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Lacront Neu 21.02.2013 Donnerstag, 21. Februar 2013 18:09 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Howdy Onrider, once again!
Weshalb nach der Mega-Tour vom Juni 2012 nun schon wieder ein Amiland-Bericht von mir hier zu finden ist, kann ich gar nicht so leicht erklären. Ums einigermassen kontextmässig einzubetten: seit Anfang 2012 bietet die Schweizer Charterfluglinie Edelweiss Air einen Direktflug von Zürich nach Tampa an. Und die Familie wurde durch meine floridianischen Westküsten-Strandfotos von 2011 derart stark an einen ganz besonders schönen Badeurlaub dort vor vielen Jahren zurück erinnert, dass beschlossen wurde: im Oktober geht der Familienurlaub mit ebendiesem Flug wieder mal nach Florida. Eigentlich hätte ich da normal arbeiten müssen und mein USA-Bedarf war durch meinen Roadtrip mit den Kollegen im Juni ja eigentlich mehr als gedeckt, aber weil die Elternschaft es mir ganz besonders schmackhaft gemacht hat, setzte ich alles daran, dann ebenfalls den Rest meines Urlaubs beziehen zu können. Das hat schliesslich wunderbar geklappt, so dass ich im Oktober des vergangenen Jahres also für zwei sagenhaft erholsame Wochen dem Herbst in der Schweiz entfliehen konnte und sensationell schöne Badeferien in einem tollen Appartment direkt am Strand von Indian Shores geniessen durfte. 14 Tage lang Sonnetanken, weisser Sandstrand soweit das Auge reicht, sorgenloses Flanieren, grandiose Badestunden in herrlich temperiertem Meerwasser, ausgesprochen angenehmes Florida-Sonnenschein-Wetter, das einen im Vergleich zum Sommer feuchtigkeitsmässig mal nicht so wahnsinnig erdrückt hat, duftes Essen, geniale Shopping-Möglichkeiten und jeden Abend die bezauberndsten, wunderschönsten und wahrlich atemberaubendsten Sonnenuntergänge, die man sich nur vorstellen kann... Aber natürlich war ich für mein Befinden zu nahe an wirklich genialen Themenparks, um mich damit zufrieden zu geben. Daher bettelte ich der Regierung zwei Tage lang den Mietwagen ab, um mich vom Strandparadies ins Parkparadies abzusetzen und in Orlando zwei Disney-Parks nachzuholen, in die ich es bislang noch nicht geschafft habe: Disney's Hollywood Studios und Blizzard Beach. Wasserparkmässig hat es mir gerade letzterer schon seit jeher unglaublich angetan - die Themeing-Idee und die Umsetzung sind für einen Park im stets warmen Florida einfach nur genial! Ausserdem passte ein Besuch hier vortrefflich ins Muster meines Ferienjahrs 2012, mir einmal lang gehegte Wasserpark-Träume zu erfüllen. Angesichts der Tatsache, dass es zu den Studios nun doch schon eine stolze Vielzahl von sehr guten Erfahrungsberichten gibt, zu denen ich nicht viel hinzufügen kann, erfolgt meine Berichterstattung nunmehr also aus dem kuriosen und unfassbar coolen Blizzard Beach! Und da wären wir jetzt mit meinen Erklärungsversuchen. Die Tickets für diese Parkbesuche erstand ich übrigens in einem von uns aus nahe gelegenen Triple-A-Büro, wo ich mit meiner TCS-Karte einen kleinen Rabatt auf Disney-Tagestickets erhielt. Wichtige Vorabnotiz Vor dem Urlaub wurde eine neue Kamera angeschafft, die ab Werk leider wohl in keinem allzu guten Zustand war. Sämtliche Ferienfotos - und damit leider auch die in diesem Bericht verwendeten - sind an den Bildrändern verschwommen und unscharf. Unglücklicherweise haben wir das während des Urlaubs nicht bemerkt, da man das auf dem kleinen Kameradisplay selbst natürlich nicht gesehen hat und weil die Bilder auf dem kleinen Screen des mitgenommenen Netbooks eigentlich auch okay aussahen. Erst daheim auf grösseren Bildschirmen wurde dann das Gesamtausmass dieser mittleren Katastrophe klar. Gerade bei diesen Ferien, wo wir einige Male doch sehr spezielle und ganz besonders schöne Motive festhalten konnten wirklich jammerschade, aber im Nachhinein kann man da leider nicht mehr wirklich viel machen. Mit eingeholter