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the turbine Neu 06.12.2017 Mittwoch, 06. Dezember 2017 19:55 12 gefällt das | ||||
the turbine
Bruno Baumeister Aachen Deutschland . NW |
Notizblocktagebuch einer Coastertour, Südkorea 2016 Dass es uns in letzter Zeit bevorzugt nach Ostasien zieht, dürfte für die meisten keine Neuigkeit sein. Und so ist es natürlich auch nicht weiter verwunderlich, dass Südkorea schon geraume Zeit Spitzenreiter auf der Liste der must-visit-Länder gewesen ist. Immerhin gibt es hier neben einer gigantischen Holzachterbahn viele tolle Sachen zu fahren, sehen und essen. Samstag, den 24.09.2016 Nach einer viel zu kurzen Woche auf unserer Lieblingsinsel endet unser Aufenthalt im Land der aufgehenden Sonne an den Gates des Internationalen Flughafens von Fukuoka. Immerhin, wir sind hier weit und breit die einzigen europäischen Gesichter und haben auch vor, diesen Zustand die nächsten zehn Tage weitestgehend aufrecht zu erhalten. Bisher unbekannte Länder zu erforschen macht umso mehr Spaß, je weniger man an zuhause erinnert wird! Der Flug ist so kurz, dass wir gerade eben mal Zeit haben, den Zoll- und Immigrationzettel auszufüllen, einen Saft auf Kosten des Hauses Air Busan zu genießen und schon sind wir in Südkorea! Genauso wie in Japan wird uns auch hier bei kleineren Ticketautomatbedienungsproblemen sehr schnell und freundlich geholfen und keine drei U-Bahn Stationen später erreichen wir den Hauptbahnhof und somit unser erstes Hotel mitten in Busan. Sonntag, den 25.09.2016 Südkorea möchten wir größtenteils mit dem Mietwagen erkunden und haben uns deshalb für unsere Osmand App die entsprechende Karte auf unser Smartphone geladen. Da uns google maps bei der Planung der Tour zur Überprüfung der richtigen Fahrtstrecken nicht zur Verfügung stand, wollen wir für unseren ersten Tag auf Nummer sicher gehen und leihen uns zu unserem Hyundai ein lokales Navigationsgerät. Nach den guten Erfahrungen mit japanischen Navigationssystemen, die einfach mit der Telefonnummer des Bestimmungsorts gefüttert werden, fragen wir den freundlichen koreanischen Autoverleiher, ob denn dieses Feature auch in seinem Heimatland zur Verfügung stünde. Sein Kopfschütteln deuten wir als klares Nein, aber wer weiß, vielleicht hat er unsere Frage auch nur falsch verstanden? Wir versuchen es daher trotzdem und siehe da, willig nimmt unsere elektronische Wegeführungshilfe die kurzen, eigentlich für Fernsprechapparate bestimmten Ziffernfolgen an. Problemloser als erwartet erreichen wir somit den ersten Punkt auf unserer koreanischen Coasterliste. Wobei, wenn man ehrlich ist, wir sprechen hier nicht über einen Freizeitpark, sondern über ein Kriegsmuseum. Und eine Achterbahn im eigentlichen Sinne gibt es hier auch nicht, es handelt sich eher um ein Fluchtinstrument. Geoje Prisoner of War Camp Gleich an der Kasse erfahren wir "Avatar is closed today". Das ist schade, aber so etwas kann natürlich passieren. Einen Rundgang durch das größtenteils im Freien Dargestellte wollen wir trotzdem machen und das Objekt unserer heute nicht zu befriedigenden Begierde natürlich auch aus der Nähe sehen. Auf dem Weg zur Zipline Achterbahn schauen wir uns die meisten der mit sehr einfachen Puppen oder Animatronics ausgestatteten Ausstellungsräume an. Obwohl wir bekanntermaßen Sightseeingmuffel sind, finden wir das Dargebotene nicht uninteressant. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte der Teilung Nord- und Südkoreas der deutschen Teilung nicht unähnlich war, aber bekanntermaßen einen komplett anderen Verlauf genommen hat. Beim Avatar angekommen, schmerzt es bei ihrem Anblick umso mehr, sie geschlossen zu sehen. Wie gerne wären wir dem aberwitzigen Verlauf des wabbeligen Metallrohres durch den Wald gefolgt. Wir, bzw. ich, wären allerdings wahrscheinlich trotzdem nicht in den Genuss dieser Hängefahrt gekommen. Die Nutzung ist nur Personen bis zu einer Körpergröße von 190 cm und unter 80 kg Körpergewicht vorbehalten. Hier wäre es losgegangen, ... ... spätestens an dieser Stelle hätten wir uns wohl vor Lachen nicht mehr einkriegen können. Für den nächsten Besuch muß ich Masse reduzieren! Wir verlassen daher diesen Ort und machen uns auf die 220km bis zum nächsten Park. Bisher haben wir eher den Eindruck, dass die Südkoreaner nicht so gesprächig sind. Gut, dass mag auch daran liegen, dass wir dem Hangugmal nicht mächtig sind. Unser geliehenes einheimisches, englischsprachige Navigationsgerät scheint das aber wieder wettmachen zu wollen. "DingDong - approaching tunnel ahead" "DingDong - sharp curve" "DingDong - speed bump ahead" "DingDong - shool zone ahead" "DingDong - parking infringement enforcement zone" "DingDong - aproaching danger Zone" "DingDong - overspeed caution zone" "DingDong ..." Wehe, man fährt ein paar km/h zu schnell. Dann ist der Warnsignaloverflow überhaupt nicht mehr zu ertragen und man bremst freiwillig, um der akustischen Sofortbestrafung zu entgehen. Hilfreich zur Vermeidung von Knöllchen ist das Beobachten anderer Verkehrsteilnehmer. Sobald sich die vereinzelt vorkommenden Raser plötzlich brav an die Geschwindigkeitsvorgaben halten, weiß man, man befindet sich in einer Langstreckengeschwindigkeitskontrollzone. Beim Durchfahren der Messstation ertönt aus unserem Navi eine Fanfare, als hätten wir bei Super Mario gerade einen Taler gefunden oder den nächsten Level freigespielt. Cool sehen die LKWs aus, die fast alle mit tollen Airbrushs zu echten Hinguckern modifiziert sind. Gwangju Family Land Oha, die Preistafel bietet dem geneigten Besucher verschiedenste Möglichkeiten und Varianten, seinen Obulus für die Zutrittsgewährung in den Park zu entrichten, schließlich gibt es hier einen Landschaftsparkbereich, einen Wasserparkbereich und natürlich den Freizeitparkbereich. Leider ist für uns kein einziges englisches oder sonst irgendwie lesbares Wörtchen zu finden. Wir halten es also für das Einfachste, zunächst nur den Eintritt in den Park zu kaufen. Das kann man am problemlosesten signalisieren und alles Weitere ergibt sich dann schon irgendwie. Nach Durchschreiten des Eingangsportals hat man zwei Möglichkeiten, den guten Kilometer am Ententeich entlang zum eigentlichen Vergnügungsareal zurückzulegen. Entweder man nimmt den bereiften Eisenbahn-Shuttleservice oder man macht sich zu Fuß auf den Weg. Wir entscheiden uns, lieber die Sohlen unserer Sandalen als die Hinterseite unserer Hosen zu verschleißen und ziehen los. In regelmäßigen Abständen winkt uns dabei Europaparks Blue Fire zu, der als Serviervorschlag auf den aufgestellten Fahnen abgebildet ist. Bevor wir den eigentlichen Freizeitpark erreichen, passieren wir einen reich und sehr bunt dekorierten Garten mit verschiedensten Skulpturen und Beleuchtungen. Es gibt Herzen, Tierfigürchen, zwei echte Panzer und was einem sonst noch so an anheimelnden Dingen einfällt. Als wir das anvisierte Vergnügungsareal erreichen, holt uns die eben aufgeschobene Verpflichtung des Ticketkaufens wieder ein. Schnell finden wir ein jedoch Häuschen, in dem die Papierzettelchen für die Attraktionen verkauft werden. Die vorherrschende Sprachbarriere lässt uns auf den Fotografieren-und-Zeigen-Modus umschalten, womit wir der Verkäuferin im Teenageralter deutlich machen, dass wir beide jeweils die Achterbahnen fahren möchten. Kichernd, mit der Hand vor dem Mund und nicht vorhandenem Englisch, dafür aber mit umso eindringlichem Koreanisch versucht sie, uns irgendetwas mitzuteilen, was aber offensichtlich nicht exakt dem entspricht, was wir bestellen wollen. Nach weiteren, vergeblichen Versuchen ihrerseits, die Kommunikation mittels Verbesserung von Aussprachequalität und -lautstärke zu optimieren, verlässt unsere Wohltäterin schließlich ihr Häuschen, kommt auf uns zu und deutet auf die Abbildungen verschiedener Attraktionen auf der Preistafel mit gleichzeitig erhobenen fünf Fingern. Aaah, jetzt verstehen wir. Wir können unserer Urlaubskasse Gutes tun, indem wir einen 5er Pass kaufen! Das machen wir natürlich sehr gerne, vielen Dank! Unsere erste koreanische Bahn mit Gravitationsantrieb wird also kein Zip-Line-Coaster, sondern eine Looping-Corkscrew-Kombination namens Dragon Chase, die sich genau so fährt, wie man es von einer Bahn im Arrow Dynamics Look erwartet. Da wir aber in erstens in Korea sind, zweitens diese Bahn in Wirklichkeit von Meisho Amusement Mashines ist und wir hier drittens nur einen Zug lang warten müssen, gönnen wir uns trotz medioker Fahreigenschaften eine zweite Fahrt. Wenn man den Urlaub nicht mit einer Top-Achterbahn beginnt ... ... hat man danach umso mehr Steigerungspotential. Mehr Beachtung schenken wir der Atomic Mouse, deren Wartezeit von ca. 30 Minuten wir als Zeichen höchster Fahrqualität werten. Zwar passt in die kleinen Wägelchen nur ein Erwachsener und eventuell noch ein Kind, sofern erstgenannter den Platz für den Nachwuchs nicht aufgrund von zu reichlichem Bier- und Kimchigenuss wortwörtlich verdrängt. Die Bahn wird aber mit höchstmöglicher Kapazität betrieben, mit minimalem Abstand sind drei Chaisen gleichzeitig auf der Strecke unterwegs, lediglich ein Exemplar steht immer zur Beladung in der Station bereit. Beim Schlange stehen kann uns selbst die vorherrschende Musikberieselung nicht die Vorfreude versauen. Das Dargebotene