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Runner Neu 10.07.2016 Sonntag, 10. Juli 2016 13:50 1 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
16.06.2016 - Skandi-Vorprogramm BonBon-Land Die diesjährige Onride-Tour führte uns in den hohen Norden, nach Dänemark und Schweden mit kurzem Abstecher nach Norwegen. Da der Bus mitten in der Nacht in Hürth bei Köln starten sollte, zog ich es vor, zusammen mit meinem Zimmerpartner Alex bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Tourstart nach Hamburg zu reisen, um dort einigermaßen ausgeschlafen zusteigen zu können. Außerdem konnten wir so bereits ein kleines, privates Vorprogramm durchführen. Den ersten Tag hatten wir noch getrennt verbracht, Alex im Heide Park und ich im Miniatur Wunderland. Für den zweiten Tag hatte Alex eine auf den ersten Blick etwas verrückte Idee, der ich mich letztlich aber gerne anschloss. Zuvor möchte ich aber noch kurz auf den Titel dieser Berichte-Serie eingehen. Nach gleich zwei Jubiläen 2015 hatte ich in diesem Jahr eigentlich nicht damit gerechnet, schon die 500 vollmachen zu können. Zumal dem bisherigen Rhythmus folgend wieder die USA als Heimatland meines 500. Counts angesagt gewesen wäre. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Denn dank der eigentlich nicht eingeplanten Italien-Tour im März ging die Rechnung nun ganz knapp auf. Wenn alles klappen würde, könnte ich den 500. Count zum Ende der Tour im Djurs Sommerland feiern. Relativ bald hatte ich dann auch Juvelen als Wunsch-Jubiläum ausgewählt und den Titel der Tour zusammengestellt: "Den næste Juvelen". Relativ simpel zu übersetzen mit "das nächste Juwel" (zumindest hoffe ich das ). Somit war der Name der Wunschbahn enthalten, aber die Tour hielt auch viele weitere Juwelen der Achterbahngeschichte parat, sodass es auch nicht tragisch gewesen wäre, wenn eine andere Bahn die 500 geworden wäre. Tag zwei unseres Vorprogramms führte uns per Bahn tatsächlich bereits nach Dänemark. Denn in der eigentlichen Tour fehlte das BonBon-Land, welches unter anderem den Prototypen des Gerstlauer Eurofighters beheimatet. Trotzdem war der Park wohl nicht interessant genug, um es in den Verlauf der Skånditur zu schaffen. Also hatte Alex vorgeschlagen, ihn auf eigene Fast am Tag zuvor abzuhaken. Das war in der Tat leichter, als ich zunächst gedacht hatte, denn das BonBon-Land besitzt einen Bahnhof in etwa einem Kilometer Entfernung und ist somit von Hamburg aus per Bahn mit nur einem Umstieg zu erreichen. Und als Angestellte der ÖBB bzw. der DB kostete uns die Anreise eh so gut wie nichts. Positiver Nebeneffekt: Ich konnte endlich auch die Baureihe 605, den ICE-TD, testen. Gleich vorweg: Die Abschnitte zur An- und Abreise fallen wohl doch etwas länger aus. Wen das nicht interessiert, der möge halt direkt zum BonBon-Land durchscrollen. Technik und Design des ICE-TD entstammen weitestgehend dem wenige Jahre älteren ICE-T, also den Modellen mit Neigetechnik. Besonderheit ist aber der Antrieb, denn dieser ICE wird von einem Dieselmotor angetrieben. Bei Testfahrten erreichte einer der Züge im Jahr 2000 eine Geschwindigkeit von 222 km/h, womit der ICE-TD bis heute als schnellster Dieselzug Deutschlands gilt. Leider war er nicht sonderlich erfolgreich. Auf die Indienststellung 2001 folgte bereits 2003 die Abstellung wegen diverser technischer Probleme (und