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Runner Neu 25.09.2020 Freitag, 25. September 2020 22:35 3 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Nach der stufenreichen Erkundung des Nokogiriyama und der deutlich entspannteren Fährüberfahrt befanden wir uns nun auf dem Weg zum nächsten Ziel des von mico Adventure Tours organisierten Überraschungstags. Hierzu fuhren wir schließlich mit der automatisierten Hochbahn der Seaside Line an der Küste Yokohamas entlang. Eigentlich waren wir von einem reinen Sightseeing-Tag ausgegangen, doch zuletzt gab es seitens mico erste Andeutungen, dass wir uns dahingehend geirrt haben könnten. Und bei diesem Anblick war schließlich klar, dass uns mico geschickt an der Nase herum geführt hatte. Andererseits, wer sagt, dass ein Freizeitpark keine Sehenswürdigkeit sein kann? Wir stiegen, wie im letzten Bericht erwähnt, an der Station Hakkeijima aus. Von dort führt eine Brücke geradewegs zur gleichnamigen Insel, welche im Rahmen eines von 6 Großprojekten zur Stadtentwicklung Yokohamas entstand. Ab 1971 wurden insgesamt 6,6 Millionen Quadratmeter Land vor der Küste der Stadt aufgeschüttet, darunter eben auch dieses 24 Hektar große Eiland. Von Anfang an war geplant, dort einen (Freizeit-)Park mit maritimem Thema anzusiedeln, welcher schließlich 1993 eröffnete. Das Yokohama Hakeijima Sea Paradise gehört wie unser Hotel zur Seibu Group, welche natürlich auch mit ein paar Prozent an der Seaside Line beteiligt ist. Eine der Attraktionen ist ein Ausflugsboot, welches die Insel zu Dreiviertel umrundet. Der vorderste Steg ist der zugehörige Anleger, links dahinter befindet sich ein kleiner Strand. Willkommen geheißen wurden wir aber von der prächtigen Behausung des Karussells. Fahren konnten wir aber noch nichts, schließlich fehlten uns Tickets, beziehungsweise Wristbands. Wir mussten also zunächst weiter zum großen Hauptgebäude des zugehörigen Aquariums, denn dort befinden sich auch die Kassen. Der Park selbst ist demnach wieder frei zugänglich, man zahlt nur die einzelnen Fahrten und die Eintritte für die Aquarien. Wir hätten zwar wohl auch an einem der Ticketautomaten bei den Attraktionen unseren Tagespass ziehen können, der Einfachheit halber wollten wir allerdings lieber bei einem Menschen kaufen. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf die Aquarien und kauften lediglich den Pleasureland Pass für 3.000 Yen. Gratis dazu markierte man uns im Flyer auch den Hinweis, dass Attraktionen aufgrund des Wetters geschlossen sein könnten. Das scheint aber wohl Standard zu sein, es herrschte schließlich bestes Freizeitpark-Wetter. Die Delfine befinden sich wohl in einem separaten Gebäude. Irgendwo dahinter müsste auch noch ein Rafting verlaufen, welches nach Renovierung im Jahr 2009 den kreativen Namen Aqua Ride II (davor eben nur Aqua Ride) trägt. Dort waren wir aber gar nicht hin. Im Grunde haben wir die gesamte Ostseite der Insel ausgelassen, da sich dort neben einem Yachthafen fast nur Einrichtungen der Aquarien befinden. Die für uns interessanten Fahrgeschäfte sind hingegen vorwiegend auf der westlichen Hälfte zu finden. Eine der wenigen Ausnahmen war der Drop Tower am Nordufer der Insel in unmittelbarer Nähe zum Aquarium. Mit 107 Metern war der Turm zur Eröffnung 1998 der höchste weltweit. Aber das war nicht der Grund für unsere Fahrt. Viel los war