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Le Pal in Frankreich

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Lacront en larmes passant par Lacrost: Le Pal 2025

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Lacront Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  30.05.2025 Freitag, 30. Mai 2025 12:12
Avatar von Lacront Lacront Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Daniel

Schweiz . ZH
Liebe Onride-Gemeinde

An und für sich hatte ich dem Berichteverfassen hier im Forum abgeschworen. Zu deprimierend war die Resonanz angesichts des reingesteckten Aufwands beim jüngsten Versuch mal wieder etwas im Ex-Tagesschau-Bereich zu posten, weil das vorgestellte Freizeitziel nur am Rande etwas mit Achterbahnen zu tun hat. Ist halt nach wie vor eine Art selbst auferlegtes Gonna-Tank-Urteil. Smilie :256: - Diddi - 929854 Zugriffe Aber manchmal ist ein mitgenommenes Parkerlebnis einfach ein zu grosser Überraschungshit, um nicht regulär im Parkjournal abgehandelt zu werden. So verblüffend schön und erstaunlich, dass das Erzählen davon allein schon gänzlich meritorischen Wert hat.

Drum also die Schmollprinzipien über Bord geworfen und übergeleitet zum wiederum etwas traurigeren Rahmenanlass für den Kurztrip in diesem Mai. Obwohl ich aus dekadenlang eingeimpfter Gewohnheit immer noch von meinen Grosseltern in Frankreich erzähle und schreibe, ist davon ja eigentlich nur noch mein Grosi übrig, da Grossvater bereits vor bald sieben Jahren von uns gegangen ist. Und hinsichtlich ihrer schleichend schwindenden Gesundheit weiss man halt nicht so recht, wie lange das Frankreich-Kapitel unserer Familie noch Bestand haben wird. Anlässlich eines ohnehin angedachten Besuchs meines Onkels samt Familie aus São Paulo, die wir natürlich etwas seltener zu Gesicht kriegen, schlug meine Schwester im Whatsapp-Gruppenchat dahingehend ein Familientreffen im Burgund vor - mit dem Mindset, dass es wohl eines der letzten Male in dieser Form sein könnte. Zwar würde ich aufgrund der auf Arbeit nach wie vor schwierig frei zu kriegenden Samstage nicht zur mal wieder helvetisch ausgedrückten «Haupt-Blaatere» dazustossen, jedoch meine durch gezielten Schichtentausch erlangten freien Tage unter der Woche so legen können, dass ich immerhin noch etwas von der eben bloss selten zu sehenden Brasilien-Fraktion habe. Und zudem war ich so erfreulicherweise imstande, noch ein aufgrund der geographischen Nähe eigentlich schon lange mal angedachtes Park-Vor-Add-on einzuschieben: Le Pal. S

So kam es schliesslich, dass ich am Dienstag, dem 20. Mai 2025, die Sachen packte und mich in meinem Honda am späten Nachmittag vom Raum Zürich aus auf nach Chalon-sur-Saône machte - mir durch die Grosseltern (Seht ihr? S) aus verschiedenen Gründen und Anlässen wohlbekannt. Sagt sich zwar so dahin, da ich Etappen der rund 370 km langen Strecke ja schon öfters gefahren bin, aber offenkundig immer zu etwas günstigeren Uhrzeiten. In Frenkendorf BL tankte ich auf Schweizer Boden noch voll und hatte dann im Prinzip die Wahl zwischen Pest und Cholera, da es laut den Leuchtanzeigen an der Autobahn sowohl via Weil am Rhein als auch direkt durch Basel hindurch staute. Ich entschied mich für letztere Option, aus Gewohnheit und wegen ein paar französischen Ladenketten, die im weiteren Tripverlauf nicht unbedingt am Weg liegen würden - und bereute es schon sehr bald. Im Wesentlichen herrschte vom Schweizerhalle-Tunnel bis zum Euro Airport auf französischer Seite elendig qualvolles Stop & Go. Wegen einer komplett grundlos als gesperrt angezeigten Spur beim Joggeli (wobei man von offenkundigen Basel-Kennern also stets rechts überholt wurde), allgemeiner Verkehrsüberlastung am deutschen Zoll und Bauarbeiten eben auf Höhe Euro Airport. Lange Rede, kurzer Sinn: Bis nach Mulhouse - bei normalem Verkehr von uns aus innert 80 Minuten zu schaffen - hatte ich rund zweieinhalb Stunden. S

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Völlig geplättet vom Stau-Pedalen und den grässlichen Dauer-Bremslicht-Vistas fuhr ich nach erstem richtigen Gasgeben nach ausgestandener Tortur in Bessoncourt vor Belfort dennoch rasch raus, um mir im riesigen Auchan und bei Besson Chaussures Trostpflästerchen und erste Souvenirs zu kaufen. Derart mental erstarkt ging es dann zurück auf die Autoroute und endlich im grossen Stil vorwärts, so dass das Ziel nach rund zwei Stunden erfreulich flüssiger Fahrt um etwa 21.15 Uhr erreicht war. Die Rede ist vom Ibis Budget Chalon-sur-Saône Nord, am Südrand eines veritablen Ibis-Quartiers entlang des ehemaligen Géant-Einkaufszentrums La Thalie - da wurden beim Umflaggen innerhalb der Accor-Formate wahrlich keine grossen Anstrengungen unternommen, denn auf engstem Radius gibt es da ein Ibis Styles, zwei «reguläre» und eben mein Ibis Budget. Die Preisfrage ist nur: Bis zum nächsten Management-Wechsel oder auch noch darüber hinaus? S Am Check-in-Automaten konnte ich den Zugangscode zu meinem vorreservierten Zimmer erlangen - nur echt mit der Duschkabine neben dem Bett wie in allen ehemaligen Étap-Hotels. S Und nach dem Abladen der Sachen ging es dann über die Strasse in ein trotz all den Jahren Frankreich noch nie ausprobiertes Fast-Food-Original: Quick. Der schlussendlich aufs Zimmer mitgenommene Burger hat v.a. dank der rauchigen Sauce sehr gut geschmeckt, und bald legte ich mich dann auch schon schlafen.

