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Lacront Neu 15.11.2010 Montag, 15. November 2010 22:54 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Wie kommt man in Sandusky an, nachdem man über 70 Meilen zwischen demselben Lastwagen vor und dem gleichen Jeep hinter einem eingeklemmt ist, wegen kurvenreicher Strassenführung und Endlos-Gegenverkehr nicht sicher überholen und wegen unregelmässiger Geschwindigkeit des Lastwagens nicht einmal den Tempomat reinknallen kann? Fix und foxi, mit völlig eingeschlafenem und steifem rechten Bein. Ausserdem hat es über weite Strecken geregnet und bei Columbus sind wir noch in die Rush Hour geraten - sonntags! Eine echt anstrengende Etappe unseres Roadtrips, aber wir sollten entschädigt werden: In Sandusky schien die Sonne und im South Shore Inn, wo wir reserviert hatten, wurden wir gratis auf zwei Jacuzzi Suites mit Sprudelwanne im Badezimmer geupgradet. Sehr schön! Ich kannte das Hotel schon von meinem letzten Aufenthalt hier und kann es nun nur noch umso mehr empfehlen! Es liegt ganz in der Nähe der Kreuzung, wo man dann auf den Cedar Point Causeway abbiegen kann, um zum Park zu gelangen - in weniger als fünf Minuten ist man da. Wir hatten hier zwei Nächte reserviert und entsprechend auch zwei Tage Zeit für Cedar Point.
Nach diesem Schlauch war erst einmal Entspannen angesagt; danach war der ursprüngliche Plan, schon ein erstes Mal in den Park zu gehen. Bald erreichte der Regen aber auch Sandusky. Wissend, dass in Cedar Point dann bekanntlich alles dicht gemacht wird, wurde der Abend kurzerhand zur Shoppingtour umgeplant. Durch die Nähe zur grossen Einkaufsstrasse Milan Road, wo sich die Sandusky Mall, Meijer, Walmart, diverse Outlet Stores, Target, der eindrückliche Menards-Baumarkt und sogar ein Aldi befinden, wurde dies auch eine vollumfänglich zufriedenstellende Angelegenheit. Die ganze Nacht über regnete es noch weiter, aber am darauffolgenden Morgen schien dann schon wieder die Sonne. Nach einem herzhaften Frühstück mit Waffeln ging es dann auch schon bald ab in den Park, um mit unseren Platinum Passes vom Early Entry zu profitieren - es sollte ein schöner Tag werden! Die Skyline bei der Anfahrt beschert mir jedesmal Gänsehaut. Wir haben Björns Tipp aus seinem letzten Bericht berücksichtigt und sind einmal um den Park herum auf den hinteren Parkplatz beim Resort-Eingang hinter Magnum gefahren. Schnell noch das "Sister Park Courtesy Ticket" bei Guest Relations geholt, uns zusammen mit den ebenfalls früh zugelassenen Hotelgästen angestellt und dann ab in den Park! Die erste Fahrt des Tages sollte Maverick werden. Ist es denn zu fassen, dass ich von der Bahn kein anständig beleuchtetes Bild habe? Maverick ist durch seine Lage im Park eine Bahn, die man am besten morgens von der Ausgangsplattform aus fotografiert. Um die Zeit waren wir jedoch mit Coastern beschäftigt und die Kamera noch im Spind. Trotz all der Gegenlicht-Aufnahmen: Die Qualität der Bahn ist immer noch hervorragend. Besonders toll war bei diesem Besuch natürlich, nur 20 und nicht 70 Minuten wie beim letzten Mal dafür anzustehen. Early Entry sei dank war sogar noch eine Wiederholungsfahrt mit dieser kurzen Wartezeit möglich, bevor der Park offiziell öffnete. Ich bin nach wie vor absolut begeistert von der Bahn: der schnelle Lift, der mehr als vertikale Sturz, die brachialen