nicht, mindestens eine der sechs Gondeln war auch außer Betrieb. Bevor wir auf den bekannten Vierersitzen Platz nehmen konnten, mussten wir aber noch eine Art dünne Plastik-Regenjacke in modischem, transparenten Rosa überziehen. Leider konnte ich bis heute nicht herausfinden, wozu diese gut sein sollten. Da sie auf älteren Bildern und Videos zudem nicht zu sehen sind, scheinen sie auch erst seit kurzem Pflicht gewesen zu sein. Als Regenschutz brauchten wir sie jedenfalls definitiv nicht, feucht wurde man eher, weil man darunter noch mehr schwitzte als eh schon. Ob man also schlichtweg die Sitze vor dem Schweiß der Mitfahrer schützen wollte? Oder war der Motor gar nicht mehr ganz dicht und man wollte die Kleidung der Besucher vor eventuell herabtropfenden Betriebsstoffen schützen? Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass der Turm Ende März 2020 offiziell geschlossen wurde. Angeblich hat er die Inspektion nicht mehr bestanden... Wer genau hinschaut, erkennt die eigentliche Besonderheit des Turms an der Spitze von drei der sechs Fallspuren. Richtig, da oben sind tatsächlich Bremsschwerter montiert. Auf drei Spuren fiel man also direkt 62 Meter nach unten, bis man die 38 Meter lange Bremsstrecke erreichte. Die drei anderen Spuren boten den sogenannten Fake Drop, bei dem man nach dem Ausklinken zunächst nur 2 Meter absackte, ehe man nochmal abgebremst wurde. Erst nach gemächlicher Überwindung des 6 Meter langen Bremsschwerts ging es die übrigen 54 Meter bis zur eigentlichen Bremsstrecke wieder frei nach unten. War ein interessantes Gimmick, ging aber leider zulasten der Intensität, wie ich meine. Schließlich wurde man schon wieder gebremst, ehe man die Initialbeschleunigung wirklich bemerkt hatte. Und die Beschleunigung nach der Bremsstrecke fühlte sich nicht mehr so knackig an, weil man ja schon in Bewegung war. Außerdem war die tatsächliche Fallstrecke natürlich entsprechend kürzer. Ich hätte die Bremsstrecke vielleicht erst nach 10 Metern platziert, da wäre sie eventuell noch etwas besser zur Geltung gekommen. Aber immerhin haben wir den Blue Fall überhaupt mal testen können, künftig scheint das ja wohl nicht mehr möglich zu sein. Den 90 Meter hohen Sea Paradise Tower können wir dagegen auch beim nächsten Mal nachholen. An diesem Abend lag er nicht auf unserem Weg. Wenn ich mich recht entsinne, hatten wir auch mal kurz ins Carnival House - eine Arkade - hineingeschaut. Mehr aber auch nicht. Natürlich dürfen auch hier die interaktiven Durchlauf-Spiele nicht fehlen. Auch ein großes "3D-Labyrinth" mit angeblich über 100 Gimmicks findet sich am Ufer der Insel. Neben der von uns genutzten Hakkei Brücke gibt es hier noch eine Fußgängerbrücke zu den Parkplätzen auf dem Festland. Und dann wäre da noch die eben schon zu erahnende Schrägseilbrücke. Die 1992 fertiggestellte Shiba Route Bridge ist mit ihrem 45 Meter hohen Turm kaum zu übersehen. Offiziell gehören ihre vier Fahrspuren (zwei pro Richtung) zur Nationalstraße 357, welche als Tokyo Bay Road von Chiba (östlich von Tokio) bis nach Yokosuka führt. Beziehungsweise führen soll, denn aktuell endet die Straße mitten im Hakkeijima Sea Paradise. Tatsächlich hat man auf der Insel sogar einen künstlichen Berg angelegt in dem die Straße nach der Brücke per Tunnel verschwindet. Obendrauf befindet sich wohl noch ein Rosengarten. Auf der anderen Seite des Tunnels befindet sich derzeit noch ein Wendehammer mit Busbahnhof. Bisher dürfen nämlich nur Busse zum Hakkeijima Sea Paradise diese Straße nutzen. Ändern soll sich das erst, wenn endlich die weiterführende Verbindung an der im letzten Bericht erwähnten Nissan-Teststrecke vorbei nach Yokosuka fertiggestellt wurde. Dann wird der eingangs gezeigte Blick auf die Achterbahn von einer weiteren Brücke verdeckt werden. Die Bauarbeiten sind wohl im Sommer 2018 - 30 Jahre nach Beginn der Planung - endlich angelaufen. Aber zurück zum Freizeitpark. Der Sea Train verbindet mehrere Stationen auf der Insel miteinander. Leider nur hier im nördlichen Teil. Wir gingen wieder zurück in Richtung des großen Karussells, vorbei an ein paar kleineren Karussells. Dazwischen schaukelt noch ein Schiff herum. All dies ließen wir aber links liegen. Zum Glück! Denn die nächste für uns interessante Attraktion sollte bereits deutlich früher schließen als der Rest des Parks. Hatten wir vorher nicht auf dem Schirm. Die erste Attraktion dieses Typs wurde wohl 1884 in den USA präsentiert und anschließend in vielen Parks des Landes kopiert. Nach Japan kam die Attraktion erstmals 1903 zur 5. National Industrial Expo in Osaka. Es dauerte aber noch bis 1927, ehe der ebenfalls zur Seibu Group gehörende Freizeitpark Toshimaen ein solches Fahrgeschäft eröffnete. Der Schwesterpark Seibuen Yuenchi musste sogar bis 1951 warten. Während die Anlage im Toshimaen 1968 abgerissen wurde, durfte die Anlage aus Seibuen Yuenchi 1993 hierher ins Hakkeijima Sea Paradise umziehen. 2005 wurde sie zwar auch hier geschlossen, glücklicherweise aber nicht abgerissen. Nach kleiner Modernisierung folgte 2010 die Wiedereröffnung der letzten Attraktion ihres Typs in Japan. Leider musste ich nun lesen, dass Ende März 2019 doch wieder Schluss war. Und wenn man bedenkt, dass Toshimaen komplett geschlossen wird und Blue Fall ebenfalls außer Betrieb genommen wurde, scheint sich die Seibu Group generell eher weniger um ihre Freizeitparks kümmern zu wollen. Ein Erhalt dieser einzigartigen Attraktion scheint damit leider nahezu ausgeschlossen. Aber worum handelt es sich denn nun bei dieser Attraktion, dass dies so traurig wäre? Die Rede ist von Splashute, quasi die ursprüngliche Version der Shoot-the-Chutes in Form einer simplen Rampe. Die ragt mit einer Steigung von 12 Grad gute 70 Meter vom Ufer ins Inselinnere hinein. Eine vergleichsweise moderne Stahlkonstruktion sorgt dabei für einen Abstand von etwa 16 Metern zum darunterliegenden Boden samt Wegen. Auf der Rampe finden zwei Spuren aus Holzschienen Platz. Links und rechts der Rampe führt jeweils eine Treppe nach oben. Früher war der Andrang so groß, dass jede Spur einen eigenen Aufgang als Wartebereich hatte. Soweit ich das vom Eindruck vor Ort und auch von Bildern und Videos im Netz ausmachen konnte, wurde aber seit längerem nur noch der linke Aufgang für beide Spuren genutzt - sofern denn überhaupt beide Spuren gleichzeitig in Betrieb waren. Alle ein oder zwei Meter (ich hatte mein 8m-Maßband leider nicht bei ) sprudelte Wasser aus den Holzschienen und bildete einen dünnen Film auf diesen. Darauf glitten die 12-sitzigen Boote dann mit angeblich knapp 50 km/h aufs Landebecken zu. Dieses ist wiederum nur durch einen Schotterwall vom Meer - also den Ausläufern der Bucht von Tokio - abgegrenzt. Schienen gibt es dort nicht