onride Klassik Suche Registrieren Anmelden
Autor | Nachricht | Aktionen | ||
---|---|---|---|---|
Lacront Neu 24.07.2016 Sonntag, 24. Juli 2016 15:43 5 gefällt das | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Nach meinem etwas deprimierenden Abstecher ins Marineland führte die Tour dann in Richtung Toronto weiter. Im Vergleich zu den bisher gemeisterten Fahretappen war dies mit etwa eineinhalb Stunden Reisezeit zwar eine eher kurze, aber eine die mir wegen dichtem Verkehr und vor allem extrem starken Seitenwindböen allerhöchste Konzentration abverlangte. Besonders auf der hoch verlaufenden Brücke zwischen Hamilton und Burlington musste man wirklich aufpassen, dass es einen nicht in die Nachbarspuren rübergeweht hat. Bald waren dann schliesslich die nach wie vor beeindruckend vielspurigen Autobahnen Torontos erreicht, wo mich das Navi dank zuverlässigem Spur-Assistent problemlos durchgelotst hat. Und schliesslich bin ich gegen 16.00 Uhr bei meinem nächsten Hotel, dem Fairfield Inn in Brampton, eingetroffen. Auch nach inzwischen mehreren grossen USA-Roadtrips eine Premiere für mich, da die zu Marriott gehörende Kette sonst eher im hochpreisigen Segment anzusiedeln ist. Wie letztes Jahr bereits in Edmonton festgestellt, klafft in Kanada die Übernachtungspreisschere zwischen Motel- und "richtigen" Hotelmarken nicht so weit auseinander wie in den USA, so dass der nicht unerhebliche Zusatzkomfort hier also durchaus auch mal im Reisebudget liegen kann.
Im Anschluss an den sehr freundlichen Empfang brachte ich meine Sachen aufs schöne Zimmer und lud erst einmal die Energiereserven von Handy, Laptop, Kamera und mir selbst ein wenig auf. Nach diesem erquickenden Power-Nap für alle Beteiligten machte ich mich frisch, schnappte mir den Cedar-Fair-Pass und düste sogleich wieder los zum nächsten Parkziel: Canada's Wonderland, Ort des Geschehens für die nächsten eineinhalb Tage und Gegenstand des nunmehr folgenden Reviews. Bei guten Verkehrsverhältnissen würde die Etappe vom Hotel nach Vaughan zum Park laut Google Maps etwa 20 Minuten beanspruchen, in der Rush Hour hat sich das natürlich auf etwas längere 35 Minuten ausgedehnt. Gleichwohl: als ich dann endlich Behemoth am Horizont hinter der Blechlawine sah, konnten weder die Nachwirkungen des morgendlichen Marineland-Besuchs noch die zähflüssige Weiterfahrt hierhin meine Vorfreude trüben! Ein Cedar-Fair-Park war zum Greifen nah - jetzt wird alles gut! An den Parkierbuden angekommen würde sich nun die erste Bewährungsprobe für den seit 2011 erstmals wieder erstandenen Platinum Pass einstellen - damals bekanntermassen ja nicht unbedingt vorteilhaft mit den Schwesterparks vernetzt. Aber man hat zwischenzeitlich wohl doch den Verbesserungsbedarf erkannt, denn man höre und staune: der Einlass aufs riesige Parkierareal klappte absolut problemlos! Und auch am Parkeingang selbst musste ich kurz darauf nicht bei Guest Relations zuerst ein "Sister Park Courtesy Ticket" holen, sondern konnte mit der schwarzen Karte direkt an die Drehkreuze. Und das im Spezialfall Kanada! Ich war baff, aber es wär ja auch irgendwie traurig gewesen, wenn Cedar Fair das nicht wie alle anderen Parkketten irgendwie hingekriegt hätte - es sei zumindest eine Erwähnung wert, dass dies für die rumreisenden Coasterfreaks nun kein Thema mehr darstellt. Beim Einlass war ich zunächst etwas besorgt, da auf den Laufschriften stand, der Park würde heute um 18.00 Uhr (6 p.m.) schliessen. Laut Website hatte er allerdings bis 20.00 Uhr geöffnet, weshalb ich ja überhaupt noch hergekommen bin. Dennoch hat man zu meiner Ankunft um ca. 17.20 Uhr noch viele Besuchswillige eingelassen, was doch auf eine planmässige Öffnung schliessen liess - war wohl einfach kein Tag für korrekte Laufschriften heute. Ja, Martin's Fantasy Island, ich schiele zu dir! Zweite Sorge: das Wetter war hier unverändert kalt, bewölkt und in Höhenlagen windig. Der Laufschrift nach waren Behemoth und Leviathan geschlossen, ebenso hohe Attraktionen wie zum Beispiel der Windseeker (P.S.: eine grössere Ironie wäre es mit so einem Namen nur noch, wenn eine DVD-Lieferung von Super süss und super sexy nicht in den Briefkasten passen würde ). Trotzdem donnerten unermüdlich Züge über die beiden B&M-Riesen und auch alle hohen Turmattraktionen schienen zumindest von aussen betrachtet zu laufen - was die Spannung nur noch mehr ansteigen liess. Wenig später stand ich dann also in der schon aus den Schwesterparks bekannten International Street - hier allerdings mit dem berühmten Wonder Mountain hinter der Springbrunnen-Allee anstelle eines Eiffelturms. Was für ein Anblick! Schon nach dem Ersteindruck unbestreitbar, dass dieser Park aus derselben Feder stammt wie Kings Island und Kings Dominion - und zwar schon vor dem Paramount-Aufkauf in den 90ern. Apropos: als passionierter Textrumfeiler hat es mich natürlich Wunder genommen, ob Canada's Wonderland damals wie die Schwesterparks auch ein "Paramount's" vor dem Namen hatte, oder ob man da eine elegantere Lösung gefunden hat als zweimal einen Genitiv nacheinander - "Paramount's Canada's Wonderland" würde schon arg blöd klingen. Und tatsächlich: RCDB listet den damaligen Namen als "Paramount Canada's Wonderland", ohne Genitiv-S. Fragt sich nur, warum Carowinds auch in dieses Betitelungsschema gefallen ist? Doch genug der linguistischen Überlegungen, wir sind zum Coastern hier! Und dafür hab ich mir wahrlich ideale Bedingungen an diesem Juniabend ausgesucht! Nicht nur haben sich in der letzten Stunde vor Parkschluss die Wolken endlich verzogen - was wunderbar leuchtende Sonnenuntergangsbilder ermöglicht hat - ich hab in diesen knapp zweieinhalb Stunden vor Parkschluss auch bereits elf der insgesamt 16 Bahnen und unzählige Flatrides geschafft, den famosen Cedar-Fair-Abfertigungen sei Dank! Dass der Dorney- und Hershey-Marathon nach La Ronde ausgerechnet in Kanada seine Fortsetzung finden würde - darauf hätte nicht mal ich gewettet. Astrein! Also ging es nun gleich nach rechts in den Renaissance- und Mittelalter-Themenbereich Medieval Faire zum schon vom Parkplatz aus bestaunten und wahrlich ganz grossen Objekt der Begierde: zum ersten B&M-Gigacoaster überhaupt, Leviathan! Am ersten Abend waren hier zwei Züge im Einsatz, tags darauf dann drei. In beiden Fällen war dies mehr als ausreichend, da sich die Schlange immer bloss knapp über die letzte Treppe vor der Station hinaus erstreckte und damit maximal zehn Minuten lang war. Vögel können für Coasterbilder eine Plage sein... ...aber auch eine Bereicherung. Ich gebe zu: im Vorfeld meines Besuchs hier konnte ich über Canada's Wonderland nur den Kopf schütteln. Wieso holt man sich einen Gigacoaster desselben Herstellers in den Park, von dem man bereits einen Hypercoaster besitzt? Wenn man dann aber die wirklich furchteinflössend grosse Konstruktion vor Augen hat, die Leviathan nun mal ist - eine über 90 Meter hohe Achterbahn wirkt im B&M-Design eben doch ganz anders als ein Intamin-Exemplar - dann ist der Fall eigentlich klar. Man wollte einfach die Erfolgsgeschichte Behemoth weiterschreiben - allen Gesprächen mit Parkbesuchern und auch dem generellen Konsens in der Internetsphäre nach die beste Erweiterung des hiesigen Bahnen-Portfolios seit langer Zeit. Und man muss halt auch sehen: von der Streckenführung her sind Behemoth und Leviathan zwei grundverschiedene Bahnen, die sich eigentlich prima ergänzen. Erstere setzt auf Airtime, letztere auf Speed - und zwar nicht zu knapp! Im Grunde genommen könnte man hier fast vom Phoenix und dem Twister im Hyperbereich sprechen. Darüber hinaus wurde natürlich schon die mit Cedar Points Gatekeeper eindrucksvoll begonnene CF-Tradition