Stormrunn3rNeu13.05.2016Freitag, 13. Mai 2016 10:253 gefällt das
Stormrunn3r
Tobias Kathke
Hamburg Harburg
Deutschland . HH
Als ich an einem fast durchgängig verregneten Besuchstag, wobei der Regen tatsächlich nur während der Parköffnungszeiten Bestand hatte, im Juni 2013 das Djurs Sommerland zu meinen absoluten Favoriten unter den europäischen Freizeitparks kürte, hätte ich nicht gedacht irgendwann erneut auf einen ähnlich überragenden Park zu stoßen; immerhin kenne ich fast alle größeren europäischen Freizeitparks persönlich und selbst der Europa Park, der sich in dieser Saison als besten Freizeitpark der Welt beworben hatte, ist wirklich nur ein verdammt guter Park. Dabei wirkt der kleine Filmpark recht überschaubar, aber wie so oft sind es die inneren Werte die überzeugen und so merkt man schnell, dass ein Filmpark mit alten Lizenzen und viel Herzblut bei der Sache viel besser ist als ein deutscher Filmpark mit wenig Lizenzen und sehr geringen Ambitionen im Ruhrgebiet.
Aber genug von dem Movie Park Germany Bashing, denn das ist, gerade im Vergleich mit dem Movieland Park, tatsächlich viel zu einfach. Der im Jahr 2003 gegründete Freizeitpark Movieland Park ist das jüngste Projekt der Familie Amicabile, die bereits im Jahr 1965 mit einem Tanzlokal den Grundstein für das heutige Canevaworld Resort legten. Dieses besteht mittlerweile aus dem Wasserpark Caneva Aquapark, der Disko Night Festival, der Dinner Show Medieval Times und dem Rock Star Restaurant, sowie besagten Filmpark.
Nachdem man die Tickets an den zentralen Kassen beim Wasserpark gekauft hat folgt man dem Weg entlang der Hauptstraße um zum eigentlichen Vorplatz des Filmparks zu gelangen. Bis zur vorherigen Saison betrat man den Park durch das große Studiotor, nun dienen zwei Busse als neues Eingangsportal.
Viel Gutes habe ich zuvor bereits vom Movieland Park gehört
und bereits auf der Mainstreet des Parks merkt man relativ schnell:
Hurra, ich bin (wirklich) im Film!
Dadurch ergibt sich nun ein separater Zugang zur Tomb Raider Machine, ein Windshear aus dem Hause Soriani & Moser, welcher großzügig mit Wasser-, Feuer-, Nebeleffekten und etwas Schauspiel inszeniert wird. Gefahren werden können hier grundsätzlich fünf verschiedene Fahrprogramme, die durch eine Wahlscheibe zufällig, sofern der Ride-Op die Scheibe nicht zuvor bremst und sie dann auf eine Mission einstellt, bestimmt werden. Je nach ausgewählter Mission variieren nun Fahrtdauer, Intensität und die verwendeten Effekte. Dabei ist die dargebotene Schau der Anlage durchaus spannender anzusehen als die Fahrt an sich, die doch eher etwas ruckelig daherkommt.
Indiana steht hier vor dem Keller des Todes
Unsere erste Fahrt zog uns aber in den tiefen Dschungel
um mit Lara Croft auf Schatzsuche zu gehen.
Fünf Missionen stehen dabei den Fahrgästen zur Verfügung
eingestellt wurde jedoch immer das dritte Fahrprogramm.
Durchschreitet man das alte Eingangsportal findet man sich direkt auf der Main Street des Parks wieder, in dessen Eckhaus sich etwas Düsteres oder besser gesagt in dessen Keller sich etwas Stockfinsteres verbirgt. Mit dem Horror House bietet man seinen Parkgästen seit der Eröffnung ein Ganzjahresmaze, also ein nicht temporäres Gruselkabinett mit Schauspielern, ähnlich dem Krüeger Hotel im spanischen Freizeitpark Parc d’atraccions Tibidabo bei Barcelona, an. Bereits in der Warteschlange überzeugt die gelungene Gestaltung des Hauses, welche spätestens im völlig blutverschmierten Aufzug an Stimmung gewinnt.
Direkt in die Dunkelheit entlassen folgt man nun den roten Lichtern der Überwachungskameras durch absolut finstere Gänge bis man sich langsam aber sicher an die Dunkelheit gewöhnt hat. Von Zeit zu Zeit geht es nun durch größere Szenerien, die allesamt einen Bezug auf Horrorfilmklassiker vorweisen können und zudem aufwändig gestaltet wurden. Besonders gut hat mir dabei die Kühlraumszene mit den Leichensäcken gefallen, die erst durch Bewegung den weiteren Weg versperrten und dann durch den Einsatz von Stroboskop und Freddy Krueger aus den Nightmare on Elm Street Filmen ihre volle Wirkung zeigten. Glücklicher Weise hat uns erst im letzten Raum vor der aufwärtsführenden Treppe eine Zweipersonengruppe eingeholt, die sich den Weg mittels Kameralampenlicht ihres Smartphones bannten und sich selbst somit der Stimmung beraubten. Am Ende folgt ein weiterer Gang, indem Michael Myers aus den Halloween Filmen mit einer Kettensäge wartete; die Befürchtung es würde hier oben genauso lang weitergehen wie im Keller traf also nicht zu.