Richtungswechsel, die Korkenzieher, der Zusatzabschuss (der bei all meinen Fahrten völlig überraschend unmittelbar nach dem Abbremsen einsetzte), die beiden Stengel Dives und einige wirklich intensive Airtime-Stellen... Die Bahn hat einfach alles! Total verdreht, verrückt, bizarr, lange und ultraintensiv! Wirklich wie ein Ritt auf einem wilden Stier. Genial! Wenn doch hier bloss irgendwie ein grösserer stündlicher Throughput möglich wäre, damit die Wartezeiten nicht so blödsinnig lange sind. Absolut tödliche Airtime auf diesem Hügel. Tschiises! Weiter ging es zur Mantis! Dieser Stand-up bietet nach wie vor eine absolut aufregende, harmonische Fahrt! Die riesigen, wunderbar sanft durchgleiteten Inversionen im ersten Teil kontrastieren mit dem kurvigen, fast grenzwertig intensiven zweiten Part nach der Zwischenbremse. Besonders die Stelle nach dem Schräglooping mit dem plötzlichen Umschwung und die Kurvenkombination nach dem Korkenzieher, wo man sprichwörtlich in die Knie gezwungen wird, sind der Oberhammer! Wartezeit: 5 Minuten. Weiter zu Iron Dragon. Dieser äusserlich hübsche Suspended will trotz Anlaufholens auf zwei Lifthills einfach nicht richtig an Fahrt aufnehmen. Da gibt es schlicht bessere Exemplare. Aber bei Walk-on wollen wir ja nicht meckern und lieber den in den hinteren Reihen recht ansprechenden First Drop und das fotogene Brezel-Finale auf dem See geniessen. Etwas grössere Personen sollten hier mit den Schulterbügeln aufpassen: Einmal zuviel einrasten kann unangenehme Quetschungen der Oberarmmuskeln zur Folge haben, also Obacht. Als nächstes an der Reihe: Corkscrew. Eine nette Fahrt für Zwischendurch, besonders bei Walk-on. Bis auf eine kleine Stelle bei der Einfahrt in die Korkenzieher auch recht angenehm zu fahren für ihr Alter. Ausserdem bietet die Fahrt auf dem ersten Hügel einen überraschend intensiven Airtime-Moment - besonders, wenn der Bügel da noch etwas Spielraum hat. Und nun: Magnum XL-200. Ist auch mit inzwischen schon 21 Jahren auf dem Buckel immer noch klasse! Durch die drei je 36 Personen fassenden Züge und die flotte Abfertigung gab es bei all unseren Fahrten an beiden Tagen nie mehr als fünf Minuten Wartezeit. Der Lifthill bietet bei schönem Wetter eine tolle Aussicht auf den See und den Wasserpark. Die grossen Hügel direkt am Strand sind ja schon schniek, aber Magnum dreht ja bekanntermassen erst nach dem Turnaround auf der Hügelstrecke zurück zur Station richtig auf. Mit was für einer Kraft man hier urplötzlich und auch nur ganz kurz in die Sicherheitsgurte hochgeschossen wird, ist echt einmalig! Bei meinem letzten Besuch wurde das Onride-Foto genau an der Stelle gemacht, wo solch eine Hügelspitze von einem Tunnel umschlossen ist. Durch die Dunkelheit kam der Ejector-Moment völlig unerwartet - mit entsprechend überraschtem Gesichtsausdruck wurde man präzise in der Sekunde fotografiert. Ist inzwischen aber leider nicht mehr der Fall, das Bild wird nun an einer anderen Stelle kurz vor der Schlussbremse gemacht. Ein feines Teil, das hoffentlich noch lange bestehen bleibt! Weiter zu Gemini, an unseren beiden Besuchstagen der heimliche Star im Park! Was diese Bahn an einem Augusttag so attraktiv macht: Die fast unfassbar riesige stündliche Kapazität. Da man in einer gemeinsamen Schlange für beide Spuren ansteht, geht es hier so rasch vorwärts wie nirgends sonst im Park. Und