Tags darauf wurde gefrühstückt, gepackt und ausgecheckt, und das nur noch 125 km entfernte Hauptziel angesteuert. Ich wusste zwar, dass mit dem Erreichen der N79 bei Paray-le Monial nochmals Maut fällig werden würde, konnte beim Vorbereiten mit Google Maps aber keine entsprechenden Zahlstellen erkennen. Des Rätsels Lösung: hier funktioniert es exakt wie vor Vancouver an der Port Mann Bridge. Nach dem barrierefreien Maut-Abschnitt sind Verkehrsschilder mit der Website der Betreibergesellschaft Aliaé aufgeführt, wo man die Maut innert 72 Stunden ohne Zusatzgebühren unkompliziert begleichen kann. Mein Schweizer Kontrollschild wurde am Abend im Haus meiner Grossmutter eingetroffen problemlos erkannt und der Spass kostete €1.70. Wobei man dazu aber sagen muss, dass ich bei der Hinfahrt aufgrund im Navi nicht erkannter Adresse des Parks eine Ausfahrt früher rausgelenkt wurde und eine Ehrentour durch Dompierre-sur-Besbre unternahm. Und dass ich mir bei der Weiterfahrt zum grosselterlichen Domizil nach dem Parkbesuch die Maut sparte und den Landweg bis zur Einfahrt Digoin nahm, ab wo sie in der Gegenrichtung erhoben wird.

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Auch mit dem Zusatzschwenker durch den Ortskern fand ich irgendwann die D12 und ihre extrem unscheinbare Abzweigung zum Park. Smilie :256: - Diddi - 929854 Zugriffe Runde zwei weitere Kilometer südlich bog ich am kostenlosen Parkierareal angelangt auf die am leersten wirkende Parkplatz-Allee 305 ein. Und wie ich erst bei der Weiterfahrt nach dem Parkbesuch belustigt bemerkte, trug sie präzis das zu meinem Sternzeichen passende Orientierungsschild, le lion. S

Kleiner Exif-Daten-Disclaimer für eingeloggte Onride-Klassik-User: 21.05.2025 müsste eigentlich beim Aufnahmedatum stehen. Ich hab das interne Datum der Kamera mal wieder nicht aktualisiert und am 22. Februar dieses Jahres ist ihr wohl zuletzt der Saft ausgegangen, weshalb dieser Tag nun bei allen hier verwendeten Fotos steht. Als ich das bemerkt hatte, war schon über die Hälfte so hochgeladen, darum fummle ich nun nicht mehr daran herum und belasse es bei diesem Hinweis. S Selbstredend hätte der Park da noch zugehabt. Ebenso wie vor und nach meinem tatsächlichen Besuch am Mittwoch, dem 21. Mai, weil da noch Vorsaisonsbetrieb herrschte und der Park nur mittwochs und am Wochenende geöffnet war.

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Das hier beim Wiederaufbrechen in leergefegtem Zustand fotografierte Eingangsportal war zur Öffnungszeit um 10.00 Uhr selbstredend um einiges betriebsamer, aber die lang aussehenden Ticket- und Taschenkontrollen-Schlangen vor den fünf geöffneten Durchlässen bewegten sich trotz Schulklassen und Kinderhorden recht rasch voran, ich habe keine fünf Minuten gewartet. Allerdings störte ich diesen Flow in meiner ausgesuchten Reihe dann leider etwas, da mein zu Hause in der Schweiz gekauftes und ausgedruckt mitgebrachtes Ticket sich partout nicht als gültig erkennen liess. Ich wurde dann von einem anderen Mitarbeiter schon auf Parkboden zu einem mit Blickrichtung zum Park hin links gelegenen Seitenbüro nahe des Ausgangs geführt, wo mehrere grosse Gruppen wohl ähnliche Probleme hatten, dabei zwei völlig entnervte Damen auf Trab hielten und immer wieder betonten, das sei doch nicht ihre Schuld, laut Anleitung im Online-Shop hätten sie doch alles richtig gemacht. Als ich dann zwischendurch drankam, versuchte ich noch scheu zu fragen, ob ich den Ausdruck mit den QR-Codes an den Kassenhäuschen vor den Ticketkontrollen womöglich noch in ein richtiges Ticket hätte tauschen sollen, da darüber eigentlich nur «votre commande» (Ihre Bestellung) stand. In der aufgeladenen Lärmkulisse der kleinen Bude habe ich dann aber immer nur verstanden, dass mich die Dame mehrmals fragte, ob es sich denn hierbei wirklich nur ein einzelnes Billet handelte und ob ich alleine sei. Auf ebenso mehrmaliges Bejahen meinte sie dann irgendwann so: «D'accord, c'est bon. Bonne journée.» Und wandte sich wieder der anderen Gruppe zu. Smilie :250: - Stef - 107390 Zugriffe Das fängt ja gut an. Keine Ahnung, wo genau da das Problem nun gelegen hat, aber mir sollte es recht sein.

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Nun habe ich mir noch fix einen Tagesspind auf der anderen Seite der Einlass-Reihe für €3 (!) gemietet, den Rucksack darin verstaut und bin bloss mit Kamera und Sonnenbrille bewaffnet los marschiert. Was sich als goldrichtige Idee in diesem laut Eigenangabe rund 40 ha grossen und damit sehr weitläufigen Park herausgestellt hat. Schon der Eingangsbereich liegt etwas abseits vom Parkgeschehen - entweder man schreitet eine geschätzt 250 Meter lange Waldallee zum ersten Hub am Wellenflieger ab oder kann dafür die vordere der beiden Parkzug-Strecken in Anspruch nehmen.

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Da mich das etwas holperige Einlassprozedere wertvolle Frühankömmlings-Erkundungszeit gekostet hat, konnte ich grad so viel Geduld bis zur nächsten Zugabfahrt freilich nicht aufbringen und bin daher zu Fuss zu den Chaises Volantes gelaufen. S Hier gabeln sich die Pfade nun erstmalig auf und weil sich die Achterbahnen im heute erwarteten Einzugbetrieb wohl alle nicht viel nehmen punkto Kapazität hab ich mich dafür entschieden, links abzubiegen und den Park im Gegenuhrzeigersinn zu erkunden.