vermutlich auch mangelnder Wirtschaftlichkeit). Erst zur Fußball-WM 2006 wurden einige der Züge wieder Instand gesetzt, um zusätzliche Züge für die Fans einsetzen zu können. Außerdem dienten sie als Reserve und Verstärkung für die übrige ICE-Flotte. Seit 2007 verkehren die meisten Züge zudem auf der Vogelfluglinie von Hamburg nach Kopenhagen (zum Teil auch schon ab Berlin). Allerdings stehen 2017 bei fast allen Zügen Revisionen an, die die DB als Eigentümer nicht mehr bezahlen möchte. Auch die DSB, die die Züge für den Dänemark-Einsatz gemietet hat, möchte diese Kosten nicht tragen und lehnte ein Kaufangebot ab. Somit werden die ICE-TD wohl im Dezember 2016 endgültig außer Dienst gestellt. Daher war ich froh, nun noch die Gelegenheit für eine Fahrt nutzen zu können. Die Kooperation der Danske Statsbaner mit der Deutschen Bahn wird eher dezent beworben. Allzu groß ist der Unterschied zu anderen ICEs wie gesagt nicht. Auch den Dieselmotor nimmt man nicht so stark wahr, wie ich gedacht hätte. Klar, der Zug ist ein wenig lauter und vibriert ein wenig, aber das ist nichts gegen die mir bekannten Dieselzüge im Nahverkehr (von den recht jungen Modellen mal abgesehen). Die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen die Züge leider nur zwischen Berlin und Hamburg, das Stück von Hamburg über Lübeck bis Puttgarden kann mit maximal 140 km/h befahren werden. In Dänemark sind teilweise immerhin bis zu 180 km/h möglich. Aufgrund der damals geplanten Einsatzgebiete besteht ein ICE-TD nur aus vier Wagen mit 195 Sitzplätzen (zum Vergleich, der neue ICE 4 wird bis zu 830 Plätze in 12 Wagen anbieten). Dafür konnte der ICE-TD aber auch in Dreifachtraktion (also drei ICE-TD aneinandergekuppelt) eingesetzt werden. Für den Dänemark-Verkehr ist die Kürze aber genau richtig, denn zwischen Puttgarden und Rødby muss der Zug auf eine Fähre verladen werden. Deren Eisenbahngleis misst 118 Meter, der ICE-TD knappe 107 Meter. Doch wir mussten den ICE in Puttgarden verlassen und zu Fuß auf die Fähre gehen. Die lag auch nicht am Fähranleger mit dem Eisenbahnanschluss, sondern daneben. Über eine lange, mit Glas eingehauste Brücke begaben wir uns also auf die Prins Richard. Interessanterweise alles ohne irgendwelche Kontrollen. Weder Sicherheitskontrollen, noch Fahrkartenkontrollen. Lediglich der Zoll war kurz vor Puttgarden mal durch den Zug gegangen. Auf der Linie Puttgarden-Rødby kommen vier 1997 in Dienst gestellte Doopelendfähren (ein zeitaufwändiges Wendemanöver entfällt somit) zum Einsatz, die für die Überfahrt etwa 45 Minuten benötigen. Neben der Prins Richard ist die Prinsesse Benedikte in Rødby beheimatet, während die Fähren Deutschland und Schleswig Holstein ihre Heimat in Puttgarden haben. Diese Aufteilung geht unter anderem darauf zurück, dass diese Fährverbindung ursprünglich direkt von DSB und Deutscher Bundesbahn betrieben wurde. Beide Staatsbahnen hatten dazu jeweils eigene Fährschiffe. In den 90ern wurde der Fährbetrieb jeweils ausgegliedert und schließlich zur Scandlines AG zusammengeschlossen, die 2007 an private Investoren verkauft wurde. Seit 2014 sind die Fähren übrigens mit einem Hybridantrieb ausgestattet. Kaum an Bord, legten wir auch schon ab. Gute fünf Minuten später kam uns bereits die nächste Fähre entgegen. Aufgrund der relativ kurzen Überfahrtszeit ist die Ausstattung der Fähren relativ einfach gehalten. Neben Aufenthaltsräumen im Inneren wie im Freien gibt es natürlich auch Shops und Restaurants. Womit ich nicht gerechnet hatte: Fast auf der ganzen Strecke hatte ich ein Mobilnetz! Erst auf etwa halber Strecke brach der Empfang des deutschen Netzes ab, bis dann ein paar Minuten später das dänische Netz übernahm. Zusätzlich verkehrt noch die Holger Danske als Gefahrgutfähre auf der Linie. Kurz vor Rødby war sie direkt hinter uns. Und dann liefen wir auch schon in Rødby ein. Ein Defekt am dortigen Fähranleger war angeblich schuld daran, dass wir nicht mit dem Zug auf die Fähre konnten. Am hiesigen Bahnhof stand daher ein anderer ICE-TD parat, mit dem wir die Reise nach kurzer Passkontrolle fortsetzen konnten. Über die Inseln Lolland, Falster und die Storstrømsbrücke führte die Fahrt bis nach Sjælland (Seeland). Im beschaulichen Næstved mussten wir dann einmal umsteigen. Weiter ging es nach kurzem Aufenthalt mit einem etwas altertümlichen Dieseltriebzug aus deutscher Produktion. Baujahr 1978 in Uerdingen. Die Inneneinrichtung wurde 1995 in Weiden modernisiert... Nach nur wenigen Stationen war unser Ziel endlich erreicht. Die 1.180-seelen Gemeinde Holme-Olstrup. Heimat des BonBon-Lands. Etwa einen Kilometer Fußmarsch später war besagter Freizeitpark schließlich auch in Sicht. Die offizielle Zufahrtsstraße führt direkt an alten Fabrikhallen mit einem Lagerplatz vorbei. Zum Parkplatz ging es weiter geradeaus, wir kürzten über den Hof samt Mitarbeiterparkplatz ab. Durchaus interessant, was da so alles herumlag. Unter anderem auch die Einzelteile des Huss Airboats, welches wohl 2015 demontiert wurde. Schade. Und dann kamen wir auch alsbald zum Eingang des Parks. Zuvor informiert eine Tafel noch über die weiteren Attraktionen der dänischen Ostseeinseln. Die Hallen zur Rechten bilden quasi den Ursprung des Freizeitparks, denn die 1930 in Næstved gegründete BonBon A/S hatte nach der Übernahme durch den Unternehmer Michael Spangsberg 1988 die Produktion nach Holme-Olstrup verlegt. Und besagte Hallen, die wir auf dem Weg zum Eingang quasi umrundet hatten, beherbergten die Fabrik. Als Spangsbergs Sohn einige neue Bonbons probieren sollte, habe dieser der Legende nach geantwortet, dass sie wie Hundefürze aussähen. Daraus entstand eine eigene Süßigkeitenreihe mit Namen wie Mågeklatter (Möwenkot), Store Babser (große Brüste), Ørevoks (Ohrenschmalz) und eben Hundeprutter (Hundefurz). Diese Süßigkeiten wurden zu einem großen Verkaufserfolg und die begeisterten Menschen - allen voran Schulen und Kindergärten - fragten immer wieder nach Führungen durch die Fabrik. Das war aus Hygienegründen allerdings nicht möglich, also gründete Spangsberg im Jahre 1992 direkt neben seiner Fabrik einen kleinen Freizeitpark, das BonBon-Land (Hershey lässt mal wieder grüßen ). Dort gab es unter anderem auch die Möglichkeit, seine eigenen Bonbons zu kreieren. Über die Jahre wurde der Park immer weiter ausgebaut und war zwischenzeitlich auf Platz acht der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Dänemarks. Im Jahr 2001 wurde die Marke BonBon allerdings an die Toms Gruppen A/S verkauft. Die Produktion in Holme-Olstrup wurde daraufhin eingestellt und auf andere Fabriken verteilt. Eine Einstellung der Marke BonBon aufgrund sinkender Verkaufszahlen wurde zwar angekündigt, konnte bislang aber vermieden werden. Das