obwohl ich nur ein einziges Foto davon im Rennmodus habe, ist die Bahn bei all unseren Fahrten an beiden Tagen mit zwei synchronisierten Zügen auf jeder Spur gelaufen. Zwar hat fast jedesmal die blaue Seite gewonnen, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Ich mag Rennbahnen einfach! Gemini besonders, weil sie überraschend hoch und schnell ist (stolze 36 m und 96 km/h!), einige hübsche Airtime-Momente und Headchopper bietet und auch weil die Interaktion in den grossen Kehrtwenden mit der anderen Seite so lustig ist! Tönt es in der einen Kurve aus dem vorne liegenden Zug noch "We'll win for suuure! We're gonna beat ya!", kann es in der darauffolgenden dann schon mal heissen: "Them suckers got more speed than us! Put your full weight down, ladies!" Hach ja, trotz einigen kleinen Schlägen einfach ein Gaudi, das Teil! Next up: Cedar Creek Mine Ride. Während hier bei meinem letzten Besuch dank drei je 30 Personen fassender Züge immer Walk-on angesagt war, musste man in diesem Jahr wegen eines neuen Bügelsystems ziemlich lange warten. Der gemeinsame Sicherheitsgurt für die beiden Mitfahrenden ist noch derselbe, aber der gemeinsame Bügel wurde glaube ich gegen ein anderes Modell ausgetauscht, rastet irgendwie anders ein als früher und muss bei allen Sitzreihen manuell geöffnet werden. Bei etwas fülligeren Personen oder welchen mit langen Beinen kam es hier zu laaangen Verzögerungen bei der Abfertigung. Umso ärgerlicher, da man für diese doch etwas rappelige Fahrt nicht unbedingt lange anstehen will. Nun ja, immerhin ist sie schön lang, säumt einen kleinen See und ist für Familien super geeignet. Hierauf drehten wir eine Runde auf Skyhawk, wo zwar nur eine Seite der Schaukel in Betrieb war, aber man auch nicht gross warten musste. Macht einfach Spass! Da wir nun wieder in der Nähe unseres Spindes waren und die Kollegen ihre Schwimmsachen und Flip-Flops dabei hatten, drehten sie eine Runde mit Snake River Falls. Da ich meine im Hotel gelassen habe, fotografierte ich aus sicherer Distanz. PLATSCH! Die nahe gelegene Neuheit dieses Jahres, Shoot-the-Rapids, hatte immer wieder Aussetzer und eine unendlich lange Warteschlange. Was sonst, bei der langen Strecke und lediglich zehn Zehnerbooten? Die haben wir dann jedenfalls ausgelassen. Wieder trocken und umgezogen ging es dann zum Schlusslicht-Coaster des Parks: Mean Streak. - Kollegen: "Sieht doch geil aus!" - Moi: "Ja, AUSSEHEN tut sie schon toll, fährt sich aber scheisse. Und das ist noch lieb gesagt." - Kollegen: "Sooo schlimm wirds schon nicht sein." - Moi: "Beim letzten Mal hat mir vor lauter Schütteln richtig der ganze Brustkorb wehgetan. Aber suit yourself - vorne im Zug soll es ja nicht so schlimm sein." Gesagt, getan. Nur spüre ich persönlich keinen Unterschied weiter vorn im Zug. Da wird einfach der Rücken statt der Brustkorb vergewaltigt. Warum nur muss das Teil eine der längsten Fahrzeiten im ganzen Park haben? Gerade hier wünscht man sich einfach nur noch, dass es vorüber wäre. Was mich am meisten ärgert: Trotz anständig gefüllter Queue waren nur zwei statt der möglichen drei Züge im Einsatz, so dass wir für mein Befinden auch noch viel zu lange dafür angestanden sind. Was man nicht alles tut, um Kollegen was zu beweisen. Definitiv ein Texas Giant-Makeover-Kandidat! Nun sollten wir uns mit dem Highlight im Park trösten. Selbst