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Auf die Art landet man irgendwann beim Mack-Spinner Le Twist. Den meisten hier im Forum wahrscheinlich vom ein Jahr nach der hiesigen Premiere gebauten Klon Dwervelwind im Toverland her bekannt. Und meine Mack-Bahn Nr. 31. S

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Hier bin ich aufgrund der erwarteten Fotografier-Möglichkeiten erst einmal (und pretty much einmalig S) durch die normale Schlange direkt bis zur Station gehopst und musste dort einen Zyklus abwarten. Wenig später sass ich schon rückwärts im letzten Wagen und kippte auf dem irgendwie doch recht steilen Lifthill entsprechend ganz komisch nach vorn. S Lange hielt dies aber nicht an, denn bald war die Starthöhe von 22 Metern erreicht und noch vor dem äusserst rasanten First Drop wird der Feststellmechanismus der Wagen entkoppelt, so dass man dank der beiden Schwenker davor je nach Beladung total schräg oder wild wirbelnd schicken Schwung für den eher kurzen, aber äusserst kurvenreichen Streckenparcours holt. Macht definitiv Laune, insbesondere durch die geschmeidige Laufruhe, stattlichen Druck in manchen Tälern und die hübsch thematisierte Landschaftseinbettung in diesem Parkeck. Absolut nachvollziehbar, warum diese kompakte Anlage mehr oder minder sofort geklont wurde. S Hier bin ich im weiteren Verlauf des Tages immer mal wieder eingestiegen, wenn ich dort vorbeikam - nicht nur wegen der diesem Bahnentypus halt naturgegebenen, völlig verschiedenen Fahrerlebnisse, sondern auch weil man hier eine für mich sensationelle Eigenheit des Parks ganz besonders gut ausnutzen konnte. S

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Wer beim obigen Lesen über die spezielle Formulierung hinsichtlich der normalen Queue gestolpert ist - das ist ganz bewusst so geschrieben worden. S Wie schon in Tobias' damaligem Bericht geschildert liebt dieser Park Single Rider wie kein zweiter! Alle Achterbahnen bis auf den Tigre de Sibérie haben eine File Personnes Seules. Zwar klingt die französische Bezeichnung dafür irgendwie traurig, aber dennoch: absolut paradiesische Zustände für mich! S Beim heutigen wahrlich überschaubaren Andrang hätte man es dem Park wirklich nicht übelnehmen können, wenn diese Zugänge gesperrt geblieben wären, denn das absolute Maximum was ich auf den Anzeigen am Queue-Beginn angeschrieben sah waren jeweils 5-10 Minuten Wartezeit. Aber der Park zog das wunderbar konsequent durch. Nie wurde mit den Augen gerollt, wenn ich zum x-ten Mal da aufschlug und mir voll CW-Flight-Deck-stylig sogar den längeren Weg durch die normale, aber ab Mittag eben leere Regulär-Queue gespart hab. S Stets kam ein Bescheid wissendes Lächeln zurück und ich wurde zum nächsten freien Sitz dirigiert. Damit hat sich der Park einen ganz besonderen Platz bei mir erobert und ich gebe es zu - dieser Aspekt war ein ganz entscheidender Mitgrund dafür, den Bericht überhaupt zu verfassen. Merci beaucoup, Le Pal. S

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Weiter ging die Tour zum halbwegs in der Nähe gelegenen Train de la Mine Azteka, einer 2003 eröffneten Soquet-Bahn, deren Schienen aufs Jahr 2021 hin von der italienischen Firma OCEM Structural Steelwork runderneuert wurden. Noch nie gehört? Ich bis zur POV-Sichtung für die Vorabrecherche zum Park ehrlich gesagt auch nicht. Umso überraschter war ich, in den RCDB-Credits zu dieser Gesellschaft ganze 44 Einträge zu finden, und nicht nur auf den europäischen Raum beschränkte, wie man es womöglich erwartet hätte. S

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Die normale Queue zu dieser Bahn habe ich kein einziges Mal durchschritten. S Bei der ersten Fahrt hab ich damit wahrscheinlich eine der längsten Schlangen des Tages überspringen können, bei den zahlreichen Wiederholungsfahrten muss man dies allerdings unter Lauffäule einordnen. Oder halt einem eisernen Prinzip, für die etwas euphemistisch Veranlagten. S

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Mit dem Refurbishment bekam die Bahn auch gleich neue Züge. Die hydraulischen T-Bügel lagen fantastisch an - meines Erachtens die am besten sitzenden im Park. S

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Das Streckenlayout ist im Grunde nichts Weltbewegendes, aber in der Form ziemlich einzigartig und zudem hübsch in eine dicht zugewachsene Aztekenruinen-Landschaft integriert. Der Kettenzug bringt einen auf 17 Meter Höhe, wo man zunächst Great-Bear-mässig eine Helix absolviert. Erst danach taucht man über den Steilschleifen-First-Drop mit Wucht ins verwunschene Tal sozusagen, wo man kurz vor dem dortigen Tempeltunnel noch fotografiert wird. S Die Schräglage und den Rechtsdrall stets beibehaltend, führt dieses sich insgesamt um 540° windende Kurvengebilde wieder auf- und dann abwärts, anschliessend erklimmt man einen recht hohen Hügel auf dessen Kuppe sich eine Zwischenbremse befindet. Diese greift nur ganz minim zu, denn den Zügen bleibt mehr als genug Momentum, um die wie ich finde beste Stelle der Bahn nur so zu durchdonnern: eine 630°-Abwärtshelix. Da wirken doch ganz ordentliche Positiv-Gs, das würde man der Bahn von aussen betrachtet überhaupt nicht zutrauen. S Eine 180°-Kehre beschreibt sogleich einen Richtungswechsel, hernach wird eine flache Hügelkuppe überwunden, welche direkt in die im Vergleich etwas zahmer geratene 540°-Schlusshelix führt.

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Definitiv ein totaler Überraschungshit, meine dritte Soquet-Bahn! Die geheimnisvolle und etwas eigentümliche Strecke ist einfach lustig; die Fahrzeuge, Bügel und Sitzposition wunderbar komfortabel, die Laufruhe dank des italienischen Retrackings butterweich. Nicht zuletzt wegen der unverhofft knackigen Helix nach der Zwischenbremse, welche dieser eigentlichen Familienbahn doch ordentlich Würze verleiht, bin ich hier immer und immer wieder eingestiegen - es dürften um die sieben und damit am meisten Wiederholungsfahrten während meines Parkbesuchs geworden sein. Eine absolute Trouvaille, dieses mich ein Stück weit an den Road Runner Express in Six Flags Fiesta Texas erinnernde Schmuckstück. S

