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Runner Neu 10.05.2018 Donnerstag, 10. Mai 2018 11:38 4 gefällt das | ||||
Runner
Dominik Leinen Beilingen Deutschland . RP |
30.09.2017 Nachdem uns der Bus auf dem Tibidabo eingesammelt hatte, fuhren wir quer durch die katalonische Landschaft, teils an der Küste entlang, gen Südwesten. Denn das eigentliche Hauptziel dieser Kurztour lag gut anderthalb Stunden von Barcelona entfernt. Die Fahrt kam mir zwar irgendwie länger vor - ich glaube, ich war zwischendurch sogar mal kurz weggenickt - aber dann kamen doch noch die heiß ersehnten Schienen in Sicht. Ziemlich hohe Schienen sogar. Die beiden höchsten in ganz Europa um genau zu sein. Das Gelände bei Salou war bereits als Standort des europäischen Disneylands ins Auge gefasst worden, man hatte sich dann aber bekanntlich doch für Paris entschieden. Ein Investoren-Konsortium der katalanischen Bank La Caixa (zusammen mit einigen kleineren Investoren) und dem Brauereikonzern Anheuser-Busch (Busch Gardens) plante anschließend ein eigenes Resort auf dem Gelände. Während der Bauphase sprangen mehrere spanische Investoren ab, deren Anteile von Tussauds übernommen wurden, die zunächst auch das Management des 1995 eröffneten Port Aventura Parks übernahmen. Zwei Jahre später wurden die Tussauds-Anteile samt des Managements an Universal abgetreten, womit Universal's Port Aventura (1999) bzw. Universal Studios Port Aventura (2000 und 2001) der erste Universal-Park Europas wurde. Mit der Eröffnung des Wasserparks Caribe Aquatic Park wurde das gesamte Resort 2002 zu Universal Mediterránea, während der Freizeitpark selbst wieder schlicht Port Aventura genannt wurde. 2004 gab Universal den Park allerdings auf und verkaufte seine Anteile ebenso wie Anheuser-Busch an die Bank La Caixa, die somit quasi Alleineigentümer wurde. Seither wurde aufgrund des Markenschutzes das Leerzeichen im Parknamen entfernt. La Caixa teilte 2009 die Anteile mit der Investorengruppe Investindustrial, die seit 2010 als Betreiber von PortAventura auftreten. Nachdem man zwischenzeitlich auch den Rest der Anteile von La Caixa bekam, ist inzwischen die amerikanische Risikokapitalgesellschaft KKR zur Hälfte beteiligt. Kurzum: In PortAventura dreht sich seit jeher alles nur ums liebe Geld... Das Einchecken im Hotel PortAventura dauerte leider recht lange. Dabei hatte Dirk zur Beschleunigung schon extra vorher sämtliche Ausweise eingesammelt. Und doch dauerte es bei jedem einzelnen Zimmer Ewigkeiten, bis alles fertig war und wir unsere Unterlagen samt Zimmerschlüssel bekamen. Ein Lageplan des Hotels wäre dabei noch nützlich gewesen, die Unterkünfte verteilen sich nämlich auf mehrere Gebäudekomplexe rund um diverse Plätze mit Wasserlandschaften. Schaut wunderschön aus, ist im ersten Moment aber alles andere als übersichtlich. Letztlich fanden Walter und ich dann aber doch noch unser Zimmer. Vorbei am Pool direkt vor unserer Terrassentür entdeckten wir dann sogar noch eine Abkürzung zum Hauptplatz mit den Restaurants und dem Parkeingang. Hinter dem Wintergarten dort geradeaus verbirgt sich das Buffet-Restaurant, in dem wir unser inkludiertes Abendessen sowie das Frühstück bekamen. Zuvor mussten wir allerdings nochmal zur Rezeption, in unserem Umschlag waren zwar zwei Zimmerkarten, aber nur ein Wristband für den Express Pass enthalten. Da dieser für Hotelgäste an sämtlichen Tagen des Aufenthalts gültig ist, ist er ja quasi geschenkt, selbst in der Premium Gold Variante, die Dirk für uns alle mitgebucht hatte. Und wir waren wohl nicht alleine mit dem Problem. Da aber offenbar ein paar Teilnehmer abgesagt hatten, konnten wir das auf dem kleinen Dienstweg regeln und uns ein übriggebliebenes Wristband zum Abendessen mitbringen lassen. Das Buffet war übrigens sehr lecker, auch wenn die Getränke entgegen der Reisebeschreibung nicht inklusive waren. Das hatten sie an der Rezeption irgendwie nicht hinbekommen. Dirk bot aber an, die Kosten gegen Vorlage der Quittung zu ersetzen. Auf FunTours ist eben immer Verlass. Und frisch gestärkt konnten wir gegen halb 10 in der Nacht auch noch kurz in den zu Halloween dekorierten Park hineinschnuppern. Grauselig gute Atmosphäre. Der Ersteindruck im einer katalanischen Hafenstadt nachempfundenen Bereich Mediterrània ist echt beeindruckend. Hier finden sich vorwiegend Restaurants und Shops. Einzige nennenswerte Attraktion ist der Intamin Wing Rider Furius Baco. Zu diesem Zeitpunkt war der Gott des Weines allerdings etwas flügellahm. Wir sparten uns die Fahrt demnach für den nächsten Tag auf. Die nebenan befindliche Station der Parkeisenbahn war zwar voller Menschen, aber der Zug fuhr zu dieser späten Stunde nicht mehr. Es handelte sich um die Warteschlange zu einem Maze. Für mich eher uninteressant, erst recht bei einer solchen Wartezeit. Express Pässe galten dort nämlich nicht. Wir gingen also weiter - nachdem wir etwas suchen mussten, wo der eigentliche Weg denn nun weiterführt. So landeten wir im Bereich Far West, der sich eben mit dem Wilden Westen befasst. Das hier befindliche Rafting stand allerdings ebenfalls nicht für eine Fahrt zur Verfügung. Auch in der Westernstadt war alles auf Halloween getrimmt. Besonders gruselig war aber das Karussell am Ende der Straße. Das leuchtete so grell, dass man kaum hinsehen konnte. Mit dem "Kinderwoodie" Tomahawk