klingt wie eine albtraumgewordene Komposition von Andy Borg aus Dieter Thomas Hecks Hitparade, der auf Koreanisch das Ableben seines Lieblingschihuahuas bedauert. Als es endlich soweit ist, müssen wir konstatieren, die Bahn ist ein Traum! Beste Fahreigenschaften treffen hier auf die bei Jungle Mäusen üblichen Angstmomente, wenn man gefühlt das maximal zulässige Geschwindigkeits-Kurvenradius-Verhältnis um ein Vielfaches überschreitet. Die langsam von innen an die Metalloberfläche wachsenden rot-braunen Qualitätsflecken erhöhen den Adrenalinstrom in unserem Blut dabei zusätzlich. Auf gut Deutsch: Geile Bahn, fahren wir gleich nochmal! Wir müssen uns noch ein bisschen in Geduld über, bevor es losgehen kann. Mächtig Betrieb auf der Bahn. Eine schöne Aussicht hat man von hier oben, auf Park ... ... und Mausgenossinnen. Beim Rundgang durch den Park stellen wir fest, dass hier gerne gepicknickt wird. Einige Familien haben sich Isomatten mitgebracht, den Picknickkorb bereitgestellt und machen sich einen chilligen Sonntag. Dass hierbei dem Freizeitparkbereich gegenüber dem Grüngürtel den Vorzug gegeben wird hat zweierlei Gründe. Erstens können sich die Kinder in den Achterbahnen und sonstigen Attraktionen austoben und zweitens dient der Parkplan praktischerweise als Sonnenschutz beim Mittagsschläfchen, das höchstens unterbrochen wird, um blind nach ein paar Spalten der filetierten Melone, die wirklich fantastisch aussieht, zu fingern. Wie schon in Japan ist auch hier die Getränkeversorgung durch vielfältig bestückte Automaten sichergestellt und ein halber Liter Wasser kostet um die 1000 Won, also etwa 80 Cent. Super! Der Golfkrieg scheint die Parkbetreiber doch nachhaltig beeindruckt haben, anders ist eine solche Thematisierung für ein eher für Kinder gedachtes Fahrgeschäft kaum zu erklären. Uns fällt jedenfalls keine pazifistische Deutung von Saudi Air Force oder Desert Storm ein. Außer den Achterbahnen mag uns heute kein Fahr- oder Laufgeschäft locken, so belassen wir es bei dem kleinen Rundgang und fahren zum Abschied nochmals mit der Atomic Mouse. Vor dem Fahren den Chaisen noch schnell unter das Röckchen geguckt, um zum Abschluss ... ... die Gimpfahrt des Tages zu absolvieren. Den kleinen Abendessenssnack nehmen wir direkt am Ausgang des Parks in Form von würzig-pikant gegrillten und aufgespiessten Fleischwürfeln. Köstlich! Auf der Rückfahrt nach Busan laufen wir an einer Raststätte an einem kleinen Verkaufsstand vorbei, in dem ein Mann mit einem schweren Messer unter Erzeugung von viel Lärm eine zähe weiße Masse in kleine Stücke hackt. Optisch erinnert es uns an türkischen Nougat, anhand der Standbemalung schließen wir aber auf ein Kürbiserzeugnis und beschließen, eine kleine Portion als Fahrtproviant mitzunehmen. Es ist lecker und nicht zu süß, doch die Kommunikation ist auf den nächsten Kilometern nur noch eingeschränkt möglich, da es gar fürchterlich die Zunge, Zähne, Gaumen und sonstige sprachrelevante Körperteile zusammenklebt. Beim Tanken sind die drei Worte Full - Regular - Cash völlig ausreichend. Zum Wechselgeld gibt es dann mit einem "Thank you" eine Flasche Wasser und natürlich Tissues in bunt bedruckten Verpackungen. Man merkt, Taiwan ist gar nicht so weit entfernt. In Busan angekommen, schnappen wir uns den nächsten Hochgeschwindigkeitszug, der hier KTX heißt, und sausen mit 272 km/h und kostenlosem WiFi nach Daegu. Montag, den 26.09.2016 Nicht weniger als eine halbe Stunde benötigen vier Mitarbeiter von Lotte Rent a Car, um unter Zuhilfenahme Ihrer Streicheltelefone das Kleingedruckte auf den grauen Papierlappen, welche sich internationale Führerscheine schimpfen, zu entziffern. Aber letztendlich wird gelächelt, zufrieden genickt und wir bekommen einen knuffig pfefferminzeisfarbenen KIA Würfel, mit dem man sogar fahren kann und der uns die nächsten drei Tage begleiten wird. O-World O-World ist Flowerland, Zooland und Joyland in einem. Gerade, als wir uns auf dem Weg zu den Kassen machen, tröpfelt es aus undichtem Himmel, so dass wir sogar den Schirm aufspannen müssen. Das ist aber jetzt ein denkbar blöder Zeitpunkt! Trotzdem kaufen wir uns der Einfachheit halber einen All Day Pass. Mit dem Umlegen des Wristbändchens bekommen wir den Hinweis, dass aufgrund des Wetters nicht alle Attraktionen in Betrieb sind. Ja, das hatten wir schon befürchtet. Immerhin ermöglicht es uns, mal ganz gemächlich Richtung Achterbahn zu schlendern, statt wie üblich strammen Schrittes direkt zu den Hauptbesuchsgründen zu marschieren. Regenpause. Schade, ausgerechnet über die Achterbahnwagen sind noch die Schutzhäubchen gestülpt. Der Regen hat zwar mittlerweile wieder nachgelassen, aber man hat hier wohl seine Anweisungen. Ein paar Fotos später wollen wir uns gerade auf den Weg Richtung Zoo machen, als Aktivitäten an der Achterbahnfront zu vernehmen sind. Ganz verzückt schaue ich einem Mitarbeiter zu, wie er vorsichtig einer nach der anderen die Chaisen des Spinning Coasters von ihrer textilen Schutzhaube befreit, während Anita mir von der anderen, direkt nebenan befindlichen Achterbahn ein "Kette läuft!" zuruft. Ich kann es nicht fassen, sollten wir wirklich das Glück haben, gleich in den Drehgondeln Platz nehmen zu können? "Kette läuft!" Gut, es ist nur ein Maurer Söhne Spinning Coaster Standardmodell, aber immerhin steht er in Südkorea! "Bruno! Die Kette läuft!" "Du, Anita, hier werden gerade die Häubchen abgenommen!" Anita kann es nicht fassen. Ein letztes Mal versucht sie mir unter Zuhilfenahme aller Extremitäten zu zeigen, was sie mir die ganze Zeit lautstark zu vermitteln versucht. "DIE KETTE LÄUFT!" Und jetzt sehe auch ich es: "Oh, die Kette läuft ja!" Eine laufende Kette ist in der Reihenfolge der zu erledigenden Vorbereitungen für den Betriebsbeginn natürlich ein erhebliches Stück weiter fortgeschritten als das Entfernen von Witterungspräservativen. Es gibt Momente, da sollte man einer Frau nicht widersprechen. Dieses ist so einer. Schnell eile ich zu meiner Lieblingsachterbahnsozia und nehme mit ihr in einer der kleinen süßen Flugzeuge des Baby Airplane Platz. Die Flieger machen genau das, was man bei einem echten Rundflug auch erwartet. Zunächst geht es hoch und dann wird mit einigermaßen konstanter Geschwindigkeit die nahezu quadratisch geformte Strecke abgeflogen, ohne dass allzu wilde Manöver absolviert werden. Es geht ein kleines bißchen bergab, dann ein kleines bißchen bergauf, aber immer auf anständiger Flughöhe. Eine ordentliche Aufständerung der Bahn bewirkt hier Flugwunder. Schließlich landet man wieder wohlbehalten am Abflugsort. Bei dieser Achterbahnfahrt spürt man nicht viel, was aber vielleicht auch gar nicht so verkehrt ist, hat der Hersteller Sartori Rides doch u.a. das Scheusal Cobra in Tivoli Friheden zu verantworten. Auf das Layout bezogen hat der Baby Airplane seinen Vornamen zurecht, ... ... trotzdem scheinen auch die Großen ihren Spaß auf dem Oval zu haben. Jetzt hat auch der Wild Storm seine Testfahrten absolviert und wir sind bereit, uns von ihm durch die Luft wirbeln zu lassen. Das Layout entspricht eher dem klassischen Wilde Maus Layout, trotzdem kommen wir einigermaßen in Rotation. Eine zwei zu null Beladung macht's möglich. Da der Park ziemlich leer ist, lassen wir noch weitere Fahrten folgen. Endlich fährt auch die große Achterbahn im Park. Da haben auch die sonst so kühl wirkenden Koreaner ihre Mundwinkel nicht mehr unter Kontrolle, ... ... geben sich ganz dem Wilden Sturm hin ... ... und lassen sich durch die Luft wirbeln. In Ermangelung an bebilderten Speisekarten fällt die Wahl der Mittagsverpflegung heute auf typisches Coasterfan-Fastfood, hier immerhin mit zerstückelten Shrimps statt gehacktem Rind zwischen den Brötchenhälften. Zum Abschluss lassen wir uns noch zu einer Bus Safaritour durch die Tiergehege hinreißen und machen einen kleinen Spaziergang durch den Zoo. Jeonju DreamLand Sozusagen direkt von Nilpferd zu Nilpferd geht es weiter ins Jeonju DreamLand, das eine kleine Ecke im Jeonju Zoo für sich beansprucht. Neben einem doppelschwänzigen Powered Coaster mit Doppelhelix gibt es hier einen Pressluftflieger, ein Riesenrad, ein Spukhaus und ein Rockin' UFO. E.T. - phone home! Es stimmt, man kann mit den Farben Rot, Blau und Gelb die ganze Farbpalette mischen. Man kann aber natürlich auch alle Attraktionen ausschließlich mit diesen drei Grundfarben lackieren. Während wir fürchten, dass der Drache vom rechten Schienenweg abkommt, weil er unendlich viel Platz zwischen Upstopwheels und Schiene hat, fehlt dieser großzügige Freiraum leider den meisten Tieren in ihren Gehegen. Nichts wie zurück nach Daegu! Den abschließenden Adrenalinschub des Tages bekommen wir, als wir uns auf der Autobahn einer Mautstation nähern. Es gilt, die richtige Spur bei der Einfahrt in den kostenpflichtigen Teil der Fahrtstrecke zu erwischen. Da unser Wagen kein elektronisches Kästchen für die automatisierte Abrechnung des Wegezolls besitzt, müssen wir in eine Spur mit Ticketausgabe einfahren. Das Blöde dabei ist allerdings, dass die Beschilderung, ob digital oder zellstoffbasiert abgerechnet wird, ausschließlich auf Hangeul ausgeführt und die Farbkennzeichnung auf dem Asphalt nicht bei allen Mautstationen einheitlich geregelt ist. Es kommt, wie es kommen muss. Wie schon dreimal