BonBon-Land blieb zunächst im Besitz von Michael Spangsberg, ehe es 2008 an Parques Reunidos verkauft wurde, die den Park seither betreiben. Das Maskottchen des Parks ist entsprechend der furzende Henry Hundeprut. Gleich zu Beginn des Weges muss man an einigen Spielbuden vorbei. Etwas weiter können Kinder in kleinen Autos an nett gestalteten Szenen vorbeifahren. Eine etwas besoffen wirkende Schildkröte fungiert als Kettenkarussell. Unsere erste Fahrt sollte aber die Themenfahrt Søløven (Seelöwen) sein. Seit 2005 können Besucher hier auf eine 256 Meter lange Reise rund um die Welt gehen. Und zwar in einem dieser 8 Personen fassenden Boote. Gleich zu Beginn zeigt ein kleiner Eiffelturm die Entfernung zu wichtigen Großstädten an. Als erstes fährt man an einem stark komprimierten Italien vorbei. In einem kleinen Eistunnel trifft man auf den Yeti. Weiter geht es quer durch die USA. Die werden vertreten durch Cowboys... und Indianer. Das Riesennilpferd gehört dann wohl zu Afrika. Eine Ameise an einem Spengzünder? Das kann nichts Gutes bedeuten... In einer folgenden Höhle verbirgt sich ein kleiner Lifthill. Mit einem anschließenden Drop. Allerdings bekommt man maximal wenige Tropfen ab. Oh Gott, Schnappi ist wieder da! Glück gehabt, das kleine Krokodil hat schon geschnappt. Weiß Disney von dieser Mushu-Abwandlung? Noch ein kleiner Wasserfall, dann erreichten wir auch schon bald wieder die Station. Weiter ging es durch den Kinderbereich. Und jetzt sagt bitte nicht, dieses Ding wäre ein Count gewesen!? Der für uns erste Count war die Hundeprutterutchebane, also die Hundefurzachterbahn. Ein Zierer Force - One, der ein Jahr nach dem Park in 1993 eröffnet wurde. Passend thematisiert mit Henry. Und bei der Fahrt durch die Hundehütte gibt es das zugehörige Geräusch. Glücklicherweise (noch?) ohne Geruch... Uh, BonBons! Die südöstliche Ecke des Parks ist mit dem großen See einer der idyllischsten Flecken im Park. Etwas abseits der Tretboote schwingt die Kabeljau-Schaukel ebenfalls über den See. Lediglich die zweifach abgesperrte Brücke auf eine Insel macht keinen so guten Eindruck. Zu Erinnerung: Wir befinden uns in einem Park, dessen Zielgruppe in erster Linie Kinder sind. Dass hier wohl jemand den Bauplan falsch herum gehalten hat, fiel uns erst auf den zweiten Blick auf... Ganz in der Nähe befindet sich seit 2013 ein großer Wasserspielplatz. Von dem großen Wasserspielhaus führen 10 kleine Rutschen hinab, wobei der Zutritt nur Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren und maximal 1,70m gestattet ist. Außerdem ist er nur in einem kurzen Zeitraum von Juni bis August geöffnet. Vorausgesetzt die Temperaturen liegen über 18°C. Direkt daneben können aber alle Vandrotten (Wasserratten) das kühle Nass genießen. Eine witzig, spritzige Wildwasserbahn mit 2 Drops, die 1995 in Eigenregie gebaut wurde. Entsprechend ist die 220 Meter lange Fahrt ein klein wenig holprig, aber sicherlich nicht schlecht. Im Inneren des riesigen Käses hat die namensgebende Wasserratte das Abwassersystem des Parks angezapft. Mit sichtbarem Erfolg. Angenehme Abkühlung mit überraschend guter Gestaltung. Vorbei an einem wasserspeienden Delfin mit etwas unförmiger Schnauze ging es direkt zur nächsten Wasserattraktion. Dem Biber-Rafting. Mit 553 Metern laut eigener Aussage das längste Nordeuropas. Gebaut 1998 von Intamin. Mit Brücke