Vorabeinschätzung durch die Foren-Moderation - danke dafür - möchte ich euch den Bericht und die Bilder aber trotzdem nicht vorenthalten. Ich bitte also im wahrsten Sinne des Wortes, grosszügig über die Qualität der Bilder und vor allem die Ränder hinwegzusehen. Wohlan! Eines schönen Morgens schnappte ich mir also unser Mietauto und fuhr von unserem Feriendomizil an der Westküste aus ins knapp eineinhalb Fahrstunden entfernte Disney World, wo ich einen wunderbaren Tag in den Hollywood Studios verbrachte. Highlights waren neben Toy Story Midway Mania, Rock 'n' Roller Coaster, dem unheimlich einfahrenden Tower of Terror und einigen tollen Shows natürlich auch die unvergesslich gut gemachte, krönende Abschluss-Show Fantasmic! Sowas bringen einfach nur Orlando-Parks fertig! Nach einer Übernachtung in einem Ramada steuerte ich tags darauf dann den zweiten Ort des Geschehens an, Blizzard Beach. Schon auf dem im Gegensatz zu den anderen Disney-Parks kostenlosen Parkplatz wurde klar, dass sich an diesem bewölkten Oktobertag nicht allzu viele Besucher nach Blizzard Beach verirren würden. So machte es auch nichts, dass ich erst eine knappe Viertelstunde nach Parköffnung dort eintraf - im Gegenteil. Auf diese Weise umging ich wahrscheinlich sogar den "Erstansturm" am Eingang und an den Spindmieten, wo für mich dann Walk-on herrschte. Prima! Ebenfalls super erscheint einem natürlich der bereits hier erkennbare Detailverliebtheitsgrad an Gestaltung! Chalets, Tannen, künstliche Schneedecken... Disney eben! Nun also noch fix die Wertsachen verstaut, mich kurz angenetzt und dann auf ins so lange antizipierte Rutschvergnügen! Zunächst gilt es den Mt. Gushmore zu erklimmen, seines Zeichens Startpunkt aller Rutschen in Blizzard Beach und mit etwa 27 Metern auch die fünfthöchste "natürliche" Erhebung in ganz Florida! Typisch Amiland und natürlich auch extrem gut zum allgemeinen Park-Themeing passend lässt sich dieser Höhenunterschied bequem mit einem Sessellift zurücklegen. Zückerchen für mich: selbst wenn sich an diesem ohnehin leeren Tag hier doch mal eine längere Schlange gebildet hat, gibt es eine Single Rider Line, um diese elegant zu umgehen, da in den Sesseln jeweils drei Personen Platz haben. Da die Talstation des Sessellifts aber relativ weit von allen Rutschen-Endpunkten entfernt liegt, habe ich mehrheitlich die verschiedenen Treppen und Wege auf den Berg genutzt. Aus sportiver Sicht natürlich gut so und allein schon wegen des hohen "Nochmaaal!"-Faktors nach jeder Rutschpartie sehr zeitsparend. Ausserdem sind rutschenverrückte Schweizer diesbezüglich aufs Höchste durch die Hanglage vom Alpamare abgehärtet. Oben angekommen empfiehlt es sich genau zu wissen, welche Rutschpartie nun als nächstes ansteht und wo man welche Rutschhilfen zu diesem Zweck bekommt - bei meinem Besuch zum Glück kein Thema, aber im Sommer wird dieses Labyrinth an Anstehbereichen wohl nur so vollgestopft mit Besuchern sein. Als erste Fahrt des Tages stand eine Rutschpartie auf der extrem langen Rafting-Rutsche Teamboat Springs an, die sich praktisch an der ganzen Nordseite des Parks entlang schlängelt. Am Start konnte ich mich idealerweise mit einer fröhlichen Gruppe von Mitdreissigern verpartnern, die sich über das zusätzliche Gewicht im Rundboot freuten, und los ging die wilde Fahrt! In den sage und schreibe 15 Kurven der Rutsche hat man hier teilweise wirklich ausgesprochen schicke Schräglagen erreicht - ganz besonders im unteren Drittel, wo zusätzlich zum angesammelten Speed noch Zusatzkicks durch ein paar fulminante Schussfahrten hinzu kommen, einmal sogar in Form eines Double Downs mit leichter Airtime! Für Disney-Verhältnisse wirklich überraschend lecker und mit satten 427 Metern Rutschlänge wahrscheinlich auch eine der längsten klassischen Wasserrutschen der Erde - die scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen! Yowsa-Yowsa - einfach nur super! Am Ende