die letzten Tage zuvor fahren wir durch ein für uns falsches, weil elektronisches Tor, ohne die entsprechende Hardware an Bord zu haben! Immerhin wissen wir aufgrund unserer Falschfahrerfahrung jetzt, was in diesem Falle zu tun ist: Als erstes macht Anita durch die Heckscheibe ein Foto von dem oberhalb der Durchfahrt angeordneten Stationsschild und anschließend zeigen wir es bei der Ausfahrt und können somit darlegen, wo wir auf den Bezahlabschnitt aufgefahren sind. Unser Einfahrtsnachweis. Das Abendessen gibt es im Bahnhof von Dongdaegu und besteht für mich aus einem zischenden und dampfenden Töpfchen Bratreis mit Rindfleisch und diversen bekannten und unbekannten Gemüsesorten, während sich Anita eine extrem scharfe Suppe mit Kimchi zu Gemüte und Magen führt. Die Schärfe im Essen tut uns nicht weh, bildet aber Heerscharen von Schweißperlen auf Gesicht und Stirn. Die südkoreanische Küche ist auch immer ein bißchen Gesichtssauna. Dienstag, den 27.09.2016 Gefrühstückt wird wie so oft bei unseren Urlauben in Asien in Bahnhofsnähe. Wir haben uns ein Cafe mit dem wohlklingenden Namen Angel-in-us ausgesucht. Der Latte Macchiato ist sehr lecker und es gibt neben einer illustren Kuchen und Muffin Auswahl auch frisch belegte Sandwiches. So lässt es sich formidabel in den Tag starten. Gyeongju World Mit Ankunft am Park verdrängt die Sonne den trüb-nebligen Waschküchenhimmel und überrascht uns zum ersten Mal in diesem Land mit einem blauen und somit fotofreundlichen Guten-Morgen-Himmel. Direkt hinter dem Eingangsportal fallen uns sofort Sauberkeit und eine wunderschöne Gestaltung auf. Natürlich machen wir uns direkt auf den Weg zum Eingang des B&M Inverters. Fantastisch, er ist geöffnet, es stehen keine weiteren Gäste an und wir haben in der Frontrow freie Sitzplatzwahl. Der erste Großachterbahn der Tour steht uns bevor! Den Eingang zum Bereich dieses Inverted Coasters kann nicht verfehlt werden, Pferd ... ... und Bahnname zeigen einem unmissverständlich, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Auch das Stationsgebäude ist wunderschön thematisiert. Wir suchen uns die besten Plätze aus. Wartezeit gibt es dennoch, denn die Mitarbeiter wollen zunächst abwarten, ob sich nicht doch noch andere Besucher in diesen schön als Tempel gestalteten Ort verirren. Tatsächlich trudeln noch ein paar Mitfahrer ein und so können wir nach zehn Minuten endlich abfahren. Mit seinem unkonventionellen Layout kann uns die Bahn durchaus überzeugen, der Fahrspaß könnte jedoch durch die Verwendung runder Räder noch gesteigert werden. Trotzdem, eine Wiederholungsfahrt muss jetzt sofort sein. Immerhin ist die Anzahl der Bahnen mit dem typischen Kastenbackbone in diesem Land auf 1 begrenzt. Natürlich möchten wir auch noch die anderen Schienenattraktionen des Parks fahren. Zeit also, uns auf die Suche nach den anderen Achterbahnen zu machen. Immerhin sollen hier noch ein powered Coaster und eine Corkscrew zu finden sein. Letztere hat aufgrund der zu erwartenden Höhe und des Antriebs durch Gravitation die größere Priorität für uns. Dumm nur, dass wir sie beim besten Willen nicht erblicken können. Dabei ist der Park weder hügelig noch übermäßig stark bewaldet. Es bleibt uns also zunächst nichts anderes übrig, als mit dem Loopingfreien powered Drachen namens Dragon2Loop vorlieb zu nehmen. Dieser steht ziemlich nackt am Rande des Parks. Ein weiteres Exemplar der in Südkorea reichlich vertretenen Spezies der ... ... Elektro-Lindwürmer. Interessant ist hierbei, dass sich gegenüber der Bahn ein Bauzaun befindet, der nicht nur über die gesamte Länge dieser Seite des Parks geht, sondern auch noch mit zahlreichen, Artworks zeigenden Plakaten bestückt ist. Es dämmert uns, dass die Suche nach der inversionsbehafteten Bahn vergeblich sein wird, weil sie schlicht und ergreifend nicht mehr unter uns weilt. Eine Fahrt im Riesenrad bestätigt unsere Vermutung, dass sie in der Tat einfach von der Baustelle gefressen worden ist, um hier deutlich Größeres entstehen zu lassen. Weder Schienenteile noch Supports sind noch vom Space 2000 zu sehen, selbst die Fundamente scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben. Keine Corkscrew in Sichtweite. Das soll hier demnächst entstehen ... ... und es gibt für den Achterbahnfan sicherlich bedauerlicheres als das Entstehen einer neuen Achterbahn von Bolliger und Mabillard. Die Artworks deuten auf eine große Achterbahn hin, wobei unsere Vermutung Richtung Dive Coaster geht, obgleich die Zeichnungen sich hier nicht ganz einig zu sein scheinen. Fest steht aber, dass es etwas mit dem Thema Wintersport zu tun haben wird, was auch aufgrund der 2018 im Nordosten des Landes stattfindenden olympischen Winterspiele plausibel erscheint. Diese Neuigkeit muss jetzt erstmal ausgiebig durchdiskutiert und -spekuliert werden und wo ginge das besser als im Parkrestaurant, insbesondere da unsere knurrenden Mägen offensichtlich bei der Konversation mitmischen wollen? Die Plastikessenauslage scheint Nudeln in Tomatensoße darzustellen, die nehmen wir! Huiiii! Ist das schaaaaarffff! Wir essen auch sonst nicht eben lasch, aber das ist eine neue Erfahrung, die wir so nicht erwartet hätten. Keines der von uns bereits bereisten Nachbarländer Japan, Taiwan oder China kann auch nur ansatzweise ein derartig im geschätzt fünfstelligen Scoville-Bereich angesiedeltes Gericht vorweisen. Die Nudeln sind von der Konsistenz her den italienischen Gnocchi nicht unähnlich, während die Sauce zwar rot ist, aber im Gegensatz zu den europäischen Tomatensaucen den Gaumen nicht umschmeichelt, sondern den Mundraum gleich komplett anästhesiert. Aber, wir finden die Topokki lecker und nehmen uns vor, sie zu einem späteren Zeitpunkt dieser Reise noch mal zu essen. Zur Verdauung und Wiederbelebung unseres Nahrungsaufnahmewerkzeugs fahren wir den leider nicht so toll thematisierten Logflume und drehen noch eine Runde auf der Monorail, um ein paar misslungene Schnappschüsse des großen, grauen Inverters mit nach Hause nehmen zu können. Schick, schick. Eine Runde auf dem Schwingdingskarussel macht gleich noch mehr Spaß, wenn man nicht alleine fahren muss. Mitfahrer zu finden ist heute nicht einfach. Abschlussnerdshot von Phaethon. Gaya Land Während der Planungsarbeiten zu unserem Südkoreatrip bin ich auf einen Park namens Gaya Land gestossen. Die ersten Videos, die ich dabei auf Youtube gefunden habe, machten mir sehr schnell klar, dass ein Besuch noch weniger wahrscheinlich sei, als jemals eine weitere Runde auf dem Ring Racer drehen zu können. Irgendwie bin ich kurze Zeit später auf ein weiteres, brandaktuelles Video gestossen, dass Renovierungs- und Aufräumarbeiten desselben Parks zeigen. Damit war klar: Wir wollen dahin! Wir wollen Informationen! Und wenn es geht, wollen wir natürlich auch Achterbahn fahren. Als wir uns dem Park nähern, beschleunigen ein brandneues Eingangsportal und eine stolze Coaster Silhouette unsere Schritte. Hier geht wieder was! Der Eingangsbereich zum Freizeitpark wurde erneuert. Das sieht doch schon sehr vielversprechend aus! Große Achterbahn. Zwei lange Treppen mit vielen, vielen Stufen müssen wir zunächst erklimmen, um uns etwas außer Puste nach rechts wenden zu können, wo wir den Zug vermuten. Und richtig, da ist er ja! Öhm, das war jetzt aber nicht so gedacht. Die Karre des frisch gestrichene Camelback Coasters ist auf dem Track liegengeblieben und in einer Senke ausgependelt. Und so wie es aussieht, ist dies nicht erst gestern geschehen, sofern man davon ausgeht, dass hier kein superschnell wachsendes Gestrüpp heimisch ist, das schon den Wagenverbund umwuchert. Ausgependelt. Und es kommt noch ärger. Keine fünf Meter weiter sehen wir das eigentliche Problem, das garantiert, dass wir diese Bahn heute nicht fahren werden. Man hat aus dem Track ein nicht unwesentliches Stück herausgetrennt. Es fehlen Schlussbremse und Station. Dass, nebenbei erwähnt, auch keine Kette mehr zu sehen ist, ist jetzt völlig irrelevant. Schade, aber da helfen jetzt wohl nur noch eine Heckenschere, eine Bremsen- und Stationsprothese und viele Kleinstteile, will man die Achterbahn wiederbeleben. Trennstelle. Zur unserer Entschädigung fährt der Dragon mit ziemlichen Tempo durch seine Kurven, so dass die kleine Änderung in der Vertikalausrichtung der Schiene vor der Stationseinfahrt tatsächlich etwas bietet, das entfernt an Airtime erinnert. Sieht aus wie ein Zamperla powered Dragon, ... ... ist aber von Mirage Korea gebaut oder überarbeitet. Die Fahreigenschaften zwischen Italien und Südkorea sind auf dem Gebiet der elektrisch verkehrenden, echsenartigen Fabelwesen nur marginal. Unsere restlichen Tickets verwenden wir für die Hochtretbahn und eine an einen Heege Skydive erinnernde Tümpelüberquerungsanlage, hier in Doppelsitzausführung. Trotz der wenigen Besucher muss man das Gaya Land im Auge behalten, denn wer so viele Pissoirs in der Herrentoilette unterbringt, verkauft entweder irgendwo sehr süffiges Bier oder er plant Großes! Tongdo Fantasia Letzter Stopp für heute ist Tongdo Fantasia. Irgendwie sieht der Park verlassen aus, obgleich er nach meinen Planungsunterlagen noch mindestens vier Stunden geöffnet sein sollte. Und richtig, man winkt uns freundlich herbei, um am Kassenhäuschen bunte Scheine mit sehr vielen Nullen abzulegen