Das Horror House ist ein sehr stimmungsvolles und schön gestaltetes Maze mit einer erstaunlich langen Durchlaufzeit. Die vom Park selbst angegebenen 600 Sekunden erreicht man wohl nur, wenn man schön brav mit den Händen auf der Schulter des Vordermanns durch die Gänge geschleust wird. Zu zweit brauchten wir schon ein wenig länger um uns in den stockfinsteren Fluren zurecht zu finden. Dabei machen die Schausteller ihren Job durchaus gut, auch wenn man fast immer erahnen konnte, was sogleich folgen wird. Im Vergleich zum ähnlichen Krüeger Hotel gefällt mir die Inszenierung und die durchgängig präsente Storyline im Parc d’atraccions Tibidabo ein wenig besser, dennoch hat man hier eine wirklich überragende Attraktion, die man keineswegs auslassen sollte.
Mit dem Horror House hat man ein gutes, aber auch zu einem großen Teil, stockfinsteres Maze.
Beim Addams House wurde das Licht jedoch eingeschaltet, immerhin musste ja auch Zombie-Hitler richtig zur Geltung kommen.
Wobei man diesbezüglich klar darauf hinweisen muss, dass ein Besuch unter 14 Jahren nicht gestattet ist. Aber auch dies ist kein Problem, denn immerhin gibt es mit dem Addams House einen weiteren Zugang hinab in den Keller. Hierbei durchschreitet man einige Räume und Gänge des großen Gruselkabinetts und wird dabei unter anderem durch Zombiehitler brillant unterhalten. Allein dieser Moment ist so herrlich abstrus, wodurch man den Park zwangsläufig gernhaben muss. Nach nur kurzer Zeit, dafür aber mit einem richtig breiten Grinsen im Gesicht, ging es über eine Stahltreppe wieder hinauf. Verständlicher Weise ist während der Spielzeit des Addams House der Zugang zum Horror House geschlossen.
Auf der Rückseite des Studio 1 befindet sich derzeit ein Live Set, auf den der großzügig im Park beworbene Film Overdrive aufgezeichnet wird. Prinzipiell handelt es sich dabei um eine kleine, als Filmaufzeichnung getarnte, Stuntshow, in der auch einige Parkbesucher einbezogen werden. Es werden einige Stunts gezeigt, danach werden die Aufnahmen geschnitten und am Ende landet der Film dann auf YouTube bzw. der Website des Parks. Pro Tag werden zwei Takes aufgenommen, wobei die Zeiten nicht ausgeschrieben waren, wodurch wir beide verpasst haben.
Beim Live Set der Movieland-Produktion Overdrive war immer Leben auf der Bühne,
die zwei Aufzeichnungen jedoch haben wir nicht miterleben können.
Dafür aber konnten wir die Zaubershow The Illusionist ansehen, welche grob auf dem Film Prestige basiert. Gezeigt werden nach und nach einige bekannte Zauberstücke, die recht stilvoll mit allerhand Effekten untermalt werden. Leider konnte ich der Story nur bedingt folgen, da wir auch etwas zu spät zur Vorführung stießen, jedoch ist die Inszenierung durchaus gelungen und das Theater an sich macht schon einiges her.
Direkt daneben befindet sich mit Terminator 2 – 5D ein interaktives Theater, in dem man mit Pistolen bewaffnet teilweise auf eine Leinwand, aber auch auf plastische Figuren, schießt. Die Terminatoren-Animatronics sind überzeugend, ebenso die zahlreichen zusätzlichen Effekte, leider aber sieht man von der Seite nicht sehr viel von der Leinwand. Dabei macht das Spiel durchaus Spaß und ist keineswegs zu kurzweilig, obgleich am Ende zwangsläufig Game Over heißt.
Mit Pistolen schießt man auf Terminatoren. So viel Action gab es im letzten Film nicht.
Vorbei an der Fazenda di Zorro bzw. den übriggebliebenen Zugängen des Rodeo Grill Restaurants, welches im Jahr 2012 vom Park entkoppelt wurde, und als weiteres All You Can Eat Restaurant die Besucher nach den Öffnungszeiten der beiden Parks (und während der Mittagszeit im Movieland Park) unterhalten sollte, jedoch nach zwei Jahren Betrieb weiter veräußert wurde und nun als Ristoburger Zero21 geführt wird, führt der Weg in Richtung des U-Boot Simulators U-571.