nach dieser Reise ist und bleibt sie meine persönliche Lieblingsbahn: Millennium Force! Nach 50 Minuten Wartezeit sollten nun also auch meine beiden Mitstreiter mal in den Genuss dieser wirklich fantastischen Achterbahn kommen und meine Schwärmerei nachvollziehen können. Und sie ist tatsächlich noch genau so schön gefahren wie bei meinem letzten Besuch. Ich liebe die Bahn einfach! Der 91.4 Meter hohe und 80 Grad steile erste Sturz bietet für mich persönlich einen Adrenalinschub, mit dem es keine andere Achterbahn und kein Fahrgeschäft auf diesem Erdenrund aufnehmen kann. Dieses unglaubliche Fallerlebnis aus schwindelerregender Höhe, das durch den gegen die Spitze hin immer schneller werdenden Kabellift jedesmal viel zu rasch eingeleitet wird, ist schlicht der schiere Wahnsinn! Die Aussicht auf den Eriesee von da oben... Das scheinbar endlos lange Vornüberkippen in den 80-Grad-Winkel... Der sich sanft aufbauende, aber starke und lange Druck gegen den minimalen Sicherheitsbügel, während man aus dem Sitz gehoben wird und mit der Kopfstütze im Nacken in die Tiefe saust... Geradezu ausserirdisch und einfach grandios! Mit dem gewonnenen Tempo absolviert man danach einen gigantischen Parcours aus riesenhaften übergeneigten Kurven, Helices, Airtimehügeln und Tunneln. Dabei lässt die Geschwindigkeit irgendwie einfach nicht nach! Wie einige hier im Forum richtigerweise geschrieben haben, liegt die Stärke der Millennium Force in der Tatsache, dass die mehr als 2 km lange Strecke ohne eine einzige Bremse auskommt. Pures Speed-Feeling ist hier einfach bei jeder Fahrt Programm und lässt mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen laufen, wenn ich nur davon schreibe. Das T-Shirt flattert, die Augen tränen, Objekte am Streckenrand flitzen vorbei, man spürt den Gegenwind bis zwischen die Fingerspitzen der ausgestreckten Arme. Und das eine kleine Ewigkeit lang. Hier braucht es meines Erachtens einfach keine abrupten Richtungswechsel, mörderischen Presspassagen oder sonstigen derartigen Elemente, die einige Coasterfans bei einer genauen "Analyse" dieser Bahn vermissen. Die Freude kommt hier schlicht durch das sanfte, aber blitzschnelle Gleiten über die wahrhaft gigantisch dimensionierte Strecke auf. As simple as that. Jedesmal ein richtig schneller Traumflug. An jeder Fahrt hängen so viele schöne und auch lustige Erinnerungen. Das Highlight bei diesem Besuch war ein einheimischer Sitznachbar, der auf dem ersten grossen Airtimehügel so laut "Oh, BABY!!!" geschrien hat, wie es einfach nur ein Amerikaner kann. Ich habe mich danach noch stundenlang über die Tonalität amüsiert, das war einfach zu geil. Im späteren Verlauf des Abends sollten hier dann noch zwei Nachtfahrten anstehen. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, eine solche mitzuerleben, weiss, dass man das, was dort dann vor sich geht, nicht mehr in Worte fassen kann. Ihr seht: Meine Schwärmerei für die Bahn kennt auch nach dieser Reise keine Grenzen. Sie bleibt meine Achterbahnfavoritin auf der ganzen Welt und ich fand es einfach grandios, bei diesen Besuch wieder mehrmals mit ihr fahren zu können. Unsere Tour führte nach dieser ersten Fahrt auf Millennium Force erst einmal aus dem Park hinaus an die Strandpromenade, wo wir bei T.G.I. Friday's im Hotel Breakers ein herzhaftes spätes Mittagessen genossen. Kann ich nur wärmstens