fortgesetzt, grosse Top-Bahnen mit dem Parkeingangsbereich interagieren zu lassen - was die Schwesterbahn Fury 325 ja auch gekonnt weiterführt. Was ich ebenfalls eingestehen muss: weder Behemoth noch Leviathan haben mich bei der jeweiligen Premierenfahrt am ersten Abend so recht überzeugt. Erst im Rahmen eines Wiederholungsfahrten-Marathons am zweiten Tag, wo ich fast SFOT-artig zwischen den beiden Prachtstücken hin und her gesprintet bin und entsprechend beide Bahnen und mehrere Reihen ausgiebig vergleichen konnte, haben sie mich auf ihre jeweilige Weise schlicht umgehauen. In den folgenden Fahrbeschreibungen spiegeln sich natürlich die Eindrücke des zweiten Tags wieder - immer unter Betonung, wie tagesabhängig die manchmal daherkommen können. Der Reiz des ersten B&M-Gigas besteht in erster Linie in der Tatsache, dass die B&M-Hyper-Züge mit den bequemen Sitzschalen und den Clamshell-Bügeln zum Einsatz kommen. Und tatsächlich hat man sich hier wieder für die klassische Generation mit den Viererreihen entschieden - im Gegensatz zum kleinen Bruder Behemoth, wo damals ja erstmals die versetzte V-Sitzanordnung zum Einsatz kam, die später auch auf Diamondback, dem Carowindser Intimidator und Shambhala reproduziert wurde. Wie alle Cedar-Fair-B&Ms mit solchen Sitzen in den Zügen besitzt auch Leviathan orange Sicherheitsgurte ab einer Rolle - für mich war das hier die Erstbegutachtung derselben. Und irgendwie sind sie reichlich redundant - man muss sie extrem weit von der Rolle ziehen, damit man das andere Ende in den Klicker stecken kann, der tief im Sitzschalenrand verborgen ist. Und bevor man sie durch gar nicht so leichtes Gegenziehen in der Enge des gegenüberliegenden Sitzschalenrands einigermassen straffziehen kann drücken einem die Ride-OPs auch schon die Clamshells auf den Schoss, so dass die Gurte in den allermeisten Fällen schlaff dahinter und darüber hervorlugen. Das kanns ja irgendwie auch nicht sein? Jedenfalls kann ich so natürlich auch Entwarnung für all diejenigen geben, die darin vielleicht das Freiheitsgefühl während der Fahrt beeinträchtigt sehen - so ist das nämlich ganz bestimmt kein Thema. Der Hauptteil der Sicherung übernimmt also nach wie vor der tolle Clamshell-Bügel, der genau wie auf La Rondes Goliath wieder eine "Einraste zu hoch" mit einer Handbreite an Spielraum über meinen Schenkeln auflag. Da fühlte ich mich vor der ersten Fahrt glatt an einen Kommentar in Big Ollis Bericht zu Canada's Wonderland zurück erinnert: Was soll ich sagen? Gekonnt gewünscht ist halb gewonnen? Auf los geht es also los! Nach einer 180°-Kurve aus der Station hinaus erklimmt man in einem beachtlich steilen Winkel und ziemlich flott den 93.3 Meter hohen Lifthill. Die Aussicht auf den riesigen Parkplatz, die bis zum Horizont reichenden Wohngebiete, Autobahnen und diverse Shoppingtempel lassen einem bei dem an beiden Besuchstagen vorherrschenden Wind wirklich das Blut in den Adern gefrieren! Im Gegensatz zu den anderen bislang von mir gefahrenen Gigas und Stratas hat man hier schlicht die Zivilisation um den Park rum zum Grössenvergleich unter und neben sich - das ist nochmals etwas ganz eigenes! Bald ist dann unter allgemeinen Anspannungslauten der oberste Punkt in 93.3 schwindelerregenden Höhenmetern erreicht. Die Köpfe vor einem senken sich den Sitzreihen nach aus dem Blickfeld bis man selbst zuoberst ist. Man kippt und kippt und kippt - jetzt unweigerlich auf die klitzekleinen Autos und Busse runterblickend. Immer weiter neigt man sich nach vorn, bis man dann mit einem ungeheuerlichen Airtime-, Geschwindigkeits- und Kälteschub aus den Sitzschalen fliegt und schliesslich in einem 80°-Winkel in die Tiefe saust. Nicht gross überraschend ist das gerade in Kombination mit den Clamshell-Bügeln einer der kribbeligsten und krassesten First Drops des Erdenrunds und innerhalb der B&M-Familie definitiv ungeschlagen - der absolute Wahnsinn! Im Tal angekommen und wieder sanft auf die Sitzfläche zurück geschwebt werden im lauten nachträglich installierten Tunnel formidable 148.1 km/h erreicht, während sich nun die ersten und einen den gesamten Ritt begleitenden Fahrtwindstränen formieren und man durch die nunmehr wieder nach oben führende Schienenbiegung auch recht rabiat in den Sitz gepusht wird. Was nun folgt ist eine Tour de Force an gewaltiger Speedschönheit. Zuerst wird eine übergeneigte Kurve in 50 Metern Höhe durchdonnert, daraufhin schnellt man im Tal angekommen über einen flachen und airtimegeladenen Hügel, auf dessen zweiter Hälfte man zudem noch unverhofft nach links abknickt - unbeschreiblich, bei solcher Geschwindigkeit derart hoch- und gleichzeitig noch in die rechte Zugseite gespickt zu werden! Es schliesst sich ein 56 Meter hoher und zu beiden Seiten ordentlich steiler Hügel an, der nach Passieren seiner Spitze wiederum herrlichste Negativ-Gs bis ganz ins folgende Tal runter bietet. Nun durchflitzt man den 45 Meter in den Himmel ragenden Hammerhead Turn, der direkt über dem kleinen Wäldchen vor dem Parkeingang verläuft und mit seinem wiederum übergeneigten Kehrmanöver entsprechend schöne Eindrücke für die dortigen Zuschauer bietet. Daraus hinfort rasend überquert man wiederum einen flachen Hügel, der in der zweiten Hälfte abknickt. Und obwohl man hier offiziell "nur" noch knapp 100 km/h drauf hat ist dies die Passage mit dem stärksten Gegenwind der ganzen Bahn - ausnahmslos, in allen Reihen und bei allen Fahrten an beiden Tagen wurde der nie gestoppte Tränchenfluss hier sofort noch einmal intensiviert und auch die ausgestreckten Arme wurden abrupt nach hinten gerissen, wenn man sie nicht mit aller Kraft proaktiv in die Windwand hinein gestossen hat. Keine Ahnung, warum das genau hier in dem Ausmass der Fall war, aber das war definitiv ein überraschendes Erlebnis! Nach erneutem Knickspicken wird nun ein immer noch 38 Meter hoher Camelback erklommen, wiederum mit Floating Airtime vom Allerfeinsten. Schliesslich schwenkt man nun in einer dritten Overbanked Turn wieder in Richtung Station und nach dann dem hierauf absolvierten Tal wird mit einem letzten Hopser dann die Schlussbremse erreicht, die direkt über dem benachbarten Arrow Looper Dragon Fire und absurderweise höher als dessen First Drop verläuft. Von da aus geht es dann gemächlich und ähnlich "Abwärts-Lifthill"-artig wie auf dem Intimidator wieder in die Station zurück. Wo auf die Standardfrage "How was that riiide?" fast jedes Mal mit einem Jubelkonzert aller Passagiere geantwortet wurde. Bloss geklatscht wurde seltener, denn Hände-oben-Lasser wie ich mussten sie sich an beiden Tagen wieder warmpusten. 