der Rutsche wird man dann noch in einen geschätzt 50 Meter langen, Lazy River-ähnlichen und breiten Kanal entlassen, der die Boote gemächlich zum Ausstiegspunkt schippern lässt. Selbst die Hidden Mickeys sind in diesem Park jenseits von gewöhnlicher Kreativität anzusiedeln! Am ganz anderen Ende des Rutschbergs wartet dann der Downhill Double Dipper auf die Rutschsüchtigen! Im Prinzip eine ganz normale, doppelt ausgeführte Röhrenrutsche für Einzelreifen mit zwei Abfahrten und Renncharakter, aber Disney-typisch wird das Ganze erst durch die Gimmicks rundherum auf ein ganz neues Level gehoben. Zunächst muss man seine Reifen hier nicht den Berg hochschleppen - das wird durch ein Förderband erledigt, welches kurz vor den letzten Treppen zur Aufstiegsplattform endet. Der Start in die beiden Röhren ist ebenfalls ausgesprochen speziell: Man wird nämlich im Reifen sitzend durch eine Art klappbares und vom Fliesswasser umspültes Hindernis zurückgehalten, das sich beim Startsignal dann einfach "in die Rutsche" absenkt und einen losgleiten lässt! Habe ich so noch nie gesehen und ist ausgesprochen genial, da auf diese Weise nicht nur eine schnelle Abfertigung beider Spuren, sondern auch ein exakt zeitgleiches Starten beider Rutscher ermöglicht wird. So wird das anschliessende Rennen über die zwei fulminanten Schussfahrten mit einem Granatenmoment an Airtime auf der Kuppe in die zweite zu einem rundum gelungenen Gesamterlebnis, wo die eingebaute Zeitmessung dann wirklich noch das i-Tüpfelchen darstellt. Grandios! Weiter nun zu meinen absoluten Lieblingsrutschen in Blizzard Beach - den Snow Stormers! Diese drei parallelen Rutschen werden kopfvoran auf Matten bezwungen und winden sich in neun Kurven je 107 Meter talwärts. Ob es an der extrem glatten Rutschfläche auf allen drei Spuren oder irgendeiner unbewusst angewandten Rutschtechnik meinerseits gelegen hat, vermag ich nicht zu beurteilen - jedenfalls hat man da schon nach kurzer Zeit einen Affenzahn draufgehabt und ist jeweils so stark in die Schutzwälle in den Kurven hochgeschleudert worden, dass ich fast nicht mehr klargekommen bin! Mit unfassbarem Hochdruck in die Rutschenwand gepresst werden, wieder gerade legen, noch mehr Schwung holen und das Ganze dann in die andere Richtung und immer wieder - schlicht grossartig! In den letzten paar Kurven wirkte sogar ein derart starker Druck auf den Fahrgast, dass ich mich innerlich schon wieder auf eine "Wallholz über den Vorderkörper"-Landung im Endbassin vorbereitet habe, doch weit gefehlt - mit Schmackes, aber sanft abbremsend kommt man dort an und hat eigentlich bloss noch einen Wunsch: nochmaaal! Unfassbar, wie geil diese Anlage ist! Hier bin ich im Verlaufe meines Aufenthalts zigmal runtergesaust! Nette Geschichte: einer der Bademeister hier fragte mich mit Blick auf meine letztes Jahr für die Florida-Wasserparks gekauften Badehosen, ob ich ebenfalls hier arbeite. Und ich so: "Nooo... They're from Target." Next up: die achtspurige Mattenrennrutsche Toboggan Racers! Ich habe als Kind mal irgendeine Volksmusik-Sendung gesehen, die mit Aufnahmen aus Blizzard Beach begleitet wurde (wahrscheinlich habe ich nur deshalb nicht weitergezappt ), und die Toboggan Racers waren dabei prominent vertreten. Passend zum langsam schunkelnden Charakter des dazumals abgespielten Lieds wurden die Aufnahmen wohl in leichter Zeitlupe gezeigt, so dass ich jahrelang irgendwie von der Prämisse ausgegangen bin, dieser Mattenracer sei eher familienfreundlich und langsam. Falsch gedacht! Die grandiosen Sturzfahrten lassen einen ein mächtig geniales Tempo erreichen und auf den Kuppen auch wunderbar abheben! Nicht gerade so wie auf dem meines Erachtens ungeschlagenen König dieser Anlagen, Jungle Racers in Holiday Worlds Splashin' Safari, aber dennoch extrem geil! Das sensationelle Kopf-an-Kopf-Rennfeeling und die überschwappenden Wassermassen im Zielbereich tun ihr übriges. Genau