und dafür sowohl Eintritt als auch einen Big 3 Pass für unseren Fahrspaß zu erhalten. Nix los hier! Aprospos drei, die zwei Achterbahnen sind nicht nur vom Namen her sehr speziell, sie heißen Fantasia Special und Fantasia Mini Special, erstgenannte Achterbahn ist dabei, weltweit einzigartig, mit einer Triple-Corkscrew ausgestattet! Dieses Feature reicht offensichtlich nicht aus, um an einem Dienstag im Spätseptember Heerscharen an Besuchern anzulocken und so ist die Station des Fantasia Special nahezu komplett leer. Dass der gesamte Zug bis auf die zwei letzten Wagen gesperrt ist, liegt aber nicht am schlechten technischen Zustand dieser Belustigungsmaschine, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass sich das Steuerhaus ebenfalls am hinteren Ende der Station befindet, wo der Ride Op lässig auf zwei von vier verfügbaren Stuhlbeinen seiner Kunststoffsitzgelegenheit kippelt und es sich für heute wohl zur Aufgabe gemacht hat, seine Laufwege zu optimieren. Der hintere der zwei heute verfügbaren Wagen. Wie die meisten der mittelgroßen Arrow-Anlagen besticht auch das Layout des Fantasia Special nicht unbedingt durch Komplexität. Es besteht im Wesentlichen aus Kombinationen von 180° Kurven, Drops und Inversionen. Dennoch ist diese Bahn insofern anders als der 08/15er Arrow, dass die zuerst durchfahrenen Inversionen die Triple Corkscrew und die letzte Figuren vor der Schlusskurve die zwei Loopings sind. Überraschend ist für uns, dass die Bahn sich gar nicht mal so schlecht fährt, speziell (!) der Dreifachkorkenzieher ist Arrow-untypisch butterweich. Um unser Achterbahnweltbild aber nicht vollends zu zerstören, gibt es dafür als Ausgleich bei der Einfahrt in die Loopings was auf die Ohren. Der Park hat die Fahrabschnitte farblich unterschiedlich gestaltet. So sind Lifthill, erste Kurve und der First Drop in Blau gehalten, die Auffahrt, die anschließende 180° Kurve und die Triple Corkscrew in Rot und der Rest mit zwei Kurven und Doppellooping in Grün ausgeführt. So kann auch der Laie ohne vorhandenes Coasterfachvokabular schnell beschreiben, was er gut und was er schlecht findet. Nenn mir die Farbe und ich weiß, was deine Lieblingsfahrfigur ist! Triple Corkscrew - Double Looping ... ... mit computerfreundlicher RGB-Farbgebung. Blau und Rot fahren sich ganz gut, Grün ist eher so naja. Insgesamt ist Fantasia Special aber eine wirklich dufte Achterbahn, die wir gerne noch weitere Male fahren. Der kleine Coaster mit dem Schweinchengesicht gehört in die Drei-Worte-Kategorie: Fahren und Vergessen! Warum diese Achterbahn ein Schweinchengesicht als Frontcar hat, ... ... weiß vielleicht das Parkmanagement. Dem Besucher erschließt sich dieses Mysterium ... ... auch bei Ansicht der sehr spärlich vorhandenen, aber verwarzten Thematisierung nicht. Dann lieber nochmal zur großen Achterbahn, die gegenüber dem auf rcdb.com gezeigten Einheitsrosarot farblich ein Upgrade erfahren hat. Kitsch as Kitsch can. Ein Rundgang durch den Park lässt uns erkennen, dass der Parkbetreiber seine Flatrides mit Vorliebe in Bremen eingekauft hat. Alles da: Condor, Flipper, Schiffschaukel ... Zur einsetzenden Abenddämmerung, die den Fantasia Special bereits glühend farbig erstrahlen lässt, wird jetzt auch noch die Parkillumination eingeschaltet. Ist das bunt! Hoffentlich tragen wir keine Schäden an den Augen davon. Kurz bevor wir uns auf den Heimweg nach Daegu machen, schauen wir noch in den Souvenirshop, ob es nicht ein Shirt der Triple Corkscrew gibt. Wie so oft in Asien werden wir nicht fündig in Bezug auf Merchandise. Allerdings finden wir einen neuen Mitbewohner, den wir eigentlich schon in Japan hatten mitnehmen wollen. Gudetama heißt der Kleine, der uns von jetzt an begleiten wird. Mittwoch, den 28.09.2016 Heute ist unser letzter Tag in Daegu und es stehen noch zwei ganze Parks auf dem Programm. Wobei von "ganz" kann man beim ersten Park nicht wirklich sprechen. Bugok Hawaii Bugok Hawaii ist in erster Linie ein Wasserpark, der auch ein paar weniger nasse Attraktionen besitzt, darunter eine Pendelbahn aus dem Hause Barbieri namens Grand Canyon. Schon auf der Hinfahrt führen wir im Auto eine angeregte Diskussion darüber, was jetzt eine Achterbahn ist und warum wir Butterflies nicht als eine solche ansehen. Denn man kann sich natürlich zu Recht fragen, wenn man einerseits Ramses @ Parque de Atracciones de Zaragoza oder den in Frankreich reisenden Banzai als Achterbahn ansieht, warum sollte man einen Butterfly dann nicht zählen? Außer der Höhe und der Größe und Kapazität des Zuges unterscheiden sie sich ja nicht prinzipiell. Machen wir es doch einfach so und schauen mal, was Grand Canyon zu dieser Diskussion beitragen kann, schließlich beruht die Idee dieser Bahn auf demselben Prinzip wie die anderen genannten Bahnen. Schade, Grand Canyon kann nichts zu dem Thema sagen, denn die Bahn fährt heute nicht, wie wir an der Kasse erfahren. Unsere Schlußfolgerung für diesen Parkbesuch: Keine Achterbahn = kein Eintrittsgeld = kein Parkbesuch. Das sieht von außen doch nicht verkehrt aus! Wer aber seine Achterbahn nicht in Betrieb hat, muss leider auf unseren Besuch verzichten. Wir fahren also unbecoastert weiter zum zweiten Park des Tages und wählen für unsere Fragen zum Thema Pendelbahnen die politische Lösung. Wir vertagen das Thema. E-World Die wenigen Besucher im Park sind entweder der Kategorie Kindergarten- oder Erstklässlerausflug zuzuordnen. Entsprechend leer ist es in den Wartebereichen der Thrillrides. Leer bedeutet allerdings nicht, dass es hier auch leise zugeht. E-World ist der mit Abstand lauteste Park, in den wir je unsere Fußstapfen gesetzt haben. Aus jeder noch so winzigen Fahrattraktion plärrt eine eigenständige Liedauswahl im knapp unter dreistelligen Dezibelbereich und versucht hierbei, die nebenan liegende Konkurrenz mitzubeschallen. Als Resultat bewegt man sich ständig in einer tosenden Soundpampe verschiedenster Klangrichtungen und schreit unweigerlich seinen Partner an, um mit ihm überhaupt noch kommunizieren zu können. Derweil schmuddelt das Wetter vor sich hin. Wir hoffen, dass es noch ein bisschen trocken bleibt und wir zumindest jeweils eine Runde auf den Achterbahnen fahren können. Der Hurricane fährt sogar zwei Runden. Uns hätte aufgrund der Fahreigenschaften bereits eine gereicht, aber während der Fahrt auszusteigen ist natürlich auch keine Option. Hurricane - bei so einem Namen erwarte ich eigentlich, ... ... dass der durch die Fahrt erzeugte Eindruck nachhaltig ist. Ist er aber nicht. Wir schauen uns während der Fahrt eher die umliegende Landschaft an. Auf den Turm wollen wir nachher auch noch. Richtig gut gefällt uns der Camel Back. Ausgestattet mit Airtime, Stürzen in die wenig zurück gestutzte grüne Hölle und wilden Kurven durch die lokale Flora absolvieren wir sogar freiwillig mehrere Fahrten. Wir haben ortskundige Begleitung dabei, die bestimmt in der gleich folgenden Dschungeldurchquerung erfahren ist. Schön zugewuchert, die Bahn. Es wertet das Fahrerlebnis nochmals deutlich auf, ... ... wenn man kaum sehen kann, wohin es als nächstes geht und man nicht sicher ist, ob die Strecke vor einem überhaupt frei ist. In Begleitung der vier fahrbegeisterten Koreanerinnen lässt uns die Ride Opse sogar eine weitere Runde sitzen. Aufgekratzt und quirlig begleiten uns die Mädchen auch noch bis in den Boomerang. Das steigert unsere Fahrmotivation für den niederländischen Inversionsshuttle natürlich immens. Ein Boomerang ist ein Boomerang ist ein Boomerang. Den Coasterabschluss für diesen Park und für heute bildet der powered Coaster mit dem achterbahnuntypischen Namen Magic Castle. Die meisten Sitze sind von Schülern einer Grundschulklasse belegt, die vermutlich schon den ganzen Mittag auf dieser Bahn verbringen, aber es ist noch Platz für uns. Die Fahrt ist insofern Powered Coaster untypisch, als dass sie mit einem Spirallift beginnt, der vermutlich nur aus Platzgründen eingebaut ist. Bei der Abfahrt scheint der Antrieb mehr zu bremsen, als dass er uns wirklich voran bringt. Mit anderen Worten, eine Fahrt ist mehr als genug! In der Mitte finden wir noch hinter der Stammbesatzung Platz. Langsam geht es den Spirallift hoch ... ... und genauso langsam wieder die restliche Strecke runter ... ... bis in die Station. Während die Mädchen bereits wieder voller Achterbahnbegeisterung in den kleinen Italiener steigen, wollen wir uns jetzt den wirklich großen Dingen zuwenden. Der 83 Tower ist das Ziel, das wir besteigen wollen, um uns mal so richtig fallen lassen zu können. Im 77sten Stockwerk befindet sich der SkyJump, bei dem man sich ähnlich wie beim Stratosphere Tower hochgeschwindigkeitsabseilen lassen kann. Als wir oben ankommen, stellen wir fest, dass 123 Meter wirklich eine Ansage sind und uns geht schon ein bisschen die Düse. Zu unserem Pech ist der SkyJump aufgrund des schlechten Wetters genauso geschlossen wie mittlerweile auch die Achterbahnen unten im Park. Das wird also nichts mit mal eben gen Erdboden hüpfen. Und weiteres Coastern können wir jetzt auch vergessen. Das ist mal eine anständige Höhe, ... ... aber außer die Aussicht zu genießen oder Kaffee zu trinken ist hier für uns nichts zu tun. Stets dunkler werdende Wolken zeigen uns, dass sich die Lage wohl nicht mehr zu unseren Gunsten wenden