empfehlen, besonders die Spareribs sind klasse! Ausserdem tut eine Pause vom hektischen Treiben im Park gut! Hierauf haben wir den Park dann beim anderen Zugang nahe Wicked Twister wieder betreten. Dort war die Wartezeit mit stolzen 45 Minuten angegeben, so dass erst einmal Disaster Transport und die umliegenden Fahrten an der Reihe waren. Disaster Transport ist eine sich am Strand befindliche, überdachte Bobbahn, deren Strecke von einigen hübschen Lichteffekten mal abgesehen in völliger Dunkelheit verläuft. Und genau dieses Fahrerlebnis kriegt man dann auch. Irgendwie so daneben, dass es schon fast wieder kultig ist. Von der Fahrt her nett, aber keine grössere Anstehzeit wert. Zum Glück betrug diese aber nur 15 Minuten und die überdachte, kühle Warteschlange im Innern des Gebäudes war ein zusätzlicher Pluspunkt. Giant Wheel Troika Maxair Ocean Motion - leider in der letzten Saison an dieser schönen Strandlage. Weiter nun zu Raptor! Hier waren selbst bei der üblichen flotten Dreizugbetrieb-Abfertigung 40 Minuten Wartezeit angesagt. Für diese fantastische Bahn lohnt sich das natürlich alleweil. Das grandiose Abwechseln zwischen Abschnitten mit unglaublich starken positiven G-Kräften, die einem das Blut in die Beine pumpen, und vollen Drehungen um die eigene Achse ist einfach spitze! Die Schleuderfahrten auf der Zero-G-Rolle und in den beiden Korkenziehern sind einfach jedesmal ein Hochgenuss! Dass diese Anlage mit Baujahr 1994 nach wie vor butterweich fährt, brauche ich bei einem B&M Inverter ja nicht zu schreiben. Einfach grossartig. Als nächstes stand eine Fahrt mit dem nahe gelegenen Blue Streak auf dem Programm. Cedar Points Antwort auf die Frage, ob es hier auch eine GUTE Holzachterbahn gibt. Klein, aber oho. Wartezeit: 15 Minuten. Danach war es bereits am Einnachten. Es folgten noch eine Fahrt auf der durch Shoot-the-Rapids etwas verkürzten Paddlewheel Excursions-Strecke, ein Spaziergang ausserhalb des Parks, wovon auch ein paar der obigen Fotos stammen; ein Parkplatzwechsel auf das vordere Lot, um bei Parkschliessung schneller wegfahren zu können, eine Fahrt auf der schnieken Wildcat sowie einige Wiederholungsfahrten auf Raptor, Blue Streak, Iron Dragon und Millennium Force. Dann waren wir komplett gerädert - Cedar Point schlaucht an so einem vollen Tag ganz schön. So verliessen wir gegen 21.30 Uhr den Park. Am nächsten Morgen standen wir bereits wieder früh auf der Matte. Nach einem tollen Frühstück und dem Auschecken, begaben wir uns wiederum auf den hinteren Parkplatz und betraten dort pünktlich zum Early Entry erneut den Park. Eine Fahrt auf Maverick und eine auf Millennium Force sollten wir ergattern, danach begaben wir uns pünktlich zur Parköffnung zum noch fehlenden Top Thrill Dragster. Wir standen als eine der ersten vor den noch geschlossenen Toren und als die Bahn dann pünktlich zur Parköffnung aufmachte, konnten wir schon bald in einem der Züge Platz nehmen. Festgezurrt wird man auf die Startrampe geschoben. Der Anblick der Beschleunigungsstrecke mit diesem unendlich hohen Turm dahinter lässt mir wirklich bei jeder Fahrt das Blut in den Adern gefrieren. Durch diesen Anblick wird einem jedesmal bewusst, wie HEFTIG die Beschleunigung ausfallen wird, wenn der Zug es DA DRÜBER schaffen soll. Wahrlich ein Kribbeln, das man als vielfacher Achterbahnfahrer schon längst verloren geglaubt