wie alle anderen Proslide Mattenracer ein Riesenspass und im Gegensatz zum Exemplar in Indiana auch mit herrenfreundlicher Abbremsung in der Schlusswanne. Top! Hier zu sehen ist der aussergewöhnlich schnell laufende Mattenlift, den sich die Snow Stormers und die Toboggan Racers teilen. Das muss man echt mal mit eigenen Augen gesehen haben, mit was für einer Geschwindigkeit die Matten hier hochfahren - quasi der Intimidator 305 unter den Matten-Förderbändern. Auf der Rück- und damit ungefähr der Südwest-Seite des Mount Gushmore verstecken sich die Runoff Rapids. Hierbei handelt es sich um drei je 183 Meter lange Reifenrutschen, zwei offene und eine komplett geschlossene Röhre, die aber an einigen Stellen durch Lichtpunkte etwas Tageslicht herein lässt, so dass man die Strecke grossteils ausmachen kann. Die beiden offenen dürfen nur mit Doppelreifen berutscht werden, die Röhre nur mit Einzelring. Die Rutschhilfen sind am Endpunkt der Rutschen deponiert und müssen auch selbst den Berg hochgetragen werden - es macht daher Sinn, zunächst im Tal zu deren Endbecken zu laufen, sich dort einen Ring zu schnappen und dann über die dortigen Treppen den Berg zu erklimmen. Normalerweise bin ich von solchen Anlagen eher kein Fan, da sie sich in der Regel etwas träge und langsam rutschen, aber auch hier hat Blizzard Beach wieder ein überraschend starkes Power-Paket parat! Diese Rutschen werden mit einer für diesen Typus irgendwie ungewöhnlich schnellen Geschwindigkeit durchsaust, was einen in den zahlreichen Kurven und Spiralen dann auch wieder herrlich an die Seitenränder hochschaukeln lässt! Durch die stattliche Länge lässt sich dieses überaus spassige und rasante Vergnügen dann auch eine ganze Weile lang geniessen. Da ich ja alleine im Park war, bin ich natürlich vorrangig durch die geschlossene Röhre für Einzelringe gerutscht, aber für je eine Fahrt auf den offenen Spuren konnte ich mich zum Glück zweimal noch mit einem typischen Ami-Dad verpartnern, der mit seinen beiden Kindern unterwegs war und auch mal die offenen Spuren testen wollte. Die Doppelreifen müssen aus welchem Grund auch immer nämlich mit zwei Rutschern besetzt sein. Die Argumentation des Personals diesbezüglich ist allerdings etwas seltsam: Als der Ami-Dad die Bademeister fragte, ob er alleine in einem Doppelring die offenen Spuren rutschen könne (in anderen Wasserparks normalerweise kein Problem), verneinten sie dies mit der Begründung, er könne sonst aus der Rutsche fliegen. Meines Erachtens ist es genau umgekehrt: mit weniger Gewicht besteht da auch weniger Gefahr. Wie dem auch sei: zu meinem grossen Glück bin ich da dann wie gesagt gerade dazugestossen und fragte ihn, ob er möglicherweise zusammen rutschen möchte, da ich vor derselben Problematik stände. Unterm Strich ausgesprochen schicke Rutschen, durch die isolierte Lage ein guter Geheimtipp und mit einem Fahrerlebnis, das sich gewaschen hat! Die geschlossene Röhre ist sogar meine zweitliebste Rutsche im Park gewesen, da hier das Hochlauf-Actiondauer-Verhältnis stets ausgezeichnet stimmte. Nun wird es Zeit für Bodyslides! Zum Aufwärmen wurde zunächst die Kamikaze-Rutsche Slush Gusher bewältigt. Vier Worte: Ach du meine Güte! Einen solchen Abhebegrad habe ich zuletzt auf den inzwischen leider schon nicht mehr existenten Speed Slides in Cedar Points Soak City erlebt. Und dennoch wars irgendwie leicht anders: Während man bei den Speed Slides nur so über die Kuppe geflogen und wieder hart gelandet ist, hatten hier die Schulterblätter stets Kontakt mit der Rutschfläche, dafür wurden Hintern und Beine irgendwie "langsam" aber in einem geradezu unwirklichen Winkel in die Höhe befördert! Und dabei wird ein solches Spritzwasserbombardement auf einen losgelassen, dass es fast nicht mehr feierlich ist. Auf jeden Fall ein extrem grenzwertiges Rutscherlebnis und nichts für schwache Nerven! Nach zweimal Abheben wird dann die für