wird. Also machen wir das Beste aus der Situation, gehen wieder runter in den Park, sagen noch den Geistern im Walkthrough "Hallo!" und genießen schließlich regengeschützt unter einem großen Sonnenschirm einen unvergleichlich leckeren Salty Caramel Cheese Frappuchino, bei dem wir uns aufgrund der eingangs schon erwähnten Lautstärke gegenseitig romantische Dinge ins Ohr brüllen. Käsekaffee? Lecker Kaltgetränk! Knappe zwei Stunden dauert die Zugfahrt mit dem KTX, bis wir die letzte Hoteletappe unserer Südkorea Tour erreichen, diesmal in Seoul. An der Strasse unterhalb unseres Hotels befinden sich zahlreiche Restaurants, die wir schon beim Marsch vom Bahnhof zu unserer Unterkunft beäugt haben. Als Gastgeber wählen wir ein Lokal, dass sehr gut besucht ist, denn wir schlußfolgern, dass die Anwesenheit vieler Gäste entweder ein Prädikat für besonders gutes oder für besonderes preisgünstiges Essen ist. So können wir entweder dem Gaumen oder der Reisekasse schmeicheln und beidem sind wir nicht abgeneigt. Zu unserer Magen Freude ist die Güte der Speisen besonders hoch, genauso wie die Schärfe unseres Spicy Chicken Cheese, das noch in seinem Servierpfännchen vor uns weiter bruzzelt. Es ist lecker, aber mit Sicherheit das Schärfste, was wir jemals gegessen haben. Dagegen wirken selbst die Topokki vom Mittagsmahl im Nachhinein lasch wie Haferschleim. Donnerstag, den 29.09.2016 Um die heutigen Parks anzufahren, nutzen wir einfach mal die U-Bahnen. Schnell einen City Pass aus dem Automaten gezogen und los geht's! Schon bei den Zugfahrten mit dem KTX war uns aufgefallen, dass kostenloses Wifi zur Verfügung stand. Besser noch, dieses sehr nützliche Feature steht dem planungsfreudigen Reisenden auch in der Seouler U-Bahn zur Verfügung! Children's Grand Park Wir sind früh dran, so dass wir selbst die Testfahrten noch fotografisch festhalten können. Das bedeutet aber leider nicht, dass wir ganz alleine im Park wären. Ein paar Schulklassen sind auch schon hier, haben aber aufgrund der zu uns leicht anderen Altersstruktur auch andere Prioritäten. So sind wir dann die einzigen Gäste, die den Tag auf der Crazy Mouse mit dem dreieckigen Grundriss beginnen wollen und steigen in den vorderen Wagen. Und steigen sogleich wieder aus. Dem Ride Op ist aufgefallen, dass die Schulterpolsterung für die Dreipunktgurte noch gar nicht aufgezogen ist. Sehr fürsorglich! Erst gurten, dann starten! Endlich verlässt unser Wagen die Station, stoppt an der Kette, wird aber schließlich von dem Stahlgliederverbund nach oben gezogen. Wow, das ist mal ein richtig steiler Lift! Ebenso thrillig wie die Zufuhr der Höhenenergie gestaltet sich auch der weitere Schienenverlauf. Dies ist jedoch nicht steilen Abfahrten oder einer hoher Geschwindigkeit geschuldet, sondern dem Umstand, dass der Begriff Lichtraumprofil ein Fremdwort zu sein scheint. Aber, und hiermit entschuldigen wir uns bei den Stammlesern für die Wiederholung der Phrase, der Spaßfaktor einer Achterbahnfahrt wird ja auch von den auftretenden Angstgefühlen mitbestimmt. Es ist kein Problem, kreuzende Schienenabschnitte während der Fahrt mit der Hand zu berühren. Dadurch ist die Bahn natürlich sehr kompakt. Und Spaß macht sie auch. Nicht nur uns. Das ist quasi die Museumsecke des Parks. Zwei ausrangierte (Teil-) Züge früherer Achterbahnen sind die einzigen Ausstellungsstücke. Die zweite Achterbahn im Park ist ein junger, aber sehr moderner Hüpfer mit seinen gerade mal zwei Jahren. Mit ihrer auffälligen Lackierung in blau und gelb, sowie der Abwesenheit von irgendwelchen Netzen, um fliegende Gegenstände aufzufangen ist die Bahn ein echter Hingucker. Besonders, wenn hin und wieder ein Gast unterhalb des Schienenstrangs erschrocken zur Seite springt oder sich duckt, weil er plötzlich den sich lautlos nähernden Zug direkt auf sich zurasen wähnt. Aprospos rasen, ähnlich wie der Dragon Roller Coaster im Energylandia oder dem Flight of the Pterosaur im Paultons Park kachelt auch dieser schulterbügelfreie Suspended Family Coaster mit einer hohen Endgeschwindigkeit in die Station, um dort sanft von den Wirbelstrombremsen aufgefangen zu werden. So macht das Spaß! Unterhalb des Coasters stehen und eine unbenetzte, freie Sicht auf den Schienenverlauf zu haben, ist heutzutage schon ein besonderes Privileg ... ... und dieses Exemplar saust besonders dicht über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Weitere Fahrten auf den Achterbahnen und ein Besuch in dem ganz anständigen, aber keinen nachhaltig Eindruck hinterlassenden Grusel Walkthrough läuten das Ende unseres Parkbesuchs ein. Auf dem Weg aus dem Park schlendern wir noch gemütlich an den am Wegesrand aufgebauten Marktständen vorbei und lassen uns einen Granatapfelsaft aufschwatzen. Schließlich landen wir wieder in der U-Bahn Station, bereit für die nächste Herausforderung, die mir schon ein bisschen Nervosität verursacht. Was wollen wir nehmen? Die Treppe oder die Rolltreppe mit vorgelagerter Treppe? Lotte World Lotte World hat die mit Abstand undurchschaubarste Parkführung. An einigen Stellen gehen Rolltreppen nur in eine Richtung oder Aufzüge fahren nur in spezielle Stockwerke. Und überhaupt kann man sich glücklich schätzen, wenn man in diesem bunten Tumult überhaupt ein Treppenhaus findet. Erschwerend kommt hinzu, dass es sehr voll ist und dieser Zustand die Übersichtlichkeit nicht gerade fördert. Immerhin, einen Weg können wir uns heute sparen. Wie man uns bereits an der Kasse zu verstehen gegeben hat, ist der French Revolution in Wartung und wird für die Gäste nicht zur Verfügung stehen. Da hat die Bourgeoisie ja gerade noch mal Glück gehabt und kann sich anderen Zielen zu wenden. Da wäre zum Beispiel mein sich im Außenbereich befindlicher Bauchschmerzenverursacher namens Atlantis Adventure. Nicht, dass ich Angst vor der Bahn hätte, im Gegenteil, unbekannte Achterbahnhersteller, -modelle oder -typen erzeugen große Vorfreude bei uns. Das Unbehagen liegt in der vermeintlichen Nicht-Kompatibilität meiner Körpergröße mit den zu der Bahn gehörigen Regularien, die der Park aufgestellt hat. Die Bahn ist offiziell nämlich nur für Gäste bis 1,85 Meter zugelassen. Und da liege ich nun mal lässige acht Zentimeter drüber, und das ausgerechnet bei Intamins weltweit einziger Auslieferung eines Aqua Trax. Schön verbaut, die Bahn. Ich hoffe, das Anstehen wird nicht umsonst sein. Während der 60-minütigen Wartezeit habe ich das Gefühl, auf einer Marterbank namens "Stationsverweis wegen Übergröße" langsam psychologisch in die Länge gestreckt zu werden, während ich körperlich versuche, das genaue Gegenteil zu tun. Mich klein zu machen, mich zu stauchen, gebückt in der Queue stehen, also zusammengefaltet einen Scheinzwergen vorzutäuschen. Es gilt also nicht nur die psychische Pein zu ertragen, echte körperliche Anstrengung und Verspannung ergeben ein Gesamtpaket, das nur durch eine einzige Medizin geheilt werden kann. Immerhin, ins Vorzimmer des Doktors schaffe ich es. Das Personal, das am Eingang die abenteuerwilligen Gäste in die Station weist, lässt mich ohne Kontrolle passieren. Zwei Züge später sind alle Strapazen und Qualen vergessen. Wir sitzen in der Lastrow eines Wagens und sind für den Start freigegeben. Dies ist der Ort meiner Wunderheilung. Und los geht?s! Zackig rast das von den Spulen erzeugte Magnetfeld nach vorne und, intakter Naturgesetze sei Dank, wir mit ihm. Rein ins Gebäude, raus aus dem Gebäude, nach links, nach rechts, hoch, runter und alles durcheinander. Langweilig geht anders! Es erschließt sich uns zwar nicht, wieso das Modell Aqua Trax heißt, denn so beeindruckend sind die Wassereffekte, oder besser gesagt der Sprühnebel nicht. Trotzdem, das ist eine Spitzenbahn, bei der wir uns später nochmals anstellen wollen. Bis dahin werde ich versuchen, mein seeliges Grinsen ob der erfolgreich absolvierten Fahrt wieder auf Normalniveau zu bringen. Dynamisch, ... ... energisch, ... ... kraftvoll, ... ... agil! Dass der Comet Express der Name des dritten Coasters im Park ist, wissen wir glücklicherweise. Ohne diese Kenntnis wären wir wohl davon ausgegangen, dass L-World nur zwei Achterbahnen besitzt, denn eigentlich sieht man nur eine große Menschenschlange vor einem kleinen, windschiefen Häuschen, an dessen Eingang der Name der Attraktion steht. Hier ist überhaupt kein Anzeichen einer Achterbahn zu sehen. Und überhaupt, das kann ja wohl nichts Großes sein, bei solch einem mickrigen Gebäude angesichts des dahinter befindlichen fünfthöchsten Wolkenkratzers der Welt! Sightseeing und Achterbahnfahren geht gut zusammen, sofern es sich so einrichten lässt wie beim Lotte World Tower. Als man uns endlich in das Stationsgebäude des Comet Express eingelässt, werden wir direkt in den Keller geleitet, wo wir uns noch ein bisschen in Geduld üben müssen, hier allerdings von ein paar Thematisierungsansätzen unterhalten. Der Wartebereich im Keller. Als der sehr lange Zug in die Station einfährt, erleben wir ein Deja Vu. Dies ist das gleiche Frontcar, wie wir es auch bei dem eher langweiligen Sahara Twist in Leofoo Village in Taiwan kennengelernt haben. Die Fahrt an sich macht einfach nur Laune. Neben der tollen Streckenführung und ein paar coolen Dekorationen überrascht uns die Bahn vor allen Dingen durch ihre Länge. Das hat was von I Cosari