fanden wir schließlich die erste für uns fahrbare Attraktion im nächtlichen PortAventura. Und dann gleich mit Walk On bei zwei Zügen. Der Abendbesuch war wie gesagt nur ein Reinschnuppern. Mehr zu den Attraktionen gibt es dann später, wenn die Bilder mit Tageslicht folgen. Den Intamin Drop Tower Hurakan Condor nahmen wir bei gut fünfminütiger Wartezeit auch gleich mit. In der Steh-Variante, wenn ich mich recht entsinne. Damit waren wir bereits im Themenbereich Mexico angelangt. Wie der gesamte Park wunderschön gestaltet. Die beiden Highlight-Achterbahnen des Parks fanden wir aber erst ganz hinten in China. Den Anfang machte der ehemalige Inversionskönig Dragon Khan, dann folgte Shambhala - erstmals mit Express Pass. Um 22:30 Uhr wurden die Wartebereiche dann geschlossen. Also bahnten wir uns in einer kleinen Gruppe den Weg durch einen zu dieser Zeit völlig ausgestorbenen Teil des Parks in Richtung Ausgang. Dass der eher ruhige, von dichten Wäldern geprägte Themenbereich Polynesia so verlassen war, lag wohl an der Wegführung an diesem Abend. Der eigentliche Hauptweg vom Eingang hierher war für ein weiteres Halloween-Maze gesperrt. Und wir hatten ohne Parkplan in der Hand Schwierigkeiten, uns auf den recht verzweigten Wegen in diesem spärlich beleuchteten Bereich zurechtzufinden. Letztlich fanden wir aber doch einen Wegweiser, der uns über einen sonst abgesperrten Verbindungsweg wieder zurück in den Westernbereich führte, von wo wir dann den Weg ins Bett einigermaßen kannten. Dort fielen wir nach diesem überaus positiven ersten Schnupperbesuch etwas erschöpft hinein. Am nächsten Tag sollte es mit Eindrücken bei Tage weitergehen... 01.10.2017 Die Nacht war allerdings recht kurz. Damit nicht alle Hotelgäste gleichzeitig das Frühstückbuffet stürmen, bekommt man beim Einchecken je ein Kärtchen pro Zimmer und Tag, welches einen Zeitslot vorgibt, zu dem man ins Restaurant kommen soll. Für uns war dies 8:00 - 8:30 Uhr. Einige hatten wohl nochmal um einen Tausch gebeten und spätere Slots bekommen, Walter und ich beließen es aber dabei. So hatten wir schließlich ein ziemlich frisches Buffet, und duschen kann man auch nach dem Essen noch. Was mich allerdings etwas störte, war die Eile des Personals. Ich hatte gerade erst den letzten Bissen meines Brötchens in den Mund geschoben, da wurde mir bereits der Teller unter der Nase weggezogen. Und als ich mit dem Nachschlag zum Tisch zurückkehrte, war man gerade dabei, die Tischdecke abzuziehen. Wären die Mitarbeiter nur überall so flink gewesen... Pünktlich zur Parköffnung um 10 Uhr begaben wir uns zum kleinen Durchgang vom Hotel in den Park. Hinter dem Wasserfall durch. Nochmal mit schönem Blick auf die schöne Wasserlandschaft. Nach einer kurzen Taschenkontrolle gewährte die als Zimmerschlüssel genutzte Karte auch den Durchgang durch die Drehkreuze. Dann trifft man auch schon auf den allseits beliebten Woody Woodpecker (das bekannte Lachen muss man sich leider selber denken), den Universal als Maskottchen zurückgelassen hat. Im Dunkeln schon sehr stimmungsvoll, kann Mediterrània auch am Tage mit einer beeindruckenden Idylle punkten. Auch wenn das ganze Spinnengetiers bei Tage etwas an Wirkung verliert. Was uns am Vorabend verwehrt wurde, sollte nun nachgeholt werden. Der gute Bacchus hatte seine Furiosität wiedergefunden. Den gewöhnlichen Wartebereich inmitten der Weinberge sparten wir uns. Dank Express Pass ging es geradewegs in die Station. Es handelt sich bei Furius Baco bekanntlich um den ersten und nach wie vor einzigen Wing Rider von Intamin. Nach dem nicht allzu erfolgreichen 4D-Coaster von Arrow versuchte sich Intamin 2007 an einem ähnlichen Projekt. Zur Vereinfachung allerdings ohne rotierende Sitze. Man legte die Sitze also einfach nur neben die Schiene. Anders als beim späteren Konkurrenzprodukt von B&M sind sie allerdings nicht nach unten gezogen, sondern liegen weiterhin oberhalb der Schiene. Das erspart die aufwändige Doppelstation, man muss also nicht von zwei Seiten beladen, sondern kann ganz klassisch auf einer Seite den Einstieg und auf der anderen den Ausstieg platzieren, da man einfach über eine flache Plattform am Zug zur anderen Seite wechseln kann. Allerdings verzögert das auch ein wenig die Abfertigung, man muss ja zum Taschen ablegen erstmal rüber und dann wieder zurück. Irgendwann hat man es dann aber doch geschafft und die Fahrt kann beginnen. Zunächst rollt der Zug nur in einen vorgelagerten Raum, in dem eine Pre-Show stattfindet - an diesem Tag blieben die Bildschirme jedoch leider dunkel. Spätestens wenn man dann mit einem dumpfen "Klonk" wieder leicht zurückrollt, ehe man ein Zischen vernimmt, weiß der gemeine Achterbahnfan, dass er sich auf einen ordentlichen Tritt in den Hintern vorbereiten sollte. Jawohl, der Prototyp des Wing Rider beschleunigt seine Fahrgäste mittels eines Hydraulik-Launchs. Und zwar auf sagenhafte 135 km/h, womit die fliegenden Weinfässer bis 2017 den europäischen Geschwindigkeitsrekord hielten - unterbrochen nur für die wenigen Tage, in denen der ring°racer fuhr. Für die Höhe sind in PortAventura allerdings andere Bahnen zuständig. Bei den anderen Hydraulik-Launchern von Intamin geht es nach dem Abschuss ja meist direkt steil nach oben zu einem Top Hat. Hier ist das Gegenteil der Fall. Am Ende des ansteigenden Launchtracks