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Runner Neu 11.08.2024 Sonntag, 11. August 2024 23:23 1 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Während der anderthalb Stunden dauernden Fahrt vom Jaudenhang gen Osten genossen wir erneut ein herrliches Alpenpanorama am Horizont. Auch den direkt an die Autobahn reichenden Chiemsee konnten wir kurz erblicken. Gleichzeitig verschlechterte sich allerdings das Wetter und es begann doch tatsächlich noch zu regnen. Bei den übrigen Tageszielen sollte das zwar nicht mehr so tragisch sein, aber dennoch freuten wir uns, dass es kurz vor der Ankunft in Ruhpolding wieder aufhörte. Nachdem wir am Vortag nur kurz die Ammergauer Alpen angeschnitten und den Mittag in den Bayerischen Voralpen verbracht hatten, waren wir um kurz vor 14 Uhr nun in den Chiemgauer Alpen angekommen.
Nun hätte es sich natürlich angeboten, den dortigen Chiemgau Coaster mitzunehmen. Der sollte allerdings nur Wochenends und Feiertags geöffnet sein, was sich leider nicht mit unserer Tourplanung vereinen ließ. Somit blieb auch dieser rote Punkt (plangemäß) unangetastet. Aber Ruhpolding hat ja noch einen weiteren roten Punkt. Diesen findet man etwas außerhalb im beschaulichen Ortsteil Vorderbrand und sollte nicht mit dem Märchenwald rund einen Kilometer weiter im Ortsteil Brand verwechselt werden. Dabei handelt es sich nämlich wirklich "nur" um einen Wald mit moosbewachsenen Grotten und Höhlen, die wohl beim Einsturz einer rund 300 Meter höher gelegenen Felswand im 13. Jahrhundert entstanden sein sollen. Wir steuerten aber zielstrebig den Freizeitpark Ruhpolding an, wo uns nach dem Abstellen des Autos auf dem waldigen Schotterparkplatz gleich mal ein Mitarbeiter 3€ Parkgebühren abknöpfte. Ein 200 Meter langer, teils ziemlich steiler Schotterweg führt vom Parkplatz zum etwa 30 Meter höher gelegenen Eingang des Parks. Über die Zugbrücke ging es zur Kasse, wo wir auch noch den Eintrittspreis von jeweils 22,90€ losgeworden sind. Eröffnet im Jahre 1967 handelt es sich um Bayerns ältesten Freizeitpark - Wolfratshausen war ein Jahr später. Den Ursprung des Freizeitparks Ruhpolding bildet eine um 1700 mitten im Wald errichtete Hörndlsäge - was auch immer das nun für eine spezielle Säge sein soll. Als Ernst Schuster und seine Frau die Säge eines Tages fanden, kauften sie diese und das umliegende Gelände kurzerhand und stellten einige Schaukästen auf, in denen gegen Einwurf von 50 Pfennig Märchenfiguren zum Leben erweckt wurden. Die Märchen-Sägemühle war geboren. Im nahen Marquartstein auf der anderen Seite des 1.748 Meter hohen Hochgerns hatte Peter Aigner senior derweil im Jahr 1971 seinen eigenen Märchenpark eröffnet, den heutigen Märchen-Erlebnispark Marquartstein. 1979 übernahm er zusätzlich den Märchenpark in Ruhpolding vom Ehepaar Schuster. Beide Parks sind bis heute im Besitz der Familie Aigner und wurden über die Jahre stetig ausgebaut. Gleich hinter dem Eingang trifft man auf die ersten Märchenszenen - heute natürlich ohne Geldeinwurf. Da quält man sich rauf zum Eingang, nur um anschließend direkt wieder nach unten zu müssen. Dabei trifft man auch auf die alte Hörndlsäge. Auf Knopfdruck kann die Sägemühle natürlich auch in Gang gebracht werden. Dank eines eigenen Wasserkraftwerks produziert der Park seinen Strom übrigens weitestgehend selbst. Unterhalb der Mühle befindet sich das relativ zentral gelegene Parkrestaurant Tischlein Deck Dich nebst Spielplatz. Ein Pilz funghiert () als Startpunkt einer Rutsche. Wir wählten natürlich die Hängebrücke, um zur schlafenden Hexe zu gelangen. Der Wichtelbaum. Etwas schlichter als die neuesten Märchenhäuser in Wolfratshausen, aber trotzdem hübsch. Aber auch in Ruhpolding wird die Modernisierung nicht verschlafen. Dornröschen bekommt ein neues Schloss. Eine coole Bärenhöhle gibt es auch. Von den Märchen ganz unten geht es langsam wieder hinauf zum Parcours der Wackelfahrräder. Die bergige Lage ermöglicht Doppelstock-Attraktionen. Unten die kleinen Box-Autos. Obendrauf die Berg- und Talbahn Drachenritt Siegfried. Die thematisch passenden Spielbuden sind bereits im Eintrittspreis inkludiert. Im Untergeschoss des Restaurants findet sich von der anderen Seite kommend noch ein kleiner Shop. Eine Straße, die unter anderem zur Belieferung des Restaurants dient, teilt den Park in zwei Hälften. Es gibt nur diese eine Unterführung. Auf der anderen Seite trifft man auf das Ruhpoldinger Kristallbergwerk. Sehr schön gestaltet und mit coolen Geheimgängen für die kleineren Besucher. Ein paar weitere Schaukästen verstecken sich dort ebenfalls. Von außen sieht das dann so aus. Und schließlich taucht der Grund für unseren Besuch zwischen dem Grün auf. Der Shuttle Family Coaster Gipfelstürmer von Gerstlauer. 