RunnerNeu10.05.2018Donnerstag, 10. Mai 2018 11:561 gefällt das
Runner
Dominik Leinen
Beilingen
Deutschland . RP
Eine kleine Gruppe war bereits sonntags im angeschlossenen Ferrari Land, um auf Red Force zu runden, der Großteil von uns besuchte den neuen Zweitpark des PortAventura Resorts erst am Montag. Und zwar direkt morgens, was im Nachhinein wohl nicht die beste Strategie war...
Vom Hauptpark gibt es einen direkten Übergang, der ebenso wie der separate Eingang auf einen großen Vorplatz führt.
Aus dem hieran angeschlossenen Portal wachsen dynamische Linien, die sich schließlich zu Fahrzeug-Silhouetten formen.
Auf der einen Seite ein Formel-Fahrzeug, auf der anderen ein Straßenrenner.
Sehr stylish, die Glaswände stören aber etwas - auch wenn sie wohl nicht aus Spaß aufgestellt wurden.
Auf der einen Seite des Weges findet man einen Nachbau der Werkstatt von Alfredo Ferrari - Enzos Vater.
Das Original steht noch immer in Modena und dient heute als Ferrari-Museum, hier in Spanien hat man darin einen Shop untergebracht.
Der angebaute Turm steht in Modena allerdings etwas abseits, neben dem Ferrari-Gelände.
Die andere Seite des Weges dominiert ein moderner Bau in Grau, Rot und Weiß. Darin befindet sich ein SB-Restaurant.
Über die Piazza Maranello und vorbei an einem riesigen Gebäude mit Motorhauben-Dach zog es uns natürlich zunächst zur höchsten Attraktion des Ferrari Landes.
Mit 112 Metern aktuell obendrein die höchste Achterbahn Europas und weltweit auf Platz 5.
Also hinein in die Queue zu Red Force.
Diese Idee hatten leider auch die übrigen Besucher, sodass die Wartezeit etwa 20 Minuten betrug - man fuhr nämlich nur mit einem Zug.
Von außen erinnert die Station etwas an einen abstrahierten Formel-1-Renner.
Innen hat man quasi eine komplette Box eingerichtet.
Inklusive Kommandostand.
Die bereitliegenden Karosserieteile sind allerdings nicht gerade auf dem neuesten Stand.
Schließlich wechselte Vodafone als Sponsor schon 2007 zum Konkurrenten McLaren, ehe man sich 2014 ganz aus der F1 zurückzog...
Doch zurück zur Achterbahn an sich, deren F1-Züge gerademal 12 Fahrgäste aufnehmen können.
Dafür bieten sie die bequemen Taron-Beckenbügel und somit genügend Bewegungsfreiheit.
Auch beim Launch hat Intamin auf die Taron-Technik zurückgegriffen. Leider.
Ja, die neueste Generation der LSMs ist verdammt stark und der Launch auf 180 km/h - womit Red Force auch die schnellste Achterbahn Europas ist - zieht schon ganz gut. Aber auch der stärkste LSM-Launch kann es halt nicht mit den alten Hydraulik-Launches aufnehmen. Es dauert denn auch knapp 5 Sekunden, bis der Zug auf dem 140 Meter langen Launchtrack endlich die Höchstgeschwindigkeit erreicht...
Ähnlich wie beim großen Bruder Kingda Ka rappelt es im nach oben führenden Bogen schon merklich.
Nach dem senkrechten Aufstieg geht es ohne nennenswerte Airtime im Schleichgang über die Kuppe. Aber die Aussicht ist toll.
Leider hat man auf dem Weg nach unten auch die von Top Thrill Dragster und Kingda Ka bekannte Spirale eingespart.
Ohne Hydraulik-Launch und diese Spirale ist das Layout einfach witzlos.
Einzig der Hüpfer in die Schlussbremse kann die Bahn mit einem überraschend heftigen Airtimestoß noch vor Kingda Ka retten.
Den Top Thrill Dragster würde ich aber jederzeit vorziehen, da steckt einfach mehr Wumms dahinter.
Selbstverständlich gibt es auch hier eine Tribüne neben dem Launch, deren Untergeschoss für Foto-Shop und Eisstand genutzt wird.
Unweit davon kann man sich selbst an einem Boxenstopp versuchen und gegen die Uhr antreten.
Uns zog es derweil in die hinterste Ecke zu den beiden Thrill Towers, die Zylinder eines Motors darstellen sollen.
Mit 55 Metern sind die S&S-Türme etwa halb so hoch wie die benachbarte Achterbahn.
Der eine Turm ist ein simpler Freifallturm.