mehr, am Ende der Rampe schwamm das Boot einfach auf und ein mitgefahrener Mitarbeiter zwang es mittels Gewichtsverlagerung in eine Kurve, womit gleichzeitig auch das Tempo abgebaut wurde. Für den Fall der Fälle war der Schotterwall in einer Ecke mit Autoreifen ausgelegt, damit ein auflaufendes Boot nicht beschädigt wurde. Mithilfe einer Stange steuerte der Mitarbeiter das Boot dann zur Plattform neben der Rampe, wo die Besucher das Boot verließen. Schließlich wurde das Boot wieder rückwärts an die Rampe gestakt und mit der inzwischen heruntergefahrenen Plattform verbunden. Per Seilwinde wurde die Plattform mitsamt Boot dann nach oben gezogen und die nächsten Besucher konnten endlich zusteigen. Dieses ganze Prozedere dauerte natürlich. Vor allem, wenn nur ein Boot fuhr, obwohl auch das zweite offensichtlich gewartet und damit einsatzbereit gewesen wäre. Die Schlange reichte nur oben um das Motorhäuschen rum und ein kleines Stück die Treppe runter, trotzdem warteten wir locker eine Stunde. Dabei konnten wir immerhin ein paar Fahrten beobachten. Auch wenn das früher sicherlich deutlich interessanter war. Damals standen die Mitarbeiter nämlich vorne auf dem Boot und sprangen beim Aufprall des Boots auf dem Wasser meterhoch in die Luft. Das sah dann beispielsweise so aus: Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Aus Sicherheitsgründen wurde diese Praktik allerdings nicht fortgeführt. Zwar mussten die Mitarbeiter logischerweise weiterhin mitfahren, sie taten dies seit der Wiedereröffnung jedoch nicht mehr auf der Spitze des Bootes, sondern in der vordersten Sitzreihe. Unten standen sie einfach auf, lehnten sich zunächst über die Bordwand zum Einleiten der Kurve, und kletterten dann auf den Bug. So wurde es zumindest in den Videos festgehalten, die ich so finden konnte. Wir hatten dagegen das Glück, zumindest ein halbes Comeback der Sprünge zu bewundern. Im Gegensatz zu besagten Videos blieben die Mitarbeiter bei uns nämlich in der vorderen Reihe stehen und nutzten die Energie des Aufpralls auf dem Wasser, um auf den Bug zu hüpfen. Bei der ersten Fahrt, die wir beobachten konnten, absolvierte der Mitarbeiter dabei sogar noch einen Salto. Auf solch spektakuläre Bilder waren wir allerdings noch nicht vorbereitet, weshalb es davon leider keinerlei Aufnahmen gibt. Und danach gönnte man uns nur noch die einfachen Hüpfer, wie in diesem kurzen Video festgehalten (ab min. 1:08, davor noch zwei Aufnahmen des Fake Drops bei Blue Fall): Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Vor jeder Fahrt wurde mithilfe des Glücksrads der Nässegrad bestimmt. Allzu nass wurde man aber auch mit den verschiedenen Fontänen/ Sprinklern nicht. Und noch ein Blick auf den Ausklinkmechanismus. Leider konnten wir nicht erkennen, wie der genau funktionierte. Vielen, vielen Dank, mico! Ohne dich hätten wir dieses großartige Erlebnis schlichtweg verpasst. In einem alten Holzboot auf bewässerten Holzschienen eine Rampe hinabgleiten macht man halt nicht jeden Tag. Der Aufprall im Wasser war dann doch harmloser als es von außen den Anschein hatte und der Nässegrad war wie gesagt überschaubar. Aber die eigentliche Attraktion waren ja eh die Mitarbeiter, auch wenn sie nicht mehr die ganz großen Sprünge von früher machen durften. Mit dem Salto gab es zudem noch ein seltenes Highlight zu bewundern. Einzig die Wartezeit bei nur