taucht der Zug in einen Graben ab, wo er eine weite Wendekurve um über 180° durchfährt. Ein Umschwung nach links mitsamt Betontunneldurchfahrt, dann wieder weiter nach rechts, wobei man tatsächlich mal etwas Abstand zum Boden aufbaut. Der letzte Umschwung leitet schließlich eine Linkskurve ein, mit der man den Launch überquert, bevor sich die Schiene wieder an die knappen Grashalme schmiegt. Noch immer mit etwa 100 Sachen unterwegs, wird man in einem In-Line Twist kurz auf den Kopf gestellt. Und schließlich geht es mit der ikonischen Kurve über dem See zurück in die Schlussbremse. Man hat ja schon viel Schlimmes über Furius Baco gehört. Und ja, das Ding rappelt schon ordentlich. Egal wo man sitzt. Aber unfahrbar ist die Bahn nun wirklich nicht. Trotz der schnellen Umschwünge verteilen die harten Schulterbügel nämlich keinerlei Ohrfeigen, die Fahrt an sich ist eigentlich sogar sehr smooth. Die mangelhafte Konstruktion der Züge sorgt halt einfach für eine enorme Vibration, die durchaus Kopfschmerzen bereiten kann. Aber der megageile Launch, die Airtime direkt danach beim Drop in den Graben, die schnellen Kurven mit den dynamischen Umschwüngen und der geniale In-Line Twist sind es aber in jedem Fall wert. Da wir aus dem Ausgang kommend auf weitere FKFler stießen, schlossen wir uns sogar direkt für eine zweite Fahrt an. Es hätten allerdings ruhig ein paar Meter mehr als die 850 sein dürfen. Dann hätte vielleicht auch der dritte Zug Sinn gemacht, den Intamin mitgeliefert hat. So steht man ja schon bei Zweien Ewigkeiten in der Schlussbremse, bis der andere Zug endlich im Pre-Show-Raum verschwindet. Wie am Vorabend führte uns der Weg weiter in den Wilden Westen, wo diesmal aber auch das Rafting fahrbereit war. Ein weiteres Intamin-Produkt, aber schon aus dem ersten Jahr des Parks 1995. Mit dem Express Pass (das Wristband in Verbindung mit der Zimmerschlüssel- und Parkeintrittskarte) waren wir auch hier quasi direkt im Boot. Ein relativ ruhiger Wildwasserfluss durch die künstliche Felslandschaft, die nur eine leichte Erfrischung parat hielt. Die Wasserkanonen entlang der Strecke waren noch unbesetzt. Von der gleichalten Mack Wildwasserbahn Silver River Flume habe ich tatsächlich kein einziges verwertbares Foto mitgebracht. Gefahren sind wir dennoch damit. Auf 689 Metern schlängelt sich die Rinne - wie es sich gehört - um einen kleinen Teil des Mine Trains herum, der hier allerdings von Arrow geliefert wurde. Dabei wird man von drei Drops doch schon etwas merklicher erfrischt. Obwohl der finale Drop stolze 16 Höhenmeter überwindet, ragt die Wildwasserbahn gar nicht so extrem weit hinaus. Dem Gelände und einer tiefergelegten Station sei Dank. Die kleinere Holzachterbahn Tomahawk hatten wir ja in der Dunkelheit schon abgehakt, nun fanden wir auch den Zugang zum Racing-Woodie Stampida. Der sollte jedoch erst um 11:30 Uhr - also in gut 10 Minuten - öffnen. Man war noch mitten in den morgendlichen Checks. "Aus Sicherheitsgründen" wurden wir nochmal runter geschickt. Dort harrten wir aber aus, bis es endlich los ging. Weltweit einmalig ist es wohl, dass Custom Coasters International hier 1997 gleich drei Holzachterbahnen auf einem Fleck zusammenbastelte. Nämlich die beiden Spuren des Racing Coasters Stampida, die sich im Mittelteil mal kurz für einen Duelling-Effekt trennen, sowie die Mini-Holzachterbahn Tomahawk, die sich um die beiden Stampidas herumschlängelt. Alle drei fuhren einst mit PTC-Zügen, bei Stampida wurden die 2007 durch Kumbak-Züge ersetzt, Tomahawk fährt seit 2015 mit Mini-llennium Flyern von GCI. Doch bleiben wir zunächst bei der doppelten Bahn. Die rechte Spur knickt vor dem Lift nur leicht nach links weg, die linke musst sich zunächst mit einem Schwenk nach rechts annähern. So werden die beiden Züge schon trotz gleichzeitigem Start auseinandergezogen. Über unterschiedliche Geschwindigkeiten der Liftketten soll der Abstand wieder so geregelt werden, dass die Züge sich ein knappes Rennen bis zur Ziellinie - also der Schlussbremse - liefern. Ich weiß nicht genau, ob das automatisch gesteuert wird, oder ob die Ride-Ops hier irgendwie manuell nach Augenmaß mit den Geschwindigkeiten spielen. Jedenfalls genossen wir bei unserer ersten Fahrt im blauen Zug schon einen kleinen Frühstart, wurden dann aber auf dem Lift vom roten Zug überholt und hatten keine Chance mehr. Bei den späteren Fahrten klappte die Anpassung auf dem Lift wesentlich besser. In über 25 Metern Höhe geht es einmal um die Kurve, dann kann das Rennen beginnen. Mit jeder Menge Airtime über Hügel, Double-Ups und Double-Downs, immer schön nebeneinander her. Auch durch die typisch minimal gebankten CCI-Kurven führen die Strecken stets parallel. Zumindest solange, bis die beiden Strecken in einen Tunnel führen. Die blaue Spur biegt dort direkt in einer engen Kurve nach rechts ab, während der Tunnel der roten Spur einen deutlich größeren Bogen nimmt. So vermisst man aus dem Tunnel kommend zunächst den Konkurrenzzug neben sich, der einem in der anschließenden langgezogenen Kurve plötzlich entgegenkommt. Dieser "Head on Pass by" ist schon ein richtig cooles Feature dieser Bahn. So muss Duelling sein. Schließlich kommt man parallel zur Tunneleinfahrt wieder raus, wobei sich die beiden Spuren wieder nebeneinander einfinden, um das Rennen fortzusetzen. Die rote Spur verliert