Beim zweiten wird man wie von S&S gewohnt nach oben geschossen.
Wir nahmen nach knapp 10 Minuten in letzterem Platz.
Rund um die Türme am Fuße der Achterbahn windet sich die Strecke des Maranello Grand Race.
Die Wartezeit in der einer Tribüne nachempfundenen Station verging ausnahmsweise relativ schnell.
Hier kann man dann tatsächlich mal selber Ferrari fahren. Wenn auch eine Schiene zu große Abweichungen vom vorgegeben Fahrweg verhindert.
Als Vorbild dürfte der Ferrari 488 Spider gedient haben, jedenfalls erinnert der große Lufteinlass an der Seite am ehesten an diesen.
Auch das Heck passt recht gut zu diesem 2015 präsentierten Modell.
Sogar die Form der Lüftungsschlitze im Innenraum passt - wenn auch aufgrund der Größenunterschiede stark vereinfacht.
Auf zwei Spuren könnte man quasi ein Rennen fahren, wenn man denn gleichzeitig starten würde.
Man kann nämlich nicht nur relativ frei lenken, sondern auch nach Belieben Gas geben.
Allerdings lässt das leicht gedrosselte Tempo kein so wirkliches Rennfeeling aufkommen.
Der digitale Tacho zeigte bei mir maximal 18,5 Meilen pro Stunde an. Das wären fast 30 km/h, mir kam es deutlich langsamer vor.
Aber so kann man die 570 Meter lange Strecke immerhin voll auskosten.
Wobei man die meiste Zeit eh nur Wände sieht.
Im Anschluss widmeten wir uns schließlich dem großen, zentralen Gebäude.
Darin verbergen sich unter der Überschrift Ferrari Experience gleich zwei Attraktionen.
Hinter der modernen Glasfassade auf der einen Seite ist obendrein noch eine kleine Ausstellung untergebracht.
Die andere Seite wurde dagegen in völligem Kontrast mit Nachbildungen bekannter italienischer Sehenswürdigkeiten verkleidet.
So schließt sich an das Teatro Scala aus Mailand direkt der Palazzo Vecchio aus Florenz an.
Den Dogenpalast sowie den Markusturm findet man im Original in Venedig.
Das römische Kolosseum ist ebenfalls unverkennbar.
Wenngleich das Vorbild dann doch etwas beeindruckender ist.
Die Fassaden können sich aber wirklich sehen lassen.
Doch zurück zu den beiden Attraktionen im Inneren der Halle. Wir stellten uns zunächst für Flying Dreams an.
Beide Attraktionen teilen sich einen großen Raum für ihre Wartebereiche mit eingehender Musikuntermalung.
Dazu kommen eine große Leinwand, auf der natürlich der Mythos Ferrari gefeiert wird, sowie zwei mit Videomapping versehene Modelle in den Ecken.
Aus dem gemeinsamen Warteraum wurden wir nach endlosen 45 Minuten endlich zu einer ersten Pre-Show geführt. Diesen Raum teilen sich übrigens auch beide Attraktionen im Wechsel, das kann unter Umständen also sicherlich Verzögerungen bringen. Den wahren Grund für die recht hohe Wartezeit erfuhren wir aber bei der Einweisung für das hinter Flying Dreams steckende Flying Theater mitsamt zweiter Pre-Show. Von den drei Ebenen wurde nämlich lediglich eine genutzt. Immerhin die mittlere, aber man hätte halt deutlich mehr Besucher durchschleusen können. Ansonsten war dies mein erstes Flying Theater nach Soarin' im Disney California Adventure Park 2013 und damit auch mein erster i-Ride von Brogent. Obendrein brachte das Ferrari Land nach dem Futuroscope im Dezember des Vorjahres das zweite Flying Theater nach Europa, der Europa Park kam mit seinem Voletarium erst als dritter im Bunde. Vergleiche kann ich noch nicht ziehen, aber den Hype um diese Dinger kann ich einfach nicht nachvollziehen. Auch in Spanien fliegt man über die Landschaft, hier wird der Film halt durch die verschiedensten Ferraris auf den Straßen unter uns aufgewertet. Alles ganz schön und die Bewegungen passen, aber es reißt mich einfach nicht vom Hocker.
Die andere Hallenseite belegt Racing Legends.