8 von 31 Kandidaten fügen sich nicht ins gewünschte Leistungsniveau ein. Ob da der Schweizer Thrillbildungsauftrag versagt hat? Leviathan ist eine fantastische Achterbahn, zweifellos. Die weltweite und auch meine persönliche B&M-Giga-Premiere hat alles gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Ein für B&M-Verhältnisse wahrlich grandioser und trotz kühlem Kanada-Klima richtig Angstschweiss hervorbringender First Drop, ein durch die Clamshells unerreicht freies und auf dieser Bahn eben zusätzlich kitzliges Fahrgefühl, sowie ein auf unnachgiebige Speedauskostung ausgerichtetes Layout entlang der Parkgrenze - besonders im Gegenwind der Frontrow ein einmalig heftiges Abenteuer. Absolut meisterhaft, wie hier bis zum Ende die Tränchen fliessen! Aus Freude genauso wie aus Angst und eben unwillkürlich - so wie es sein sollte. Tante Millie wäre stolz! Ganz klar eine der besten Bahnen, die ich in diesen Ferien gefahren bin, aber ich muss gleichwohl betonen: bislang liegt Leviathan im Vergleich mit den anderen von mir absolvierten Gigas auf dem letzten Rang, was am irgendwie doch eher kurzen, elementemässig etwas unspektakulären und "nur" auf Tempobeibehaltung ausgelegten Layout liegen dürfte. Das kann Millennium Force besser. Und das, was ich beim Leviathan neben dem First Drop fast als Highlight bezeichnen würde - die zwei flachen Hügel mit den Knicks - hat der KD-Intimidator trotz Schulterstraps natürlich viel gewiefter drauf, aber da vergleicht man auch ganz andere Aggressivitäts-Level. Insofern: Leviathan ist eine Top-Bahn und eine ganz eigene Klasse für sich, aber ich muss mich tatsächlich der ja recht verbreiteten Enthusiasten-Meinung anschliessen - der kleinere Bruder am anderen Parkende bietet wahrhaftig das "rundere" und bessere Gesamtfahrerlebnis. Hat mich gerade bei den paradiesischen Schlangenverhältnissen am zweiten Tag aber dennoch nicht davon abgehalten, hier immer und immer wieder ein Windflash-Bad zu nehmen. Beim ersten von vielen Standardwaren-Vertretern im Park, dem Boomerang Bat, reichte hingegen eine Fahrt. Dafür aber eine mit Walk-on im Frontseat, mind you. War aufs Gesamte gesehen einer der besseren Boomerangs, nur in der oberen Hälfte der Kobrarolle gab es bei der Rückwärtsfahrt einen unvermeidbaren Schlag. Zusätzlich noch erwähnenswert: hier haben die Schulterbügel den gleichen Semi-Hydraulik-Zustand wie beim Dragon Mountain im Marineland aufgewiesen und tatsächlich war dies auch der erste Boomerang auf dieser Reise mit zentraler Steuerung in der Station, wo also nicht jeder Viererwaggon vom Personal entriegelt und wieder verschlossen werden muss. Wir sind eben doch wieder bei den abfertigungsbedachten People of Cedar Fair. Was sich auch in einem weiteren Detail widerspiegelt: hier gibt es eine Single Rider Line, die einzige an einem Coaster im ganzen Park. War an beiden Besuchstagen aber zum Glück eh kein Thema. Konsequent ging es kapazitätsüberlegungstechnisch mit der nahe gelegenen wilden Maus von Mack weiter, hier völlig atypisch auf The Fly getauft. Dabei handelt es sich um die grosse Parkvariante mit hohem First Drop vorab, wie Ricochet in Kings Dominion oder der Matterhorn-Blitz im Europa-Park, sans Vertikal-Aufzug natürlich. Eine Schlange war hier zwar vorhanden, aber zum Glück auch nur zehn Minuten lang. Und peinlicherweise hielt ich sie mit meiner Langbeinigkeit sogar ein wenig auf. Man musste tatsächlich noch einmal den Bügel entkoppeln, damit ich die Beine kreuzen konnte, um den Bügel in den erforderlichen Senkwinkel bringen zu können. Ist mir auf einer Mack-Maus bislang noch nie passiert - so ja auch im Hersheypark nicht ein paar Tage zuvor, wo glaube ich identische Fahrzeuge unterwegs sind und ich ja auch in der Frontrow sass. Sind wohl etwas andere Regeln hier. Nicht nur durch die so halt etwas verkrampfte Sitzposition, sondern auch dadurch, dass die Bahn einfach bis zur Lahmheit runtergebremst ist, eine der schlechteren Mäuse bisher. Einmal gefahren und abgehakt. Next up: Thunder Run, ein ebenfalls von Mack stammender Powered Coaster, von dem ich, wie ich merke, wirklich nur dieses eine Bild aus der Station habe. Hier konnte ich sofort in einen der hintersten Waggons im langen Zug zusteigen. Gefahren werden zwei Runden, zuerst meine ich eine Mehrfach-Aufwärtshelix, die in ihren Hälften alternierend im Ferien und im Wonder Mountain liegt, sowie eine entsprechende Abwärtsspirale im Berginnern. In der zweiten, etwas schneller absolvierten Runde gibt es in den Höhlenpassagen dann ein wenig mehr Beleuchtung. Seit letzter Saison kann hier gegen Bezahlung mit VR-Brillen gefahren werden, das entsprechende Regalgefährt war am Abend meiner Fahrt aber zur Seite gerollt und mit einer Store zugesperrt. Auch diese Fahrt war halt mehr etwas für die Statistik, aber dennoch ganz nett. Wir bleiben bei Bahnen, die sich den Wonder Mountain zunutze machen und steuern als nächstes den Arrow Suspended Vortex an. Welcher dank der Freifläche des in die Toskana abgeschobenen Togo Stand-ups Sky Rider nun eindrucksvoll in seiner Gesamtheit fotografiert werden kann. Obwohl das anhand der RCDB-Daten nicht so recht ersichtlich ist, handelt es sich hierbei um eine streckenmässig baugleiche Anlage wie Top Gun a.k.a. Flight Deck resp. (der ja wiederauferstandene) Bat im Schwesterpark Kings Island. Dieses Exemplar ist aber zwei Jahre älter und ganz minim höher, länger und schneller. Zwar ist mir der Klon in Ohio ein paar Tage später vom Fahrverhalten her trotzdem etwas wilder vorgekommen, aber dass beide Anlagen in jedem Falle zu den besseren Arrow Suspendeds gehören, dürfte eh niemand anzweifeln - hier wie dort eine schmissige und rasante Fahrt voll krasser Ausschwünge und mit durchgehend leckerem Tempo bis zur Schlussbremse. Wo die kanadische Ausgabe aber klar gewinnt: bei der Landschaftseinbettung! Der Lifthill und der First Drop sind todschick auf einer Seitenflanke des Wonder Mountains angebracht und der Rest der kurvigen Strecke verläuft sogar fast vollständig direkt über einem wunderschönen See mit einer kleinen Insel, so dass schöne Near-Misses mit Bäumen, Buschwerk und der Wasseroberfläche entstehen. Nicht nur dank flottem Zweizugbetrieb bei null Andrang bin ich im Verlauf der beiden Besuchstage hier öfters eingestiegen. Noteworthy: die schwarzen Textilverkleidungen unter dem Fahrwerk, welche die Fahrgäste vor allfälligem Ölregen schützen sollen und die unglaublich stimmgewaltige Ride-Opse, die an beiden Tagen bei jeder Lifthillbesteigung lautstark, unermüdlich und voller Begeisterung die Standard-Sicherheitsrede per Lautsprecher runtergeleiert hat! "Ladies and gentlemen, welcome to Vooorteeex!!!" Next up: die dritte Bahn im Bunde, die den Wonder Mountain nutzt und ihm dem Namen nach sogar als Wächter dient: Wonder Mountain's Guardian. Diese Attraktion ist eine der neuesten im Park und wurde eigentlich als reiner Darkride angekündigt, zählte durch einen kurzen Schienenpart im Aussenbereich dann zur Überraschung vieler schliesslich aber doch noch als Coaster. Verantwortlich hierfür zeigt sich ART Engineering GmbH, ein offenbar eng mit Mack verbandeltes Ingenieursbüro in Baden-Württemberg. Letztes Jahr hatte ich ja schon eine Art Erstkontakt mit der Firma auf Bombora in Lagoon, wo man dem Park mit dem Streckendesign und vor allem mit den Zügen bei diesem Eigenregie-Projekt behilflich war. Und gerade letztere hatte ich noch als sehr gut im Gedächtnis, den sehr bequemen Hydraulikbügeln sei Dank. Ich erwartete also Gutes - und freue mich im Nachhinein auch darüber, dass die Firma die Züge für die neue Schafs-Kinderbahn im Europa-Park gestellt hat. Gewartet werden musste nur kurz, das waren dank den tollen Abfertigungen bestimmt keine zehn Minuten. In der Warteschlange wird auch in düsterem Tonfall und mit gruseliger Musik untermalt die Geschichte rund um eine Attacke auf den Wonder Mountain erzählt, die man eben zu unterstützen hat - da hab ich aber nicht wirklich was von verstanden. Mit einem anderen Single Rider wurde ich schliesslich in eins der Fahrzeuge verfrachtet, wo ich mich erneut über die Bügel gefreut hab: sehr bequeme, beinah B&M-Clamshell-ähnliche Hydraulikbügel, auf welchen auch die Waffen für das nun folgende Geballere angebracht sind. Vor dem Aufsetzen der zuvor ausgehändigten 3D-Brille warnte mich mein asiatischer Fahrkumpane mit einem Zwinkern vor dem grossen Finale, dann ging es auch schon aus dem Berg raus und den kleinen Lifthill hoch. Ich könnte jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob ich den kurzen Coasterpart hier wirklich vorwärts absolviert habe, aber ich geh mal davon aus, dass mir eine Rückwärtsfahrt besser im Gedächtnis geblieben wär und auch den Eingang ins Tourtagebuch gefunden hätte. Jedenfalls besteht der Achterbahnteil ohnehin nur aus