einem aktiven Boot wäre zu bemängeln. In Verbindung mit der frühzeitigen Schließung der Splashute blieb es daher leider bei einer einzigen Fahrt. Glücklicherweise gibt es ein paar Meter weiter noch eine weitere interessante Attraktion. Die hat auch Schienen, allerdings aus Stahl. Und noch dazu countbar. Das Aushängeschild des Parks wirbt damit, Japans erste Achterbahn auf dem Meer (zumindest teilweise) gewesen zu sein. Gute 85 Meter ragt die Konstruktion über das Ufer der Insel hinaus. (©mico) Da ist der Name Surf Coaster durchaus passend. Den Zusatz Leviathan bekam die Bahn 2014 in Verbindung mit neuen Zügen. Hergestellt wurden diese wohl von einem Überbleibsel des Originalherstellers der Bahn. Der Surf Coaster selbst stammt nämlich von Togo, die bekanntlich Anfang der 2000er in die Insolvenz getrieben wurden. Das hauseigene Wartungsunternehmen Togo Service hat dagegen überlebt und neben den üblichen Wartungen in der Zwischenzeit eben auch neue Züge unter anderem für den Surf Coaster gebaut. Inzwischen werden auf der Homepage auch wieder komplett neue Achterbahnen angeboten, leider konnte ich die zugehörigen Texte bislang nicht übersetzen. Statt Schulterbügeln hat man bei den neuen Zügen glücklicherweise normale - wenn auch etwas komisch am Bauch anliegende - Beckenbügel installiert. Das freut nicht nur den nach Airtime lechzenden Coasterfan, sondern auch das übrige Publikum. Die Wartezeit betrug den ganzen Abend nur wenige Fahrten im Einzugbetrieb. Da stiegen wir natürlich umgehend ein. (©mico) Immerhin 44 Meter ist der Lifthill über dem Wasser hoch und bietet damit eine hervorragende Aussicht. Nach einer kurzen Geraden und einer Wende in luftiger Höhe geht es auch sogleich in die erste Abfahrt - die allerdings schon auf vielleicht halber Höhe wieder endet. Auf das erste kleine Magenkribbeln folgt ein großer Airtimehügel quer über die Uferpromenade hinweg. Auch die daran anschließende Senke bleibt noch weit vom Boden entfernt, wartet aber immerhin mit einem leichten Schwenk nach Rechts auf. Das andere Ende des Layouts bildet dann eine große 900°-Abwärtshelix. Das sind zweieinhalb Umdrehungen linksherum. Also genau genommen sind es sogar noch etwas mehr als die 900°, Ein- und Ausfahrt liegen nämlich nicht parallel zueinander, sondern laufen leicht aufeinander zu. Damit sich die Schienen nicht in die Quere kommen, beinhaltet das an die Ausfahrt anschließende Airtimehügelchen wiederum einen Schwenk nach Rechts. Nur um anschließend sofort wieder nach links abzudrehen, bevor man sich auf einem weiteren Hügelchen endlich wieder in der Waagerechten ausrichtet - zumindest was das Banking angeht. Die Abfahrt führt die Bahn zumindest ein bisschen näher an den Boden, der weicht allerdings sogleich wieder dem Wasser. Direkt neben der Auffahrt in den ersten Airtimehügel der Bahn geht es dann anderthalb mal im Kreis nach Oben. Eine 540°-Aufwärtshelix rechtsherum. Danach geht es endlich so weit hinab, dass die Bahn zwischen den Bäumen verschwindet. Dort versteckt sich ein fieser kleiner Bunny-Hop. In der anschließenden Auffahrt ist nochmals ein Rechtsschwenk eingebaut. Darauf folgt - Überraschung - eine weitere 540°-Helix. Diesmal wieder abwärts und linksherum. Mit sanfter Steigung geht es wieder Richtung Wasser, wobei man unter dem ersten Rechtsschwenk noch einen Schwenk nach Links vollführt. Nach einer Senke über