In einem U-Boot Bunker warten wir zunächst auf weitere Rekruten um einige Zeit später unserem befehlshabenden Offizier vorgelassen zu werden. Dieser weißt uns ein, während ein torkelnder Matrose mit einer Buddel voll Rum hinter ihm Späßchen macht. Während dieser Show erfolgt urplötzlich ein Angriff der Alliierten und mehrere Bomben fallen in das Hafenbecken. Wir müssen fliehen, doch alle Wege sind versperrt und so nähern wir uns dem U-Boot des Modells U-571 im rasanten Schritt, klettern hinunter, durchschreiten eilig das Unterwassergefährt und nehmen in einer Kammer Platz, während das Boot abtaucht.
Unser betrunkener Kamerad versucht nun uns und das U-Boot zu retten und weist mich darin ein einige Ventile zu öffnen und zu schließen; wir tauchen derweil immer weiter hinab, doch irgendetwas ist undicht. Voller Hast versuche ich nun die Angaben zu erfüllen und bekomme eine Wasserladung nach der anderen ab, während die restlichen Rekruten von unserer Tauchfahrt nur etwas durchgeschüttelt werden. Irgendwann ist das eine Ventil futsch und die Wassermenge kaum noch zu stoppen, doch wie ein Wunder schaffen wir es noch aufzutauchen ohne dabei von den Alliierten entdeckt zu werden.
Mit dem U-571 geht es auf die Flucht vor den Alliierten
und auf eine wilde Tauchfahrt,
bei der man nicht unbedingt trocken davonkommt.
Das U-571 ist eine grandiose Attraktion mit einer atemberaubenden Pre-Show und überragenden Schauspielern, die sich bei der Inszenierung dieser Attraktion wirklich verdammt viel Mühe geben. Leider hat man von dem originalgetreuen Nachbau des U-Boots im Maßstab 1:1 nicht wirklich viel, immerhin durchläuft man das Boot in einer kleinen Gruppe dann doch recht zügig. Der eigentliche Simulator ist von der Technik her schlichtweg eine alte Filmrakete nur ohne Film, wackeligen Sitzbänken, aber einer genialen, zumal außerordentlich beklemmenden, Stimmung. Sollte man dann noch vorne links im Boot sitzen, so hat man keine Chance den Wassermengen auszuweichen, wodurch der Nässegrad, welcher durch die Pre-Show eh bereits recht hoch war, einem Sprung in den benachbarten Gardasee ähnelt.
Sollte die Kleidung immer noch trockene Stellen aufweisen, so empfiehlt sich eine Fahrt auf der Wildwasserbahn Troncosaurus, welche vor der Umgestaltung des Dinosaurierbereichs am unteren Ende des Parks eher einem Parkhaus glich als einer spritzigen Baumstammfahrt über zwei Schussfahrten. Mittlerweile macht die Anlage jedoch genauso viel her wie der restliche Bereich, welcher nun ein idealer Kinderbereich mit passender Beschallung ist.
Nachdem man die Station verlassen hat dümpelt man in einer weiten Rechtskurve dem ersten Lifthügel entgegen. Oben angekommen vollführt der Kanal unterhalb der späteren Wegstrecke eine Wende, wobei Ein- und Ausfahrt nahezu nebeneinander verlaufen. Hierauf folgt dann die erste Abfahrt der Wildwasserbahn, deren Übergang in den unteren Kanal recht abrupt erfolgt, wodurch man dann sehr gut befeuchtet wird. Kurt darauf findet man sich in einer weiteren langgezogenen Rechtskurve wieder, die einen parallel zum ersten Lifthügel in die zweite Auffahrt entlässt. Oben angekommen folgt man erst einmal derselben Strecke wie eine Etage darunter, doch anstelle nun zur zweiten Abfahrt anzusetzen folgt man nun einer längeren Geraden bis auf die andere Seite der Anlage, dort angekommen durchquert man eine Linkskurve und nähert sich langsam aber sicher der zweiten Schussfahrt. Nicht ganz so nass, wie beim kleinen Gefälle verlässt man die Auslaufstrecke in einer weiteren Linkskurve und nähert sich dann der Station.
Troncosaurus ist eine wahrlich spezielle Wildwasserbahn des Herstellers L&T Systems, welche nicht nur möglichst viel Strecke auf wenig Raum unterbringt, sondern auch die verwendete Technik sinnvoll und dabei möglichst energiesparend, z.B. durch nur einen Wasserkreislauf, nutzt. Die Fahrt selbst ist durchaus nett und der Nässegrad kann sich wirklich sehen lassen, zumal selbst außerhalb der beiden Schussfahrten ständig Wasser in das Boot hineintropft.