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Interessant: wenn ich dieses Bild aus Tobias' Bericht von 2018 zum Abgleich mit der obigen Aufnahme heranziehe, komme ich zum Schluss dass OCEM hier offenkundig nicht bloss Schienen ausgetauscht, sondern auch ganz minime Streckenanpassungen vorgenommen hat. Der letzte Bunnyhop vor der finalen Helix wirkt vor dem Umbau etwas höher und parabelförmiger, zudem war die besagte Spirale zumindest in ihren ersten 360° wohl aufwärts- und nicht abwärtsführend, das Tal nach dem Bunnyhop entsprechend tiefer in die Flur eingegraben. Beides ist in diesem älteren POV gut zu erkennen. Wäre sicherlich spannend gewesen, mal beide Versionen zum Vergleich gefahren zu sein. S

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Als nächstes stand eine Fahrt mit Tigre de Sibérie auf dem Programm. Oder vielleicht etwas treffsicherer ausgedrückt: damit was dabei rauskommt, wenn Reverchon sich an einem Zierer-Tivoli versucht. S

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Gleich ihrer ja eher kurzen Strecke handle ich die Vorstellung der Bahn etwas rascher ab. S Denn viel gibt es nicht zu erzählen. Im Anschluss an den 13 Meter hohen Lifthill folgt nach einem Pre-Drop eine kurvige, etwas mehr als 180° beschreibende erste Schussfahrt, daraufhin eine annähernd 450° kehrende Schräghelix - und dann sind im Prinzip schon die beiden finalen Kurven erreicht, zwischen denen sich die Schlussbremse befindet. An sich klein aber fein, und dank dem Pre-Drop mit einem überaus netten Airtime-Pop im letzten Wagen vor der ersten Sturzfahrt.

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Dennoch mein einziger «One and Done»-Coaster an diesem Tag, und dies vor allem aus zwei Gründen. Wie erwähnt gibt es hier keinen Single-Rider-Zugang, was bei dem langen Zug mit sieben Viererwaggons und allgemein geringem Andrang an dem Tag nicht unbedingt gravierend, aber im parkinternen Vergleich halt wie «automatisch» unattraktiver war. Und zweitens sass ich bei meiner einen Fahrt in der vorderen Reihe des letzten Wagens, wo ich wegen einer merkwürdig platzierten Bodenplatte die Beine kreuzen musste, dass der Doppelbügel überhaupt über die so zwangsweise angewinkelten Knie kam. Dahingehend war ich da ziemlich verkrampft eingezwängt und konnte auch ein Ende solch einer ja nur sehr kurzen Fahrt kaum abwarten. Womöglich wäre man in der hinteren Reihe von einem der Viererwagen etwas bequemer aufgehoben gewesen, da die Platte dort zumindest optisch etwas tiefer und v.a. flacher wirkte. Aber zu einem Praxistest dieser Komfortsteigerungs-These ist es dann wie gesagt nicht mehr gekommen. S

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Streng dem Erkundungsschema im Gegenuhrzeigersinn folgend ist die nächste Coasterstation die letztjährige Neuheit im Park, mein persönlicher Mack Nr. 32 - die Wasserachterbahn Fjord Explorer. S

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Aufgrund des Erstbesuchs versteht es sich von selbst, dass ich nicht gänzlich darüber im Bilde sein kann, was genau sich zuvor auf dieser Fläche befunden hat resp. inwieweit die Anlage in den Parkbestand integriert wurde. Womöglich wurde der See des gegenüberliegenden und ebenfalls von Mack stammenden Tow Boat Rides L'Archipel ein Stück in nordwestlicher Richtung erweitert oder dessen Fahrstrecke ein bisschen gekürzt - da ist das eh nur spärlich vorhandene Dokumentenmaterial dazu nicht sonderlich aufschlussreich. Möglicherweise kann mich da ein Mitleser mit Vorher-Nachher-Vergleichsmöglichkeit ja lieb aufklären? S Der ja noch sehr frische Neubau fügt sich in jedem Falle erstaunlich nahtlos ins Gesamtbild für den Premierengast ein - die Bahn, ihr Landebassin und das zugehörige skandinavische Fischerdorf wirken so, als wären sie schon immer da gewesen.

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An diesem wie mehrfach geschildert sehr leeren Tag konnte die Overflow-Queue an der Rückseite der Anglerhäuschen geschlossen bleiben. Dennoch hab ich mich für meine drei Fahrten ausschliesslich über die Single Rider Line reingeschmuggelt. Wenn ein französicher Park mir das tatsächlich mal ermöglicht (und dies obwohl es wirklich nicht mal nötig wäre), dann nutze ich die Gelegenheit dazu auch. Bis zum Umkippen. Sagte er und schielte mit einer Mischung aus Wehmut und Frustration in Richtung Plailly nahe Paris. S

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Obschon auch dieses Watercoaster-Exemplar streckenmässig nicht überbordend viel zu bieten hat ist es alleine dank des oben abgebildeten Wave-Turn-Veschnitts mit Leichtigkeit das aufregendste und interessanteste je von mir bezwungene. S Nach Verlassen der detailreich thematisierten Station und etwas Kanalschippern werden die Bötchen ziemlich ruckelig auf 27 Meter Höhe gebracht, worauf der ungewöhnlich gerade und anständig steile First Drop absolviert wird. Einen beinah millie-esken 180°-Turn und eine aufsteigende Kurve später saust man irgendwie alpina-blitzig durch das besagte Manöver an den Lifthill-Stützen - nur mit den filigranen Watercoaster-Bügeln gesichert wirken da durchaus lustige Kräfte am Scheitelpunkt auf die wagemutigen Fahrgäste. S Sich nunmehr etwas verdrehter als auf den anderen Exemplaren wieder gen Boden geschraubt folgt das für diesen Bahnentypus fast obligatorische Finale, bei der man nach flottem Überflitzen einer gefluteten flachen Hügelkuppe schliesslich zum finalen Splash ins Endbecken eintaucht. Und dabei für einen im Grunde freudlichen, aber insgesamt halt doch noch frischen Spätfrühlingstag genau in richtigem Masse angenetzt wird.

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Doch, doch - macht grossen Spass, das schöne Ding! S Ergänzt das hiesige, insgesamt doch eher der Familienfreundlichkeit verschriebene Coaster-Portfolio ideal und wird auch sehr gut angenommen. Hinzu kommen eine liebevolle Gestaltung, Zusatzkicks durch die sich vom Watercoaster-Rest angenehm abhebende ungewohnte Streckenelement-Abfolge sowie die momentan zumindest noch richtig glasige Laufruhe. Was im erst zweiten Betriebsjahr aber auch nicht schwierig zu schaffen sein sollte. In any case: alle Daumen rauf für den Fjord Explorer! Smilie :944: - Balmera - 296116 Zugriffe

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Die erwähnte vis-à-vis liegende Gondelfahrt L'Archipel.