2011 wurde die Bahn in den Hang eingepasst. Wir konnten direkt einsteigen und uns rückwärts den Kettenlift hochziehen lassen. Oben verharrt der Zug etwas arg lange, während der Mitnehmer der Kette offenbar wieder nach unten rattert. Dann rauscht der Zug durch die Station und schmeißt sich in die erste, langgezogene Kurve. Es folgt ein hübscher Umschwung zur zweiten, etwas kleineren Kurve. Die mündet mit einem zweiten Umschwung auch schon in den zweiten Lifthill, der diesmal per Reibradantrieb erklommen wird. Denn den Rückweg wie viele andere Familien-Shuttle-Bahnen im Schneckentempo absolvieren, wollte man hier nicht. Kaum oben angekommen, wird der schnieke Zug auch schon wieder rückwärts bergab geschoben. Mit der frischen Energie haut der Umschwung so richtig rein. Ganz klar die spaßigste Stelle des Gipfelstürmers. Auch der hohe Umschwung wird mit ausreichend Tempo überfahren. Was eine tolle Bahn für einen vergleichsweise kleinen Park. Da drehten wir natürlich umgehend eine zweite Runde. Und nachdem wir uns kurz die benachbarten Schlauchboot-Rutschen angeschaut hatten... ließen wir uns auch eine dritte Fahrt nicht entgehen. Der Weg sollte sich schließlich gelohnt haben. Der krasse Headchopper ist leider nur der Perspektive geschuldet. Während der Fahrt bekommt man vom Dach nichts mit. Für ein paar Fotos von oben erklomm ich noch den Weg auf den Liftberg. Mit toller Aussicht ins Tal. Hier bietet sich die beste Möglichkeit, das hübsche Frontcar zu bewundern. Ansonsten gibt es dort allerdings nichts. Lieber Eifelpark: Ihr habt doch ein ähnliches Gelände. Ein Anruf bei Gerstlauer kann nicht schaden. Weiter geht es mit der Runde durch den Park. Vorbei am Berg der Dinosaurier. Vorne der Spielplatz Baby-Land, hinter dem Baum versteckt sich das Bogenschießen. Wie in Wolfratshausen kann man auch hier in Ruhpolding ein Geburtstags-Baumhaus mieten. Oder alternativ die Geburtstagsalm. Mit 30€ Tagesmiete etwas teurer als im Isartal. Wer es günstiger möchte, reserviert sich einfach nur einen Tisch im Restaurant. Fotos habe ich von Baumhaus und Alm leider nicht gemacht. Sehr schön in den Wald eingebettet ist der Wald-Seilgarten mit dem passenden Namen Die Gratwanderung. Natürlich eher bodennah, damit man sich kein Gurtzeug anlegen muss. Derweil fing es nochmal an zu regnen. Wir stellten uns im überdachten Rutschenparadies unter, wo ich die Gelegenheit zum Testen von Steil- und Wellenrutsche nutzte. Vorbei an einem kleinen Kneippbecken begaben wir uns schließlich zurück zum Restaurant. Wir stärkten uns mit einer schmackhaften und sättigenden Riesen-Currywurst, ehe wir zusammen mit einer Schulklasse den Berg zum Parkplatz hinunter wanderten. In der ursprünglichen Planung war ich schon unsicher, ob wir es bis zum Einlassende um 16 Uhr überhaupt zum Freizeitpark Ruhpolding schaffen würden. Nun waren wir durch den Wegfall von Oedberg und dem Alpine Coaster hier vor Ort, sowie den geschlossenen Jaudenhangflitzer sogar schon deutlich vor 16 Uhr fertig mit dem Park, sodass tatsächlich noch genug Zeit für einen ersten Abstecher nach Österreich blieb... Fazit: Der Freizeitpark Ruhpolding ist ähnlich idyllisch wie der Märchenwald im Isartal, durch die etwas abgelegenere Lage vielleicht noch etwas natürlicher - und mit 50.000m² ein klein wenig größer. Letzterer hat mit den aufwändig modernisierten Märchenhäusern kräftig vorgelegt, in Ruhpolding kommen die Märchen dagegen etwas schlichter - aber keinesfalls schlechter - daher. Dafür ist die Achterbahn hier einige Jahre jünger. Von der Intensität sind beide Gerstlauer-Coaster durchaus vergleichbar, der Gipfelstürmer punktet allerdings mit der knackigen Rückwärts-Fahrt und der Einbettung in das hügelige Gelände. Generell braucht man in Ruhpolding deutlich mehr Ausdauer, die Lage am Rande der Alpen erfordert nunmal ein ständiges Rauf und Runter, während der Märchenwald im Isartal auf einem topfebenen Gelände mitten in der Stadt liegt. Insgesamt hat mir Wolfratshausen mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis (auch ohne Counter-Rabatt) tatsächlich minimal besser gefallen, empfehlenswert sind aber definitiv beide Parks. |
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Lacront Neu 15.08.2024 Donnerstag, 15. August 2024 09:02 1 gefällt das | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Quelle: media1.tenor.com point-hehe.gif Vielen Dank für den wie immer lehrreichen und interessanten Bericht. |
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MonsieurMatou Neu 15.08.2024 Donnerstag, 15. August 2024 09:15 | ||||
MonsieurMatou
Deutschland . BW |
Per Zufall reingerutscht und direkt das Zitat mit dem Pilz gelesen! Hut ab dafür, ich liebe sowas! 😅
Glaube jetzt muss ich mich durch die ganze Serie wurschteln. |
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