LacrontNeu06.07.2012Freitag, 06. Juli 2012 09:280 gefällt das
Lacront
Daniel
Schweiz . ZH
Nach meiner Besichtigung von Minneapolis und dem Abstecher in die Mall of America samt Nickelodeon Universe ging es am zweiten Reisetag, dem Memorial Day, dann ein gutes Stück südwestlich nach Shakopee MN, wo Valleyfair liegt. Ich war erstaunt darüber, wie plötzlich man hier von städtischem Gebiet zu SFGAdv-mässiger Pampaszenerie gewechselt hat. Dank effizientem Zusammenpacken und raschem Checkout in meinem wirklich tollen Super 8 in Bloomington war ich eine gute Dreiviertelstunde zu früh dran und nutzte die Zeit noch für ein wenig Parkumkreisung und Parkplatz-Shootings - ihr bekommt im folgenden also auch einige Bilder zu Gesicht, die man innerhalb vom Park so nicht machen kann.
Pünktlich um 10.00 Uhr wurden die Tore zum Park nach obligatorischem Einspielen der Nationalhymne dann aufgesperrt. Da auf diesem Trip für mich nur zwei Cedar Fair-Parks auf dem Plan standen - für die später dazustossenden Kollegen gar nur einer -, lohnte sich nach genauem Durchrechnen der Cedar Fair Plantinum Pass dieses Jahr nicht. Daher habe ich mein Ticket für Valleyfair vergünstigt online gekauft und dann in der Lobby meines Hotels ausgedruckt.
Inspiriert von diesem problemlosen Procedere wollten wir es dann bei Parks, für die wir keine Coupons oder sonstigen Rabattaktionen fanden, im weiteren Verlauf des Trips gleich machen. Onlinekäufe bringen nämlich so gut wie immer mindestens einen kleinen Discount. Wie sich herausstellte, war das Ganze dann nur bei den beiden Cedar Fair-Parks und dem in St. Louis besuchten Gateway Arch möglich. Überall sonst kommt man mit Schweizer Kreditkarten, und wohl auch mit allen anderen von ausserhalb der USA, nämlich nicht weit. Das Problem war überall dasselbe: Man scheitert daran, dass die Rechnungsadresse der Kreditkarte nicht verifiziert werden kann. Da kann man machen was man will - Adressen von ausserhalb der USA klappen nicht. Obwohl man sie natürlich fehlerfrei eintippt und verschiedenste Anpassungsoptionen durchprobiert, u.a. vor unsere vierstelligen Postleitzahlen noch eine 0 zu setzen, damit die für die Transaktionsbestätigung immer sehr wichtige Postleitzahl wie in den USA üblich fünf Ziffern hat. Kurios: sehr oft kann man zu Beginn der Transaktion auswählen, ob es sich um eine US-amerikanische oder eine Kreditkarte von ausserhalb handelt. Trotzdem hat es in den meisten Fällen mit den insgesamt fünf verschiedenen Kreditkarten von uns dreien mit keiner einzigen geklappt. Irgendwie ist dieser Frageschritt nur Show. Wer also Ähnliches vorhat: versucht es lieber anders.
Der erfahrene Coasterfreak weiss: zuerst Kapazitätsgurken abspulen. Daher ging es als erstes zur Arrow-Maus Mad Mouse!
Hat Spass gemacht und den Fahrgast ähnlich wie das Exemplar in Michigan's Adventure ordentlich in die etwas harten Seitenteile der Wagen befördert, trotz leichtem Banking einiger Kurven. Die Hügelstrecke im unteren Teil kam mir überraschend wild vor, ausserdem bin ich dieses Mal in der vorderen Reihe gesessen, wo Personen mit langen Beinen erschreckende Near-Misses mit scheinbar in die Strecke reinragenden Bremsgeländern im oberen Zickzack-Kurs erleben können!
Kapazitätsgurke Nr. 2, Steel Venom, sah von weitem noch nicht wirklich betriebsbereit aus, also hab ich mich direkt zum nächstgelegenen Objekt der Begierde begeben: zum Morgan Hypercoaster Wild Thing. Da ich Steel Force im Dorney Park ja noch in allerbester Erinnerung habe, war ich hierauf natürlich ausserordentlich gespannt!