hat. Hier tritt es wieder auf. Die Motorengeräusche ertönten, der Zug klinkt sich durch eine kurze Rückwärtsbewegung in den Startschlitten ein. "Arms down! Arms down! Head back, and hold on." Die Sekunden scheinen endlos... Doch da - die Lichter... BA-WOOOSSSHHH!!! Dieser Push ist einfach nichts für schwache Nerven, Worte können diesen Druck nicht ausreichend beschreiben! In 4 Sekunden wird man nun also auf sagenhafte 193 km/h beschleunigt und man erklimmt den 122 Meter hohen Vertikalturm. Die Hilflosigkeit, während man auf dem Rücken gen Himmel schiesst, dabei abrupt um 90 Grad dreht und sich schon nach rechts herausfallen sieht. Dann die Spitze, der Eriesee und Millennium Force unter einem... Man hebt ab - und hat für mehrere Sekunden einfach keinen Sitzkontakt mehr. Man befindet sich nun sprichwörtlich im freien Fall, während der Zug einem irgendwie um die gelben Stützen herum reisst und um 270 Grad rotieren lässt. Wir sind unten, und schiessen mit einem Affenzahn in die Zielgerade. 20 Sekunden hat der Spuk gedauert - man fühlt sich jedesmal wie neugeboren. Diese Bahn ist einfach sooo grenzdebil und liefert jedes einzelne Mal Fahrten, die man ein Leben lang nicht mehr vergisst. Die Kollegen natürlich hellauf begeistert - sie würden Kingda Ka eine Woche später auch nicht mehr miterleben können, weil sich unsere Reisewege zuvor wieder trennten. Natürlich ist die Bahn klasse, aber einfach zu sehr "one trick pony". So wie hier beschrieben ist sie natürlich super-lohnenswert, aber ich könnte mir einfach nicht vorstellen, stundenlang für eine solch kurze Fahrt anzustehen. Nichtsdestotrotz natürlich ein Meilenstein. Weil es erst kurz nach zehn war, lag also noch eine Wiederholungsfahrt drin, allerdings schon mit 25 Minuten Wartezeit. Wicked Twister führte noch Testfahrten durch, also gab es zuerst einmal eine Runde Corkscrew und Power Tower. Es sollte noch etwas dauern, bis Wicked Twister öffnen würde. Also ging es erst einmal zu Magnum und Gemini. Bald sahen wir erneute Testfahrten, begaben uns dorthin und wahrhaftig wurde die Schlange kurz darauf geöffnet. Auch Wicked Twister bietet eine spassige Fahrt. Die Strandlage, die fulminanten Starts mit ihrem unnachahmlichen Geräusch (auch nach Top Thrill Dragster noch sehr intensiv), das kribbelige Fallgefühl... Einfach klasse! Da wir coastermässig nun alles mehrfach durch hatten, sollte es noch in den Wasserpark Soak City gehen, für den beim letzten Besuch leider keine Zeit mehr war. Dieser Park bietet etwas, was in den anderen grossen Wasserparks in dieser Region leider viel zu kurz kommt: jede Menge klassischer Bodyslides! Vor allem die drei Röhren, die sich vom obersten Turmdeck zuerst in Kurven, Spiralen und Tunneln runterwinden und sich dann für zwei gemeinsame Abschluss-Schussfahrten nochmals vereinigen, haben es mir angetan. Wie Mach 5 im Wet 'n' Wild Orlando, aber ohne Matten! Toll war auch der mit vielen Wasserspielen und einer Wellenmaschine ausgestattete Lazy River. Zoom Flume Ausserdem gibt es noch unzählige Reifenrutschen - darunter auch eine imposante Dreifach-Black-Hole-Anlage namens Eerie Falls - und das abgebildete Wellenbad. Wir haben nicht alles gemacht, aber dennoch einige schöne und entspannte Stunden hier zugebracht. Danach sind wir noch kurz an den Strand gegangen, um wenigstens einmal noch im Eriesee zu baden. Leider war der abgetrennte