mir in dem Teil leider ein bisschen viel Tempo, die blaue wirkt da einfach etwas dynamischer und gefällt mir daher insgesamt ein wenig besser. Übrigens sind beide Bahnen laut rcdb mit 953 Metern trotz des unterschiedlichen Verlaufs im Mittelteil exakt gleich lang. Gut sind sie beide, die Layouts sind echt klasse und bieten tolle Airtime mit aus meiner Sicht einwandfreien Fahreigenschaften. PTC-Züge wären zwar auch mir lieber, aber so schlimm wie immer alle tun finde ich die Kumbk-Züge nun auch nicht. Bei der anschließenden Fahrt mit der roten Spur war das Rennen knapper, verloren haben wir aber auch dort. Auch den kleinen Tomahawk (ohne Express Pass) mit den etwas engeren Mini-llennium Flyer Zügen nahmen wir nochmal mit. Der gut 13 Meter hohe Lifthill schmiegt sich von außen an Stampida an, der First Drop verläuft entgegengesetzt zu jenem des Racing-Woodies. Bei entsprechendem Timing kann auch da ein recht guter Duelling-Effekt entstehen. Unter dem First Drop von Stampida biegt Tomahawk ungebankt nach links in den Innenraum der großen Doppelanlage ab. Mit einem Drop geht es quer über Stampida hinweg, ehe man sich mit einem leichten Airtimehügel wieder an eben jene anschmiegt. Parallel zur Tunnelausfahrt der blauen Spur, schließt sich Tomahawk der langen Wendekurve an. So entsteht hier - auch wieder richtiges Timing vorausgesetzt - neben dem Duelling-Effekt zwischen den beiden Stampida-Zügen ein gleichzeitiger Racing-Effekt zwischen dem blauen Stampida-Zug und Tomahawk. Und das ist dann wirklich richtig genial, wenn man denn mal das Glück hat. Anschließend entfernt sich Tomahawk wieder leicht und steigt zu einem ungebankten Rechtsknick auf. Ein leichter Dip, dann schwenkt man über dem Tal des Stampida-First-Drops parallel zum eigenen Lifthill ein und taucht schließlich in die Schlussbremse ab. Tomahawk hat nicht ganz so viel Airtime zu bieten wie Stampida, dafür sind die seitlichen Kräfte besonders ganz vorne etwas höher. Für sich genommen wäre der kleine Woodie auch ziemlich unspektakulär, aber durch die Interaktion mit Stampida gewinnt Tomahawk einiges hinzu. Leider sind die beiden Attraktionen vom Betrieb her natürlich unabhängig voneinander, sodass man eher selten wirklich mit drei Zügen durch die große Kurve brettert. Dafür freut man sich umso mehr, wenn es doch mal so ist. Das Horrorhaus direkt vor den Woodies ließen wir aus. Den gegenüberliegenden Flipper von Huss schauten wir uns ebenfalls nur von Außen an. Und selbst das war schon Horror genug. VolPaiute fährt nämlich derart langsam, da flippert aber mal gar nichts. Das ist echt eine Qual, ein Fahrgeschäft derart kastriert zu sehen. Hier fürchte ich, dass die Attraktion nicht mehr sonderlich lange im Park zu finden sein wird. Viele Besucher zog man mit der Kaffeefahrt nämlich nicht an. Weiter ging es dann nochmals beim Hurakan Condor, der leider keinen Express Pass Zugang besitzt. Der 100 Meter hohe (mit Antenne 115 Meter) Intamin Drop Tower inmitten einer mexikanischen Tempelanlage wurde 2005 eröffnet. Von den fünf Gondeln sind zwei normale Sitzgondeln, eine Sitzgondel mit Kippfunktion und zwei Stand-Up-Gondeln mit Kippfunktion. Aussuchen, welchen Gondeltyp man fahren möchte, kann man sich allerdings nicht. Man wird einfach zugeteilt, wie es gerade passt. Am Abend hatten wir wie gesagt direkt die Stand-Up Gondeln erwischt, diesmal durften wir sitzen. Ob mit oder ohne Tilt, kann ich jetzt allerdings nicht mehr sagen. Das 1140 Plätze bietende Gran Teatro Maya besitzt einen zweiten Eingang im Themenbereich China. Dort heißt es Gran Teatro Imperial. Unweit davon wartete seit 1995 der Mine Train El Diablo auf uns. Ein klassischer Arrow Mine Train mit drei tatsächlich recht hohen Lifthills. Wir nutzten wieder den Express Pass, hier wäre er aber wirklich nicht nötig gewesen. Die Fahrt beginnt mit einem kleinen Drop aus der Station heraus, gefolgt von einer längeren Geraden. Alles unterirdisch, man unterquert nämlich auf diese Weise den Zugangsweg. In einem Graben geht es linksherum, dann mit einer linksgeneigten Geraden etwas bergauf und weiter nach Links, bis man in den ersten Lift einklinkt. Mit moderatem Tempo geht es dann in leicht geschwungenen Kurven über die Wildwasserbahn hinweg - und einmal unter dem letzten Drop dieser hindurch. Auf der anderen Seite erklimmt man den zweiten Lifthill. Hieran schließt sich nur ein recht kurzer Zwischenpart an, bei dem man zum Ende hin doch schon etwas Geschwindigkeit aufbaut. Also Linkskurve, Gerade mit leichter Bremsung, Rechtskurve, dann landet man in einer richtigen Bremse, die zugleich das Verschiebegleis ist. Vom dritten Lifthill führt eine lange Rechtskurve hinab, womit der schnellste Part der Bahn beginnt. Mit Vollgas direkt neben der Geraden vom Beginn wieder auf die andere Seite des Weges, in einer Kurve nach oben und parallel zum Weg durch das im ersten Bild gezeigte Gebäude. Kurz geradeaus, noch einmal nach Rechts und schon folgt eine lange Bremsstrecke, die aber genügend Tempo für eine Wende übriglässt, auf die die eigentliche Schlussbremse folgt. Zugegeben, man verbringt mehr Zeit auf Lifthills und in Bremsen als auf freier Strecke. Aber die wenige Strecke dazwischen gefällt mir richtig gut. Erst ganz gemächlich, dann leicht zunehmendes Tempo und am Ende doch recht flott. Noch dazu gleitet der Teufelszug butterweich