über einen kleinen Bach. Ansonsten gibt es keine allzu besonderen Highlights. Stromschnellen, Wellenbecken, Wasserfälle und eine kleine Höhle werden durchfahren. Dazu trifft man entlang der Strecke auf zahlreiche Biber bei ihrer täglichen Arbeit. Das Tempo ist teilweise echt ordentlich, allzu nass wird man aber (zumindest bei Zweierbesetzung) nicht. Nach dem ältesten, fuhren wir nun den jüngsten Count des Parks. Wobei der Zierer Tivoli - Custom tatsächlich genauso alt ist wie der zuvor gefahrene Force - One. Freunden des Panorama Parks dürfte die Bahn nämlich noch als Flinker Fridolin bekannt sein. Ins BonBon-Land kam sie 2009, wobei die Stützen nahezu komplett neu gebaut werden mussten. Denn während die Bahn im Panorama Park durchaus als Terrain Coaster durchgehen konnte, ist das Gelände hier fast komplett eben. Die Station ist somit ungewöhnlich hoch gelegen. Wo sonst könnte man mit einem LKW unter der Station eines Tivoli-Coasters hindurchfahren? Der erste Lift fällt entsprechend etwas kleiner aus. Aus etwa 14 Metern stürzt sich der First Drop hier in einen See. Das ist dann auch schon das Highlight der Fahrt. Nach dem Geschwindigkeitsrausch knapp unterhalb der Wasseroberfläche bleibt das Tempo überschaubar. Anstelle von Dummys kommen hier übrigens einfache Sandsäcke zum Einsatz. Nicht weit davon entfernt ragen die Krage Trærene (Krähenbäume) in den Himmel hinauf. Ein doppelter Donnerbalken - pardon, Tilting Free Fall - von Bear Rides. Durchaus ansprechend gestaltet und mit einer privaten Fahrt für uns zwei. "Versuchen sie es erneut, wenn sie sich trauen!" Eine Fahrt reichte uns aber. Der Zamperla Giant Discovery war gerade defekt. Die Techniker waren aber dran. Also probierten wir zunächst den Cobra-Turm. Einen Mega Drop von Fabbri aus 2001. Dann wurde es Zeit für die beiden größten Achterbahnen im Zentrum des Parks. Den Anfang machte der Gerstlauer Spinning Coaster Han-Katten (Er-Katze, also Kater). Diese Anlage war 2007 der erste Spinning Coaster von Gerstlauer in Europa. Nach relativ kurzer Wartezeit konnten wir eine Gondel in 2-0-Beladung besetzen. Das sorgte in den Mauskurven und den anschließenden Helices für einen ganz guten Spin. Schöne Bahn, auch wenn die Gestaltung gegenüber anderen Attraktionen etwas abfällt. Und schließlich wäre da noch das Wildschwein, Vildsvinet. Hier am Heck eines Wagens des gleichnamigen Eurofighter-Prototypen aus dem Jahr 2003. Es war die weltweit erste Achterbahn mit einem "übersteilen" First Drop. Mit 97° geht es hier gen Erdboden. Direkt hinein in eine Steilkurve mit 115° Querneigung. Erst danach folgt mit einem klassischen Looping die einzige Inversion im BonBon-Land. Dass sich die Jungs von Gerstlauer hier in für sie neue Gefilde vorwagten, zeigt besonders die kuriose Konstruktion des Loopings. Es folgt die Wendekurve hinein in die Blockbremse. Anschließend noch eine Abwärtshelix linksherum, ein deftiger Umschwung und eine Rechtskurve. Und dann ist nach 428 Metern auch schon die Schlussbremse erreicht. Von den Fahreigenschaften hatte ich bislang eher weniger Gutes gehört. Aber abgesehen von ein paar Haklern in den Kurven fuhr sich Vildsvinet eigentlich ganz gut. Lag vielleicht auch an der Befolgung der Haltungsempfehlung in der Station? Der Eurofighter als größte Achterbahn des Parks gefiel mir jedenfalls besser, als ich erwartet hatte. Etwas ungewöhnlich war, dass die schmale Rampe sowohl Eingang wie auch Ausgang der Station war. Die Saison 2003 war auch die bislang besucherstärkste in der Geschichte des Parks. 