einer Steilkurve nach dem Kettenzug, danach wird man bereits wieder abgebremst und dann geht es ins Innere des Berges, wo dann diverse Monstrositäten in zahlreichen recht unscharfen 3D-Szenen beschossen werden müssen. Das war schon irgendwie enttäuschend, da kenne ich rein bildqualitätsmässig doch viel bessere solche Rides. Ich hab zwar nicht mehr abgewartet, bis mein Bild auf dem Bildschirm am Ausgang angezeigt wurde, der eingeblendeten Punktzahl unter der Waffe nach lag ich aber irgendwo oberhalb des restlichen Schützen-Mittelfelds. Was mich an der Attraktion am meisten überraschte - Achtung, Spoiler ahead! - waren zwei Abschnitte, wo man sich fast wendeltreppenartig abwärts rotierend zu den nächsten Szenen bewegt hat und das Finale, das als unerwartetes Freefall-Element daherkam! Obwohl ich den RCDB-Eintrag vorab ja gelesen habe, hatte ich das trotz entsprechendem Eintrag einfach nicht auf dem Schirm und war natürlich vollends überrascht. Ein wirklich sehr geiles Finale einer sonst bloss mittelmässigen Attraktion. Der nächste Stopp erfolgte dann beim schon mehrfach angesprochenen kleinen Bruder von Leviathan: Behemoth. Am ersten Abend waren zwei Züge im Einsatz, was bereits in Walk-on resultierte. Und am nächsten Tag - nur darum hab ich das obige Foto geschossen - gar alle drei, was sogar noch ausgedünnteren Walk-on zur Folge hatte! Man gucke sich doch bitte die paar Interessenten in der Schlange an und zähle mir dann die Parks auf, die bei solchem Andrang derartige Kapazitäten fahren würden, schlicht aus reinem Kundenservice - Cedar-Fair-Parks, that's who! Einfach spitze! Das war wirklich ein Anblick für die Ewigkeit. Platzzuteiler, die eigentlich vielmehr die Funktion eines Grüssers innehatten, lehnten sich einfach ans Stationsgeländer und liessen den Gästen freie Wahl, da es nun wirklich eh keine Rolle spielte... Begeisterte Menschen aller Altersklassen, die entweder Runde um Runde in den immer nur halbvollen Zügen sitzenblieben oder bei allfälligen Gate-Nachfolgern einen Sprint durch den leergefegten Wartebereich hinlegten, um sich gleich wieder in einen der drei fahrenden Züge zu setzen... Und dabei trotzdem auf Hochtouren schuftendes Stationspersonal, das in unglaublicher Geschwindigkeit alles durchcheckte und sichtlich Spass daran hatte, den Abfertigungsrekord noch einmal zu unterbieten! Das war einfach eine Freude fürs Auge und Labsal für die Coasterfreak-Seele - gerade bei so einem Kaliber. Auf jeden Fall eine der mit Abstand schönsten Urlaubserinnerungen! Die Premierenfahrt am ersten Abend, die auf dem rechten Aussensitz der zweiten Reihe erfolgte, fand ich wie erwähnt etwas ernüchternd, aber sämtliche Fahrten am zweiten Tag haben die mehr als nur wieder wettgemacht. Und durch die oben beschriebenen paradiesischen Zustände wurden es viele. Sehr viele! Einmal aus den 70 Metern Starthöhe in einem auch nach Leviathan respektabel steilen 75°-Winkel runtergedonnert erreicht man im Tal satte 124 km/h und überquert damit einen gigantischen und zu beiden Seiten sehr steilen Hügel neben dem Wellenbad des Wasserparks, der auf allen Sitzen ausgesprochen fette Airtime produziert. Anschliessend wird die äusserst elegant erscheinende übergeneigte Kehrtwende durchrauscht, welche die Ein- und Ausfahrt quasi direkt nebeneinander hat und die Züge von dort sowohl in der Hin- als auch der Zurückrichtung in einfach nur todschicken S-Kurvenmanövern rauf und wieder runterschickt. Fährt sich wunderbar rund und schlicht grandios! Hierauf sind nicht weniger als drei wieder extrem steile Hügel nacheinander an der Reihe, die vor allem auf den hinteren Aussenplätzen eine Art von Airtime hervorbringen, die nach so einer Edelklassen-Umkehr bloss noch als erspriesslich zu bezeichnen ist, mal ganz Madge Baker ausgedrückt. Vor allem auch das letzte Tal direkt über der Wasseroberfläche des die Parkplatzzufahrt und auch Behemoth säumenden Sees gibt nochmals einen richtigen Zusatzkick. Direkt danach durchquert man die Zwischenbremse, die aber kaum greift, und flitzt hernach durch eine druckvolle 540°-Abwärtsspirale. Was auf Onride-Videos irgendwie unspektakulär aussieht fährt sich vor Ort überraschend flott und flink - hätte ich echt nicht erwartet. Und daraufhin schliesst sich eigentlich eine Kombination aus den Finalstrecken von Silver Star und Nitro an: zuerst wird eine 270-gradige Aufwärtshelix durchsaust und gleich im Anschluss fliegt man nur so über die drei finalen Hügelkuppen, deren letzte direkt in die Schlussbremse mündet - was für ein Ritt! Eigentlich hätte ich den guten Riesen gern vom Wasserpark aus abgelichtet - die grossen Hügel direkt hinter dem Wellenbecken dürften ein toller Anblick sein. Da dieser aber an beiden Besuchstagen geschlossen hatte, muss an dieser Stelle die Verlinkung der entsprechenden Google-Streetview-Ansicht genügen. Und da wir uns gerade bei einem karthografischen Wasserpark-Exkurs aufhalten: wenn man auf Luftbildern die hiesige Bodyslide-Anlage mit denen in den Schwesterparks vergleicht wird man das Gefühl nicht los, dass da mal eine vierte Spur gewesen sein muss und warum auch immer einfach entfernt wurde. Weiss da jemand mehr? Mal ehrlich: gibt es für die geneigten Coasterfreaks etwas Schöneres, als einen duften und dennoch dauerverträglichen B&M-Speedcoaster bei kühlem aber bestem Sonnenscheinwetter in Endlosschleife zu fahren? Ja, muss die Antwort lauten - zwei davon im selben Park, die sich auf grandioseste Weise ergänzen und gleichwertig geniale Walk-on-Zustände bei Mehrzugbetrieb bieten! Genauso hat mein zweiter Tag in Canada's Wonderland dann auch ausgesehen, nachdem die lästigen Restcounts endlich alle erledigt waren. Und Behemoth hat für mich persönlich wie gesagt sogar das rundere Fahrerlebnis im Vergleich zu Leviathan geboten. Das durchgehend schöne Tempo, die irrsinnige Steilheit der grossen Hügel, das Setting am Wasser und sensationelle Airtimemomente en masse machen den kleineren der Hyper zu einem absoluten Knüller und zu einer der besten auf dieser Tour gefahrenen Achterbahnen. Gerade in Kombination mit dem irrsinnig schönen Freiheitsgefühl auf den Aussensitzen schlicht umwerfend geil - ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man in Kombination mit den galaktischen Abfertigungen einen solchen gerade als Single Rider nicht nur sofort ergattern, sondern auch Runde für Runde besetzen konnte. Behemoth hat an diesem zweiten Tag ein sehr deutliches Bild davon gezeichnet, wie mein persönlicher Himmel aussehen könnte - einfach Weltklasse! Weiter im Takt ging es zum Premier-Launcher Backlot Stunt Coaster, von dem ich tatsächlich auch nur ein Bild geschossen habe - und fast hätte ich es in der Sammlung übersehen, da man es ja ebenso gut dem gerade vorab vorgestellten Behemoth zuordnen könnte. Hierzu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, da ich die baugleichen Anlagen in Ohio und Virginia ja schon kannte und das hiesige Exemplar entsprechend ein nahezu identisches spassiges Fahrerlebnis geboten hat. Nur der erste Launch ist mir etwas knackiger als auf den anderen beiden vorgekommen - könnte aber auch daran liegen, dass ich von einem begeistert dauerfahrenden Jungen für die Frontrow zwangsrekrutiert wurde. Die Feuereffekte und der Helikopter in der Zwischenshow waren hier ausgeschaltet und die Installationen für die Wasserspritzer auf dem letzten Dip sind allem Anschein nach wohl vollständig entfernt worden. Und es sei der Vollständigkeit halber auch hier noch einmal erwähnt: alle Züge waren im Einsatz, obwohl mein Frontrow-Kumpel die Bahn um diese Zeit quasi für sich hatte. Aber ist ja auch eine verdiente Genugtuung dafür, dass er wegen des separierten Aussteigebereichs nicht