Noch fehlte bei der Wildwasserbahn Troncosaurus das Wasser,
doch das legte sich im Laufe des Tages.
Währenddessen schwangen wir uns mit den BC-10 Airlines in zwei verschiedenen Fahrprogrammen in die Höhe.
Nebenan schwingt die Schiffschaukel BC-10 Airlines in die Höhe, wobei der eigentliche Ausschlag des ehemaligen Looping Starships Aerovarvet im schwedischen Freizeitpark Liseberg deutlich höher ausfiel. Nachdem sich der Loopingwahn ein wenig legte bauten diese das Raumschiff ein wenig um, so dass dieses nun ohne Schulterbügel und Gegengewicht die Fahrgäste als Kulingen einige Jahre lang unterhielt. Später verschwand es mehrere Jahre von der Bildfläche ehe sich der Movieland erbarm und die Anlage kaufte und umgestaltete. In der heutigen Form unterhält die Schiffschaukel die Fahrgäste in drei verschiedenen Fahrprogrammen, wobei kein deutlicher Unterschied vorhanden ist. Leider bremst das Schiff immer sofort ein wenig ab, sobald es den maximalen Ausschlag erreicht hat, was dem Fahrspaß, ebenso wie die engen Bügel, nicht zu Gute kommt.
Ebenfalls vor dem Verschwinden gerettet hat man den Schwarzkopf City Jet Brontojet, welcher zuvor einige Jahre seine Fahrgäste im englischen Freizeitpark Lightwater Valley unterhielt und nur kurz unter der Familie Bemboom im Loudoun Castle betrieben und dann eingelagert wurde. Im Jahr 2010 wurde die Anlage dann als zweite Achterbahn des Parks eröffnet.
Nachdem man in dem bequemen Wagenverbund platzgenommen hat geht es nach einem kurzen Streckenabschnitt geradewegs in den Spirallift der Anlage, welcher durch eine Stromschiene die antreibenden Motoren der beiden Wagen mit Strom versorgt und somit stetig nach oben befördert. Oben angekommen kann man noch kurz den Ausblick auf den Gardasee genießen ehe es mit Karacho dem Erdboden entgegengeht. Mit voller Wucht durchquert man nun das erste Tal, woraufhin man gleich wieder emporschnellt. Kurz unterhalb der ersten Abfahrt umfährt man nun in einer gemächlichen Linkskurve den Spirallift, just bevor man sich erneut in eine Steilkurve gen Boden wirft. Nach einem bodennahen Umschwung geht es wieder einige Meter hinauf und schleunigst in einer ovalen Abwärtshelix, ausgeführt in feinster Bayernkurvenmanier, hinab. Nach einem sehr abrupten, und sicherlich nicht nach der Herzlinie ausgelegten, Übergang der geneigten Kurve in eine Gerade endet man sogleich in der starkgreifenden Bremse der Anlage.
Mit dem Brontojet geht es auf platzsparende Art und Weise empor
und dann durch druckreiche und enge Kurven wieder hinunter.
Die Wagen haben dabei besten schwarzkopfchen Komfort,
welche diesen City Jet zwar nicht besonders,
jedoch zu meiner 400sten Achterbahn machen.
An der ersten Reihe sieht man wer der Achterbahnfan ist,
auch wenn die Arme in ruhigeren Streckenabschnitte auch mal unten bleiben
und sich die Emotionen auf ein breites Grinsen beschränken.
Wuuussccchhhhh!
Einfach eine tolle Anlage,
auch wenn die Einfahrt in die Bremse arg grenzwertig ist, aber Dominik hatte am Ende den Dreh raus.
Der Brontojet ist eine wahrlich intensive Achterbahn mit, abgesehen von dem Übergang in die Bremse, absolut großartigen Fahreigenschaften. Für mich war es die zweite City Jet Anlage nach dem großartigen Bobsleigh aus dem französischen Nigloland und auch hier konnte die Anlage, trotz der vergleichbar geringeren Gestaltung, durchaus überzeugen, zudem war es meine 400ste gefahrene Achterbahn allein in Europa.
Nicht ganz so spektakulär geht es währenddessen beim Bront ‚o‘ Ring zu, einer kleinen angetriebenen Kinderachterbahn mit einem dreieckförmigen Layout, deren Zug über ein Kabel in der Mitte der Anlage heraus mit Strom versorgt wird. Hier dreht man über ein längeres Zeitintervall Runde für Runde, bis man irgendwann doch ganz froh ist wieder aussteigen zu dürfen. Ihr gegenüber steht mit Octopus ein schicker Polyp aus dem Hause Soriani & Moser, welcher eine lange und drehfreudige Fahrt bot.