Etwas nervig ist es schon, dass man nochmal im gleichen Raum wie zuvor warten muss, man kann eben nicht mehr viel Neues entdecken. So zog sich die Wartezeit hier noch mehr in die Länge. Irgendwann schafft man es aber auch hier in die Pre-Shows und wird schließlich auf verschiedene Türen aufgeteilt - erneut nur auf einer von drei Ebenen. Dahinter verbergen sich jeweils 8-sitzige Simulatorgondeln von Simworx, die sich allesamt eine große Kuppelleinwand teilen. Also im Grunde ein Simpsons Ride in billig. Man nimmt quasi an einem simulierten Rennen teil, bei dem man in verschiedenen Jahren die verschiedensten Strecken befährt, um sich als künftiger Ferrari-Fahrer zu empfehlen. Sonderlich realistisch sind die Fahrmanöver allerdings nicht, da sind ja sogar ältere Computerspiele besser. Und die Bewegungen dazu sind fast noch schlimmer. Mit Abstand die schwächste Attraktion des ganzen Parks. Wobei die verschiedenen Ferrari-Accessoires im Pre-Show-Bereich (beispielsweise Helme und Handschuhe der aktuellen F1-Stars) schon eine ganz spezielle Atmosphäre erzeugen - zumindest bei mir als Fan.
Gegenüber befindet sich noch eine weitere Häuserzeile. Neben dem Tor zum Ferrari-Werk ist dort auch das Geburtshaus von Enzo Ferrari (ganz links) nachgebildet.
Hinter letzterem versteckt sich noch eine Attraktion, die für viele unserer Gruppe von eher geringem Interesse war.
Um sich in eines der Monocoques hineinzwängen zu dürfen, muss man nämlich nochmals 15€ extra berappen.
Da aber direkt für die nächste Runde noch Plätze frei waren, schlug ich trotzdem mal zu.
Zunächst gibt es in einem kleinen Nebenraum ein Briefing, in dem der Ablauf beschrieben und die Funktionen am Lenkrad erklärt werden. Dann wird von jedem noch ein Foto gemacht, ehe man sich zum zugeteilten Simulator begibt. Ganz originalgetreu ist das Cockpit wohl nicht, ich empfand es als überraschend geräumig. Das sieht im Fernsehen definitiv enger aus. Mit Knöpfen kann man die Pedale zu sich heranfahren, bis sie die richtige Position erreicht haben, dann wird von den Instruktoren das Lenkrad aufgesteckt. Und schon kann die Simulation beginnen. Gefahren wird natürlich auf dem einige Kilometer nördlich von Barcelona gelegenen Circuit de Barcelona-Catalunya. Das sollte mir eigentlich entgegenkommen, bei diversen Rennspielen ist das eine meiner Lieblingsstrecken. Zunächst hat man 3 Minuten, um sich ein wenig einzuschießen, danach beginnt ein kurzes Sprint-Rennen über 3 Runden. Für den Anfang hatte ich noch alle Hilfsmittel eingeschaltet (aufgrund der Schalterposition dachte ich allerdings, sie wären aus, die Kippschalter springen aber immer in diese Position zurück). Bis zum Start des Rennens hatte ich dann zumindest die Anzeige der Ideallinie ausgeschaltet. Während sich die übrigen Teilnehmer direkt nach dem Start gegenseitig abräumten, konnte ich mit etwas gefühlvollerem Gasfuß gleich mal in Führung gehen. Wenn auch nicht lange, in den ersten Kurven landete auch ich im Kiesbett. Nachdem ich auch die übrigen Hilfen ausgeschaltet hatte, ging es zwar etwas besser, aber eine Runde ohne Dreher bekam ich einfach nicht hin. In der dritten Runde hatte ich ein recht gutes Gefühl für das "Fahrzeug" bekommen und war ziemlich gut unterwegs. Letztlich wollte ich aber wieder zu viel und flog nochmal richtig ab.
So wurde ich am Ende leider nur dritter. Aber hey, immerhin nicht letzter.
Man sieht auch schön, dass die erste Runde noch mit Hilfsmitteln die schnellste war. Die zweite war schon ohne, dafür eben mit mehr Ausritten. In der dritten war ich definitiv auf Bestzeitkurs, bis ich den Boliden weggeschmissen habe... Danach war ich dann völlig raus und hab mich quasi ständig gedreht - einmal auch durch einen Stubser eines Gegners. Ansonsten war das eine ganz interessante Sache, auch wenn es natürlich kein vollwertiger Simulator ist. Eher eine sehr spezielle Spielekonsole. Interessant fand ich allerdings, wie stark das Lenkrad auf der Geraden doch vibrierte. Tatsächlich war es fast leichter durch Kurven zu fahren, als einfach geradeaus. Die Arme waren jedenfalls froh, dass sie das keine reale Renndistanz durchhalten mussten...
Jetzt am Nachmittag war der Park plötzlich wie ausgestorben. Wartezeiten gab es keine mehr.