sitzenbleiben durfte und für jede Zusatzrunde durch den leeren Wartebereich rennen musste, jaja! Der nächste Coaster auf der Liste war dann der Out-and-Back-Woodie Mighty Canadian Minebuster, die persönliche kanadische Holzpremiere dieser Ferien. Dies ist eine der vier Achterbahnen, die 1981 zusammen mit dem Park eröffnet haben und genau wie bei der Kollegin Wild Beast am anderen Ende von Canada's Wonderland hat man sich beim Streckendesign an einem Vorbild aus Coney Island in Ohio orientiert: Shooting Star. Den verfügbaren Quellen nach handelt es sich beim Minebuster um ein gespiegeltes Exemplar, da die erste Kurve nach dem Lifthill hier nach rechts statt nach links wie beim Vorbild in Ohio führt. Ich werde es nie, nie, nie Leid werden, die Grossartigkeit des Cedar-Fair-Kundenservice-Niveaus hervorzuheben: beide 30 Personen fassende Züge waren im Einsatz, für eine Interessentenschar, die an einer Hand abgezählt werden konnte! Ich nahm in der Frontrow Platz und hatte den Zug bei der dann folgenden Fahrt ganz für mich allein - etwas, das in meiner gesamten Achterbahnlaufbahn glaube ich wirklich erst ein einziges Mal bewusst so erlebt wurde auf einem Woodie, und zwar auf der Avalanche/Hellcat im Timber Falls Adventure Park in Wisconsin Dells. Vergnügt sah ich vom Lifthill dann auf den zweiten Zug runter, der soeben seine Runde beendet hatte und aus dem mir ein allein in der Backrow sitzendes Pärchen enthusiastisch zugewunken hat. Die Fahrt an sich verläuft dann irgendwie nicht nur Shooting-Star- sondern auch verblüffend colossosgleich! Nach Lifthill und Pre-Dip kehrt man nach rechts und rast dann aus fast 27 Metern Höhe in die Tiefe. Mit den damit erreichten 90 Sachen hügelt man sich unter verschiedenen Anlagen des Wasserparks durch, macht am Ende dieses Abschnitts kehrt und wiederholt das Ganze in der Retourrichtung parallel dazu noch einmal. Am Fusse des Lifthills und dessen nachfolgender Kurve angekommen rattert man danach durch eine 450°-Abwärtshelix, die mit einer absurden langen Gerade in Schräglage eingeleitet wird, in der zweiten Hälfte durch einen Tunnel führt und vor allem den in Fahrtrichtung links sitzenden Passagieren ein richtiges Freudenfest an Lateral-Gs gegen rechts beschert - das einem sogar noch krasser einfährt, wenn man wie ich dort niemanden neben sich hat, der die unwillkürliche Quetschattacke auffangen könnte. Und ja: genau wie in der Heide und wohl auch wie damals in Cincinnati ist man danach wieder parallel zum Lifthill ausgerichtet, wo dann schon bald die Schlussbremse wartet. Eine relativ schüttelige, aber nicht airtimearme Fahrt mit durchgehend schönem Tempo, die gerade mit der Helix einen richtigen Burner zum Abschluss bietet! Wieder in der Station angelangt wurde ich gefragt, ob es denn noch eine Runde mehr sein dürfe. Inspiriert vom zuvor per Winksprech angetroffenen Pärchen konnte die Antwort nur lauten: gerne, aber dieses Mal hinten im Zug! Und so sass ich bei der zweiten Fahrt dann in der Mittelreihe des letzten Sechserwaggons - ihr wisst schon. Wieder mit einem 30-Plätze-Zug ganz für mich allein und sogar mit dem erhofften Mini-Upgrade an Smoothness. Ein nochmaliges Re-Ride-Angebot schlug ich trotz leerer Station bei meiner Rückkehr dann aber doch aus, weil ich ja noch anderen Aufgaben nachzukommen hatte. So fuhr "mein" Zug dann eben ohne mich oder sonst jemandem drin tapfer weiter. Irgendwie schon eigenartig und richtiggehend bittersüss, so eine grosse Bahn in Vollauslastung zu sehen, aber dennoch keine Fahrwilligen weit und breit... Technisches P.S.: die Sitzgurte kommen hier und auch beim Wild Beast von einer Rolle anstatt in klassischer Straffzieh-Manier daher - das hab ich auf PTCs so noch nirgends sonst angetroffen. Das Luftwaffen- und Militär-Thema vom SLC Flight Deck passt doch eigentlich wie Topf auf Deckel zum Umstand, dass ich nun zu einer Pflichtübung beordert wurde. Flight Deck dürfte wohl der SLC mit der längsten Queue der Welt sein! Zwar konnte man bei den paradiesischen Verhältnissen ja strammen Schrittes an all den Fliegerstaffel-Requisiten, Mini-Hangars und an der rotierenden Radarantenne vorbei marschieren, aber manchen in der Truppe der Fahrwilligen war selbst das zu viel: sie kürzten ohne ein entsprechendes Armband über den wesentlich gradlinigeren Fastlane-Weg ab und absolut niemanden in der Station hat das auch nur im Entferntesten einen Dreck geschert! Wie muss man das als Coaster-Connaisseur jetzt einordnen? Unter Erstaunen, Entsetzen, Bewunderung oder Ekel? Immerhin hat man sich hier gerade verbotenerweise für einen Vekoma SLC vorgedrängelt, aus reiner Lauffaulheit - damit man ohne grosse Voranstrengung rascher verprügelt werden kann oder was?! Does not compute, does not compute! Jedenfalls erreichte ich trotz aller mich überfordernder Einordnungsversuche des soeben Beobachteten auch auf offiziellem Wege alsbald die Station, wo ich für die folgende Frontrow-Fahrt wiederum einen der beiden hier rumdonnernden Züge für mich hatte. Vielleicht hat es ja tatsächlich geholfen, dass ich den Zug ganz für mich hatte, denn so schlimm fand ich Flight Deck im SLC-Vergleich nämlich gar nicht. Man liest ja öfters davon, dass das hiesige Exemplar im Normalbetrieb durchaus dem Mind Eraser in Six Flags America Konkurrenz macht, was Ohren- und Schultermalträtierung anbelangt - davon war es bei dieser meinen Solo-Fahrt aber weit entfernt. Der unangenehmste Aspekt war wahrhaftig die immer wieder auftretende Trägheit durch fehlendes Nachschubgewicht im Zug - aber damit darf man sich auf einem SLC doch easy glücklich schätzen, würde ich mal meinen. Dennoch hat ein Mal hier natürlich gereicht. Gleich neben Flight Deck befindet sich Time Warp, ein Zamperla Volare, und bildet damit so eine Art Gurkenecke im Park. Ich hab mich noch gewundert, dass sich der Torsten (jezero) bei meinen Feriennacherzählungen von all den möglichen Kandidaten in Canada's Wonderland speziell nach Time Warp erkundigt hat. "Den ersten Volare vergisst man nie!", meinte er dazu. Und naja, ein Erlebnis war die eigenartige Käfigfahrt hier definitiv! Das fing schon beim Pater-Noster-Betrieb à la Hershey-Maus in der Station an: trotz null Andrang waren alle sieben Fahrzeuge im Einsatz, so dass sie nie ganz stillstanden und verblüfft-entsetzte Erstbesteiger wie mich daher zum veritablen Aufspringen auf die kuriose Leiterchen-Wannen-Konstruktion zwangen. So halbwegs stehend musste man sich mit Kopf und Armen überspitzt ausgedrückt ins obige Football-Ausrüstungs-Padding einfädeln und wurde von der Rückenpartie der Konstruktion schliesslich sandwichmässig eingeklemmt, bevor man dann kurz vorm Spiral-Lifthill schliesslich in die Flugposition hochgeklappt wurde. Ein simples und irgendwie geniales Prinzip, das aber trotzdem ein bisschen was von einem Folterinstrument hat. Bei der eigentlichen Fahrt hab ich mich am meisten vor den beiden Rollen gefürchtet, da man hier im durchweg hart ausgekleideten Kubikel doch gröber rumpoltern dürfte. Diese wurden jedoch überraschend langsam und entsprechend erträglich absolviert - man wurde einfach für einen kurzen Zeitraum in die Rückenpartie gequetscht und hob aus dem eh nicht so angenehmen Liegewannen-Teil vor einem ab, was tatsächlich lustig und thrillig war! Weniger erfreulich war der ganze Rest und v.a. die zahlreichen Haarnadelkurven auf der Strecke - da rumpelte der arme Kopf zwischen den merkwürdigen Ohrenschonern rum wie Lottokugeln in der Aufwind-Kapsel! Und "Gegenarbeiten" war aufgrund der Fahrposition unmöglich. Da war ich dann wirklich nur noch froh, als es endlich vorbei war und ich wieder raushopsen durfte. Für den Erfahrungsschatz nun abgehakt, aber wenns nicht unbedingt