Auch die Kleinstachterbahn blieb nicht ungefahren,
ich wäre jedoch gerne einige Runden früher ausgestiegen.
Mit Back to the Back Stage befindet sich in diesem Bereich eine etwas ungewöhnliche Monorail mit der man ein wenig hinter die Kulissen des Freizeitparks sehen kann, weswegen man die Anlage tunlichst erst nach dem Besuch aller Hauptattraktionen besuchen sollte. Dafür stoppt die Anlage an mehreren Stationen mit einigen Displays, woraufhin Doc Brown in kleinen Filmchen Einblicke in die einzelnen Attraktionen gibt, ehe er aufgeschreckt durch die Katastrophen von Magma 2.1 zurück in die Zukunft reisen möchte, weswegen man, zumindest von der Story her, am Ende der Fahrt auch tatsächlich ein Tag in die Zukunft gereist ist.
Mit der Monorail geht es mit Doc Brown auf Erkundungstour.
Dabei erhällt man einige Eindrücke hinter den Kulissen,
weswegen man die Fahrt erst im späteren Verlauf des Tages machen sollte.
Von der Monorail aus bekommt man einen guten Einblick auf das wilde Treiben der Jetbootfahrer des Kitt Super Jets. Inspiriert durch die, nach wie vor beliebte, Serie Knight Rider bzw. Supercar auf Italienisch geht es im Auftrag der Foundation für Recht und Verfassung auf Verbrecherjagd. Aber nicht in Kitt, denn das wäre bereits von der Kapazität her eine Katastrophe, sondern im Super Jet, dem Pendant auf dem Wasser.
Nachdem uns Michael Knight persönlich auf perfekten italienisch auf die Mission eingestimmt hat wird das Boot abgesengt und verlässt rückwärts seinen sicheren Hafen. Kurz darauf setzen die 600 PS starken Motoren ein und das Boot beschleunigt in einer wahnsinnigen Art und Weise. Mit Vollgas dreht man nun Runde für Runde über das Becken der benachbarten Stunt Show und weicht dabei einigen Zielen aus, die zwischenzeitlich herabgelassen wurden. Zwischendurch bremst man auch mal spontan ab, dreht dabei eine Pirouette und beschleunigt im gleichen Maßen. Mittendrin verschwindet das Boot auch kurz in einen Schuppen, welcher sich als Hinterhalt herausstellt. Unter Beschuss verlässt man das kurz vor dem Einsturz stehende Gebäude und rast erneut über die Wasseroberfläche, wobei nun einige zusätzliche Wassereffekte ausgelöst werden. Kurz darauf fährt das Boot wieder in seine Parkbucht im sicheren Hafen der Foundation.
Mit dem Kitt Super Jet geht es zurück in die 80er,
was besonders Dominik mehr als erfreute.
Mit Kitt und David Hasselhoff als Michael Knight kann die Fahrt garnicht schlecht werden,
und so warteten wir mit unseren Rettungswesten auf das nächste Jetboot
mit welchen man einige Runden durch die Arena der Stuntshow dreht.
Das Ding hat echt Power!
Kitt Super Jet ist die wohl atemberaubendste Wasserattraktion in ganz Europa und definitiv eine der Attraktionen, die man in seinem Leben unbedingt mal erlebt haben sollte. Die Einbindung der Serie Knight Rider passt irgendwie perfekt, was durch den Auftritt des urdeutschen Superheldens David Hasselhoff als etwas gealterter Michael Knight in der kurzen Pre-Show nochmals untermauert wird. Die Fahrt bietet sehr viel Tempo, Action und Adrenalin und dennoch für jeden etwas, so dass man zwangsläufig seinen Hut vor dem Movieland Park ziehen muss, welcher spätestens mit dem Kitt Super Jet bewiesen hat, dass das Canevaworld Resort die bessere Wahl für einen gelungenen Freizeitparktag am Gardasee ist.