als Achterbahn. Klasse! Wir finden, dass Achterbahnen, die einen Kometen am Frontcar geklammert haben, eine gewisse Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreiten sollten! Nachdem wir draußen oberirdisch und unterirdisch alle Achterbahnen gefahren sind, wollen wir jetzt den gigantischen Innenbereich erforschen und schauen, was es dort noch alles für uns zu tun gibt. Pharaoh's Fury ist ein an Disneys Indiana Jones angelehnter Dark Ride. Im Vergleich zum Original ist diese Fahrt sichtbar weniger üppig dekoriert. Das Rumeiern des Gefährts ist aber vergleichbar und gefällt uns deshalb. Die beste Bötchenfahrt des Parks gibt es nach nur 30 Minuten Anstehgeduld. Die Abenteuer des Sindbad sind schön gestaltet. Der auf Monitoren gezeigte Vorfilm scheint allerdings noch aus den Achtzigern herzurühren. Überall im Park hat man die Möglichkeit, sich Tarot Karten legen zu lassen. Was in Deutschland nur noch vereinzelt auf Kirmessen zu finden ist, wird hier sehr gut angenommen. Das Haunted House zeigt den gleichnamigen 3D animierten Katzenfilm, der uns bereits aus dem Europapark und dem Bobbejaanland bekannt ist. Wir mögen den Film und finden ihn passend zu Halloween gewählt. Desperados, der Wild West Shooter, ist uns ebenfalls aus dem Bobbejaanland vertraut. Im Vergleich zur inzwischen stillgelegten Variante aus dem Lande der Frittenerfinder, beginnen hier die Koreanerinnen zu quietschen, als sich in der zweiten Runde die Pferde in Bewegung setzen. Das ist natürlich nochmal deutlich lustiger, wirkt sich aber aufgrund unserer Lachanfälle negativ auf die Zielgenauigkeit aus! Toll ist der Bereich, in dem dreidimensionale Bilder auf Boden und Wand gemalt sind. Fahren können wir die French Revolution heute noch nicht, ... ... aber angucken ist schon mal erlaubt. Es ist unfassbar, wie viele Attraktionen in diese Halle gepfercht sind. Wir würden gerne noch mehr Dinge machen wollen, aber die Wartezeiten sind inzwischen jenseits von Gut und Böse. Das gilt auch für den Außenbereich, für Atlantis Adventure muss man mittlerweile doppelt so lange wie morgens, also knappe zwei Stunden, anstehen. Die Standby Queue des Comet Express ist gar komplett geschlossen, es werden nur noch Fastpässler eingelassen. Da es inzwischen dunkel wird, muss der Wartebereich der Achterbahn frei bleiben, damit die Gäste reichlich Platz zum Fliehen haben. Der Außenbereich hat nämlich temporär eine Namensänderung erfahren, nicht Magic Island, sondern Zombie Island heißt der Bereich und ebensolche Namensgeber schlurfen nun ungelenk zwischen Topokkistand, Popcornverkauf und Attraktionseingängen umher, immer umringt von mutig-verängstigten Gästen, die sich nicht entscheiden können, ob sie nun auf die Untoten zum Fotoshooting zugehen oder sich doch lieber vor ihnen in Sicherheit bringen sollen. Wir entscheiden, dass dies der rechte Moment ist, uns auf den Weg ins Hotel zu machen. Nicht, dass wir Angst vor Zombies hätten. Ehrlich gesagt, es herrscht sogar eine tolle Halloweenstimmung im Park. Aber ein horrender Füllgrad und Furcht einflößende Wartezeiten lassen uns die Haare zu Berge stehen. Und: Wir kommen ja wieder! Horror Halloween! Selbst das sonst so romantische Schloss ist jetzt in ein haarsträubendes Blutrosa getaucht. Freitag, den 30.09.2016 Früh morgens geht es zu Fuß zum Hauptbahnhof und von dort aus mit einem Mietwagen Richtung Großholz. Doch bevor es soweit ist, möchten wir noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Play Village Auf dem Parkplatz stehen bereits geschätzt 100 Busse. Die darin befindlichen Schul- und Kindergartenkinder müssen sich zu unserem Glück aber erst in Gruppen sortieren, bevor sie auf das Areal losgelassen werden und die Queues verstopfen können. Trotz des Vorteils der einheitlichen T-Shirt Farbe je Gruppe, die das Einander-Finden deutlich vereinfacht, kann dieser Vorteil nicht in Queuefrontplätze umgemünzt werden. Unsere aus zwei Personen bestehende Kleinstreiseguppe ist nicht nur schneller komplettiert, wir haben auch die Möglichkeit, auf kürzestem Wege zum Family Coaster vorzurücken. Die Schulbankdrücker müssen sich ihre Bespaßung nämlich erst noch verdienen. Play Village gehört zum Korean Folk Village und die kleinen Besucher werden erst einmal zwangskultiviert bevor sich sich vergnügen dürfen. Reges Treiben. Die Intamin'sche Familienachterbahn wird zwar keinen Schönheitswettbewerb mit ihrem altmodischen und sehr einfachen Chaisenverbund gewinnen, Spaß macht die Bahn aber trotzdem. Zumindest der Zielgruppe. Uns ist die kurvenreiche Fahrt durch's Gehölz ein bißchen zu langsam. Wir sind gleich bei einer ... ... der ersten Fahrten mit dabei. Gemütlich geht es ... ... durch die Bäume. Für Dauerfahrten reicht das aber nicht. Zur Beseitigung unserer Unteradrenalierung muss jetzt was Ordentliches her. Was richtig ordentlich Ordentliches! Everland Fluffige acht Kilometer weiter parken wir unseren kleinen Kia Morning auf dem gigantischen Parkplatz und eilen zum Shuttlebus, um die restlichen achteinhalb Stunden, die der Park noch geöffnet hat, optimal nutzen zu können. Sprich Holz fahren, Holz fahren und Holz fahren. An der Kasse legen wir unsere Reisepässe vor, um zu zeigen, wir sind nicht von hier und erhalten so umgehend einen ermäßigten Eintrittspreis. Toller Service! Vierzigster Geburtstag? Hätten wir das gewusst, hätten wir noch einen Kimchi-Kuchen gebacken! Um zum Objekt höchster Begierde zu gelangen, müssen wir uns bis zum unteren Ende des sehr hügeligen Parks durchkämpfen. Es gibt zwar eine Seilbahn, die einem die Beinarbeit abnimmt, aber erstens sind zugehörigen Warteschlangen nicht eben kurz und zweitens hilft die eigene Bewegung die Aufgeregtheit ein bisschen unter Kontrolle zu bekommen. Das Wetter mag noch so fotounfreundlich sein, das sieht einfach nur geil aus! Endlich am deutsch aussehenden Eingangsgebäude angekommen werden wir gleich von zwei freundlichen Mitarbeitern in Empfang genommen und ich an die Wand gestellt. Aber im Gegensatz zum gestrigen Zitterspiel weiß ich, dass mir T-Express' Größenbeschränkung die Laune nicht verderben kann. Ich liege luftige zwei Zentimeter drunter. Und richtig, lächelnd entlässt man uns in den unter der Holzstruktur verlaufenden Wartebereich. Es dauert noch ganze 70 Minuten, bis wir endlich das Stationsgebäude betreten können. Da aber hier aber wirklich flott abgefertigt wird, zuckeln wir die ganze Zeit stetig voran, so dass das Ausharren bis zum Start kein Problem darstellt. In der Queue kann man ... ... das Holz schon mal ein bißchen aus der Nähe betrachten. Im Bahnhof wird ein Film mit den Sicherheitsanweisungen gezeigt und den Fahrwilligen Aufwärmübungen dringend ans Herz gelegt. Tatsächlich sehen wir einige Gäste, die sich gymnastisch bewegen und somit hoffen, die Fahrt doch noch überleben zu können. Immerhin wird auf dem Monitor eine extrem wilde Fahrt angekündigt: "T Express travels with a sensory speed of 200 km/h!" Da kann es natürlich nicht schaden, vorbereitet zu sein! Endlich geht es los! Es ist so weit. Wir nehmen in der Front Row Platz und schließen den Gurt. Einer der zahlreichen Mitarbeiter drückt den Bügel mit guter Dosierung in eine airtimefreundliche Position. Vielen Gästen ist dies nicht der Freiheitsberaubung genug und sie pressen aus der Bügel-Bauch-Kontaktzone unter Zuhilfenahme der Ellbogen auch noch das letzte Molekül Luft heraus. Wir hingegen fühlen uns ausreichend gesichert und gut vorbereitet. Der Zug rollt los und die Kette greift, um uns unter lautem Rücklaufsperrengerassel flott nach oben zu bringen. Nach etwa halbem Weg endet die rechts befindliche Holzstruktur und plötzlich wird die Sicht in diese Richtung frei. So gut sind wir vielleicht doch nicht vorbereitet, denn wir sehen jetzt den First Drop. Das ist steil. Das ist sehr steil. Das ist extrem steil. Eigentlich geht das gar nicht. So steil darf doch kein Woodie sein! Oben angekommen folgt noch eine 180° Kurve und dann reißt es uns nach unten. Fast freier Fall! Kaum einen Atemzug später befinden wir uns schon wieder auf dem Weg nach oben. Der jetzt befahrene Hügel ist nur der Auftakt einer Airtimeorgie, die von zweierlei Kampfgeschrei begleitet wird. Zum einen kreischen die Fahrgäste aus lauter Entsetzen und / oder Begeisterung, zum anderen hört man förmlich, wie die Upstopwheels von unten gegen die Schienen arbeiten und dabei versuchen, den Stahlblech-Holz-Verbund mit Gewalt seiner Schrauben zu berauben, um den Weg Richtung Himmel fortsetzen zu können. Nicht nur durch die negativen G-Kräfte schießt uns das Blut in den Kopf, wir sind jetzt ganz Holzachterbahn und geraten in einen echten Fahrrausch. Nur die reichlich vorhandenen, stark gebankten Kurven sorgen dafür, dass unser roter Lebenssaft zwischendurch wieder in die unteren Körperteile gepumpt wird. Atemlos erreichen wir die Schlußbremse. Auch die Mitfahrer machen den Eindruck, als hätten sie den 400 Meter Lauf ihres Lebens hinter sich. Gänzlich außer Puste, aber glückselig ob der überstandenen Fahrt und vermutlich ob der Erkenntnis, dass der menschliche Körper doch eigentlich ein ganz cooler Chemiebaukasten ist. Man startet in einer unscheinbaren Betonecke, ... ... dann geht es aber zur Sache wie auf keiner anderen Achterbahn ... ... diesen Typs. Einfach nur fantastisch! Bei dieser gigantischen