Schon zum Betrachten ein absolutes Sahnestück! Zweizugbetrieb und Walk-on luden den ganzen Morgen zu unvergleichlich schönen Dauerfahrten, aber auch am Nachmittag blieb die Schlange mit einer knappen Viertelstunde überschaubar. Die Bügel senken sich hier ein bisschen weiter in den Schoss als bei Steel Force, wo sie ähnlich wie auf Eurosat im Europa-Park mit etwa 10-15 Zentimetern Spielraum einrasten - macht aber nichts!
Los geht die Reise mit einem infernalischen Lifthill, der einen von lautem metallischen Klacken begleitet auf stolze 63 Meter Höhe bringt. Die Aussicht ist spitze und am Morgen geht es da herrlich direkt der Sonne entgegen - obwohl es noch etwas kühl und sehr windig ist, kommt zum ersten Mal richtiges Ferien-Outdoor-Adrenalin-Feeling auf dieser Reise auf! Kein Wunder, nach all den maus-mässigen Bahnentypen bis jetzt! Bald geht es dann in einem waghalsigen Sturz talwärts, wobei man elegant aus dem Sitz abhebt und im Tal bei knapp 120 km/h fest in den Sitz gedrückt wird! Nun folgt ein relativ flacher und mit nur 31 Metern Höhe auch eher niedriger Hügel, der einen insbesondere in den hinteren Reihen dann auch wunderbar aus dem Sitz schweben lässt - klar besser als damals auf Steel Force, wo die grossen Hügel eher ereignislos waren. Anschliessend wird ein knapp 40 Meter hoher Hügel überwunden, der dann direkt in die beiden gigantischen Kehrspiralen mündet - zu meiner Freude sogar mit zweifachem Abheben, aber nur auf den hinteren Sitzen im Zug. Die weiten und extrem fotogen direkt neben dem Eingangsbereich verlaufenden Helices pushen nicht so stark wie auf den Schwesterbahnen, werden aber mit einem Affenzahn durchfahren und machen saumässig Spass! Alle Passagiere haben die Hände oben, jubeln den Zuschauern zu und geniessen den Speed, das Fahrvergnügen und den Sonnenschein! Aus der Luft betrachtet absolviert man insgesamt eine Achterform mit kleinem Schnörkel dran, der dann in die Zwischenbremse führt. Da donnert man dann mit dem typischen Morgan-Bremsgeräusch recht flott durch und dann folgt das, was diesen Bahnentyp so grossartig macht: ein schlicht grandioses Airtime-Festival auf dem Rückweg zur Station. Hoch und runter, schweben und in den Sitz gedrückt werden - das Leben kann so schön sein! Die Hände sind oben, die Shirts flattern, die leuchtenden Augen tränen, man fliegt nur so über jede Kuppe! Als Finale rauscht man durch eine silomässige Tunnelkonstruktion, in der glaube ich eineinhalb Hügel in völliger Dunkelheit verlaufen. Und ähnlich wie früher auf Magnum in Cedar Point wird das Onride-Foto genau hier gemacht, unmittelbar nachdem man von der Airtime in völliger Finsternis überrascht wird. Gleich anschliessend erreicht man die Schlussbremse und eine weitere geniale Fahrt ist zu Ende.
Was soll ich sagen? Wild Thing war erwartungsgemäss das absolute Highlight im Park und auch eines der gesamten Reise! Ich habe zwar im Vergleich zu Steel Force eine ganz leichte Laufunruhe bei manchen Fahrten festgestellt, aber wen juckt das? Ich hätte sie trotzdem den ganzen Tag fahren können, schliesslich ist das was man hier geboten bekommt immer noch wesentlich sanfter als so manche fabrikneue Kompaktschleuder. Die Höhe, die Geschwindigkeit, die Züge, die Airtime - hier stimmt einfach alles. Genau wie damals im Dorney Park herrschte auch hier bei allen Fahrten eine ausgesprochen tolle Gesamt-Passagierstimmung, alle haben gelacht, geschrien und konnten nicht genug kriegen - insbesondere auf der wirklich sensationellen Hopser-Strecke auf dem Rückweg. Jetzt im Nachhinein betrachtet stelle ich sie auf eine Stufe mit Steel Force - dort ist die Kehrstrecke zwar besser, hier sind es aber die ersten zwei grossen Hügel, die klar hervorstechen. Mamba in Worlds of Fun ist für mich der beste unter den Morgan Hypern - allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen. Mehr dazu dann im entsprechenden Bericht.