über die Schienen. Ja, ausgerechnet Arrow bietet die mit Abstand sanfteste Achterbahnfahrt des Parks. Nach der Fahrt gingen wir zurück zum Show-Highlight Templo del Fuego. Dank Express Pass mussten wir ja nicht vorzeitig in der Schlange warten, sondern konnten einfach so zur nächsten Vorstellung reinschlüpfen. Dabei werden die Besucher zunächst in einem kleinen, stickigen Räumchen zusammengepfercht, in dem eine Pre-Show stattfindet. Thematisch begleiten wir Dr. Carmen Cadena als eine Mischung von Indiana Jones und Lara Croft bei der Erkundung eines alten Maya-Tempels in dem ein wertvoller Schatz vermutet wird. Die etwas tollpatschige Archäologin braucht allerdings die Hilfe der Besucher, um endlich herauszufinden, wie sich das Tor zur Schatzkammer öffnet. Diese bildet den eigentlichen Show-Raum, in dem die Besucher auf Stegen entlang zwei Seiten der großen Halle verteilt stehen. So sollte eigentlich jeder eine gute Sicht auf die "Bühne" haben, denn hinten sind die Stege nochmals mit einem zusätzlichen Podest erhöht. In der anderen Ecke des Raumes findet sich die gewaltige Kulisse, der Raum dazwischen ist mit Wasser gefüllt. Natürlich wird der Schatz gefunden, aber die Entwendung löst - wie man es nunmal von alten Mayaschätzen erwarten sollte - einen Fluch aus. Nach und nach zerfällt die Tempelanlage, überall bricht Feuer aus, und ein paar Wasserspritzer dürfen auch nicht fehlen. Und die hübsche Archäologin springt natürlich auch noch munter dazwischen herum. Schwer zu beschreiben, das Spektakel muss man einfach mal selbst erlebt haben (auch wenn es für meinen Geschmack ruhig noch etwas länger hätte andauern können). Stolze 35 Millionen hatte man 2001 für diese Pyroshow investiert. Man merkt definitiv, dass damals Universal das Sagen hatte. Der auf Profit ausgerichteten Investorengruppe jetzt ist der Feuertempel dagegen ein Dorn im Auge, die Betriebskosten sind nämlich wohl auch nicht zu verachten. Die Öffnungszeiten sind daher schon extrem eingeschränkt, nicht nur zeitlich, sondern auch täglich. In der Off-Season hat man unter der Woche also ganz schlechte Karten, da hat der Templo del Fuego ausschließlich am Wochenende geöffnet. Über die Chinesische Mauer gingen wir weiter nach China zu den beiden größten Achterbahnen von PortAventura. Angefangen mit dem roten Dragon Khan, der 1995 als erste Hauptattraktion des Parks fungierte. Mit 8 Inversionen war der B&M Sitting Coaster bis zu den ersten 10-Inversion Coastern 2002 der Weltrekordhalter. 45 Meter ist die Bahn hoch, der First Drop schafft sogar eine Höhendifferenz von knapp 50 Metern. Es folgt direkt Inversion Nummer 1 in Form eines klassischen Loopings. Ein Dive Loop dient nicht nur dem Richtungswechsel, er stellt die Mitfahrer auch zum zweiten Mal auf den Kopf. Es folgt eine gefühlt viel zu schnell durchfahrene Zero-G Roll als dritte Inversion. Nummer 4 und 5 stellt der zweite Richtungswechsel mittels Cobra Roll, ehe der Zug in die Blockbremse aufsteigt. Mit einer leichten Kurve taucht man unter dem ersten Looping hindurch zum zweiten klassischen Looping. Inversion Nummer 6, die man quasi schon mit der Auffahrt in die Zero-G Roll durchquert hatte. Eine enge Wende über der Strecke der Parkeisenbahn führt zur siebten Inversion, einem Korkenzieher. Zusammen mit einem zweiten Korkenzieher nach einer weiteren Wende entstehen die beliebten Interlocking Corkscrews. Damit sind dann auch die 8 Inversionen abgespult, und man kann mit einer letzten Kurve in die Schlussbremse einschwenken. Eine wahnsinnig intensive Bahn, die mir hier und da tatsächlich etwas zu schnell vorkam. Besonders in der Zero-G Roll wird man ordentlich herumgewirbelt. Da bekommt man leider schonmal eine kleine Ohrfeige und starke Vibrationen sorgten bei mir spätestens nach der zweiten Fahrt für leichte Kopfschmerzen. Seit 2012 wird diese weiß Gott nicht kleine Bahn von einer gewaltigen Himalaya-Expedition überragt. Shambhala löste mit ihren 76 Metern nach 10 Jahren Silver Star als höchste Achterbahn Europas ab und lässt Dragon Khan geradezu mickrig wirken. Den Geschwindigkeitsrekord verpasste der Hyper Coaster mit 134 km/h knapp. Der verblieb beim Wing Rider am anderen Ende des Parks. Mit dem Express Pass ließen wir auch hier die übrigen Wartenden links liegen. Über Dragon Khan hinweg geht es hinauf. Dank eines engen Tunnels am Fuße des First Drops geht es sogar noch zwei Meter weiter hinab. Mit einem leichten Schwenk nach Links geht es hinauf auf den ersten Airtimehügel. Hieran schließt sich bereits das beeindruckende Wendeelement an. In einer nicht enden wollenden Rechtskurve schraubt man sich zunächst nach oben und anschließend gleich wieder nach unten. Eine 540°-Helix mit besonders großem Höhenunterschied. Dabei rauscht man ständig an anderen Streckenteilen und Stützen vorbei, sodass ein paar ganz gute Headchopper entstehen. Das Element wird gemeinhin als Awesome Curve bezeichnet, ich weiß allerdings nicht, ob das auch wirklich der "offizielle" Name von B&M ist. Nach einem sehr flachen Hügelchen folgt wieder ein großer Airtimehügel. Unter den First Drops der beiden B&Ms hindurch nähert sich die Strecke einem kleinen See, der mit einem externen Splash-Effekt versehen wurde. Anschließend hüpft der Zug über den Lifthill von Dragon Khan hinweg. Nochmal ein leichter Schwenk nach links und über den nächsten