Kurz nach 17 Uhr öffneten sich die Pforten zur John Rambo Stunt Show und die verbliebenden Gäste konnten in etwa die Hälfte der riesigen Showarena füllen. Kurz darauf werden auch schon ein alter Kamerad John Rambos und einige Besucher von Terroristen gefangen genommen. John Rambo eilt herbei um seinen Kollegen zu befreien, wird dabei aber recht schnell entdeckt. Es beginnt eine Action Sequenz mit Motorrädern und Quads, an deren Ende Rambo ordentlich Prügel einstecken muss. Während dessen hat sich sein Kamerad befreit und gemeinsam schaffen sie ein wenig Ordnung. Eine verdeckt arbeitende Soldatin schließt sich an, nur um kurz darauf in einem Hinterhalt gefangen genommen zu werden. Währenddessen werden die Geiseln (die gefangen genommenen Besucher) auf die Hauptbühne gebracht und dürfen das Spektakel nun hautnah erleben. Als einzige nicht gefangen genommene Person versucht Rambo in einer One-Man-Army Sequenz jeden zu befreien. Dabei befreit er erst seinen Kollegen und öffnet die Fluchtwege, woraufhin eine actionbelandene Schau auf dem Wasser stattfindet, in der auch die restlichen Besucher mal wieder ein wenig Wasser abbekommen. Nachdem die feindlichen Streitkräfte zu einem Großteil besiegt sind und die Geiseln via Motorboot auf die vordere Bühne gebracht wurden gibt es noch eine kleine Liebesgeschichte zwischen Rambo und der Soldatin, die jedoch kurz darauf von dem einzigen übrig gebliebenen Widersacher tödlich verletzt wird. Daraufhin zückt Rambo seinen Bogen, feuert einen Pfeil auf die Ölfässer auf der gegenüber liegenden Seite und löst somit eine Explosion aus, die den Feind in Brand steckt.
Kommunisten oder Terroristen ist doch alles egal. Fakt ist, der gute Kerl in der Mitte bekommt gleich Prügel und wird gefangen genomen.
Unterdessen seilen sich noch mehr Söldner von einigen Helikoptern herab
und begeben sich sogleich in Formation.
Der grimmig guckene Bösewicht ist eine der Schlüsselfiguren,
welcher sich selbst mit dem Auftauchen von Rambo
nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.
In einer ruhigen Phase stößt dann eine Frau hinzu
und wird sogleich gefangen genommen.
Als One-Man-Army befreit nun Rambo alle Gefangenen
und legt sich dann mit der Übermacht der Bösewichte an.
Diese fallen nun reihenweise in das Wasser
und John Rambo ist in Rage.
Aber auf der Gegenseite hat man noch große Boote
und einige Jetskis, welche zumindest für einen erhöhten Nässegrad sorgen.
Auch eine Liebesgeschichte gibt es bei Rambo,
doch diese ist nicht von Dauer und so zündet Rambo aus Rache den letzten Gegenspieler an.
Auch wenn sich die Story teilweise doch sehr in die Länge zieht, so ist die John Rambo Stunt Show eine durch und durch sehenswerte Show, in der erfreulicher Weise weniger auf Klamauk und öden, da oft gesehenen, Autostunts gesetzt wird; letzteres ist auf Grund der Wasserarena ja auch schlecht möglich. Neben den gut choreografierten Kampfdarstellungen bietet man auch einige Überraschungen, welche gut in Szene gesetzt werden. Die große Cast macht ihre Arbeit wirklich gut, weswegen man die Show keinesfalls auslassen sollte.
Ein weiteres Highlight folgt mit Magma 2.1, einer Fahrattraktion ähnlich der Studio Tram Tour aus dem Walt Disney Studios Park bei Paris, nur mit sehenswerten Spezialeffekten, motivierten Fahrern und sehr viel Action. Dabei beginnt die Fahrt noch recht harmlos, denn nachdem der Wagen die Station verlassen hat folgt erst einmal eine kurze Wende am hinteren Ende des Hollywood Action Towers, doch dann stürzt sich der Truck gnadenlos eine steile Böschung herunter, wodurch die Passagiere ordentlich aus ihrem Sitz gehievt werden. An der Rückseite der Stuntshow vorbei geht es nun in einen Hindernisparcours mit mehreren leckeren mechanischen Spielereien. Doch zuvor durchquert man ein kleines Wasserbecken über dem sich ein Tanklastwagen entleert, was in der Theorie eine sehr spritzige Angelegenheit sein kann. Nun überquert man eine überdimensionale Wippe und im nächsten Moment wird man durch Kaltluftgebläse ein wenig trockengefönt. Mit ordentlicher Geschwindigkeit heizt man nun noch etwas über das Gelände und umrundet dabei ein kleines Gebäude, in welches man kurz darauf auch einfährt. Hier drin befindet sich ein kleines Labor, welches nun auf Grund einiger Erdbeben ordentlich zerstört wird. Dabei wird der Truck durchgeschüttelt und es gibt einige Feuer- und Lichteffekte. Eine Sirene ertönt und wir verlassen schnellstmöglich das Gebäude. Draußen brennt es überall und die Landschaft ist größtenteils zerstört, zu allem Unglück bricht auch noch die Straße unter einem ein und man landet recht überraschend im Wasser. Gezwungener Maßen durchfährt man nun ein weiteres Wasserbecken, wo es noch den einen oder anderen, auf die Passagiere gerichteten, Wassereffekt gibt. Ebenso fährt der Truck auch wieder einmal ein wenig rückwärts bis er nach einem weiteren Anlauf die Böschung hinauffahren kann. Erneut mit Vollgas passiert man nun die selbe Straße entlang der Stuntshow wie zum Anfang der Fahrt und landet kurz darauf in der Station, wo der Fahrer meist unter etwas Applaus verabschiedet wird.