der Einfahrt in die Schlussbremse hüpft man direkt unter den Lifthill. Dort hat man zur Abwechslung mal auf eine Helix verzichtet und nur eine einfache Wende - aber mit kleiner Senke - platziert. Deren Ausfahrt kommt der Einfahrt in die Wasserhelix ziemlich nah, dank des Bankings passt das aber natürlich. Nach einer letzten Senke hüpft man in die eben schon erwähnte Schlussbremse und hat den Leviathan nach 1.271 Schienenmetern schließlich besiegt. Die Stand-Ups und Ultratwister von Togo liebe ich ja. Der Manhattan-Coaster in Las Vegas und Fujiyama konnten mich dagegen weniger überzeugen. Aber das hiesige Monster ist nicht nur eine Augenweide, sondern macht auch noch richtig Laune! Die Bahn ist vielleicht ein wenig heliziös, aber Helices konnte Togo eigentlich immer recht gut biegen. (©Mico) Hier hat man tatsächlich auch die anderen Kurven mit wechselnden Bankings und Radien sehr ordentlich hinbekommen. Kurzum: Der Surf Coaster fährt sich einwandfrei. Und schöne Airtime gibt es noch obendrauf. Somit waren wir den Rest des Abends kaum noch von der Bahn wegzubekommen. Lediglich für eine kurze Fotorunde auf der Uferpromenade unterbrachen wir die Fahrten. Schließlich hatte man nicht nur vom Lifthill einen tollen Ausblick. Im Sonnenuntergang war die Silhouette des Fuji am Horizont wunderbar zu erkennen. Und auch die im letzten Bericht erwähnte Werft konnte man von hier sehr gut sehen.(©mico) Leider weiß ich nicht mehr, wie viele Fahrten wir am Ende gemacht haben. Irgendwas zwischen fünf und zehn dürften es gewesen sein. (©mico) Mit den neuen Zügen war auch eine stimmungsvolle Beleuchtung für die Bahn installiert worden. Die kam jetzt insbesondere in der Station hervorragend zur Geltung. Natürlich gingen auch im Rest des Parks nun allmählich die Lichter an. Ein paar spritzige Fontänen soll es auch geben, die waren aber offenbar noch im Winterschlaf. Erwähnte ich schon, dass mir die Bahn richtig gut gefiel? Vor allem die kunstvollen Stützkonstruktionen zur Überspannung der Wege haben es mir angetan. Eine knappe Stunde vor Schließung der Attraktionen drehten wir unsere letzte Runde, ehe wir uns vom Surf Coaster losreißen mussten. Sollte ich nochmal nach Tokio kommen, ist ein Wiederholungsbesuch Pflicht. Auch ohne Blue Fall und Splashute. Der Octopus stellte den Betrieb übrigens zusammen mit dem Freifallturm ein. Hier auch das eingangs angesprochene Ausflugsboot Paradise Cruise in voller Beleuchtung. Vorbei am Karussell hieß es nun Abschied nehmen vom Sea Paradise. Mit der Seaside Line ging es schließlich weiter zu deren anderer Endstation Shin-Sugita. Dort stiegen wir wieder auf den "normalen" JR-Zug um, der uns mit Umstieg in Yokohama wieder ins Hotel nach Shinjuku brachte. Und damit neigte sich dieser Überraschungstag dann auch leider schon seinem Ende entgegen. Ich kann mico eigentlich nicht genug für diesen Tag danken - die Treppen am Nokogiriyama mal ausgenommen. Für den Folgetag war zwar keine Überraschung geplant, wir waren aber dennoch gespannt wie ein Flitzebogen, ob das alles so funktionieren würde, wie Kai und mico sich das zusammengesucht hatten... Fazit: Auf mico Adventure Tours war wieder Verlass, besser kann man einen Überraschungstag kaum abschließen. Ein Fait zum Yokohama Hakeijima Sea Paradise fällt tatsächlich schwer, da ich im Grunde nur die drei (leider teils ehemaligen) Hauptattraktionen