sein muss sieht mich so ein Teil so rasch nicht wieder. Nun war es schon etwa 19.40 Uhr und ich absolvierte noch ein paar Abschlussrunden mit den umliegenden Flatride-Raritäten, bevor ich mich langsam wieder zum Parkausgang und dem Ford begab. Nach einer Wanderung durch die gigantische Vaughan Mills Outlet Mall - immer noch erstaunlich beschwingt und fit angesichts des heutigen Tagesprogramms und mit nur einem kleinen Frühstück intus - ging es dann wieder zurück nach Brampton, wo ich mich in einer Real Canadian Superstore und bei Swiss Chalet mit dem Abendessen eindeckte, und fand mich dann wieder in meinem Fairfield Inn ein. Nach einem guten Schlaf wurde am Tag darauf sehr lecker gefrühstückt. Das hiesige Buffet dürfte das beste bis jetzt auf der Tour gewesen sein. Direkt im Anschluss wurde dann die übliche Pack-und-Auscheck-Nummer durchgezogen und schon war ich wieder unterwegs zum Park. Am zweiten Tag war es bedeutend sonniger, aber nur minim wärmer - trotzdem hab ich mich dazu entschieden, die heutigen Verhältnisse knapp als T-Shirt-Wetter zu klassifizieren und den Pulli im Auto zu lassen, was mich in der ersten Stunde v.a. auf Leviathan etwas zum Schlottern gebracht, sich später aber doch ausgezahlt hat. Die erste Coasterstation an diesem Morgen war dann aber der direkt darunter liegende Arrow-Looper Dragon Fire. Sieht schon total scheps aus, diesen Drachen mit seinen zwei Loopings und Korkenziehern so unter dem riesigen First Drop des Seemonsters platziert zu sehen - der Kampf der Elemente wurde hier recht eindeutig ausgetragen. Viel gibt es nicht zu berichten - im Tourtagebuch hab ich notiert, dass die Fahrt von einem durchgängigen Grundrappeln begleitet wird, aber trotzdem spassig bleibt. Etwa so aussagekräftig wie die Wetterprognose "ein Mix aus Sonne und Wolken". Was vielleicht doch noch einmal betont werden darf: obwohl es am zweiten Tag schon etwas, aber nicht viel voller als am Vorabend war, wurden wieder überall maximale Kapazitäten gefahren, von Anfang an. Als nächstes auf der Tagesordnung: Wild Beast, der zweite grosse Woodie des Parks und wie der Kollege Minebuster nach einem Vorbild aus Coney Island in Ohio gemodelt, und zwar der Wildcat. An dieser Stelle sei Runners Bericht zu Kings Dominion löblich erwähnt, bei dessen Lektüre mir das erste Mal überhaupt bewusst wurde, dass die beiden Grizzlies in Kings Dominion und California's Great America ja auch nach diesem Vorbild gebaut wurden und mir das Layout von Virginia her entsprechend schon bekannt sein dürfte - wär mir wohl nicht speziell aufgefallen. Allerdings verliert man sich so zur Nachrecherche angestachelt auch in ungemein interessanten Details, die für dieses Review überhaupt nicht relevant sind! Ich hab zum Beispiel nicht gewusst, dass der Cedar-Fair- und Paramount-Vorgänger Kings Entertainment auch einen Ableger in Australien hatte, das Wonderland Sydney, was sogar tatsächlich kurzzeitig mal Australia's Wonderland geheissen hat. Und dass dort ebenfalls ein Wildcat-Klon gebaut worden ist, Bush Beast. Die damalige Zugehörigkeit zu Taft Broadcasting erklärt auch die Hanna-Barbera-Lizenzen im Kinderland - und wieso das Camp Snoopy hier in Canada's Wonderland nach wie vor denselben uncharakteristischen Regenbogen-Eingang hat. Und ausserdem hab ich eine Bildungslücke schliessen können, was einen merkwürdigen Flatride-Typus namens Sea Panic betrifft - ein ungeheuerlich seltsames Mischding aus Schwabinchen und Stand-up-Tagada! Aber zügeln wir uns nun mit allzu ausschweifenden Exkursen und widmen wir uns nun wieder dem Woodie der Stunde. Walk-on, Zweizugbetrieb, Backrow! Wie auch schon Grizzly in Kings Dominion konnte mich dieses Exemplar streckenmässig und fahrerlebnistechnisch nicht zur Gänze überzeugen. Hier kommt ausserdem erschwerend hinzu: anstatt wie der Vetter in Virginia schön in den Wald eingebettet zu sein steht die Anlage hier nackt auf einer Wiese zwischen dem Boomerang und den Go-Karts. Und während Grizzly einen bloss in Schräglagen grenzwertig durchschüttelt, geschieht das hier auf der gesamten Strecke und insbesondere in Kombination mit positiven Gs. Im einen Tal sogar derart hiebartig, dass ich mit den wieder aus der Hands-up-Position runtersinkenden Ellbogen sogar unfreiwillig meinen Bügel noch weiter "runtergeprügelt" hab, so dass er um eine weitere Stufe eingerastet ist, wodurch ich die verbleibende Strecke dann in richtig verkrampfter Sitzposition zubringen musste. Der bessere Coney-Island-Holztribut steht definitiv am anderen Ende des Parks - eine Fahrt langte hier vollkommen. Da der Kidzville-Teil des Kinderlands erst um 11.00 Uhr öffnen würde, absolvierte ich noch einige Leviathan- und Flatride-Fahrten, bevor ich dann kurz darauf in der Station eines weiteren noch fehlenden Zählers aufgekreuzt bin: dem Vekoma Family Suspended Silver Streak. Kennt man ja eigentlich und auch dieses Exemplar fährt sich nicht gross anders - nur gerade die zweitletzte Kurve ist noch rappeliger als auf den von mir schon getesteten Schwesteranlagen. Schön war hier halt der Umstand, wegen Zwangs-Einzugbetrieb mal nicht eine halbe Ewigkeit zwischen quengelnden Kindermassen dafür zu warten, ansonsten heisst es auch hier: einmal fahren und abhaken. Taxi Jam war mir zu peinlich... ...und beim Junior-Woodie Ghoster Coaster scheiterte ein Fahrversuch weniger am Erwachsensein, sondern vielmehr am offenbar neu eingeführten Single-Rider-Verbot, weshalb ich nach ein paar Minuten des Abwartens einer allfälligen ungeraden Gruppe dann irgendwann aufgegeben und mich mit ein paar weiteren Fahrten Leviathan getröstet hab. Unterm Strich: 14 von 16 Counts wurden ergattert, und damit kann man sich ja auch mal zufrieden geben. Canada's Wonderland besitzt über die Achterbahnen hinaus ein fantastisches Arsenal an Flatrides, und es sind auch ein paar richtige Raritäten dabei, die man unbedingt noch fahren sollte, solange sich noch die Gelegenheit dazu bietet! Nur damit wurden die Credit-Sprinterei am Vorabend und der heutige B&M-Giganten-Marathon ab und an unterbrochen. Der Orbiter strotzt zum Beispiel nur so vor Seltenheitsbonus, ist er doch wohl eins der letzten noch existierenden Huss Skylabs, einer Grossvariante der klassischen Enterprise mit 15 Doppelgondeln, die damit Platz für 60 Passagiere bieten! Gefühlt haut er vom reizvollen Dauerdruck her ein bisschen mehr rein als eine klassische Enterprise, stellt sich allerdings zumindest hier nicht vollständig um 90° auf und bietet - so mein Eindruck - auch ein bisschen weniger Kopffreiheit. Ich mit meinen 1.82 bin fast obenan gestossen. Dennoch eine extrem spannende Premiere! Und es sei natürlich auch erwähnt, dass die Ride-OPs mich hier am Vorabend wieder richtig verzückt haben: war ein Zyklus fertig und standen keine neuen Fahrgäste an, wurden alle Gondeln im Eiltakt ent- und wieder verriegelt, damit die Bahn einfach leer weitergelaufen lassen werden konnte! Schlicht um zu signalisieren: we're open and we care! Einfach sensationell! Der ebenfalls eine Rarität darstellende und leider oft ja problemgeplagte Huss Jump² namens Sledgehammer lief sowohl am Vorabend als auch zum Hauptbesuch störungsfrei und auf Hochtouren! Das Fahrgefühl ist schlicht bombastisch - eine eigentümliche Mixtur aus Sombrero und S&S-Turm! Besonders die irrsinnige Kombination aus Drehung und Airtime an den Punkten, wo sich die Arme wieder runtersenken, dürfte weltweit ziemlich einmalig sein. Zwar haben mich hier die typischen Huss-Bügel in Kombination mit der Sitzschalenform wieder mal ein wenig geplagt, aber dieses Engefühl hab ich auf den meisten Top Spins und den Giant Frisbees. Trotzdem unbedingt ausprobieren, wenn man einmal hier ist und das Ding