Wellen hinweggleiten, konnten wir aber auch schon von außen sehen. Wir beließen es also beim Blick von Außen und konzentrierten uns wie gesagt auf die Achterbahn. Deren Overbanked Turn man hier aus nächster Nähe bewundern kann. Die Eine. Aber nicht die Einzige. In Over Texas hatten wir ja schon einen Mr. Freeze kennenlernen dürfen. Baugleich, aber spiegelverkehrt. Dennoch ebenfalls für 1997 gedacht, aber erst 1998 eröffnet Auch hier hat St. Louis beim Theming eher die Spar-Variante bekommen. Hat aber den Vorteil, dass man die Station nicht nur gerade während des Fahrgastwechsels zu Gesicht bekommt. Dank einer fehlenden Wand an der Seite, konnte ich auch Roberts Wunsch nach einem Foto von ihm erfüllen. Das Layout kann man hier auch etwas besser einsehen. Nach dem Launch durch den Inverted Top Hat. Hinein in die Overbanked Turn. Den Spike hinauf und mithilfe der zusätzlichen LIMs weiter Höhe gewinnen. Und dann den ganzen Spaß wieder retour. Da isser auch schon wieder, der Robert. Ja, Mr. Freeze ist schon eine nette Anlage, besonders in einem so miesen Park. Mein Favorit hier blieb aber wie gesagt Ninja. Mit besten Backstage-Einblicken ging es nun wieder zurück. Auf eine Wiederholungsfahrt The Boss folgte ein gewaltig aussehender Flatride. Xcalibur. Eine der gigantischen Evolutions der Firmen Nauta-Bussink und Bailey, die als die höchsten und schwersten transportablen Flugkarusselle der Welt galten. Das Ding ist wirklich riesig, und das wurde ihm wohl auch zum Verhängnis. 1992 wurden zwei Anlagen für die deutschen Schausteller Eberhardt (Evolution) und Aigner (Imperator) gebaut. Eine dritte Evolution ging an das Kure-Portolpialand in Japan. Für die Reise war das Fahrgeschäft dann aber doch etwas zu groß, sodass zunächst Aigner nach zwei Saisons den Imperator nach Wien verkaufte, wo er fortan im Prater seine Runden drehte. Auch Eberhardt trennte sich nach der Saison 1995 von der Evolution, holte für 2004 und 2005 aber den Imperator nochmal nach Deutschland zurück, ehe dieser nach China verschifft werden sollte. Nach einer Zwangsversteigerung im Hamburger Hafen verliert sich die Spur allerdings. Das Parkmodell aus Japan soll dagegen, anders als vermutet, nicht verschrottet worden sein, sondern soll zurzeit renoviert werden, um im künftigen Speelpark Rotterdam eine neue Bleibe zu bekommen. Doch zurück zur Erstauslieferung von Eberhardt, die nach einem Gastspiel im italienischen Mirabilandia 1999 von Six Flags übernommen wurde. Zunächst in Great Adventure beheimatet gab es wohl immer wieder technische Probleme. Laut Wikipedia vorwiegend deshalb, weil die Bedienung des Geräts angeblich recht kompliziert war und nur wenige Operator damit umgehen konnten. Zur Saison 2003 erfolgte der Umzug nach St. Louis inklusive Renovierung mit neuem Bedienpult und Umthematisierung. Ich war durchaus gespannt auf die Fahrt mit diesem Koloss. Hat man in den freischwingenden Vierergondeln Platz genommen, werden die Bügel kontrolliert und dann geht es auch schon los. Der Gondelkranz beginnt zu rotieren, die Gondeln schwingen dabei vor, sodass man schließlich auf dem Rücken liegt und mit doch überraschend starkem Druck auf die Sitzfläche gepresst wird. Dann setzt sich der gewaltige Hauptarm in Bewegung und hebt den Gondelkranz langsam in die Höhe. Auf halber Höhe hat man dann quasi eine Enterprise, wobei man hier halt seitlich und nicht in Rotationsrichtung sitzt. In gut 33 Metern Höhe angelangt, lassen die Fliehkräfte leicht nach, sodass man nicht ganz auf dem Bauch liegt. Stattdessen hängen die Gondeln wieder ein wenig, sodass man nun nach Innen gerichtet die übrigen Gondeln oder die Aussicht unter diesen hindurch bewundern kann. Ohne Stopp geht es aber sogleich wieder weiter und zurück gen Erdboden, wo die Fahrt nach einer (langsamen) Umdrehung dann auch schon wieder endete. Ja, die schiere Größe