Hügel. Der führt den Zug leider in einen Bereich, den man aus dem Park heraus nicht wirklich einsehen kann. Quasi im Backstagebereich unterquert man die Schlussbremse, bevor man mit einem neuerlichen Linksschwenk in die Blockbremse aufsteigt. Geringfügig verlangsamt wendet man in einer abtauchenden Linkskurve, dann folgt auch schon der letzte Airtimehügel. Allzu weit reicht dessen Abfahrt jedoch nicht mehr hinunter, man wird relativ schnell schon wieder zurück in den Sitz befördert. Mit einem minimalen Knick nach Rechts geht es nämlich schon wieder hinauf in die Schlussbremse. Mit 1524 Metern ist Shambhala leider einige Meter kürzer als Silver Star. Aber die Daten sind ja bekanntlich eher zweitrangig. Die Airtime weiß durchaus zu gefallen, aber ansonsten konnte mich Shambhala dann doch nicht uneingeschränkt überzeugen. Die leichten Schwenker zwischendrin sind ganz nett, fallen aber kaum auf. Einzig die Awesome Curve und die Wende nach der Blockbremse stechen zwischen den einfachen Hügeln wirklich heraus. Größter Kritikpunkt sind für mich allerdings die Züge. Ich werde mit diesen quasi um eine Reihe nach hinten versetzten Außenplätzen einfach nicht warm. Zudem hatten einige kräftiger gebaute Mitstreiter das Problem, dass es keine Big Boy Sitze gibt. Der ältere Ride-Op versuchte gar nicht erst, durch Drücken nachzuhelfen. Und wir wurden sogar vehement weggeschubst, als wir zu Hilfe eilen wollten. Ok, die Abfertigung ist bei Shambhala tatsächlich relativ fix im Vergleich zum Rest des Parks. Dass man die von 60 herunterzählende Uhr über der Stationsausfahrt mit diesem Team jemals geschlagen hat, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Außerdem gibt es auch bei Shambhala leichte Vibrationen in den Tälern. Für kopfschmerzgeplagte Köpfe nicht optimal. Das Splash Battle Angkor hatte ich aufgrund seine Lage etwas abseits gar nicht zu Gesicht bekommen. Stattdessen ging es weiter in die Sesamstraße, den Kinderbereich des Parks. Ausgestattet mit einigen familienfreundlichen Karussells. Einer hübsch gestalteten Traktorfahrt. Hoch oben über dem Bereich dreht zudem eine Hochbahn ihre Runden. Hauptattraktion für uns war hier aber Tami-Tami. Ein 1998 eröffneter Junior Coaster von Vekoma in der 207m-Variante. Der Andrang war überschaubar, sodass wir recht schnell in den schlichten Zügen Platz nehmen konnten. Das Umfeld der Bahn ist dafür umso aufwändiger gestaltet. Eine wirklich schöne Familienachterbahn. Von der Sesamstraße ging es weiter in den polynesischen Dschungel. Hier versteckte sich noch eine aufpreispflichtige Maze, die mit 350 Metern angeblich "Europas längster geschlossener Gruselpfad" war. Wir sparten uns das Geld aber und gingen weiter zum Tutuki Splash. Ein Shoot-the-Chutes von Intamin, eröffnet 1996. Mir war allerdings nicht so sehr nach Abkühlung, daher ließ ich Sebastian und Walter den Vortritt und beschränkte mich auf Fotos schließen. Die Fahrt beginnt mit etwas Gekurve und führt dann kurz durch den großen Berg hindurch. Aus diesem heraus gibt es schon den ersten kleinen Drop. Der soll wohl auch schon nicht sonderlich trocken gewesen sein, hab ich mir sagen lassen. Anschließend geht es um die Kurve und dann rauf auf den Berg zur großen Abfahrt. Die beinhaltet sogar noch eine kleine Welle. Und löst eine noch größere aus. Da bleibt kein Auge trocken. Zumindest nicht bei Sebastian und Walter, die sich die erste Reihe gönnten. Dann kamen wir auch schon wieder im Eingangsbereich an, woraufhin sich die Spur meines Bilderhirns leider weitestgehend verliert. Soll heißen: Vom Rest des Tages habe ich keine Bilder mehr gemacht und kann daher leider nicht mehr wirklich rekonstruieren, was wir sonst noch so gemacht haben. Ich bin mir aber recht sicher, dass wir noch eine Runde Furius Baco angehängt haben, bevor sich unsere Wege leicht trennten. Walter blieb im Park, Sebastian wollte wenigstens einmal in den Hotelpool hüpfen. Ich selbst war nach der Runde durch den Park auch eher auf Entspannung aus und schloss mich daher dem Pool-Plan an. Wobei ich auf die Mitnahme von Badesachen verzichtet hatte und daher lediglich die Füße etwas im Wasser baumeln lassen konnte. Außer Sebastian war auch niemand sonst im Pool. Dem kleineren bei unserem Zimmer, der größere am anderen Ende des Hotelkomplexes war gar nicht erst geöffnet - und wer weiß, was passiert, wenn man trotzdem reinspringt? Angesichts der Tatsache, dass der Bademeister am kleinen Pool kurz vor 17 Uhr Feierabend machte, ohne sich am nach wie vor herumschwimmenden Sebastian zu stören, vermutlich nichts... Wenig später wollte Sebastian sich dann doch wieder umziehen und zurück in den Park, woraufhin ich mich für einige Zeit auf unser Zimmer zurückzog und mich noch etwas ausruhte. Für den zweiten Abend hatte Dirk im Restaurant Tische reservieren lassen, sodass wir alle gemeinsam zu Abend essen konnten. Auf diese Weise konnte Dirk dann auch die Getränke direkt übernehmen. Es war zwar an den langen Tischen etwas enger, aber insgesamt ist so ein gemeinsames Essen für das Gruppengefühl einfach besser. Und lecker war es auch wieder. Anschließend ging es nochmal für ein paar Wiederholungsfahrten in den Park, hauptsächlich natürlich auf den Woodies, Shambhala und Dragon Khan. Dabei nutzten wir auch unsere separaten Express-Pässe für je eine Fahrt in der Front Row bei den beiden B&Ms - auch wenn Sebastian und Walter kurz vor Feierabend bei ansonsten null Andrang auch so nochmal ganz vorne einsteigen durften. Das dritte Zettelchen für die Front-Row-Fahrt bei Furuis Baco hoben wir noch für den nächsten Tag auf (es wäre natürlich auch möglich gewesen, alle drei auf einer dieser Bahnen einzulösen, man hat da die freie Auswahl). Von der Abendshow auf dem See am Eingangsbereich hatten wir allerdings wieder nur Teile des Feuerwerks mitbekommen. Der hintere Parkteil war eben einfach zu anziehend, gerade bei Nacht. Irgendwann machen aber auch dort die Bahnen zu und wir mussten ins Bett huschen. Einen weiteren Tag sollten wir ja noch haben. 