Der ideale Zeitpunkt also für ein paar Wiederholungsfahrten Red Force. Natürlich auch in der ersten Reihe mit stylischen Schutzbrillen.
Einen Blick in die Gallery ließ ich mir aber auch nicht entgehen.
Auch wenn im Endeffekt nur drei Fahrzeuge ausgestellt werden.
Angefangen beim Ferrari 166 F2, 1948 der erste Einsitzer-Rennwagen von Ferrari, der bis 1953 auf die verschiedensten Rennsport-Veranstaltungen angepasst wurde.
Über den darauf aufbauenden 166 Inter Berlinetta als "ziviles" Straßenfahrzeug aus dem selben Jahr.
Bis hin zum "grünen" F599 HY-KERS, der 2010 als Konzept präsentiert wurde.
Unter der gewöhnungsbedürftigen Haube steckt ein Hybrid-Antrieb mit dem damals in der Formel 1 verwendeten Energierückgewinnungssystem KERS.
Draußen im Park stehen noch 2-3 andere Ferraris in weißen Boxen mit halbhoher Glaswand.
Von hier drinnen fällt aber nur das Achterbähnchen wirklich auf.
Ein Lenkrad des 2016er F1-Renners hat man auch noch rumstehen.
Ansonsten sollen diverse interaktive Bildschirme und mit Texten vollgeschriebene Wände den Mythos Ferrari vermitteln.
Die übrigen Ferraris hängen als Modelle an der Decke. Aber zu hoch, um sie näher betrachten zu können.
Wer noch immer etwas Kleingeld übrig hat, kann sich auch mal in einem echten Ferrari (458 Spider) sitzend fotografieren lassen.
Oder wahlweise im nicht ganz so echten Formel-Flitzer mit aufklappbarer Schnauze.
Anschließend wurde noch der Shop durchstöbert, danach ging es deutlich später als erwartet gegen 15 Uhr wieder in den Hauptpark...
Fazit: Das Ferrari Land hatte im Vorfeld etwas in der Kritik gestanden, weil es vom Angebot eigentlich nur ein etwas ausgeprägterer Themenbereich ist. Dass die Eintrittspreise für Hotelgäste im Laufe des Jahres drastisch gesenkt wurden, lässt vermuten, dass auch die normalen Besucher diesen Eindruck hatten. Trotzdem muss ich sagen, dass mir der Park an sich durchaus gefallen hat. Hier und da noch etwas kahl, aber gerade die italienischen Fassaden sind gelungen. Die Mischung mit dem modernen Glastempel und den übrigen rot/ weißen Plastik-Bauten ist dagegen Geschmackssache. Ganz überzeugen konnte mich das nicht. Auch muss man sich natürlich ein bisschen auf die Marke Ferrari einlassen. Wer mit Ferrari oder zumindest Motorsport im Allgemeinen nichts anfangen kann, für den ist der Park eher weniger geeignet. Und mit dem jetzt folgenden Kinderbereich kann man da doch schon fast einen ganzen Tag verbringen. Wir haben uns immerhin fast 5 Stunden dort aufgehalten, wenn auch vorwiegend aufgrund der reduzierten Kapazitäten. Ab etwa 13 Uhr war der Park ja dann wie ausgestorben und man hätte für alles vielleicht höchstens 2 Stunden gebraucht. Meine Empfehlung wäre daher, nicht wie alle anderen am Morgen ins Ferrari Land zu gehen, sondern sich bis zum Nachmittag zu gedulden, wenn der Großteil der Besucher schon wieder im Hauptpark ist.
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king of kingsNeu02.10.2018Dienstag, 02. Oktober 2018 17:010 gefällt das
king of kings
Christian Swiechota
Eschweiler
Deutschland . NW
Wir haben Deinen Rat auch befolgt und sind an dem Montag brav erst mittags ins Ferrari Land gewechselt. Allerdings betrugen bei Red Force die Wartezeiten aufgrund der nur halb gefahrenen Kapazität immer noch satte 50 Minuten. Und dann kamen erst wir 40 onrider hinzu
Ergo: für meine 1. Fahrt brauchte es absolut unverhältnismäßige 80 Minuten! Immerhin in der Front.
Später nach den beiden indoor Attraktionen waren die Wartezeiten bei 10 Minuten. Dennoch war es lange ein Graus, mit ansehen zu müssen, wie immer nur 6 Männeken über den Track geschossen wurden.
Der Simulator "Racing Legends" ist ein Witz. Da sieht sogar Gran Turismo auf der PSX besser aus!
Mit 5-monatiger Verzögerung: Danke für deine Vorstellung des Parks
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