dieses Fahrgeschäfts ist schon beeindruckend und die Tatsache, dass aktuell nur dieses eine (von überhaupt nur dreien) noch in Betrieb ist, macht es schon zu etwas Besonderem Die Fahrt an sich fand ich persönlich aber strunzlangweilig. Außer den starken Fliehkräften und etwas Aussicht am höchsten Punkt kann das Gerät eigentlich nix. Und dabei knarzt und ächzt alles. Also optisch top, aber dass sich dieser Koloss nicht durchgesetzt hat, wundert mich persönlich jetzt nicht... Im Anschluss gab es noch eine Wiederholungsfahrt Screamin' Eagle, dann kapselte ich mich für eine weitere solche auf Ninja kurz ab. Und dann war es glücklicherweise auch schon an der Zeit, sich langsam in Richtung Ausgang zu begeben. Dirk hatte sich im Wasserpark treiben lassen, wo Tagesreifen gemietet werden können. Kostenlose Reifen waren wohl eher rar. Beim Verlassen des Parks muss man übrigens aufpassen, der Park hatte ja noch geöffnet. Einfach zu den völlig verwaisten Eingangs-Gates rausschlüpfen darf man nämlich nicht, ich wurde wieder zurückgepfiffen und musste mich in die Schlange der wenigen Ausgangs-Gates einreihen. Mann, war ich froh, als der Bus diesen Drecksladen endlich wieder verließ. Wobei, so im Nachhinein war Six Flags St. Louis jetzt eigentlich gar nicht soooo schlecht. Eigentlich ein normaler Six Flags, aber im Vergleich zu den übrigen Parks der Tour halt doch ziemliches Schlusslicht. Vor Ort stand unsere Meinung aber eben klar fest. Übernachten sollten wir im etwa eine halbe Stunde entfernten Hotel Sunset Lodge St. Louis. Dirk erzählte noch, dass er die Hotels soweit möglich quasi alle mit einem Vertrag bei einer Kette gebucht hatte. So auch dieses, welches ursprünglich als Econo Lodge vermarktet wurde. Er habe dann irgendwann die Mitteilung bekommen, dass das Hotel nicht mehr zur Kette gehöre, eine Nachfrage beim Hotel selbst ergab aber wohl, dass unsere Buchung Bestand habe. Unterwegs hatte Milch dann herausgefunden, dass es im Oktober 2016 offenbar ein Verfahren gab, in welchem dem Hotel die Betriebsgenehmigung entzogen werden sollte. Grund dafür sollen 349 Polizeieinsätze über einen Zeitraum von 12 Monaten gewesen sein. Meist wegen Prostitution, Drogen und Schlägereien. Vor ein paar Jahren soll in einem der Zimmer auch ein Meth-Labor hochgegangen sein... Außer einem Banner im Fenster der Lobby wies vor Ort auch nichts darauf hin, dass hier noch ein geöffnetes Hotel zu finden wäre. Aber die Rezeption, auf deren klebrigem Fußboden man kaum vom Fleck kam, war tatsächlich besetzt und wir bekamen auch unsere Zimmer. Die waren allerdings auch nicht wirklich sauberer. Egal ob Teppichboden, Bettlaken oder Tapete. Überall Flecken. Und alles in desolatem Zustand. Und eine Luft, die schon nach kurzer Zeit einen Brechreiz auslöste. Eigentlich wollten wir ja noch den Kiddie-Count in der Pizza Company abholen, aber wir blieben dann doch lieber bei Dirk, der die Lage so gut es ging zu klären versuchte. Da viele schon weg waren, natürlich kein leichtes Unterfangen. Mit der gesamten Gruppe so kurzfristig ein anderes Hotel zu finden wäre aber eh schwierig geworden. Also wurden zumindest die schlimmsten Fälle in den wenigen verfügbaren Zimmern des Nachbarhotels Days Inn St. Louis untergebracht. Die waren zwar auch schon etwas abgenutzt, aber kein Vergleich zu unserem vorherigen Zimmer. Ob die Hardcore-Counter in der Pizza Company kurz vor Ladenschluss auch noch essen konnten, ist mir nicht bekannt, einige andere gingen jedenfalls mal wieder zum Steakhouse fast direkt nebenan. Wir schlossen uns dagegen einer Gruppe an, die noch ein gutes Stück an der bürgersteiglosen Straße entlang gen Norden lief, um die Burger von White Castle zu probieren. In Sachen Personal jedenfalls keine schlechte Wahl, wir wurden als Deutsche äußerst freundlich empfangen. Da von uns bisher niemand die Mini-Burger dieser