tatsächlich läuft! Wer weiss, wie lange sich der Park mit dem pannenanfälligen Ding noch rumschlagen wird...? Ebenso eine Ausnahmeerscheinung: das Huss UFO namens Night Mares! Dabei kann man sich eine "nach innen gerichtete" Enterprise oder auch ein gigantisches Vertikal-Round-up vorstellen! Ich mag mich noch gut erinnern, wie 1991 so ein Ding auf dem Züri-Fäscht gastiert hat und ich als Dreikäsehoch meine todesmutige grosse Schwester dabei beobachtete, wie sie mit dem Ding gefahren ist. Damals war ich definitiv noch zu klein für so etwas, dafür durfte ich das unverschuldete Versäumnis hier mehrmals mit erbaulichstem Walk-on nachholen! Ich mag Round-ups ja ohnehin schon, aber die hier erlebte Pressorgie ist dann noch einmal etwas ganz eigenes! Mit was für Druck man hier an die Wald gehauen wird und selbst beinah senkrecht rotierend kribbelig und doch sicher kleben bleibt... Absolute Weltklasse! Ich hoffe, Canada's Wonderland pflegt und erhält diesen Schatz noch lange! Und wir sind ja noch lange nicht fertig! Hier zu sehen ist Psyclone, eine Revolution von Mondial. Kettenflieger Swing of the Century Eine der Neuheiten dieser Saison: der Gerstlauer Sky Roller Skyhawk. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vor lauter Coastern nicht dazu gekommen bin, mich hier mal an einer Verbesserung meiner Drehkünste zu versuchen - trotz Walk-on an beiden Besuchstagen. Am zweiten Tag ist Windseeker dann doch gelaufen. Das Huss Swing Around Klockwerks (sic!) ist eine der Attraktionen, die sich seit der Eröffnung 1981 im Park befinden. Am ersten Abend waren zwei sehr lebhafte Ride-OPs hier im Einsatz, die per Mikro extrem gut Stimmung machten. Sie wollten wohl der Kollegin vom nicht allzu weit entfernten Vortex-Lifthill Paroli bieten. Die andere Neuheit für 2016 befindet sich im Kinderland: die Flying Eagles. Ein Intamin Drop Tower namens Drop Tower geht auch immer. Shockwave, ein Mondial Top Scan, hab ich lieber ausgelassen. Auch die Top Spin Riptide stammt von Mondial. Das Piratenschiff The Rage dagegen muss ja fast wieder von Huss sein. Die Kinderbereiche Planet Snoopy und Kidzville gehen nahtlos ineinander über und sind beide im hinteren Parkbereich zusammen gruppiert. Davon auch ein paar Fotos: Auch in diesem CF-Park ist natürlich ein Coasters Drive-in vertreten. Dieses überraschend friedliche Waldstück zwischen dem Kinderteil und dem Mittelalterbereich hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Hier gibt es u.a. eine Minigolf-Anlage, eine Oldtimer-Fahrt und auch einen Schwanentretboot-Rundkurs. Und in einem weiteren tiefen Waldabschnitt zwischen Kidzville und dem Wasserpark schlängelt sich noch der Raftingfluss White Water Canyon durch. Man beachte das Quietscheentchen! Und mit diesem am frühen Nachmittag bei der Weiter- und Rückfahrt in die USA gemachten Blick-zurück-Bild verabschieden wir uns nun langsam wieder von Canada's Wonderland, diesem gigantischen Mammutpark voll unvergesslicher Bahnen vor den Toren Torontos, der ohne Zweifel zu den absoluten Highlights der diesjährigen Reise gezählt hat. Obwohl viele der Achterbahnen hier Standardkost sind oder zumindest davon inspiriert wurden, finden sich auch ein paar ganz ausgezeichnete Perlen darunter - allen voran natürlich die beiden B&M-Riesen Behemoth und Leviathan, für die sich die Anfahrt eigentlich schon voll und ganz gelohnt hat. Aber auch die Bahnen von der Stange punkteten mit einzigartigen Settings, kanadischen Eigenheiten und natürlich unermüdlich flotten Mehrzugbetrieb-Abfertigungen durch liebenswerte Angestellte, deren oberste Prioritäten lauteten: Schlangen vernichten und damit grenzenlose Freude verbreiten! Einfach spitze! Wie hoffentlich gut aus dem Bericht rauszulesen hab ich hier eine absolut selig machende Fortsetzung des Dorney-Marathons erlebt, die den Schreiberling unter der Berücksichtigung des landesgrenzeninternen La-Ronde-Erlebnisses vor ein paar Tagen fast und auf Leviathan sogar wortwörtlich zu Tränen rührte! Ich kann nicht genug hervorheben, was für Tag- und Nachterlebnisse mir Six Flags und Cedar Fair auf diesem Trip geboten haben. So wie bei meinem Besuch erlebt, dürfte Canada's Wonderland ein Paradebeispiel dafür sein, dass auch eine Gurkenecke mit einem SLC und einem Volare unendlich viel Spass machen kann, wenn die Betriebsweise eben eine lange Schlangenbildung verhindert und einen die Ride-OPs fröhlich und sichtlich motiviert immer wieder auf die Reise schicken wollen. Es ist schlicht unglaublich, dass trotz der Leere alles, aber auch wirklich alles auf voller Suppe gelaufen ist und durchs Band sämtlichen Besucher- und Altersklassen ein breites Grinsen in die Gesichter geschrieben stand. Der Park ist ja auch überdimensional gross und im Attraktionsangebot entsprechend breitgefächert - er dürfte wohl der flächenmässig grösste zusammenhängende Freizeitpark sein, den ich je besucht habe. Hier gibt es neben Achterbahn- und Flatride-Staples so ziemlich alles an Attraktionen, was man aus anderen Parks eben so kennt. Und trotzdem noch "Zusätze" wie die drei Huss-Unikate, 3D-Kinos, einen Wasserpark, Go-Karts, zwei Minigolfplätze, unzählige Kinderschleifen, zwei grosse Konzertflächen und so weiter und so fort. Der Park scheint gar nicht mehr aufzuhören. Und doch hab ich zumindest keine Spur von Overkill wahrgenommen - im Gegenteil hätte ich ja noch gern den Wasserpark mitgenommen, der Fotos und Berichten zufolge ja auch hübsch lecker ist. Ein triftiger Grund für eine baldige Rückkehr - für alle Toronto-Reisenden mit Bahnentick jedenfalls uneingeschränkt zu empfehlen. Alle Daumen rauf! Nun ging es mit kurzem und fruchtlosem Zwischenstopp bei der Niagara Outlet Collection wieder zurück in Richtung USA. Kurz vor der Grenze verbrauchte ich noch meine letzten Kanada-Dollar an einer bedienten (!) Tankstelle, daraufhin ging es mit etwa einer Viertelstunde Wartezeit problemlos über die Grenze. Auf der amerikanischen Seite von Niagara Falls besuchte ich wieder einmal ein Ponderosa Steakhouse, wo im Gegensatz zu den zuletzt besuchten floridianischen Filialen meine herzallerliebsten Chicken Wings am Buffet bereitlagen und ich mich besonders nach zwei Tagen Canada's Wonderland nun umso herzhafter daran sättigte. Direkt danach düste ich weiter zu AAA in Armherst - vortrefflich passend zu diesem Abschnitt an einem International Drive gelegen - und besorgte mir mit dem TCS-Partnerrabatt wieder einmal vergünstigte Tickets für die nächsten beiden Parkziele, von denen dann die nächsten Berichte handeln werden. Nach nur noch kurzer Fahrt über die nahe Transit Road runter erreichte ich alsbald mein Domizil für die nächsten zwei Tage, das Quality Inn am Flughafen von Buffalo. Warum erneut ein Quality Inn? Warum dieses eigenartige Schrägdach-Zimmer? Und warum mit höchsteigenem Plungement Day? Das alles und noch viel mehr erfahrt ihr im nächsten Bericht zu Darien Lake! Bis dahin: vielen Dank fürs Lesen! |
5 gefällt das | ||
coasterfreak96 Neu 24.07.2016 Sonntag, 24. Juli 2016 18:44 | ||||
coasterfreak96
Deutschland . NI |
Vielen Dank für den wieder einmal sehr schönen und lebhaften Bericht! Ich kann mir gut vorstellen, wie viel Spaß die beiden Tage mit diesen Freiheiten gemacht haben müssen. Wenn dann dort noch unter anderem zwei so schicke B&M-Bahnen stehen, muss das wohl wirklich der Himmel sein. | |||
mülla Neu 24.07.2016 Sonntag, 24. Juli 2016 19:04 | ||||
mülla
Simon Deutschland . HE |
Toll Muss auf der "Liste" nochmal dick unterstrichen werden dieser Park
Aber der Volare in NY war doch garnicht so verkehrt! Ist dir der etwa bisher verborgen geblieben? |
|||
epr Neu 24.07.2016 Sonntag, 24. Juli 2016 20:16 | ||||
epr
Deutschland . BW |
Schöner Bericht, Danke.