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Le Carrousel

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Die etwas oberhalb davon verlaufende Soquet-Wildwasserbahn wurde im Verlaufe der Jahre offenbar ganz leicht umbenannt, vom für französische Parks archetypischen Rivière Canadienne zu Rivière du Grand Nord. S

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Laut Onboard-Audiokommentar in der Montolfière-Monorail: ein irgendeinem Pariser Vorbild nachempfundener Windmühlen-Platz mitsamt dem gemütlich aussehenden Restaurant La Coupole, das einer bekannten Brasserie in Montmartre Tribut zollt. Den Namen des Platzes habe ich nicht verstanden, oder er wurde gar nicht erwähnt. Sinngemäss habe ich hier im Ohr: «Wie man erkennen kann, sind wir in Paris. Aber wir können nicht bleiben.» Ob der Kommentator wohl auch seit sieben Jahren seine Frau sucht? S

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Im Vordergrund der Start des Rafting-Flusses Descente du Colorado, dahinter die Station der erwähnten Aussichtsfahrt Voyage au-dessus du Monde.

Au-d'ssus des capitales
Des idées fatales
Regar-de l'océan

(Päuschen)
Voyage, voyage
Smilie :928: - Maliboy - 175752 Zugriffe
Und da isser wieder, der Ohrwurm. Smilie :927: - Maliboy - 146498 Zugriffe

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Links das Simulator-Gebäude, das nach dem aktuell darin laufenden Film mit irgendwelchen Pilz-Kapriolen benannt ist, Champi'folies. Hab ich aber nicht mitgenommen, da ich es hinsichtlich dessen wie unser Nationalheiligtum Peach Weber halte. S Und in der Bildmitte die Fabbri-Schiffschaukel Bateau Pirate.

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Tour Mystérieuse von Zamperla.

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Seal Harbor. Erst wollte ich hier einen Quip mit Seitenhieb gegen den irischen Themenbereich im Europa-Park anbringen, dass hier in Anbetracht des vermutlich kanadischen Themeing-Vorbilds doch ein U fehlt. Aber Wikipedia hat mich gleich darauf belehrt, dass selbiges im US-Bundesstaat Maine liegt - und orthographisch daher alles korrekt ist. S

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Allein - was soll denn jetzt der ganze Landschaftsexkurs wo die bekannteste Achterbahn im Park in der Vorstellung bislang noch fehlt? Nun, das liegt ein Stück weit an deren Platzierung. S Während sich das bisherige Bahnenquartett grob gesagt im Nordteil des Parks zusammen gesellt, versteckt sich der fünfte Credit inmitten des wesentlich weitläufigeren Zooteils. An den oben vorgestellten Sehenswürdigkeiten kommt man einfach zwangsläufig vorbei, wenn man sich auf die Suche danach macht. S

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Die Rede ist natürlich vom 2018 eröffneten Intamin Family Launch Coaster Yukon Quad. Seines Zeichens meine 41. Intamin-Bahn, mein zweiter Y-Count und ein spiegelverkehrter Klon von Juvelen im Djurs Sommerland. S

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Hier habe ich bei meinen beiden Fahrten ebenfalls durch die Single Rider Line abgekürzt. Und damit vermutlich um einiges mehr als die an der Regulär-Queue angeschriebenen zehn Minuten an Zeit gespart, denn der Einzugbetrieb und die vergleichsweise lange Rundkurs-Dauer sorgen dort halt naturgegeben für längeren Stillstand. Was mich bei der Fotosession allerdings in eine kleine Bredouille brachte, so zugewachsen und versteckt ist die Bahn von der Zugangsseite aus nordöstlicher Richtung her. S

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Wenn ich mir das richtig zusammenreime führt die normale Schlange wohl einmal über (oder unter?) der Stationsstrecke durch und dann zwischen den beiden Launchstrecken zu den Zusteige-Gates. Nur von dort bringt man die Schienenknäuel aus der Richtung blickend vor die Linse - aber dafür, mich da wahrhaftig normal anzustellen konnte man mich als bisher mit solchen Personnes-Seules-Boni Verwöhnten nicht so recht begeistern. Smilie :256: - Diddi - 929854 Zugriffe Daher blieb nach den erfolgten Fahrten nicht viel anderes übrig als den Start eines erhöhten Stegpfads südlich der Bahn zu suchen und von dort aus Bilder der Anlage zu schiessen. Damit erkundet man aber auch gleich einen kleinen Abschnitt des Zooteils mit, was man ja sowieso machen sollte, wenn man schon mal hier ist. S

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Weshalb es bei nur zwei Fahrten auf dem prächtigen Kaliber geblieben ist? Das lag zum Teil an den Restraints im Zusammenspiel mit den mitgeführten Wertsachen. Im Wesentlichen hat man es hier mit einer dieser zu beiden Seiten geschwungenen «Unterstangen» eines Intamin-Schulterbügels zu tun (wie z.B. auf Maverick, Storm Runner etc.), aber halt einfach als Schossbügel ausgeführt. Das passte selbst mir mit meinen breiten Oberschenkeln an sich recht komfortabel und gab ja auch grünes Licht, allerdings quetschten genau diese beiden gebeugten Stangenenden präzis gegen meine Cargo-Short-Tasche mit der Kamera drin. Salopp ausgedrückt wurde sie in ihrem Etui zwischen Stangenende und dem Knopfverschluss zusammengepresst. Das gab während der ersten Fahrt ein total ungutes Gefühl, ständig hatte ich Angst, dass sie rausfallen oder kaputt gehen könnte. Als ich sie im zweiten Anlauf dann auf die andere Seite packte musste ich feststellen, dass das absolut keinen Unterschied ausmachte, das Problem war genau dasselbe mit diesen Hosen. Nun ja, für ein anderes Mal oder bei einem Besuch des Originals in Dänemark mit offenbar derselben Bügelkonstruktion wüsste ich nun Bescheid und würde im Vorfeld lieber einen Spaziergang zum Spind unternehmen, um die Kamera sicher darin zu verstauen. Oder halt für andere Shorts sorgen. Smilie :256: - Diddi - 929854 Zugriffe