Kette kannte, bekamen wir gleich mal eine Auswahl zum Probieren zubereitet. Kostenlos. Dann wurde bestellt und gegessen. So ganz mein Geschmack war es zwar nicht, aber nach dem Tag war das ein sehr gutes Abendessen. Während wir noch die letzten Happen aßen, kam die Mitarbeiterin zu uns an den Tisch und fragte, ob sie uns fotografieren dürfe. Ihr Chef freue sich immer über internationale Gäste und hätte gerne von allen Fotos. Dazu bekam jeder noch einen Souvenirbecher, den wir dann auch mitnehmen durften. Dass die Aufschrift "I WC" bei uns nicht unbedingt direkt mit White Castle in Verbindung gebracht würde, sondern eher das Gegenteil meint, fand die Dame dann genau wie wir ziemlich witzig. Das war für mich jedenfalls das absolute Highlight an diesem doch eher negativ behafteten Tag, der nun aber langsam zu Ende gehen musste. Am nächsten Morgen sollte es nämlich ausnahmsweise ziemlich früh weiter gehen... Fazit: Six Flags Saint Louis erhielt schon im Vorfeld negative Kritik durch Dirks Vertragsquerelen. Dass ich dann etwas blauäugig aufgrund der bisher positiven Erfahrungen der Tour die Taschenproblematik nicht geprüft hatte, kann man dem Park eigentlich nicht vorwerfen. Dass man uns gleich bei der ersten Fahrt einfach zu spät informiert und mich dann trotz quasi abgeschlossener Abfertigung nochmal aussteigen ließ, dagegen schon. Immerhin stellten sich die Aufpasser an den Eingängen dann nicht quer und ließen Auge und mich mit dem Taschenroulette durch. Die Abfertigungen waren nicht besonders, weder positiv, noch negativ. Unterer Durchschnitt, teilweise auch besser. Die Wartezeiten beschränkten sich aber auch auf ein Minimum, meist konnte man fast direkt durchgehen. Das Attraktions-Portfolio fand ich im Nachhinein auch nicht so schlecht. Bis auf den Mine Train, der halt ein Mine Train ist, fand ich alle Achterbahnen gut. Screamin' Eagle und vor allem Ninja sogar nahe am sehr gut. Und Xcalibur ist - unabhängig von meinem Eindruck der Fahrt - nunmal schlichtweg gigantisch und einzigartig. Also insgesamt war Saint Louis eigentlich ein typischer Six Flags Park. Unser negativer Eindruck hing sicherlich vorwiegend an den sonst eher überdurchschnittlichen Parks dieser Tour und vermutlich hatte der Großteil der Gruppe hier auch einfach den obligagorischen Tourkoller. Passender jedenfalls, als bei mir 2015 in Cedar Point... |
3 gefällt das | ||
crazyx Neu 29.01.2018 Montag, 29. Januar 2018 18:59 | ||||
crazyx
Robin Dortmund Deutschland . NW |
Persönliches "Highlight" des Tages in Mr. Freeze:
Ich hatte mir die Bahn auch bis fast zum Schluss aufgespart; die große Schwester in Dings war ja schon ziemlich schick. Also ging's in die so ziemlich einzige Warteschlange des Tages. Während der Wartebereich in Dings als vollklimatisierte Fabrik thematisiert ist, in der man bei den Außentemperaturen auch GERNE wartet, haben sie's hier als stimmig blau-weiße Eishölle gestaltet - dabei aber die Klimaanlage vergessen, so dass man sich bei gefühlten 60° Innentemperatur durch die Gänge schwitzt. Und dann sitzt man also endlich in den baugleichen Wagen von dieser VERKACKT NOCHMAL baugleichen(!!!) Bahn. Und während man in Dings dank importiertem Übergewicht ein bisschen drücken musste, um die Gurte zu schließen - fehlen hier locker 10 Zentimeter! Ohne Scheiß: Nicht 2, nicht 5 - nein, locker 10 Zentimeter! So wurd's zusammen mit dem Boomerang der zweite Lost Count - in nur einem Park. Töröö. Und zu The Boss: Doch, ist schon geil. Der Wartebereich ist eine Zumutung - aber die Bahn selbst hat einfach Charakter. Meine persönliche ganz klare Nummer Eins in Saint Louis. |
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Lacront Neu 29.01.2018 Montag, 29. Januar 2018 23:04 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Vielen Dank für den ungeschönten, aber trotzdem sehr unterhaltsamen Bericht!