Bei meinem Besuch dieses Jahr hatte ich die gleichen Bedingungen, fast alle Attraktionen liefen auf voller Kapazität bei nur sehr geringem Besucherandrang. Der Park hat bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Die Auswahl an Rides, das Personal, einfach Top. Einzig von Levithian war ich sehr entäuscht, der blieb weit hinter den Erwartungen zurück. |
|||
Voschi Neu 25.07.2016 Montag, 25. Juli 2016 09:50 | ||||
Voschi
Andreas Vogel Deutschland . BW |
Vielen Dank für deinen Bericht!
Fury 325 bist du noch nicht gefahren, oder? Mich würde mal interessieren wie sich Leviathan im Vergleich dazu schlägt. Rein vom Video kommt die Bahn für mich nicht an Fury ran. |
|||
Lacront Neu 25.07.2016 Montag, 25. Juli 2016 10:06 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Ja, Time Warp war tatsächlich mein erster. Hat bei mir schon Tradition, dass ich in der ganzen Weltgeschichte rumreise, um Bahnen zu fahren, die ich eigentlich auch viel näher haben könnte. Nein, Fury 325 fehlt mir zum Vergleich, steht aber definitiv weit oben auf der To-Do-Next-Liste. Von POVs her würde ich auch sagen, dass sich die Anlage in Carowinds rein layoutmässig wahrscheinlich etwas spannender fahren dürfte, aber man muss sich halt immer bewusst sein, dass ein solches Video genau eines tut: das Layout zeigen. Die fürs Gesamturteil ausschlaggebenden Eigenheiten wie z.B. die komplett unerwartete Gegenwind-Attacke auf dem zweiten Knickhügel bei Leviathan erlebt man halt wirklich erst vor Ort - und genau das ist ja der Clou. |
|||
schrottt Neu 25.07.2016 Montag, 25. Juli 2016 10:55 | ||||
schrottt
Sven Lakemeier Deutschland . BY |
Keine Singlerider auf dem Ghoster Coaster? Also allein besetzt finde ich die kleinen PTC-Züge ganz bequem. Mit zwei Erwachsenen halte ich das für schlicht unmöglich, ist das nun eine andere Formulierung für "Erwachsene nur in Begleitung eines Kindes"? | |||
Lacront Neu 25.07.2016 Montag, 25. Juli 2016 11:36 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Gut möglich. Ich wurde vom Personal zwar gebeten, 'another rider' abzuwarten, aber wie du ja richtig schreibst, hätten zwei Erwachsene hier kaum nebeneinander Platz. Scheint eine relativ neue Regelung zu sein - ich hab letztens noch einen Bericht von 2015 gelesen, wo zwei Erwachsene je einzeln eine Frontrow-Fahrt getätigt haben, bei 40-minütiger Schlange. Da ich die ähnliche Anlage in KD ja schon kenne, hab ich dann dankend verzichtet und noch ein paar B&M-Runden angehängt. | |||
Der Autor hat fehlerhaften BBCode produziert. | |
Der Autor hat das Thema im falschen oder unpassenden Forum eröffnet. | |
Dieses im Katalog verzeichnete Thema hat fremdverlinkte Bilder, die inzwischen fehlen. | |
Doppelter Beitrag | |
---|---|
Es wurde mehrfach ein identischer Beitrag erstellt. Bitte benutze diese Funktion nicht für den Urspungsbeitrag und nur, wenn die Beiträge noch vollkommen identisch sind. Bitte nicht den Beitrag bearbeiten und "Bitte löschen" oder Ähnliches hineinschreiben! | |
Ich habe mich vertan oder aus anderen Gründen den Inhalt wärend der Bearbeitungszeit entfernt. Bitte den Beitrag löschen. Achtung, falls es sich um einen doppelten Beitrag handelte, benutze bitte beim nächsten Mal die entsprechende Funktion ohne den Beitrag zu bearbeiten. | |
Dieser Beitrag wurde durch Bearbeitung unbrauchbar, da der eigentliche Inhalt gelöscht wurde. | |
Doppeltes Thema | |
Diese Thema gab es bereits, aber es sind schon einige Antworten vorhanden, bitte zusammenlegen. Gebe bitte das andere Thema an. | |
Dieses Thema gab es bereits. Da noch keine Antworten vorhanden sind kann es gelöscht werden. Gebe bitte das andere Thema an. | |
Link zum anderen Thema * |
|
Änderung / Löschwünsche von Mitgliedern | |
Ich wünsche eine kleine Änderung an meinem Beitrag. Bitte beachte, dass Änderungen nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Wenn durch die Änderung ein abweichender Sinninhalt entsteht, oder nachfolgende Beiträge inhaltlich bezuglos werden, wird keine Änderung vorgenommen. | |
Bitte teile deinen Wunsch direkt dem Autor mit, dieser kann sich dann gerne an uns wenden. Du kannst im Folgenden direkt mit dem Autor kommunizieren. | |
Beiträge werden in der Regel nicht gelöscht, insbesondere dann nicht, wenn eine weitere Diskussion bereits entstanden ist. In begündeten Ausnahmefällen führen wir eine Löschung durch, zum Beispiel wenn der Inhalt rechtlich bedenklich ist oder die Rechte von Dritten verletzt werden. In der Regel reicht aber auch hier eine Änderung mit Entfernung der relevanten Teile. Wenn du eine Löschung wünschst teile uns hier bitte eine ausführliche Begründung mit. Verzichte bitte auf wiederholte Meldung oder die Kontaktierung eines Team-Members, wenn dem Löschwunsch nicht stattgegeben wird. | |
Die Löschung eines Beitrages kann nur der Autor selbst beantragen, und auch nur in einzelnen begründeten Ausnahmefällen. Bitte teile deinen Wunsch direkt dem Autor mit, dieser kann sich dann gerne an uns wenden. Du kannst im folgenden direkt mit dem Autor kommunizieren. | |
Bitte teile deinen Wunsch direkt dem Autor mit, dieser kann sich dann gerne an uns wenden. Du kannst im folgenden direkt mit dem Autor kommunizieren. | |
Bedenklicher Inhalt / Rechtsverletzung | |
Bitte nur Beiträge melden, die rechtlich bedenklich sind oder in denen gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen wird. Dazu gehören beleidigende, obszöne, vulgäre, verleumdende, gewaltverherrlichende oder aus anderen Gründen strafbare Inhalte sowie andere deutlich unsinnige Inhalte. Ebenfalls können Beiträge gemeldet werden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Fakten enthalten, welche unautorisiert veröffentlicht wurden. Auch für Parkadministration ungünstige oder problematische Inhalte können gemeldet werden und werden im Einzelfall überprüft. Bitte füge eine Begründung/Erklärung an. | |
Ausführliche Begründung * |