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Je nun, auch mit einem etwas mulmigen Fahrgefühl bleibt dies natürlich die actionreichste und meiner Meinung auch beste Bahn im Park. Eine für mich typische Streckenanalyse kann ich hier nicht abliefern - weil man bei dem Layout schlicht Gefahr läuft, in plumpe und repetitive Kurvenaufzählungen mit Gradschätzungen vom Luftbild her abzudriften. S So viel sei aber gesagt: Aus der Station hinaus rollen die Quads zunächst in ihre «Garage», wo man vom Geräusch der warmlaufenden Motoren begleitet und von langsam aus dem Schienentrog aufsteigenden «Abgasdämpfen» eingenebelt auf den eigentlichen Start der Ausfahrt wartet. Wirklich ausgesprochen nett thematisiert. S Bald öffnet sich das Tor vor einem und mit einem zunächst unspektakulär sanften, hinterher aber umso stärkeren Push des ersten Reibrad-Launches begibt man sich ins Freie und ab geht die wilde Fahrt durch die kanadische Tundra! Gefühlt wird man hier noch nicht ganz auf die Maximalgeschwindigkeit von 90 Sachen beschleunigt, fährt sich das erste erweiterte Ampersand aus bodennahen Kurven und flachen Hügelkuppen noch vergleichsweise gemächlich, aber durch die etwas ungewöhnliche Sitzposition dennoch äusserst spassig.

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Fast tarongleich setzt die zweite Launchstrecke dann einen gänzlich anderen Ton, denn mit dem dort ausgesprochen zünftig angereicherten Schwung wird die Zweithälfte des Kurvenparcours über Stock und Stein dann ungeheuerlich intensiv und druckvoll durchflitzt! S Wer sich an den Lenkern seines Quad-Sitzes festhält muss gut mit dem Oberkörper mitarbeiten und sich aktiv in die überaus dynamischen Kurvenumschwünge legen - nicht umsonst wird bei dieser Bahn eindringlich davor gewarnt, dass sie nichts für Passagiere mit chronischen Rückenleiden ist. Aber dieser zweite Streckenpart allein hat das Vor-Add-on des diesjährigen Grosibesuchs eigentlich im Alleingang gerechtfertigt. Ein unverhofft ungestümes Hochvergnügen und einfach ein Riesengaudi. S

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Trotz nicht optimalem Sicherheitsgefühl für die Kamera ist der Juvelen-Klon im Le Pal einfach komplett abgefahren! Für das generelle Familienpublikum dieses Parks ist sie v.a. in der zweiten Hälfte vielleicht sogar einen Tick zu heftig, was mir aber absolut recht sein sollte und die persönlliche Verblüffung über diese von den Stats her ja gar nicht so riesige Anlage schlicht kongenial komplettiert hat. Zudem ist sie im Vergleich zu ersten Aufnahmen aus dem Eröffnungsjahr inzwischen auch wunderbar in ihrer Geröllwüsten-Vegetation und allgemein tollen Gestaltung verschwunden. Bleibt an sich nichts anderes übrig als hier ebenfalls ein enthusiastisches «Two Thumbs up» zu geben! Smilie :944: - Balmera - 296116 Zugriffe

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Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass dies der Blick in die andere Richtung vom erwähnten Holzsteg aus ist und das Wolfshabitat zeigt. S

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In weiten Strecken (und dies ziemlich wortwörtlich S) verbrachte ich meinen Restaufenthalt im Park mit der ansatzweisen Erkundung des Zoos und einer mit zahlreichen Wiederholungsfahrten auf den Coaster-Highlights gesprenkelten Zweitrunde durch den nördlichen Attraktionen-Teil. Demgemäss heisst es ab hier wieder mal: Restfotos ahoi! S Hier zu sehen ist die riesige Elefanten-Steppe, die durchaus Ähnlichkeiten mit der Lewa-Savanne im Zoo Zürich aufweist.

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Mandrills und Hamadryas

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Von der erhöhten Aussichtsplattform aus war gerade noch zu erspähen, dass einer der Asiatischen Löwen sich soeben zu einem Schläfchen hinter dem ausrangierten Geländewagen zurückgezogen hat.

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Bei einem anderen Sichtfenster weiter unten war er mit dem Wissen dann tatsächlich von weitem zu erblicken. S

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An der friedlichen Lagune der Flamants du Chili (entgegen dem Klang nichts Scharfes zu essen, sondern einfach Chile-Flamingos S) habe ich auch noch ein Weilchen zugesehen. Man muss mit Nachdruck betonen, dass ich dem Zooteil nicht annähernd die Aufmerksamkeit geschenkt habe, die er eigentlich verdient hätte. Ich habe auch längst nicht alles abgeschritten und gesehen, geschweige denn fotografiert. Aber da ich noch vor dem grössten Verkehr zurück ins Burgund aufbrechen wollte und mir der Sinn an dem Tag halt doch eher nach Bahnen und hemmungslosem SRL-Ausschlachten stand, blieb es leider bei einem kurzen Ersteindruck en passant. Dieser war aber ausgesprochen positiv - die Tiere scheinen es hier sehr gut zu haben. Man merkt auch als Laie, dass der Park einen ganz erheblichen Teil seines erwirtschafteten Gewinns stets in die Pflege und die Erweiterung des ihn gross gemacht habenden Zoos steckt.

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King Kong. Also der 2009 erbaute Nachfolger, nicht das 1998 abgebaute und dadurch für einiges an Besucherenttäuschung gesorgt habende Original. S Wenn ich das richtig verstanden habe ist die einzige noch verbliebene Ursprungsausführung im Cigoland seit letzter Saison leider auch ausser Betrieb. Laut Website lässt man die Anlage dort aber SBNO und die Gondel in Beladeposition, damit treue französische Fans, die damit innige Kindheitserinnerungen verbinden, gebührend Abschied nehmen und falls gewünscht auch darin Platz nehmend letzte Fotos schiessen können.

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La Ronde des Grenouilles. Ich zittere gerade total grundlos. S

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Zamperla Disk'O-Coaster Disque du Soleil

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Schlauchbootrutsche Rapido

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Die Restbilder von Descente du Colorado, auf dem durch den Verlauf gebildeten Eiland die Seesturm-Fahrt Les Caravelles.