In diesen Trucks geht es bei Magma 2.1 durch das Gelände,
vorbei an einigen Spezialeffekten
und diversen technischen Spielereien.
Einfach nur WOW!
Magma 2.1 ist eine wirklich witzige und effektüberladene Attraktion, wie man sie so in Europa leider nicht nochmals finden kann, auch wenn man im englischen Chessington World of Adventure auf Zufari zumindest das Potential hinter einer solchen Attraktion erahnen kann. Die Fahrer bei Magma sind gnadenlos und die verbauten mechanischen Effekte können restlos begeistern, weswegen man auch hier unbedingt einsteigen muss.
Ebenfalls einsteigen sollte man beim Hollywood Action Tower, ein Free Fall der ersten Generation aus dem Hause Intamin, wie sie bevorzugt in den 80er Jahren erbaut wurden, ehe man Mitte der 90er Jahre platzsparende Freifalltürme mit magnetischen Bremssystem in den Freizeitparks etablieren konnte. Bevor die Anlage im Jahr 2006 in den Park zog stand sie bis ins Jahr 2001 als Drop of Doom im Galaxyland Amusement Park der kanadischen West Edmonton Mall, ehe sie dort von einem etwa gleich hohen Double Shot der Firma S&S ersetzt wurde.
Nachdem man in den Wagen Platzgenommen und seinen Bügel geschlossen hat setzt sich dieser in Bewegung und fährt erst einmal einige Meter rückwärts in einen Aufzugsschacht. Dort kuppelt die Gondel an der Rückseite ein und wird sogleich den Turm hinaufbefördert. Oben angekommen wird der Wagen unter den Klängen des Twilight Zone Soundtracks ein wenig nach vorne geschoben und kuppelt dabei in den Freifallschacht ein. Unter einem Nebeleffekt brechen die Buchstaben des Hollywood Tower Logos ein und wir fallen währenddessen in die Tiefe. Die ersten Meter davon nähern wir uns noch recht geradlinig dem Boden entgegen, doch dann krümmt sich die Fallstrecke in einem Viertelkreis, sodass wir uns folglich recht schnell auf dem Rücken liegend befinden und weiterhin fortbewegen, ehe die Bremsen merklich zupacken. Ein Mitnehmer greift uns in dieser Position und befördert uns über eine Weiche eine Etage tiefer, wo wir freirollend schnell zu unser Ausgangsposition wiederfinden und sogleich in die Station gebracht werden.
Der Hollywood Action Tower ist eine der Attraktionen mit dem das Movieland nachts noch Werbung macht,
doch auch tagsüber ist der Turm kaum zu übersehen.
Dabei macht dieser Freifallturm der ersten Generation optisch sehr viel her.
Ebenso die herrlich bekloppte Fahrweise.
Der Hollywood Action Tower ist die einzige Anlage ihrer Art in Europa und eine der wenigen verbliebenen Anlagen weltweit, weswegen sich eigentlich allein für diese Fahrt der Weg in den Movieland Park lohnt. Dabei ist das Freifallerlebnis hier keineswegs von schlechten Eltern und kann durch seine skurrile Fahrweise mehr als überzeugen, weswegen wir hier immer wieder gerne eingestiegen sind.
Ebenfalls sehr skurril geht es, wie immer, bei der Police Academy her, die hier ihre eigenen Simulatoren für das Fahrertraining der neuen Rekruten hat. Der hier gezeigte Film ist durchaus gut und verwendet im Vergleich zu anderen Simulationen glücklicherweise keine schnell produzierten Computeranimationen, sondern Echtfilmmaterial. Doch so wirklich toll scheint unser Ergebnis nicht zu sein, weswegen Lieutenant Harris die Fahrt abbricht. Durch einen Trick wird er aus dem Raum gelockt, wodurch Mahoney und seine Clique die Simulatoren übernehmen und uns erst einmal den Ententanz tanzen lassen. Doch dies ist nur von kurzer Dauer, denn mit der Rückkehr von Lieutenant Harris wird der ursprüngliche Film fortgesetzt und dem Ende entgegengebracht. Insgesamt ergibt sich hieraus eine wirklich außergewöhnliche Fahrt, die sich glücklicher Weise von der Standartmasse abheben kann und somit ein erfrischend anderes Erlebnis bietet, welches man, wie so oft in diesem Park, erlebt haben sollte.
Die kleine Monza Piste Route 66
führt einem auf einer kurzen Strecke gen Hollywood Tower
und an dessen Auslaufstrecke wieder zurück.