The forbidden picture! Mir ist aufgefallen: einige der Cedar Fair-Parks sind die einzigen mir bekannten, die das Fotografieren aus Parkeisenbahnen explizit verbieten. In Michigan's Adventure war es definitiv so (ein paar Bilder von Shivering Timbers in meinem Bericht von damals sind also auch verbotenes Sündenmaterial ) und auch sonst hat die Lautsprecherdurchsage gleich wieder ein Déjà-Vu an einige meiner CF-Stationen ausgelöst. Aber selbst die mitfahrenden Attendants scheint es nicht zu stören, dass ich bei genialen Bahnen auch mal eine Ausnahme von meiner üblichen Regelkonformer-Parkbesucher-Routine mache.
Eigentlich wollte ich ja zu Renegade rüber, weil ich von Wild Thing aus gesehen habe, dass Steel Venom immer noch nicht läuft. Irgendwie musste ich bei null Andrang dann aber doch noch eine Fahrt mit dem sehr publikumswirksam platzierten Power Tower machen. Endlich konnte ich auch mal die Variante "langsam Hochziehen und fallen lassen" auf so einem grossen Exemplar fahren, was dann zumindest beim ersten Fall auch ein sehr kribbeliges Erlebnis ist!
Eine Landplage, dieser direkt danebenstehende, in der Sonne leuchtende, auf Mitfahrer wartende und riesengrosse S&S Giant Swing namens Xtreme Swing! Ich sollte ja schon längst einen GCI-Woodie erstürmen gehen, wie eine Sirene hat er mich dann aber doch zu einer luftigen Wahnsinnsfahrt mit den nach wie vor irgendwie erschreckend minimalen Bügelchen überredet! Aber für so ein schönes Vergnügen der Marke "hart an der Grenze" haben wir doch eigentlich immer Zeit.
Planet Snoopy
Von meinem Standort aus näher als Renegade lag der Eingang zum Woodie-Klassiker High Roller, ein wenig im Kinderbereich Planet Snoopy versteckt. Also habe ich den Woodie-Einstieg 2012 dann hier mit einer Fahrt in der Mittelreihe des letzten Sechserwaggons im Zug unternommen. Die Züge sind schon etwas älteren Datums, bergen gewisse Ähnlichkeit mit denen auf Thunderbolt in Kennywood, sind aber doch anders. Gesichert wird man mit einem gemeinsamen Gurt pro Sitzreihe und einem Buzzbar, der etwa zehn Zentimeter über den Beinen einrastet. Ausserdem wird die ganze Waggonseite (an den Ein- und Ausstiegslücken quasi) noch mit weiteren Gurten gesichert, die sind hinten meiner Erinnerung nach aber gar nicht zum Einsatz gekommen.
Nach dem holperigen Lifthill und dem schönen First Drop überquert man zunächst einen viel zu hohen Hügel, wo glaube ich sogar noch eine zweite Kette eingesetzt werden muss, damit man es da rüber schafft. Daraufhin folgt der recht hochgelagerte Turnaround, von wo aus man dann in eine abenteuerliche Hügelstrecke zurück zur Station kehrtmacht. Und die kann was, wenn man sie hinten im Zug erlebt! Wunderbar wird man einige Male sanft und lange, ein paarmal aber auch abrupt und stark aus dem Sitz gehoben! Nach einer ungebankten Kurve mit netten seitlichen Gs in Stationsnähe gibt es noch einmal eine kleinere Abfahrt, einen Bunnyhop und eine letzte Auffahrt, dann kurvt man bereits in die Schlussbremse. Unterm Strich nichts, das einem jetzt auf ewig toll im Gedächtnis bleiben wird, aber definitiv ein sehr schöner alter Woodie, der keinem weh tut.
Nun also endlich zum nächsten Objekt der Begierde: Renegade!