616.000 Besucher und damit 100.000 mehr als im Jahr zuvor fanden in diesem Jahr den Weg nach Holme-Olstrup. Anschließend gingen die Besucherzahlen jedoch wieder deutlich zurück. Das Gegenstück, also die kleinste Achterbahn des Parks, ist leider nicht mehr in Betrieb. Der Zierer Tivoli - Small war zunächst von 1997 bis 2002 im Einsatz, ehe er abgebaut wurde. 2008 kehrte er nochmals für eine Saison zurück, ist seither aber wieder verschwunden. Man munkelt, dass die Anlage wieder auf dem Betriebshof eingelagert sei, auf den ersten Blick habe ich sie dort allerdings nicht sehen können. Der Disk'O Albatossen (Albatros) fuhr an diesem Tag ebenfalls nicht. Von einem Hubsteiger aus schliff man die Reibfläche des antreibenden Reibrades... Dafür war der Giant Discovery Svend Svingarm inzwischen repariert und lud zu einer Fahrt ein. Zumal die 40 Personen fassende Gondel nicht allzu voll wurde... Den Smiley untendran fand ich ein nettes Gimmick. Da ich die Anlage in Kennywood nach dem von einem Defekt vereitelten ersten Versuch ausgelassen hatte, war dies also meine Premiere auf diesem Fahrgeschäft. Und die konnte durchaus überzeugen. Den Giant Frisbee von Huss fand ich doch leicht enttäuschend, aber das Modell von Zamperla ist deutlich besser. Zumal die Fahrt durchaus länger war, als sie zuvor von außen wirkte. Aber vielleicht haben wir für Alex' Onride-Video auch ein Spezial-Programm bekommen... Warum fehlt da eigentlich ein Logo auf der Seitenplatte? War die Anlage gebraucht? Vorbei an der Pferdereitbahn gingen wir zum letzten noch fehlenden Parkteil. Die Westernstadt quasi direkt neben dem Eingang des Parks. Hier gibt es neben Restaurants und einem Shop eigentlich nur ein Fort zum Klettern und Spielen für Kinder. Ach ja, und Hestorado 5D. So ein interaktives Kino von Alterface. Man wollte uns aber erst in etwa 10 Minuten auf Verbrecherjagd schicken. Das war uns zu lang, und so machten wir uns endlich auf die Suche nach etwas Essbarem. Unsere Mägen knurrten nämlich schon eine ganze Weile. Doch das war zweieinhalb Stunden vor Parkschließung gar nicht so einfach. Die von uns angesteuerten Restaurants hatten bereits alle geschlossen. Lediglich das Café in der Mitte des Parks bot uns noch ein paar Kleinigkeiten an, die wir gerne entgegen nahmen. Nach dieser Verschnaufpause wollten wir dann nochmal unser Glück bei Hestorado versuchen und vielleicht noch die ein oder andere kleinere Attraktion mitnehmen. Doch daraus wurde nichts. Denn die Attraktionen schließen bereits eine Stunde vor dem Park - was auch auf der Homepage steht, wir aber wohl überlesen hatten. Unsere Proteste führten daher zur sofortigen Verhaftung durch den Sheriff. Die Möwen-Hochbahn konnten wir also ebenfalls nicht mehr fahren. Dafür begeisterte ein lebendiger Möwenschwarm die Besucher. Und schenkte mir ein kleines BonBon... Auch ein paar niedliche Jungtiere waren dabei. Auch wenn es draufsteht, der Shop ist nicht der Ausgang aus dem Park. Zumindest nicht zwangsläufig. Immerhin bietet er passend zum Namen des Parks einige Süßigkeiten. In der alten Fabrikhalle neben dem Eingang hat man unter anderem ein 4D-Kino untergebracht. Außerdem hatte man dort quasi einen Park im Park