Gee, der Park muss ja zünftig verkackt haben, wenn der Dominik sowas schreibt. Aber wie an anderer Stelle schon ausgeführt: What else is new? Das ist eben auch Six Flags. Eine Frage bezüglich des Hotels: War es schlussendlich dann das Days Inn am South Lindbergh Boulevard in Sunset Hills? Reime ich mir anhand des Fotos so zusammen (v.a. das separate Doppel-Lavabo weckte sofort Erinnerungen! ) und auch aufgrund der Distanz zur Incredible Pizza Company und einem White Castle... Das ist ja wirklich lustig, dass Onride - wenn auch aus Not - am selben Ort wie wir vor fünf Jahren gelandet ist. Ich hoffe nur, die Luft im "Innenhof" überwältigt einen nach Türöffnung nicht mehr so hallenbadartig wie damals. Ich freue mich auf die weiteren Berichte! |
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Runner Neu 29.01.2018 Montag, 29. Januar 2018 23:21 | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Ja, und doch. Hallenbad-Luft war mir aber lieber, als die Luft in dem anderen Zimmer. | |||
coasterfreak Neu 30.01.2018 Dienstag, 30. Januar 2018 13:48 | ||||
coasterfreak
Robert Deutschland . NW |
Wie immer ein detailverliebter, schöner und ausführlicher Bericht. Meine Stimmung auf dem mine Train war durch unser gemeinsames Erleben bei Batman und durch die unfassbar lahme Abfertigung geprägt. Auf dem Bild hab ich mich noch zusammengerissen. Ich war ultrasauer.
Sicher war Mr. Freeze im Nachhinein betrachtet nicht das Highlight des Parks, aber ich habe die Bahn schon im SF Over Texas schon so gefeiert, dass ich meine Wiederholungsfahrten dort gemacht habe. Auf The Boss und American Thunder habe ich auch die ein oder andere Fahrt zusätzlich gemacht, aber Mr. Freeze war halt super. Auch, wenn die -wie Robin schon schrieb- BAUGLEICHE Anlage Auge und Ihn ungefahren wieder raus geschmissen hat. |
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Maliboy Neu 31.01.2018 Mittwoch, 31. Januar 2018 07:08 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Erst mal danke für Deinen Bericht.
Was den Park an sich angeht. Aufgrund von Dirks Erzählungen sind wir ja alle schon mit einer Negativen Stimmung in diesen Park gegangen. Wenn dann natürlich so was wie mit der Tasche (was auf der einen Seite lächerlich, auf der anderen Seite aber halt Vorschrift von oben ist) passiert, hebt das die Stimmung natürlich überhaupt nicht. Ich persönlich habe den Park (und auch den Tag) nicht annähernd so negativ empfunden. Sicher, Saint Louis kommt nicht im Entferntesten an Parks wie Over Texas oder Over Gerogia ran, aber war in meinen Augen doch um Längen besser als z.B. Six Flags America. Und zur Taschenproblematik habe ich bei einen anderen Bericht schon was geschrieben (Six Flags bietet wenigstens einen All Day Locker an, der auch überall wunderbar funktioniert hat, im Gegensatz zu Carowinds, wo ich bei Fury nur 1 oder 2 Stunden Locker für das gleiche Geld bekommen habe, weswegen ich dort auch auf die Bahn später verzichtet habe). In übrigen habe ich auch in den Park nichts für das Essen bezahlt (dank der Verpeiltheit eines Mitarbeiters, der wohl noch nie eine Kreditkarte mit PIN in seinen leben erlebt hat). Tschau Kai |
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