Hierauf war ich natürlich sehr gespannt - Renegade schneidet in Polls ja immer recht respektabel ab und erntet eigentlich unisono bloss Lobeshymnen. Allerdings bin ich aus einigen ähnlich hochgelobten GCIs ja auch schon schulterzuckend ausgestiegen, für meinen Woodie-Geschmack sind die meisten, obwohl unglaublich verdreht und spassig, einfach einen Tick zu sanft und "durchberechnet". Hier dagegen bin ich mit einem ganz ehrlichen Lachen wieder rausgekommen! Kaum in den bequemen Millennium Flyer-Zügen Platz genommen und im einzigartig geformten First Drop so richtig schön Schwung geholt realisiert man: Hier lautet das Motto "Zur Sache, Schätzchen!". Unglaubliche Umschwünge, spektakuläre Near-Misses mit den Stützen, deftige Airtime-Hopser (herrlicher und abrupter als alle, die ich bislang auf GCI-Bahnen angetroffen habe) und vor allem auch jede Menge richtig starker Druckmomente in fast jedem Tal! Und bei all denen ist zudem dieses fantastische "sanfte Rumoren" zu spüren, das ich auf Dollywoods Thunderhead schon grossartig fand und hier gleich neue Dimensionen erreicht! Toll ist auch der coole Station-Fly-by, der als kleiner Hügel daherkommt. Insgesamt also ein echter Kracher und meine zweitliebste Bahn im Park! Leider blieb es wegen Einzugbetrieb bei zwei Fahrten, dafür aber ausgesprochen genialen! Zwar fehlen mir v.a. in Europa noch einige GCIs zum Vergleich, aber von allen bislang gefahrenen ist dies für mich mit recht deutlichem Abstand der actionreichste und beste! Und auch ganz weit oben bei meinen Lieblings-Woodies der gesamten Reise einzuordnen. Top!
Kennt ihr das? "Oh, hier könnte es ein schönes Foto mit Zug geben. Wegen Einzugbetrieb wirds zwar ein Weilchen dauern, aber ich kann ja sitzend im Schatten warten. Dumdidum. Dumdidum. Oh nein. Alte, lauf da nicht durch! Oh maaan, genau jetzt hör ich den Zug kommen!"
Danach ging es in einen etwas verborgenen Teil des Parks, den man über eine Unterführung erreicht, die unter der Zufahrtsstrasse zum Mitarbeiterparkplatz durchführt. Hier steht Excalibur!
Von aussen her erkennt man wenig von der Bahn, da der Grossteil der ohnehin sehr kurzen Strecke hinter Bäumen verborgen ist. Und das was man sieht und hört ist nicht unbedingt vertrauenserweckend - dabei ist dieser zu gross geratene Minetrain auf Holzstützen eigentlich ganz prima! Wer Cedar Points Gemini schätzt, wird Excalibur ebenfalls mögen - die Machart, die ungefähren Grössendimensionen, die Züge und auch die Fahrweise sind praktisch identisch. Über den First Drop stürzt man etwas unharmonisch, unten angekommen wird das Tempo durch eine recht starke Trimbremse ziemlich gedrosselt. Die nachfolgende Umschwungskombination in etwa eineinhalbfacher Achterform ist dann aber sehr vergnüglich, besonders die überraschend steil geratene Abfahrt vom ersten "Kurvenhügel". Auch sonst kriegt man v.a. in den hinteren Reihen einige schicke und abrupte Airtime-Momente auf ziemlich allen Kuppen geboten. Kurz aber knackig! Ein tolles Teil, das es sich absolut zu finden lohnt!
In der Nähe und damit ebenfalls noch im verborgenen Parkteil befindet sich der Raftingfluss Thunder Canyon.
Aus gutem Grund habe ich da lieber nur zugesehen.
Gleich vor der erwähnten Unterführung befindet sich der kleine Wasserparkteil. Die Raftingrutsche ragt derart in den normalen Freizeitpark hinein, dass man da irgendwie immer wieder vorbeiläuft. Obwohl es ja eher kühl war, haben die Rutschen am Nachmittag alle den Betrieb aufgenommen und auch stolzen Zulauf gehabt. Kurz nach Mittag ist es ohnehin merklich voller geworden im Park.