02.10.2017 Auch die zweite Nach im PortAventura Resort war wieder relativ kurz, unseren Frühstücks-Slots sei dank. Pünktlich zur Parköffnung konnte es dann auch wieder losgehen. Diesmal bogen wir aber direkt nach Betreten des Eingangsplatzes links ab, wo sich seit 2017 der Übergang zum nagelneuen Zweitpark des Resorts befindet. Obwohl das Ferrari Land eigentlich nur ein etwas ausgeprägterer Themenbereich war, blieben wir doch etwas länger als zunächst gedacht. Wieso, erfahrt ihr in einem eigenen Bericht zum neuen Ferrari Land. Erst gegen 15 Uhr wechselten wir wieder zurück in den eigentlichen PortAventura Park. Dort lösten wir dann direkt den letzten Front Row Express Pass für Furius Baco ein. Vibriert etwas weniger, für Kopfschmerzen reichte es trotzdem. Die Station der Parkeisenbahn war nun auch mal als solche nutzbar, und wir hatten Zeit und Lust auf eine Runde. Die werden doch wohl jetzt nicht auch noch...?! Doch, auch wir quetschten uns noch in einen der hübschen Waggons. Leider gab es auf dem ersten Teil der Runde nur viel Natur zu sehen. Die Awesome Curve aus der Nähe war schon das Highlight. An der Station des Kinderbereichs stiegen wir dann auch schon wieder aus. Shambhala und Dragon Khan riefen mal wieder. Der zweite Teil der Eisenbahnfahrt mit Wende mitten im Westernbereich wäre vermutlich etwas interessanter gewesen. Aber dazu kam es leider nicht mehr. Stattdessen wollten wir zu Fuß in den Wilden Westen vordringen. Allerdings waren wir auch nach zwei Tagen im Park noch etwas mit der Wegführung überfordert. Statt direkt über Mexiko versuchten wir unser Glück mit einem anderen Weg, der uns aber in eine völlig falsche Richtung führte. So liefen wir durch den Rest des chinesischen Themenbereichs und erfuhren, weshalb PortAventura durchaus auch negative Kritik einstecken muss. Am Wochenende lief der Betrieb noch mit vollen Kapazitäten. Am besucherschwachen Montag ließ man viele Attraktionen gleich ganz geschlossen. So auch die Bootsfahrt, die den Eingangsbereich über schmale Flüsse mit China verbindet. Immerhin die Schiffschaukel in Polynesien lief. Ganz im Gegensatz zu unserer Suche nach dem rechten Weg. Immerhin stießen wir so auf ein paar Papageien, die rund um eine Showbühne herumflatterten. Für die knapp über unsere Köpfe hinwegrauschenden Vögel war ich leider zu langsam, aber irgendwann ließen sie sich ja auch mal nieder. Am Samstagabend waren wir von hier noch direkt in den Westernbereich gekommen, weil der Hauptweg zum Eingangsbereich für die Maze gesperrt war. Nun war die Abkürzung von einem Tor versperrt und wir standen vor einer Sackgasse. Also wieder den ganzen Weg zurück nach China und doch erstmal nach Mexiko. Wo wir schonmal da waren, nahmen wir auch die Pferdereitbahn neben dem Mine Train mit. Musste einfach mal sein. Von hier hatte man auch einen schönen Blick auf die Ausfahrt eben jenes Coasters aus der Unterführung des Weges. Eher zufällig stießen wir noch auf das Geheimnis der Maya, welches wir noch eben zu lösen gedachten. Am Eingang bekamen wir Einweg-Handschuhe, denn es handelt sich um ein Spiegellabyrinth. Mit den Plastik-Handschuhen wird verhindert, dass die Spiegel direkt von den Fettfingern der Besucher verschmiert werden. Tatsächlich sind die blitzeblanken Spiegel eine echte Herausforderung. Zumal der Weg vom Eingang zunächst in die Mitte führt, wo dann mehrere Wege wieder wegführen. Nur landet man bei den meisten eben in einer Sackgasse oder kommt nach einer Runde wieder im zentralen Raum an. Mehrfach mussten wir feststellen: Hier waren wir doch schonmal! Irgendwann fanden wir aber doch den richtigen Pfad und gelangten zum Ausgang, wo die schwitzigen Hände vom Plastik befreit werden konnten. Auf jeden Fall eines der besten Spiegellabyrinthe, das ich kenne, echt gut gemacht. Nachdem sich die anderen nochmal den Hurakan Condor antaten, testeten wir wieder gemeinsam den Flatride Serpiente Emplumada. Ein Gerstlauer Polyp, der jedoch schon 1995 als Sombrero auftrat. Rasanter als er von außen wirkt. Danach kamen wir dann tatsächlich endlich in den Westernbereich, wo wir nochmal den drei Holzachterbahnen einen Besuch abstatteten. Bei Tomahawk war noch alles gut, man fuhr halt nur mit einem Zug, das reichte aber auch vollkommen aus. Der Wartebereich war dennoch leer. Bei Stampida ist mir dann aber wirklich fast die Hutschnur geplatzt. Auch hier fuhr man jeweils nur mit einem Zug. Dass überhaupt beide Spuren in Betrieb waren, muss man dabei ja fast schon lobend erwähnen. Denn die Treppe des Express Pass Zugangs heraufkommend, hatte ich mich selbstverständlich direkt an das Gate der letzten Reihe gestellt. Der Ride Op gab mir allerdings zu verstehen, dass