Vorbei an der kleinen Monza Piste Route 66 führt unser Weg durch das Eingangsportal auf den Vorplatz des Parks, von dem aus zwei Brücken zu unserem nächsten Ziel führen, dem Diabolik Invertigo aus dem Hause Vekoma, welcher zuvor als Two-Face: The flip side von 1999 – 2007 im Six Flags America stand. Obwohl man damals beim Abbau nicht sonderlich zimperlich mit der Anlage umgegangen ist wirkt die Anlage nun wie neu und hat zudem noch einen Onboard Sound und eine durchgängige Storyline der italienischen Zeichner A.M Ricci und M. Ricci, sowie dem Texter Mario Gomboli nach der Vorlage des Comics Diabolik der Schwestern Angela und Luciana Guissani spendiert bekommen.
Der Fahrverlauf gleicht dabei dem eines Boomerangs aus dem gleichen Hause; sprich nach dem Lift folgt die Stationsdurchfahrt, woraufhin man in einer Cobra Roll gleich zwei Mal überkopf gestellt wird und danach die Welt ein drittes Mal in einem einfachen Looping kopfüber sieht, ehe man leicht gebremst den zweiten Lift empor befördert wird um das ganze Spiel nochmals in die entgegensetze Richtung zu erleben. Dennoch gibt es bei einem Invertigo kleinere, aber feine Unterschiede, zum handelsüblichen Boomerang, z.B. befindet sich der Zug unterhalb der Schiene und weißt eine vollkommen andere Sitzordnung auf, bei der man sich sogar gegenübersetzen kann, und auch die Technik ist hier ein wenig anders gelöst.
Wie auch bei Tornado des ehemaligen dänischen Freizeitparks Sommerland Syd, nun Triops im französischen Freizeitpark Bagatelle, können sich die Fahreigenschaften des Diabolik Invertigo wirklich sehen lassen. Hier schlägt grundsätzlich nichts und auch kleine Unebenheiten sind nur in einem sehr geringen Rahmen vorhanden, wodurch zumindest mir die Fahrt sehr viel Spaß bereitet hat und einen hohen Wiederholungsfaktor vorweisen kann. Natürlich trägt auch die gelungene Comicgestaltung der Anlage ihr bestes dazu bei und auch der Onboardsound war eine willkommene Überraschung.
Diabolik Invertigo ist einer der Hauptwerbeträger des Parks,
weswegen er anders auch garnicht platziert werden konnte.
Über eine Brücke geht es über die kleine Schlucht
um mit den italienischen Antiheld Diabolik einen Raubzug zu begehen.
Viel los war an dieser Anlage nicht,
weswegen es kaum verwunderlich ist, dass die Polizisten auf leere Wagen schießen.
Die Fahrt auf dem Invertigo gleicht dem eines Boomerangs,
nur halt mit frei baumelden Füßen und einer sehr lustigen Sitzverteilung.
Zu meiner eigenen Überraschung gab es sogar Onboard Sound,
was die bereits sehr gute Fahrt
nochmals ein wenig besser gemacht hat.
Aber eigentlich war der ganze Movieland Park eine sehr große Überraschung, denn einen solchen Park sieht man leider nicht alltäglich. Neben seinen grandiosen Hauptattraktionen und den eher vernachlässigbaren Hoch- und Rundfahrgeschäften bietet er wirklich sehr viel Unterhaltung an jeder noch so kleinen Ecke, wodurch man ohne Probleme einen ganzen Tag mit nur wenigen Wiederholungsfahrten im Park verbringen kann. Sobald man den Park dann noch verlässt darf man über den roten Teppich, applaudiert von den ganzen Darstellern, denen man tagsüber während der Arbeit zusehen durfte, schreiten. Obwohl unheimlich kitschig, ist es eben jener Kitsch, der den Park dann schlussendlich zu meinen neuen Favoriten unter den europäischen Freizeitparks werden ließ.
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DesasterNeu14.05.2016Samstag, 14. Mai 2016 13:430 gefällt das
Desaster
Deutschland . NW
Grandioser Bericht von einem grandiosen Park.
0 gefällt das
stefanfNeu14.05.2016Samstag, 14. Mai 2016 16:550 gefällt das
stefanf
Deutschland . NW
Danke für den tollen Bericht!
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LacrontNeu15.05.2016Sonntag, 15. Mai 2016 11:291 gefällt das
Lacront
Daniel
Schweiz . ZH
Auch von mir vielen Dank für den tollen Bericht und die schönen Fotos!
1 gefällt das
DorianNeu20.05.2016Freitag, 20. Mai 2016 12:560 gefällt das
Dorian
Deutschland . NW
Schöner Bericht. Wird mal wieder Zeit... Urlaub und Action pur.
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