Bereich, in den man hinein darf, am hintersten Ende kaum knietief - trotzdem sind wir immerhin einmal untergetaucht und können nun bestätigen: Er ist mit Süsswasser gefüllt. Mit einem leckeren Essen am späten Nachmittag im Olive Garden schlossen wir unseren Sandusky-Aufenthalt nun ab und setzten die Reise in östlicher Richtung fort. Cedar Point wird nicht zu unrecht immer wieder als der beste Vergnügungspark der Welt bezeichnet. Ein schier unfassbares Überangebot an sensationellen Achterbahnen und tollen Fahrgeschäften, die malerische Lage auf der Halbinsel am schönen Eriesee, das freundliche Personal und die unterm Strich sehr gute Betriebsweise der Attraktionen auf meist voller Kapazität machen den Park zu einem absoluten Höhepunkt eines Aufenthaltes in dieser Region der USA. Ich hoffe, dieser Bericht kann aufzeigen, wie viel Spass man dort haben und dass man daraus auch einige wertvolle Tipps entnehmen kann - ich selber war ja wie man sieht auch immer sehr froh um CP-Erfahrungsberichte in diesem Forum. Nach einem Besuch hier ist man zwar immer total geschlaucht, besonders, wenn es so voll ist wie bei unserem Besuch, und man sich regelrechte Strategien zulegen muss, um alles zu erleben. Trotzdem werde ich, sobald ich wieder genügend Geld beisammen habe, ganz bestimmt immer wieder mal herkommen, wenn ich gerade in der Nähe sein sollte. Bis dahin schliesse ich diesen viel zu lang gewordenen Bericht nun ab und bedanke mich fürs Lesen. |
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MCI Neu 15.11.2010 Montag, 15. November 2010 23:50 | ||||
MCI
Deutschland . RP |
Um den Bericht in ein Wort zu fassen: genial.
Ich war noch nie in den Staaten und werde die nächsten 5Jahre auch noch nicht rüberkommen, das ist praktisch unmöglich. Das Lesen deiner berichte und Einschätzungen zu den Bahnen ist für mich auf der einen Seite pures Gift, weil ich weiß das ich da so schnell nicht hinkomme, und auf der anderen Seite jedesmal ein unterhaltsames, spaßiges und informatives Unterfangen! Freu mich schon auf die neuen Teile und auf deine Einschätzung zu El Toro im Great Adventure. lg. MCI |
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Nordisc Neu 16.11.2010 Dienstag, 16. November 2010 09:29 | ||||
Nordisc
Deutschland . NW |
Sehr großer Sport, hat Spaß gemacht zu Lesen. Auch Wollen! Aber was mache ich mit meinem Weibchen, während ich gefühlte 134 Coaster fahre? Kann man den Park irgendwie in nem 5 Tage Hopp von Deutschland aus abfackeln ala Hinflug, 3 Tage Park, 2 Tage irgendwas anderes, Rückflug? | |||
Stone Neu 16.11.2010 Dienstag, 16. November 2010 09:39 | ||||
Stone
Deutschland . RP |
Neeeidisch! Genialer Bericht, schön geschrieben, bei MF und TTD konnt ich mich so richtig in die Lage versetzen und habe schon das Adrenalin gespürt. Ich komme so schnell wahrscheinlich auch nicht mehr rüber, aber Cedar Point steht auf jeden Fall auf meinr To-Do-Liste. Danke für diesen Bericht! Auch die Bilder sind natürlich toll!
lg |
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DJSonic Neu 16.11.2010 Dienstag, 16. November 2010 12:17 | ||||
DJSonic
Markus Kluth Alsdorf Deutschland . NW |
Wieder ein hervorragender Bericht. Bitte weiter so. | |||
Der Der Dongt Neu 16.11.2010 Dienstag, 16. November 2010 19:50 | ||||
Der Der Dongt
Deutschland . BY |
Bei Shoot The Rapids habt ihr nicht wirklich was verpasst.