ich dort hinten nicht einsteigen dürfe, sondern weiter vorne fahren müsse. Die Züge wurden nämlich nur zur Hälfte besetzt. Auf Nachfrage wurden Sicherheitsgründe - irgendwas mit den Bremsen - vorgeschoben. Letztlich wollte man natürlich einfach nur künstlich die Wartezeit erhöhen, um vielleicht doch noch ein paar Express Pässe an den Mann zu bringen. Das merkte man auch daran, dass in Abhängigkeit vom Andrang auch mal eine Reihe mehr oder weniger besetzt wurde. Bei Sicherheitsbedenken wäre ja wohl eine feste Anzahl von Reihen vernünftig abgesperrt worden. Sollte man jedenfalls meinen. Nichtsdestotrotz verbrachte ich fast die gesamte verbliebene Zeit bis zur Parkschließung auf den Woodies, die für mich ehrlich die besten Bahnen im PortAventura Park waren. Ganz zum Schluss eilte ich aber auch nochmal zum Mine Train El Diablo, der mir ebenfalls gut gefallen hatte. Dann näherte sich unser Aufenthalt dem Ende und ich begab mich zum Ausgang. Erst unterwegs fiel mir ein, dass ich noch das Portemonnaie von Walter im Rucksack hatte, der sich zwischenzeitlich mit Sebastian in Richtung Rafting abgesetzt hatte. Erster Gedanke: Ich geh halt aufs Zimmer, er kann ja auch klopfen. Zweiter Gedanke: Ach ne, die Zimmerkarte braucht er ja auch, um überhaupt aus dem Park aufs Hotelgelände zu kommen. In dem Moment rief auch schon Sebastian an. Ich wartete dann am Übergang zwischen Park und Hotel auf die beiden. Wie am Abend zuvor fand das Abendessen wieder gemeinsam statt, dann legten wir uns ein letztes Mal im PortAventura Resort aufs Ohr. Die Nacht sollte allerdings noch früher enden als alle vorherigen - und das unabhängig von unseren Frühstücks-Slots... Den Rückreisebericht findet ihr dann wie die Anreise unten in der Tagesschau. Fazit: PortAventura machte zunächst einen sehr guten Eindruck. Optisch gibt es so gut wie nichts auszusetzen, der Park ist wirklich einer der schönsten, die ich bisher besuchen durfte. Wunderschöne Natur, hervorragende Thematisierung in allen Ecken und Winkeln, man taucht wirklich komplett in eine andere Welt ein. Da kann man auch mal nur ganz entspannt herumschlendern und die Atmosphäre auf sich wirken lassen. Auch die Attraktionsauswahl kann sich sehen lassen. Absolutes Highlight ist der Templo del Fuego, trotz (oder gerade wegen?) der eingeschränkten Öffnungszeiten. Shambhala und Dragon Khan sind gigantische B&Ms und absolut nicht schlecht. Mir persönlich waren die Vibrationen bei letzterer dann doch etwas zu stark um noch mehr Runden zu drehen. Gleiches gilt für Furius Baco. Dank dem kräftigen Launch und den knackigen Umschwüngen mussten trotzdem ein paar Wiederholungsfahrten sein. Die drei Woodies fahren natürlich auch nicht ganz sanft, bei Holz kann ich das aber irgendwie besser ab als bei Stahl, weshalb Stampida und Tomahawk für mich die besten Achterbahnen des Parks sind. Die Abfertigungen empfand ich am Samstag Abend und Sonntag ganz in Ordnung. Man sprintete zwar nicht am Zug entlang, aber es sind letzten Endes nunmal Spananier, die haben halt die Ruhe weg. Und dank Express Pass waren Wartezeiten für uns so gut wie nicht vorhanden. Ohne hätte das Fazit natürlich etwas anders ausgesehen, aber das weiß man, wenn man andere Berichte liest. Mit dem Montag hat PortAventura dann leider einen Großteil des positiven Eindrucks direkt wieder vernichtet. Nur weil unter der Woche kaum Besucher kommen, kann ich doch nicht einfach ein dutzend Attraktionen den ganzen Tag geschlossen lassen. Mal ein bisschen im Wechsel fahren, ok. Aber das geht einfach zu weit. Dann sollen sie lieber den ganzen Park nur am Wochenende öffnen. Und mit künstlich verminderten Kapazitäten in Form von halbvollen Zügen den Besuchern noch Express Pässe aufzuzwingen, geht einfach gar nicht. Das kommt dabei raus, wenn man das Management eines Freizeitparks einer Investmentgruppe überlässt. Die interessieren sich nur für die Zahlen, alles andere ist egal. Das ist extrem schade, denn PortAventura könnte einer der besten Freizeitparks in Europa, wenn nicht gar weltweit sein. So bleibt eben doch ein extrem fader Beigeschmack. Insgesamt kann man wohl sagen: Am Wochenende mit Express Pass ist PortAventura absolut top, zumindest in der OffSeason sollte man von einem Besuch unter der Woche aber absehen. |
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mülla Neu 10.05.2018 Donnerstag, 10. Mai 2018 15:48 1 gefällt das | ||||
mülla
Simon Deutschland . HE |
Danke für den schönen Bericht aus einem schönen Park, dessen Fazit ich so unterschreiben würde. Es ist zwar fast auf den Tag 5 Jahre her, dass ich dort war, aber der Ärger über diese absolut miese Politik dämpft meine eigentlich sehr große Lust, dorthin zurückzukehren doch ziemlich.
Bei den Achterbahnen kann ich nicht ganz zustimmen, mir haben Dragon Khan und vor allem Shambhala enorm gut gefallen. Alleine die "Awesome Curve" (ich habe in dem Zusammenhang schon mehrfach "Ampersand" gelesen) ist ein geniales Signature-Element und die vielfache, auch in ihrer Form schön variierte Airtime machen Shambhala für mich zum vielleicht sogar besten B&M Speedcoaster in meinem Erfahrungsschatz, zumindest gleichauf, wenn nicht sogar einen Tick vor Nitro. DK tritt für mich in ordentliche Konkurrenz zu Dominator, wenn er vielleicht auch nicht ganz ranragt. |
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