Als nächstes habe ich eine Fahrt mit dem Klassiker Corkscrew unternommen. Schon zu Beginn meiner Achterbahnfanzeit, wo ich mich vor allem bei Coasterforce über Bahnen in aller Welt informiert habe, ist mir diese eigentliche Standardbahn mit ihrer ursprünglich schönen dunkelblauen Farbgebung und ihrer tollen Inszenierung über dem See positiv aufgefallen. Entsetzt habe ich vor ein paar Jahren zur Kenntnis genommen, dass sie eine ähnliche mehrfarbige Umlackierung wie die Carolina Cyclone in Carowinds erhalten hatte. Wenn man dann aber vor Ort bei strahlendem Sonnenschein davor steht, wirkt das ganze dann aber doch sehr stimmig, v.a. in Kombination mit dem ganzen Grün und den Attraktionen rundherum. Auch hier war nur ein Zug im Einsatz und aufgrund der Nähe zum Parkeingang schlug die Wartezeit denn auch mit 20 Minuten zu Buche, aber weil die Schlangen bislang ohnehin sehr kurz waren für einen Feiertag machte das nicht viel aus. Die Fahrt an sich verläuft ähnlich wie bei vielen Arrows dieser Art: Kopf nach vorne lehnen und hübsch mitbewegen, dann hat man Spass. Bis zur Abschlusshelix geht dieses System auch hier gut auf, dann gibts ein paar abschliessende leichte Schläge, die aber aufs Gesamte betrachtet nicht gross stören. Sehr nette und schöne Bahn!
Eigentlich war mir schon bekannt, dass Amis beim Betreiben ihrer Top Spins generell nicht wasserscheu sind, aber ein derartiges Drenching-Ausmass wie beim hiesigen Exemplar Riptide habe ich trotzdem noch nie gesehen! Alle Passagiere sind hier aus unübersehbar guten Beweggründen nur in Badekleidung mitgefahren. Die hätte man wirklich ebenso gut in den Wasserpark stellen können!
Zu diesem Zeitpunkt sah ich dann auch Steel Venom endlich laufen und begab mich in diese recht offensichtlich über alte Parkierbereiche gebaute Ecke des Parks. Steel Venom ist soweit ich weiss das jüngste komplett neue Exemplar eines Intamin Impulse Coasters. Die Schlange sah zunächst etwas abschreckend aus, also habe ich zuerst eine Runde mit der nahe gelegenen Enterprise gedreht und bin dann noch um die Go-Kart-Anlage rumgelaufen, um Wild Thing ausgiebig zu fotografieren. Als ich dann wieder zurückkehrte, habe ich gesehen, dass die Schlange merklich zurückgegangen ist und man fast bis zur Station durchlaufen konnte. Dort angekommen wurde zu meinem Glück dann gleich wieder das Drehkreuz für einen neuen Schub an Passagieren freigegeben und nach geschicktem Vorbeiwinden zu den hinteren Gates hab ich mich dann idealerweise mit einem anderen Single Rider verpartnern können und sass damit nach nicht einmal vier Minuten schon abfahrtbereit auf meinem Sitz.
Die Launches auf diesen Dingern sind einfach nach wie vor allererste Sahne, mit unbeschreiblichem Druck wird man fest in den Sitz gepusht und das Blut schiesst nur so in die Beine! Die Senkrechtspiralen sind ebenfalls ein sehr geniales Erlebnis und dieses Exemplar lässt die Passagiere auf dem hinteren Turm auch wieder kurz hängen, so dass man volle Kanne in die Schulterbügel runtersinkt - obwohl es nur ein paar Zentimeter sind, durch die man den Kontakt zur Rückenlehne zu verlieren scheint, reicht es in dieser Höhe völlig aus, einen komplett aus dem Häuschen zu bringen! Was mir hier noch speziell aufgefallen ist: Irgendwie wirken kurz vor dem Erklimmen des hinteren Turms extrem starke positive Gs - so stark habe ich die auf meinen anderen gefahrenen Exemplaren definitiv nicht wahrgenommen. Kann es sein, dass die einzelnen Anlagen verschieden grosse "Radien" in die Senkrechtstrecke haben? Auf jeden Fall mit Abstand die heftigste Bahn im Park und ein extrem geniales Teil!