Hausnummer aus Holz sind die anderen Achterbahnen unabhängig von ihrer Bauhöhe eher klein, mickrig und nebensächlich. Der Rolling X-Train verspricht als Doppel-Loop und Doppel-Corkscrew Schmerzen, bietet sie jedoch kaum. Dafür ist Fahrspaß auch nicht im Lieferumfang enthalten. Das Stationsgebäude ist deutlich beeindruckender als das vom T-Express, ... ... die Fahrt kann dem hölzernen Giganten aber nicht ansatzweise das Wasser reichen. Die subjektiv längste Wartezeit verbringen wir in der Queue zu Vekomas Herky & Timmy's Racing Coaster. Nicht, dass die Queue wirklich lang wäre, aber irgendwie sind wir in Gedanken ununterbrochen beim Holz. Was soll eine Kinderachterbahn schon bei dieser Konkurrenz bieten können? Richtig, nichts. Etwas wehmütig sind wir, dass der Eagle Fortess gänzlich von der Parkfläche verschwunden ist. Der Weltrekordhalter unter den Suspended Coastern in der Kategorie Ausschwingamplitude ist nirgends zu sehen. So kommen wir gar nicht erst auf die Idee, nachzusehen, ob am Standort noch irgendwelche Überreste verblieben sind. Ist auch egal, fahren können wir diese besondere Achterbahn sowieso nicht mehr. Außerdem verbleibt dadurch Zeit, noch eine letzte Runde auf der mit Abstand besten Version Holzachterbahn mit vorfabrizierter Schiene zu drehen. Auf dem Weg ins Tal zu unserer neuen Lieblingsachterbahn fahren wir quasi im Vorbeigehen noch schnell den Zamperla Powered Drachen und dann kann es endlich wieder in die Queue zu den Fertigteilen aus Naturbaustoff gehen. Mal schnell im Vorbeigehen fahren. Fast jedenfalls. Unsere Mägen knurren und verlangen nach Topokki. Wir stimmen zu, fügen noch einen Satz Tempura hinzu und hoffen, uns jetzt bis Parkschluss ungestört mit dem Schönsten beschäftigen zu können, was ein Baum werden kann. Die Dunkelheit des Abends setzt unserer letzten Fahrt des Tages noch das finale i-Tüpfelchen auf und wir wissen jetzt sicher, diesen Park nicht das letzte Mal besucht zu haben. Die Wooden Diving Machine ... ... macht in der Dunkelheit nochmal mehr Spaß. Was für eine Wahnsinnsachterbahn! Am Ausgang treffen wir auf der Suche nach schönen T-Shirts auf einen Kosmetikshop, in dem man alles für den Erhalt weiblicher Schönheit erwerben kann. Seife, Duftwässerchen, Make-Up, Wattepads. Was frau auch braucht, um die körperlichen Spuren des Achterbahnfahrens zu vertuschen, hier wird sie fündig. Überhaupt, irgendwie scheinen die Südkoreaner vom Eitelkeitsgen besonders viel abbekommen zu haben. Ständig werden sich die Haare gekämmt, die Lippen geschminkt und das eigene Aussehen kontrolliert, bei Männchen wie bei Weibchen. Gerne wird die eigene Erscheinung auch mit Schönheitszubehör gepimpt. Dass Brillen elegant sein können, steht außer Frage. Hier in Korea gelten auffällige Gestelle aus Plastik als tres chic und wer zu gute Augen hat, trägt sein modisches Nasenaccessoire einfach ohne Gläser! Samstag, den 01.10.2016 Wir sind auf dem Weg von Seoul nach Paju und entlang der A77 hängt links neben uns jede Menge Stacheldraht. Und je mehr wir uns unserem Ziel nähern, desto dichter wird der Zaun mit seinen abschreckend herausstechenden Dornen. Hinzu kommt, dass wir alle paar hundert Meter einen Wachturm passieren. Plötzlich fordert Linnea ein "Bitte wenden!" von uns ein. Wie bitte, was? Wir sind auf einer Autobahn! Wie schon zu einem frühen Zeitpunkt in diesem Tagebuch vermerkt, sollte man hin und wieder den Anweisungen des weiblichen Geschlechts folgen. Das gilt auch für Navigationsmädchen. Insbesondere, wenn sie in dem Moment zum Wenden auffordert, als fünfzig Meter vor uns zwei massive Betonsockel auf der Strasse postiert sind, die von zwei schwer uniformierten Soldaten mit noch schwereren Maschinengewehren flankiert werden. Das da vor uns ist nämlich keine Mautstelle, da geht es direkt zu den Nordkoreanern ins Wohnzimmer! Wir kommen Linneas Wunsch nach, machen einen U-Turn, biegen noch einmal rechts ab und finden uns schon auf dem Parkplatz zum Pyeonghwa Land wieder, wo heute anscheinend noch ein größeres Musik- und Gesangsspektakel stattfinden wird. Aktuell proben sogar ein paar uniformierte Gesangstalente auf der Bühne und deren Darbietung ist deutlich besser als von denen in Zivil! Pyeonghwa Land Die Bauchbepinselung der Gehörgänge durch koreanische Folklore ist ganz eindeutig nicht unser Anwesenheitsgrund. Hier steht Südkoreas einziger Wacky Worm, sowie die Erklärung, was es mit dem Stacheldraht auf sich hat. Dieser Kleinstpark befindet sich nämlich direkt an der demilitarisierten Zone und mittels einer erhöhten Aussichtsplattform kann man sogar einen Blick in Richtung Norden wagen. Südlich der Aussichtsplatform befindet sich der sehr kompakte Freizeitpark. Keine Ahnung, was das immer soll mit Norden und Süden, die Bäume auf der anderen Seite des Flusses sehen genauso aus wie die hier aufgewachsenen! Sehr viel bewegender sind hingegen die abertausend bunten Fähnchen und Schleifchen, die mit Friedenswünschen an den Zaun entlang der Grenze angebracht sind. Ohne sie lesen zu können: Wir sind uns sicher, dass wir uns den meisten Wünschen anschließen würden. Für umgerechnet 10 Euro darf man sogar Schläge auf die mehrere Tonnen schwere Friedensglocke hämmern. Gebimmelt wird aber erst gegen Nachmittag und so lange können wir hier nicht ausharren. Gegen so viel geballte Gegenwartsgeschichte und Politik kann der Lighting Train nichts ausrichten. Selbst, dass man ihn eines "N"s beraubt hat, fällt kaum auf. Dieses ist die Bahn, die wir fahren wollen. Tickets haben wir schon ... ... und können somit eine Runde im tarnfarbenen Wacky Worm drehen. Goseokjeong Land Das Goseokjeong Land gibt dem Begriff Familienpark eine völlig neue Bedeutung. Der gesamte Park wird von einem älteren Ehepaar geschmissen, die sich hier um alles kümmern, vom Kartenverkauf bis hin zum Bedienen der Fahrattraktionen. Dies ist auch die Erklärung, warum ich am Ticketschalter zunächst warten muss, obgleich der Park nur sehr spärlich besucht ist: Frau Goseokjeong ist noch damit beschäftigt einem Gast eine Fahrt im Schaukelschiff zu kredenzen, da kann sie natürlich nicht gleichzeitig Tickets verkaufen! Hergekommen sind wir wegen einer Senyo Kogyo Jungle Mouse. Trotz geringer Höhe und niedriger Geschwindigkeit finden wir diese Art Achterbahn meistens sehr spassig und eine Steigerung gegenüber den grinsenden Big Apple Coastern sind sie auf jeden Fall. Nachdem ich es geschafft habe, der guten Dame Tickets für jeweils zwei Fahrten auf der Achterbahn abzukaufen, entscheiden wir, die erste Fahrt getrennt zu machen und uns danach gemeinsam in eine Chaise zu quetschen. Da, wie schon erwähnt, das Personal knapp ist, hat man die Station der Parkeisenbahn direkt vor die Stantion der Achterbahn gelegt. Wobei, Parkeisenbahn ist der falsche Ausdruck, umrundet die Lok mit ihren Waggons doch ausschließlich den Coaster! Süße Chaisen. Da steig' ich doch gleich mal ein und fahr' los. Mein Wagen fährt ab, es geht die Kette hoch und los geht die kurvenreiche Fahrt mit viel seitlichen Kräften. Ständig schaue ich, ob Anita mir schon auf den Fersen ist, denn bei den Fahrten, die wir vorher beobachtet hatten, waren mindestens zwei Chaisen gleichzeitig auf dem Track unterwegs. Meine coasterphile Partnerin sitzt auch schon in ihrem Wagen. Von meiner Partnerin fehlt allerdings jede Spur. Auch im Bahnhof, den ich jetzt erreiche, ist sie nicht. Und nun sehe ich das Dilemma, in dem sie sich befindet. Ja, Anita sitzt in einer Chaise. Ja, die Chaise hat den Bahnhof verlassen. Ja, sie ist bis zum Lifthill gekommen. Nein, kein Stückchen weiter. Hm, da stimmt doch was nicht!? Die laufende Kette hat Anitas fahrbarem Untersatz offensichtlich die Mitnahme verweigert, so dass ihre Chaise einfach beleidigt ausgependelt ist. Der Parkchef ist auch schon bei ihr. Mal sehen, wie es weitergeht. Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Man sieht schon, das wird so nix, vielleicht kann ich mit ein wenig Hirn oder Muskelkraft helfen? Ich schalte die Kamera aus und eile zu Hilfe. Zu dritt gelingt es uns schließlich, den fußlahmen Wagen so weit auf den Lift zu schieben, dass dieser endlich mitgenommen wird. Inklusive Anitas Sonnenhut, den sie für mehr Bewegungsfreiheit beim Entpendeln in den Wagen gelegt hat, aber exklusive Anita. Weitere Verzögerungen gibt es nicht. Meine Achterbahnsozia holt sich ihren Hut aus dem zurückgekehrten Wagen, steigt in das nächste freie Fahrzeug und kann dieses Mal die Fahrt ohne Unterbrechung geniessen. Jetzt hat es Anita auch geschafft zu fahren. Der sehr nette Parkchef signalisiert uns, dass wir nochmal fahren sollen. Auf Kosten des Hauses! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und sausen jetzt gemeinsam den Parcours entlang und freuen uns über dieses witzige Erlebnis und die tolle Achterbahn. Zu zweit ist es noch schneller. Und thrilliger. Und geiler. Unsere ursprüngliche Planung für den Rest des heutigen Tages sah vor, zwei Alpine Coaster aufzusuchen. Da heute aber strahlender Sonnenschein herrscht, während für morgen Regen angesagt ist, beschließen wir, den morgigen Parkbesuch auf heute Abend vorzuverlegen. Alpensia und das Yong Pyong Resort müssen sich bis zu unserem Besuch also noch ein bißchen länger gedulden. Wie jeden Tag seit seiner Adoption ist Gudetama auch heute im Mietwagen mit dabei. Merke: Mit kleinen Autos fallen die Mautgebühren niedriger aus. Als eine Kassiererin meinen mühselig passend zusammengesuchten Geldbetrag entgegennimmt, lächelt sie und fragt: "Morning?" Naja, eigentlich ist es eher Afternoon aber ich nicke vorsichtshalber und lächele, um im gleichen Augenblick die Hälfte des abgezählten Betrages wieder zurück zu bekommen. Das KIA Modell, dass in wir schon aus Deutschland unter dem Namen Picanto kennen, heißt hier Morning und spart Geld beim Tanken und bei der Maut! Seoul Land Diverse Staus auf dem Weg von Jangheung-Ri nach Kwachon-Si im Süden von Seoul verzögert unsere Ankunft beim Park mehr als uns lieb ist. Zwar kommen wir aufgrund der späten Stunde in den Genuss vergünstigter Eintrittskarten, aber die Kehrseite der Medaille ist natürlich das verknappte Zeitbudget, was uns für den Park zur Verfügung steht. Wie immer geht es zuerst zur Bahn, die auf unserer Prioritätenliste ganz oben steht und / oder die geringste Kapazität hat. Im Falle Seoul Lands ist dies die Crazy Mouse, die ihre Wichtigkeitspunkte durch die Art der Konstruktion erhält. Die Chaisen sehen nämlich aus, als seien es Einzelwagen eines Arrowzugs, sprich, die Schienen werden von innen umgriffen. Für uns Westeuropäer ist dies natürlich ein ganz ungewohnter Anblick und so verfliegen die 35 Minuten Wartezeit wie im Fluge, insbesondere, da uns eine südkoreanische Familie zu adoptieren versucht. Immer wieder drängt sie uns irgendetwas zu essen auf. Da kann man doch nicht nein sagen! Die Crazy Mouse darf man ... ... nicht im Stehen fahren! Aber wir sitzen ja ganz brav. Die Fahrt auf der Crazy Mouse ist dann deutlich weniger spannend. Erwartungsgemäß steigt durch die konstruktionsbedingt größeren Kurvenradien auch die Langeweile. Schön, so etwas mal gefahren zu sein, ein zweites Mal tut aber nicht not. Das Seoul Land'sche Synonym für Crazy Mouse ... ... heißt: Laaaangweilig. Immerhin können wir so noch ein Tageslichtbild von der nächsten Achterbahn machen. Als wir nach längerer Wartezeit den Colombia Double Loop Coaster besteigen, ist es bereits dunkel. Auch hier hält sich unsere Begeisterung für die Bahn in Grenzen, Zweifach-Looping hin, Dunkelheit her. Die Geschwindigkeit der sich bewegenden Queue ist umgekehrt proportional zu der des alleine verantwortlichen Ride Operators, der ganz schön rumflitzt, was aber leider überhaupt nichts zur Kapazitätserhöhung beiträgt. Weiter geht es mit der dritten Eintönigkeit, dem Black Hole 2000. Die von außen durchaus imposante Höhe bringt außer einem optischen Reiz gar nichts. Der Lifthill ist gewiss einer der Langsamsten, die wir bisher erleben durften und der First Drop schafft es nicht mal bis zur Hälfte Richtung Mutter Erde. Große Bahn, kleines Fahrvergnügen. Dass die beiden verbliebenen Bahnen auch nichts mehr reißen können, kann man sich spätestens dann vorstellen, wenn man weiß, dass sie zur Kategorie der Kinderbespaßungsanlagen gehören. Der Tobot Train hat immerhin ein cooles Frontcar, ist dafür aber nur powered. Tikitoc Train. Langweilig. Tobot Train. Langweilig, aber cooles Frontcar. Mediokre Abfertigung an allen Achterbahnen hat die uns verbleibende Zeit nochmals deutlich eingedampft, so dass uns nur noch 15 Minuten bleiben, um durch den Park zu hetzen und zumindest das Meiste einmal gesehen zu haben. Süße Krake. Den Hi-Roller wären wir gerne gefahren, leider ist er aber heute wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Sonntag, den 02.10.2016 Lotte World Unsere gestrige Entscheidung war goldrichtig. Bei dem suddeligen Wetter heute fährt im Seoul Land vermutlich genauso wenig wie hier in Lotte World im Außenbereich. Selbst der Atlantis Adventure ist wegen des Regens geschlossen. Hat die Parkverwaltung etwa Angst, dass die Bahn wie sein namensgebendes Inselreich im Wasser versinken könnte!? Wasserscheu? Die Französische Revolution findet glücklicherweise indoor statt. Dicke Schulter- und Ohrenpolster sind allerdings keine gute Argumentationsgrundlage, um uns zu einer Wiederholungsfahrt zu animieren. Die Wartezeit von 70 Minuten tut ihr Übriges dazu, um uns ganz schnell wieder von diesem Ort zu verjagen und was Aufheiterndes zu suchen. Sieht eher mexikanisch als französisch aus, ... ... das kommt uns spanisch vor. Da wäre zum Beispiel unser Kellerfreund Comet Express, den wir sogar dank geglücktem Ergattern eines Express Zugangs mittels der Park App nach weniger als einer halben Stunde Beine in den Bauch stehen besteigen können. Geiles Frontcar, ... ... dem brav die etwas altbackenen Chaisen folgen. Flott rasen wir durch das thematisierte Dreivierteldunkel, wobei die Spinrate unserer Drehgondel neue Rekordhöhen zu erreichen scheint. Da aber sich auch die Wartezeiten im Park mit 120 Minuten an der French Revolution oder gar 160 Minuten für die Ballonfahrt unter der Hallendecke entlang offensichtlich gegenseitig zu überbieten versuchen, entscheiden wir, dass der letzte Ritt auf dem Comet Express eine würdige Abschlussfahrt für diesen Südkoreaurlaub war und machen uns langsam auf den Weg zu unserem Hotel, um unsere Koffer aufzugabeln und dann Richtung Flughafen zu fahren. Zwei Stunden warten, um sich dann verhauen zu lassen? Nein, danke! Vielleicht sollten wir das nächste Mal außerhalb der Halloweensaison vorbeikommen! Fazit: Wir kommen wieder! Südkorea hat uns viel Spaß gemacht. Es gibt ein paar richtig klasse Achterbahnen, die alleine schon eine Rückkehr rechtfertigen. Abgesehen davon wollen wir ja noch die zwei kurzfristig aus unserer Planung entfernten und einige nicht besuchte Parks aufsuchen. Und letztlich stehen in Südkorea noch einige Projekte mehr oder weniger kurz vor der Vollendung. Und last but not least wollen wir doch gerne wissen, was das Land sonst noch so an kulinarischen Spezialitäten zu bieten hat! |
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mceck Neu 06.12.2017 Mittwoch, 06. Dezember 2017 22:43 | ||||
mceck
Nico Deutschland . HH |
Bericht noch nicht komplett gelesen, aber trotzdem schon mal vielen Dank an euch!
Da kommen viele gute als auch einige nicht so dolle Erinnerungen von meiner Geschäftsreise (die ein paar Wochen vor eurere Reise war) hoch. Die Parks rund um Seoul konnte ich ja zum Glück auch besuchen, aber mehr war zeitlich leider nicht drin. |
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Bends Neu 06.12.2017 Mittwoch, 06. Dezember 2017 22:55 | ||||
Bends
Deutschland . NW |
Toll, wie immer. Neidisch, wie immer.
Danke für den Bericht! |
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mico Neu 07.12.2017 Donnerstag, 07. Dezember 2017 09:08 | ||||
mico
Michael Coslar Deutschland . NW |
Als ich die Bilder im Portal gesehen habe, war mir klar: ein neues Tagebuch von Brunita ist in Vorbereitung. Vielen, vielen Dank! | |||
Frigga Neu 07.12.2017 Donnerstag, 07. Dezember 2017 14:12 | ||||
Frigga
Katja Salentin Deutschland . NW |
Auf jeden Fall müsst ihr nochmal nach Korea, das war so wenig Bericht, dass ich ihn erstmalig in einem Rutsch durchlesen konnte. So geht das aber nicht
Herzlichen Dank hierfür: ...und für den Rest auch. Liebe Grüße Katja |
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coasterfreak Neu 07.12.2017 Donnerstag, 07. Dezember 2017 14:33 | ||||
coasterfreak
Robert Deutschland . NW |
Geilo! Vielen Dank für den Bericht. | |||
king of kings Neu 07.12.2017 Donnerstag, 07. Dezember 2017 16:08 1 gefällt das | ||||
king of kings
Christian Swiechota Eschweiler Deutschland . NW |
Verdammt! Schon wieder die halbe Arbeitszeit mit einem Brunita-Bericht verbracht ...
Egal! Dafür lohnt es sich! |
1 gefällt das | ||
Lacront Neu 07.12.2017 Donnerstag, 07. Dezember 2017 18:42 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Vielen Dank für ein wie immer genial geschriebenes und unterhaltsames Tour-Tagebuch!
Genau deshalb liebe ich dieses Forum und eure Berichte im Speziellen - solche Tipps sind absolut Gold wert! Aber auch dieses Vorgehen setzt dann natürlich etwas Kulanz beim Personal voraus - Ms. Sourpuss damals in Pennsylvania hätte auch in einem solchen Fall wohl die volle Maut kassieren wollen. |
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mülla Neu 08.12.2017 Freitag, 08. Dezember 2017 12:26 | ||||
mülla
Simon Deutschland . HE |
Gewohnt wunderbares Coaster-Infotainment aus den nicht so üblichen Ecken der Welt. Superb! =) | |||
coasterfreak96 Neu 08.12.2017 Freitag, 08. Dezember 2017 15:42 | ||||
coasterfreak96
Deutschland . NI |
Vielen Dank für den interessanten und unterhaltsamen Bericht aus Südkorea!
Insbesondere der eingehauste Vekoma in Lotte World, Camel Back und T-Express schauen sehr interessant aus. |
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DJSonic Neu 11.12.2017 Montag, 11. Dezember 2017 13:10 | ||||
DJSonic
Markus Kluth Alsdorf Deutschland . NW |
Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht. | |||
stilbruch Neu 11.12.2017 Montag, 11. Dezember 2017 17:39 | ||||
stilbruch
Dirk Lather Bad Homburg vor der Höhe Deutschland . HE |
Schöne Erinnerungen, vielen Dank!
liebe Grüße, Dirk |
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OnTheRun Neu 12.12.2017 Dienstag, 12. Dezember 2017 13:41 | ||||
OnTheRun
Deutschland . HE |
Wieder mal Weltklasse!
Danke für die gestrige Abendlektüre. |
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