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Splash Battle Alligator Baie - das wohl am aufwändigsten thematisierteste, das ich je gesehen hab. S

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L'Escadrille du Désert

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Spielplatz- und Sprayground-Landschaft La Jungle

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Flachwitz-Steilvorlage: Kann er «die Bank mit dem Löwen» sagen? S

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Pferde-Reitbahn Le Haras du Pal. Dem wachsamen Franzbüffler sticht ins Auge: das «Le» wird hier kurioserweise nicht apostrophiert, auch auf dem Parkplan nicht. Das wird wohl Gründe haben. Die aber nur echte Franzosen kennen. Oder auch nicht. Wie Charlie Harper am Telefon mit seiner Frau Mutter resigniert man irgendwann einfach.
Smilie :1015: - Frossi - 183020 Zugriffe

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Eine Zeitlang habe ich noch einen Zug des zweiten, weiter hinten durch den Park verlaufenden Parkbahn-Rundkurses Train des Aventuriers an der Victoria Station abgewartet. Dies v.a. mit der Absicht, den lustigen Wave-Turn-Verschnitt am Fjord Explorer aus einer anderen Perspektive festhalten zu können. Als das Gefährt dann endlich angetuckert kam und ich sah, dass es aufgrund der inzwischen doch auf ein stolzes Mass angewachsenen Meute an Mitfahrwilligen vermutlich so voll werden könnte, dass ich womöglich gar nicht in der Reihe rumrutschen kann um die gewünschte Aufnahme so hinzukriegen, beliess ich es dann doch.

Kurz danach am Spind erreichte mich eh eine SMS von den ja separat anreisenden Eltern, dass sie soeben das Val de Travers im Kanton Neuenburg erreicht hätten - im Vorfeld hatte ich errechnet, dass ich ab dann langsam ans Weiterfahren denken muss, um noch alle angedachten Programmpunkte an der Route zu Grosis Haus zu schaffen und so vor Ort einzutrudeln, dass ich nicht vor verschlossenem Tor stehe. Weil je nachdem wie die brasilianische Familien-Fraktion zu ihrer gemieteten Unterkunft vor Ort vorankommen würde noch ein optionaler Besuch am Abend angedacht war.

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Daher findet sich der Bericht nun langsam aber sicher in der Zielgeraden ein. Trotz einer extrem schlauchenden Anfahrt am Tag davor und leider nur begrenzt Zeit habe ich meinen Thoosie-Vorabtrip nach Dompierre-sur-Besbre vor dem Familientreffen keinesfalls bereut und ihn voll und ganz genossen. Zwar wurde auf diese Art der wunderbare Zooteil des Parks sträflich vernachlässigt, aber ich war so befangen vom Rausch der Single Rider Lines an den fast durchs Band richtig guten und trotz grundsätzlicher Familienfreundlichkeit überraschend flashig geratenen Achterbahnen, dass ich eben einfach den inneren Coasterfreak-Schweinehund gewähren liess. S Für einen mehr als nur positiven Ersteindruck dieses extrem charmanten und wahrlich liebevoll gestalteten Themenparks hat es allemal gereicht. Eigentlich schon aufgrund erwähnter familiärer Nähe gesetzte Sache, dass ich da schon bald wieder einmal hinkomme und dem Park die Zeit widme, die ihm auch gebühren würde - womöglich sogar mit den Neffen im Schlepptau, für die es hier mit Sicherheit ähnlich paradiesisch wäre. Eine Empfehlung auf ganzer Linie für Le Pal. S

Bald lenkte ich den treuen Honda wie erwähnt auf dem Landweg nach Digoin, wo ich mich mautbefreit wieder aufs Trassee der N79 begab und diesem auch ein kurzes Stück in Richtung des eigentlichen Verlaufs nach Mâcon treu blieb. Ab La Fourche war dann mehrheitlich der D14 folgend wieder Landstrasse angesagt - und das nicht zu knapp. Der geradezu rabiat kurvige Verlauf dieser engen, oft querfeldein, durch Wälder, über Hügel, um Äcker und Weiden herum, durch Dörflein und Schluchten schlängelnden Strassen hielt mich ganz schön auf Trab. Da hat man echt das Fahren und Schalten wieder neu lernen müssen. Ging dank dem, dass ich die Route fast völlig für mich allein hatte, aber dennoch gänzlich entspannt vonstatten und führte zudem durch traumhaft schöne idyllische Landschaften, die ich sonst womöglich nie zu Gesicht gekriegt hätte. Könnte man wirklich als route scénique vermarkten - Frankreich wie aus dem Klischee-Bilderbuch. S

Random Interjection:

Smilie :928: - Maliboy - 175752 Zugriffe
Over the meadow and through the woods
To grandmother's house we go
- OW! S

Etappenziel war das rund zwei Stunden später erreichte Cuisery wo ich von früheren Besuchen des nahen Erholungsgebiets La Truchère her eine preiswerte Tankstelle mit E5-Kraftstoff kenne - in der unmittelbaren Gegend ums grosselterliche Domizil leider eher rar gesät oder halt teuer. Ausserdem nutzte ich die Gelegenheit, wohl noch eins der letzten Male eine dortige Colruyt-Filiale zu besuchen, da das Frankreich-Geschäft der belgischen Gruppe samt den Kleinformaten G20 und Coccinelle zum Verkauf steht. Und wenn ich tatsächlich mal an einem Ort mit Platz im Tiefkühler schlafe und nicht darauf achten muss, von einer zur Schweiz grenznahen Filiale mit Begleitperson zur zollfreien Einfuhr der 1.4-kg-Standardpackung unterwegs zu sein - tja, dann müssen eben schon ganz prinzipiell mal wieder die Gelüste nach Essen aus der Wand mittels Frikandel-Kauf gestillt werden. S

Wie ausgemacht erreichte ich etwa eine halbe Stunde nach Ankunft der Eltern das Haus meiner Grossmutter nahe Louhans, wo mich beim Einfahren gleich ein seit einigen Jahren da rumstreunendes Tuxedo-Katerchen begrüsste. S Was wiederum ein gutes Überleite-Stichwort ist, denn ein wenig wie Kitty auf der Ojai-Ranch kam ich mir schon vor - jedoch mit dem Unterschied, dass ich noch vor dem Eintrudeln vom ganzen Rest der Walker-Bande wieder abreisen musste. S Der Abend und der nächste Tag waren entsprechend gesäumt mit Vorbereitungen im Haus, Einkäufen im Ort und Familienhöcks mit den zwischenzeitlich nachgekommenen Brasilianern und natürlich dem freudigen Grosi. Auch wenn ich sozusagen nur am Vorprogramm teilnehmen konnte - ein sich wiederholendes Thema auf diesem Trip - hätte ich es nicht missen wollen. S

Schon am Donnerstagabend machte ich mich demnach wieder auf und begegnete auf der diesmal erfreulich flüssigen Fahrt wohl unbemerkt den nun erst Anreisenden. S Inklusive kurzem Power-Nap an der Aire du Bois de Servole, Sitz-Nachstellen an der Aire du Bois de Frachère, einem Zwischenstopp im grossen Carrefour in Mulhouse und erneutem Tanken in Frenkendorf war ich innert knapp viereinhalb Stunden gegen 22.00 Uhr dann wieder zu Hause.