geschaffen. Denn im Jahr 2006 kaufte man den Indoor-Vergnügungspark Fantasy-World und verlegte ihn 2007 in das 10.000 m² große Fabrikgebäude. Zunächst wohl mit separatem Zugang, seit 2009 als Teil des eigentlichen Parks mit entsprechendem Zugang innerhalb des Parkgeländes. Die Fantasy-World war die landesweit größte mechanische Puppenausstellung mit fast 800 Puppen. Aber sie brachte dem BonBon-Land nicht den erhofften Erfolg und der Erhalt der Figuren war zu teuer. Nach der Saison 2015 bleibt der Großteil der Fantasy-World daher geschlossen. Die Puppen sollten an Fans verkauft werden. Lediglich der Spielbereich Mondland, der Fantasy-Express, das 4D-Kino und ein Café sollten erhalten bleiben. Der Eingang zur ehemaligen Fantasy-World öffnete erst um 14 Uhr, blieb dafür aber bis Parkschluss zugänglich. Da nutzten wir doch glatt die Chance auf eine Fahrt mit dem Fantasy-Express. Durch Lebkuchenhäuser und vorbei an diversen Bäcker-Szenen. Und dann machten wir uns langsam wieder auf den Weg zurück zum Bahnhof. In Næstved mussten wir dann erneut umsteigen, wobei wir einen Zug früher dran waren als nötig. Somit hatten wir ausreichend Zeit, uns im Bahnhofsshop mit Getränken einzudecken und auf dem Bahnhofsvorplatz eine Pizza bei Domino's zu besorgen. Unser ICE war - wie alle Züge an diesem Tag - bis auf wenige Minuten pünktlich, und so ging es wieder in Richtung Deutschland. Die Hoffnung, dass man den Fähranleger in der Zwischenzeit repariert hatte, wurde obendrein auch bestätigt und wir konnten mit dem Zug direkt auf die Fähre fahren. Direkt neben den LKWs rollten wir langsam auf das Schiff. Aussteigen muss man aber trotzdem, der Aufenthalt auf dem Fahrzeugdeck ist während der Überfahrt nicht gestattet. Diesen Anblick gibt es wohl nur noch bis Dezember. Viel Luft nach Vorne bleibt da nicht. Passenderweise fuhren wir diesmal mit dem Namensvetter des (Ex-)Traumschiffs. Das Fährschiff Deutschland ist bereits das vierte mit diesem Namen auf der Vogelfluglinie. Die "deutschen" Fähren unterscheiden sich ein wenig im Design von den dänischen. Insbesondere das zusätzliche Deck im Freien mit Blick nach Vorne fällt positiv auf. Und per Kompass kann man sogar den Kurs mitverfolgen. Wobei es fast ausschließlich geradeaus geht. Auf der gesamten Strecke hatten wir eine Lufteskorte. Die von einigen anderen Fahrgästen immer wieder mit Treibstoff versorgt wurde. Echt spektakulär, sowas sieht man nicht alltäglich. Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Schließlich erreichten wir wieder Puttgarden. Finde die Baby-Möwen. Dieses seltsame Gebilde sollten wir am nächsten Tag endlich testen dürfen... Doch zuvor hieß es noch eine Nacht in Hamburg zu überstehen. Fazit: Das BonBon-Land ist schon ein recht kurioser Park. Die comicartige Gestaltung mit nicht ganz alltäglichen Motiven und Figuren macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Aber die Dänen stehen wohl drauf und auch ich muss sagen, es ist mal was anderes. Man hat jedenfalls immer wieder etwas zu lachen. Leider lässt die Gestaltung der Attraktionen seit der Übernahme durch Parques Reunidos ein klein wenig nach, aber die alten Attraktionen halten das Niveau nach wie vor hoch. Auch die Attraktionsauswahl ist vollkommen in Ordnung. Nicht nur die vier Achterbahnen bieten für jede Altersklasse etwas. Da fällt es in der Tat schwer, ein einzelnes Highlight hervorzuheben. Danke nochmal an Alex für diese auf den ersten Blick leicht verrückte Idee, noch am Tag vor der eigentlichen Skandi-Tour bereits nach Dänemark zu reisen. Es hat sich wirklich gelohnt. |