wirklich bewerten kann. Der Rest kam an diesem Abend dann doch etwas zu kurz. Blue Fall wartete mit einem einzigartigen Extra auf, welches ich jetzt aber auch nicht zwingend vermisst hätte. Splashute punktete mit dem Nostalgiefaktor und den hüpfenden Mitarbeitern, auch wenn der spektakuläre Salto leider ein Einzelfall blieb. Und der Surf Coaster Leviathan ist für mich mit Abstand der beste Sit Down Coaster, den ich aus dem Hause Togo kenne. Tolle Lage am und auf dem Wasser, hervorragende Fahreigenschaften, spacige Züge und eine stimmungsvolle Beleuchtung. Das Layout überzeugt mit einer guten Mischung aus knackiger Airtime, flotten Schwenks und druckvollen Helices. Ich hoffe, dass der Surf Coaster noch lange erhalten werden kann und dass man für Blue Fall und Splashute vielleicht doch noch eine Lösung zum Erhalt findet. Es wäre wirklich schade um diese Highlights. |
3 gefällt das | ||
mceck Neu 26.09.2020 Samstag, 26. September 2020 10:59 | ||||
mceck
Nico Deutschland . HH |
Vielen Dank für den Bericht! Weckt Erinnerungen an meinen Japan-Urlaub vor 3 Jahren.
Die "Regenjacken" gab es übrigens schon vor 3 Jahren, also hat das eher nichts mit der letzten Wartung zu tun. Wir haben auch vermutet, dass es hauptsächlich Schutz vor Öl sein soll. |
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Lacront Neu 30.09.2020 Mittwoch, 30. September 2020 18:38 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Vielen Dank für den tollen Bericht, auf den ich schon gespannt gewartet hatte nach dem Cliffhanger im letzten. Den Besuchszeitpunkt habt ihr ja, so im Nachhinein betrachtet, absolut richtig gewählt, um zwei der Attraktions-Schmuckstücke noch zu erleben, bevor sie wohl für immer stillgelegt wurden. "Heliziös" wird ab sofort in meinen Grundwortschatz aufgenommen und - Cher Horowitz wäre stolz - hoffentlich nicht nur sporadisch zur Anwendung kommen. | |||
Runner Neu 30.09.2020 Mittwoch, 30. September 2020 21:28 | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Danke für die Blumen. Leider entstamnt diese Wortschöpfung nicht gänzlich meinem eigenen Geist. Ich hab sie - zumindest in ähnlicher Form - einer englischen Beschreibung der Bahn entnommen und lediglich eingedeutscht. | |||
Maliboy Neu 07.12.2020 Montag, 07. Dezember 2020 11:02 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Hmm, ich habe insgesamt 5 fahrten Dokumentiert. Danke für das Auffrischen der Erinnerungen (kam die letzten Tage und Wochen kaum zum lesen hier). Tschau Kai |
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Runner Neu 07.12.2020 Montag, 07. Dezember 2020 18:38 | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
Na dann passt das ja.
Fünf müssen es Minimum gewesen sein, ich glaub 1-2 Fahrten haben aber nicht alle von uns mitgemacht. |
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Maliboy Neu 08.12.2020 Dienstag, 08. Dezember 2020 07:48 | ||||
Maliboy
Kai Dietrich Bad Neuenahr-Ahrweiler Deutschland . RP |
Ich war auch überrascht, das ich am ende nur 5 Fahrten in CC dokumentiert habe. Aber, wenn ich mir die Zeitstempel anschaue, passt das irgendwie. Anfangs waren ja noch ein paar Menschen mehr da und wir mussten wohl 15 bis 20 Minuten warten...
Ist aber an sich auch egal. Fakt ist das er definitiv zu den besseren Bahnen vom Hersteller TOGO gehört. Tschau Kai |
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