Womit diese Story erst einmal zu Ende erzählt ist. Ich bedanke mich für den Durchhaltewillen beim Lesen und sage trotz allem schon mal à bientôt! S
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MonsieurMatou Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  30.05.2025 Freitag, 30. Mai 2025 13:28
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Deutschland . BW
Toller Bericht! Und auch mal wieder viel zum Lesen! Finde ich super!

Danke für die Zeit, die du dir genommen hast. S
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Snoop Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  30.05.2025 Freitag, 30. Mai 2025 19:10
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Stefan Fliß
Herten
Deutschland . NW
Danke für diesen gewaltigen Bericht!

Kenne den Park noch nicht, hab aber so einen tollen Einblick erhalten. Sieht auch alles richtig gut aus, sollte ich mir mal auf die To-Do-Liste packen.
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TopHat Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  31.05.2025 Samstag, 31. Mai 2025 01:47
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Brasilien
Danke für den Bericht! War dort auch noch nie und liegt ja auch nicht gerade auf dem Weg zu anderen Parks. Dazu kommt noch, dass außer der Soquet Bahn vieles gleich oder ähnlich in anderen Parks zu finden ist. Macht aber trotzdem nen feinen Eindruck. 0 gefällt das
Dschack Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  31.05.2025 Samstag, 31. Mai 2025 20:00
Dschack Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland
Wunderschöner Bericht aus einem leider viel zu abgelegenen und unterschätzten Park. Ein paar kurze Kommentare:
- Champ'Folies ist ein interaktiver Ride, kein 4D Kino. Daher hast du leider etwas verpasst. Etwas, da es jetzt nichts weltbewegendes ist.
- Die Bootsfahrt auf dem See wurde tatsächlich verkürzt für den Fjord Explorer
- Die Monorail wurde für dieses Jahr neu gemacht
- Der Park hat unglaublich tolle Lodges und ein richtig richtig gutes Afrika Hotel im Stile der Animal Kingdom Lodge
- Auch toll: alles Wasser in den Wasserattraktionen durchläuft natürliche Filterung! Da ist der Park wirklich führend...

Danke!
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Lacront Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  01.06.2025 Sonntag, 01. Juni 2025 10:35 1 gefällt das
Avatar von Lacront Lacront Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.
Daniel

Schweiz . ZH
Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen!

TopHat...und liegt ja auch nicht gerade auf dem Weg zu anderen Parks.

Das stimmt, grad so in klassische Coaster-Roadtrips lässt sich der Park eher schwieriger integrieren. Allerdings liegen Vulcania und Walibi Rhône-Alpes nicht allzu weit weg, ebenso wie der Parc des Combes. Von den Grosseltern aus wäre dies sogar der nächstgelegene Park, nur hat der irgendwie immer zu, wenn ich mal in der groben Gegend bin. Smilie :256: - Diddi - 929854 Zugriffe So auch bei diesem Mal.

TopHatDazu kommt noch, dass außer der Soquet Bahn vieles gleich oder ähnlich in anderen Parks zu finden ist.

Ansichtssache. Der Park kann ja nix dafür, dass z.B. ein Klon des Mack-Spinners grenznah zu NRW gebaut wurde, wo das halbe Forum hier ihn kennengelernt hat. S Der Reverchon-Tivoli ist auch eine seltene Gelegenheit, von der Firma mal etwas anderes als eine Spinning-Maus zu erleben - gibt es in der Form ja nur noch ein weiteres Mal am Mittelmeer bei Perpignan. Zudem ist der Streckenverlauf des Fjord Explorers besonders dank des Wave-Turn-Verschnitts auch nicht gerade Einheitsbrei.

Aber selbstredend bin ich mit Verwandtschaft in der Region jetzt auch nicht so die Ottonormal-Enthusiasten-Vergleichsbasis. S

DschackEin paar kurze Kommentare

Vielen Dank für die sehr interessanten Zusatzinfos! S

DschackChamp'Folies ist ein interaktiver Ride, kein 4D Kino.

Das kommt dabei raus, wenn man die Attraktion wegen des kitschigen Themas links liegen lässt und den Vorgängerbericht nur überliegt - Asche über mein Haupt. S

DschackDer Park hat unglaublich tolle Lodges und ein richtig richtig gutes Afrika Hotel im Stile der Animal Kingdom Lodge.

Das würde die Murals am Eckgebäude dieser Kreuzung im Ort erklären, die ich bei meiner Ehrenrunde durch die Ortschaft gesehen hab - offenbar kann man also doch von Süden her zum Park gelangen. Wenn ich mir diese engen Waldpfade aber auf Streetview so ansehe bin ich mit meinem Umweg über die D12 nach dem gemerkten bi1-Supermarkt dann doch wieder versöhnt. S
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NOS Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  01.06.2025 Sonntag, 01. Juni 2025 14:22 1 gefällt das
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Norbert Wilke

Deutschland . NW
Ich würde es sehr schade finden, nichts mehr von dir zu lesen. Ich mag deine Berichte, aber vor allem deinen Schreibstil mit der exquisiten und exclusiven Wortwahl. 1 gefällt das
Willyviper Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  01.06.2025 Sonntag, 01. Juni 2025 19:13
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Christian

Deutschland . HE
Danke für den schönen Bericht. Frankreich ist bei mir noch ein komplett weißer Fleck auf der Freizeitpark Karte.

Gruß
Christian
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pwk20 Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  02.06.2025 Montag, 02. Juni 2025 13:07
Avatar von pwk20 pwk20 Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied.


Deutschland . NW
Sobald ich Zeit habe, lese ich den Bericht. Versprochen!

Aber jetzt schon mal DANKE!

mfg P.W.K
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