Aber die beste Soak City Rutsche ist doch eindeutig die mit den 3 Dips, 5. Bild von Unten. Dass CP im gegensatz zu Wet`n Wild keine Rutschmatten hat find ich sehr schade. Für mich machen sie den Unterschied zwischen einem langweiligem und beinahe unschlagbarem Rutscherlebnis aus. |
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Lacront Neu 16.11.2010 Dienstag, 16. November 2010 21:17 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
@Andreas:
Thanks! Könnte man wohl, aber NUR für Cedar Point würde ich persönlich nicht extra in die Staaten reisen. Dafür sind die Flüge doch viel zu teuer und die ganzen Zusatzanstrengungen, die dazugehören - Zeitverschiebung, Mietwagen, Übernachtungen, um nur einige zu nennen - sprechen doch eher für einen etwas längeren Aufenthalt. Ausserdem gibt es in der "Nähe" (natürlich in amerikanischen Distanzen ausgedrückt ) doch so viel zu sehen, gerade auch nicht-freizeitparktechnisch. Die grossen Seen, Cleveland, Detroit, Chicago, die Niagara-Fälle! Ausserdem ist der nicht übermässig lange Weg zur touristisch ebenso interessanten Ostküste doch nur so gesäumt mit weiteren tollen Parks, die man bei Gelegenheit mitnehmen kann. @Matthias: Oh ja, die Speed Slides sind grandios! Besonders die von dir erwähnte Spur, wo man schon auf dem ersten, extrem steilen Dip ein solches Tempo aufnimmt, dass man auf den darauf folgenden absolut keinen Kontakt mehr zur Bahn hat. Ich habe die Matten auf den anderen Bodyslides nicht einmal gross vermisst, die Rutschen sind dank ihrer langen, verschlungenen Streckenführung auch auf dem Rücken klasse! Ich fand es auch irgendwie erfrischend, hier mal Bodyslides mit "normaler" Spurbreite anzutreffen. Sonst sind Bodyslides in den anderen Wasserparks meist irgendwelche Speedslides mit so "eckigen" Kanalwänden, oder dann viel zu enge Röhren, in denen ich mich nicht besonders wohl fühle. |
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phitzke Neu 17.11.2010 Mittwoch, 17. November 2010 14:24 | ||||
phitzke
Philip Litzke Deutschland . HE |
Hi
Es hat wirklich Spass gemacht diesen Bericht zu lesen, und gerade bei den Beschreibungen zu Millenium Force un TTD lief mir richtig das Wasser im Mund zusammen! Ich will da hin! Jetzt! Gruß Philip Gruß Philip |
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andreschu Neu 17.11.2010 Mittwoch, 17. November 2010 20:35 | ||||
andreschu
Deutschland . NI |
Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Wir hatten dieses Jahr das Glück eine VIP-Tour im Cedar Point zu erleben und wurden unglaublich gut und zurvorkommend behandelt. Unser Tour Guide hat als Beispiel während unserer Betreuung immer wieder auch anderen Parkgästen geholfen (Fragen beantwortet) und nebenbei Müll auf den Wegen ganz diskret bereinigt. Super proffesionell. Deine Berichte sind hervorragend geschrieben und geben in Worten sehr gut wieder, was man auf den Bahnen (Beispiel TopThrillDragster) vor, während und nach der Fahrt empfindet. Daumen hoch und weiter so. Gruß Andre |
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Bends Neu 10.05.2011 Dienstag, 10. Mai 2011 15:28 | ||||
Bends
Deutschland . NW |
Ich hab das mal abgetrennt, damit ich die wertvollen Tipps auch wieder finden kann, falls ich da mal hinkomme:
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