Die restliche Zeit meines Aufenthalts habe ich dann mit einer Fahrt auf der Parkeisenbahn und ein paar irrsinnig schönen Abschlussfahrten auf Wild Thing zugebracht. Daraufhin füllte sich der Park noch einmal merklich; da war es dann aber eh bereits an der Zeit, langsam zu meinem nächsten Ziel, Wisconsin Dells, aufzubrechen. Hier noch die übrigen Bilder des Parks:
Valleyfair ist ein echt genialer Park und Cedar Fair-typisch gut geführt, sauber, landschaftlich eher karg aber immerhin liebevoll gepflegt und gestaltet, weist ein paar sensationell schöne Achterbahnen in seinem Portfolio auf und hat gut gelauntes und effizientes Personal. Der Memorial Day hat zwar schon für ordentlich Andrang gesorgt, aber erst ein paar Stunden nach der Öffnungszeit. Bis dahin konnte ich dank guten Abfertigungen nicht nur die wichtigsten Achterbahnen, sondern für mich verhältnismässig auch viele Flatrides ausgiebig fahren. Im Vergleich zu Parkbesuchen, wo man nur die Coaster abspult, ergibt das einfach ein runderes und schöneres Gesamterlebnis und trägt sicherlich auch massgeblich dazu bei, den Parkbesuch in allerbester Erinnerung zu halten. Ich weiss, dass ihr Argumentationen diesbezüglich von mir fast nicht mehr lesen mögt, aber: Fast Lane hat ja dieses Jahr in allen Cedar Fair-Parks Einzug gehalten. Ich habe das System hier zwar kein einziges Mal im Einsatz gesehen, aber trotzdem vereinzelte Male bemerkt, dass es nunmehr implementiert ist - die Cedar Fair-Parks, die ich von meinen anderen Reisen kenne, hätten an einem Feiertag Publikumslieblinge wie Renegade oder Corkscrew nie im Einzugbetrieb laufen lassen. Auch wenn es nur der Memorial Day ist, der ja erfahrungsgemäss nicht so viele Menschen anzieht und die Wartezeiten selbst bei Einzugbetrieb jeweils nur erträgliche 20-25 Minuten betragen haben. Den durchweg positiven Gesamteindruck können diese Einzelfälle aber nicht schmälern - alleine schon wegen den tollen Abfertigungen auf den meisten anderen Bahnen und den fantastischen Fahrten, die ich auf Wild Thing und Renegade erleben konnte. Zwei Daumen rauf und eine volle Empfehlung für alle Minnesota-Reisenden.
Dankeschön fürs Lesen. Der nächste Bericht folgt dann von meinen Erlebnissen in Wisconsin Dells, zunächst dann vom genialen Noah's Ark Waterpark.
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VoschiNeu06.07.2012Freitag, 06. Juli 2012 10:030 gefällt das
Voschi
Andreas Vogel
Deutschland . BW
Wie immer Top Vielen Dank!
Nach deinen Berichten habe ich immer das Gefühl den Park total gut zu kennen, ohne auch nur einmal dort gewesen zu sein
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NordiscNeu06.07.2012Freitag, 06. Juli 2012 11:010 gefällt das
Nordisc
Deutschland . NW
Ganz ganz wunderbarer Bericht. Ich hab gerade selbst das Gefühl in den USA unterwegs zu sein, danke für diesen tollen Moment bei dem tristen Wetter hier! Mehr davon!
Schöner kann mans nicht beschreiben. Ist es nicht das, was wir erwarten und was unser Hobby so besonders macht? Da kommt man schon ins schwärmen.
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BendsNeu06.07.2012Freitag, 06. Juli 2012 21:470 gefällt das
Bends
Deutschland . NW
Super Bericht!
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SpringuinNeu11.07.2012Mittwoch, 11. Juli 2012 11:280 gefällt das
Springuin
Deutschland . NW
Weltklasse!
Auch hier wieder ein 1a Bericht! Erneut sehr ausführlich. Top!
Bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren war der Park leider sehr voll, so dass nur jeweils eine Fahrt auf den großen Bahnen drin war. Trotzdem hab ich auch Renegade noch als sehr gut in Erinnerung. Und Twisted Impulse Coaster, die anhalten, sind eh die besten.
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müllaNeu18.07.2012Mittwoch, 18. Juli 2012 17:270 gefällt das
mülla
Simon
Deutschland . HE
Irgendwie will man nach deinen Berichten immer gleich in ALLE Parks der USA, was das Kompakthalten etwaiger Touren nahezu unmöglich macht
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