1 gefällt das | ||
No Limits Neu 10.07.2016 Sonntag, 10. Juli 2016 14:50 | ||||
No Limits
Tobias Michel Deutschland . NW |
Dankeschön für deinen Bericht. Mir hat das BonBon Land mit seiner irgendwie ulkigen Gestaltung damals auch richtig gefallen. Wir hatten das Glück auch gerade noch die vollständige Puppenausstellung sehen zu dürfen. Aber es stimmt leider, dass dort sehr viel Instandsetzungsaufwand betrieben werden muss, da regelmäßig Leute über die Absperrungen zu den Puppen geklettert sind um sie entweder anzufassen, oder um Fotos damit zu machen.
Schade, dass die ICE Verbindung auf der Strecke eingestellt wird. Weißt du, ob da irgendetwas als Ersatz geplant ist, oder ob die fehlenden Züge dann durch die Regios der DSB ersetzt werden? Und war nur auf eurer Hinfahrt Reservierungspflicht, oder ist das jetzt grundsätzlich notwendig auf der Strecke? Ich erinnere mich noch an zwei Katastrophenfahrten, bei denen der Zug mehrfach überbucht war und das mit ICE Komfort nicht mehr viel zutun hatte. Wäre ja schön, wenn die Bahn hier mal was dazu gelernt hätte. Der Fähranleger war bei mir jetzt auch schon bei 2 von 4 Überfahrten mit dem Zug außer Betrieb. Kommt wohl öfters vor . |
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Runner Neu 10.07.2016 Sonntag, 10. Juli 2016 15:40 | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Was genau als Ersatz geplant ist, weiß ich leider auch nicht. Ich würde aber vermuten, dass man wieder zurückgeht auf die schon vorher dort eingesetzten IC3 (auch bekannt als Gumminasen). Und irgendwann soll ja dann auch ein Tunnel unter dem Fehmarnbelt die Fährverbindung ersetzen. Wenn dann auch die Zuführungsstrecken ausgebaut und elektrifiziert werden, bieten sich auch wieder völlig neue Möglichkeiten für andere Züge. Aber bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen. Es sind beide Richtungen reservierungspflichtig. Laut DB-App betrifft das allerdings nur das Stück von Puttgarden nach Rødby, also die Fährüberfahrt. Letztlich waren die von uns genutzten Züge aber relativ leer, sodass de facto freie Platzwahl herrschte. |
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Lacront Neu 13.07.2016 Mittwoch, 13. Juli 2016 11:53 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht über diesen schrulligen Park und auch die abenteuerliche und nicht ganz alltägliche Anfahrt! Ich freu mich schon riesig auf alle weiteren Berichte aus der Reihe Den næste Juvelen (bis ich die Ligatur wieder gefunden habe...! ). | |||
Maliboy Neu 17.08.2016 Mittwoch, 17. August 2016 15:48 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Danke für den Bericht, vor allen von den Attraktionen, die ich bei meinen Besuch leider nicht fahren konnte, da ein Gewitter/Regenschauer damals den Park für 2 bis 3 Stunden (mindestens) komplett Lahm gelegt hatte (und den Park im Park haben wir erst beim verlassen gesehen ).
Eigentlich war es wirklich schade, das der Park bei der Tour gefehlt hat. Aber welchen anderen Park hätte man den streichen sollen, weil einen Tag mehr hätte bestimmt für eine geringere Teilnehmerzahl gesorgt. Tschau Kai |
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