eine Kamikaze-Rutsche noch aussergewöhnlich hohe und steile Abschluss-Schussfahrt überquert, die einen dann mit einem Mordstempo aber dennoch überraschend sanft ins Bremswasser donnern lässt. Einfach nur krank und ein unheimlich einfahrender Nervenkitzel! Aber das Pièce de Résistance in Sachen Thrill folgt ja erst noch: bewusst zum Abschluss habe ich mir die legendäre Freifallrutsche Summit Plummet aufgehoben! Fotos können nicht ausdrücken, wie verflucht hoch man da oben ist! "Don't look down" bringts hier ja mal überhaupt nicht - man kann ja gar nicht anders! Hach ja, Summit Plummet... Seit ich die ersten Fotos dieser Rutsche gesehen und erkannt habe, dass sie hinter der markanten Schanze durch ein dunkles Loch auf direktestem Weg ins Tal führt, war mir klar: Das ist ein Endgegner für jeden Wasserrutschen-Freak. 36.5 Meter hoch und 96 km/h schnell - eines Tages werde ich ihn bezwingen! Wenn man dann aber 36.5 Meter über dem Tal auf der Startplattform steht und einen Blick in die Tiefe wagt, sind diese guten Vorsätze rasch wieder vergessen! Das Teil ist unfassbar hoch! Mehr als dreimal so hoch wie ein 10-Meter-Sprungbrett, das in jüngeren Jahren ja die Mutprobe schlechthin im Badebereich war... Höher als die Euro-Mir! Dass man am Horizont den Tower of Terror und andere hohe Disney-Bauten ausmachen kann, beruhigt einen auch nicht sonderlich! Irgendwann gibts dann aber kein Zurück mehr - wenn ich sehe, dass zehnjährige Mädchen die Rutsche mehrmals begeistert bezwingen, kann und muss ich das doch auch! Die freundliche Bademeisterin instruiert einen noch einmal über die korrekte Liegeposition: gekreuzte Arme über der Brust und gekreuzte Beine. Dann nimmt man im Startwännchen Platz, dessen Wasser einen trotz 26 °C nun doch eiskalt vorkommt. Einen letzten Blick in den haarsträubenden Abgrund. Tief durchatmen, Beine kreuzen. Daraufhin klappt die Bademeisterin die Bügelstange hoch - freie Bahn, freier Fall voraus! So viel Schiss hatte ich zuletzt auf der Klappe von Bomb Bay im Wet 'n' Wild. Es braucht Überwindung, aber plötzlich schubse ich mich doch von den Wassereinströmungen ab, die Beine hängen schon halb im Abgrund, jetzt nur noch zurücklehnen, Arme über der Brust kreuzen und HOLY SHIT!!! Keine Worte, keine Bilder, keine Videos können auch nur annähernd das Gefühl beschreiben, wie es ist, wenn man aus 36.5 Metern Höhe in einem 60°-Winkel in fast freiem Fall ins Tal donnert und dabei von prasselnden Wassertropfen umgeben den gesamten Horizont surreal schnell vor sich aufsteigen sieht! WAAAHHHNSINN!!! Irgendwann - schwupps - zischt man hinter der Schanze durch und wird nun quasi von der sich langsam gerade legenden Rutsche aufgefangen. Bald wird man unbarmherzig in die Rutsche gedrückt und die Füsse verursachen fast schon schmerzhafte Spritzfontänen. Irgendwann ist das dann alles, was man hört, sieht und fühlt - Spritzwasser! Und bevor mans merkt, flitzt man schon in den flachen Auslaufbereich, wo man dann überraschend sanft endlich zum Stillstand kommt. Wow. Einfach nur wow. Summit Plummet ist eine echte Mutprobe, aber auch eine der geilsten Wasserrutschen auf diesem Erdenrund! Schafft man es, sich hier zu überwinden, erlebt man einen unübertroffenen Adrenalinschub, der einen hinterher komplett geflasht, aber auch richtig, richtig stolz zurücklässt! Der absolute Oberhammer und ein Nonplusultra in Sachen Nervenkitzel - denn wann kommt man schon einmal nach Brasilien, wo ein noch höheres und schnelleres Exemplar einer solchen Rutsche steht? Dank der Tatsache, dass man hier im Schlussspurt auf irgendeine ganz kuriose Weise sanfter als auf allen anderen von mir bislang bezwungenen Freifallrutschen abgebremst wird, habe ich die fulminante Irrsinns-Rutschpartie im Verlaufe meines Aufenthalts dann doch noch ein paar Mal wiederholt. Adrenalin macht eben doch süchtig. Ein krankes Teil! Ein fabelhaftes Teil! Ein supergeiles obendrein! Und ganz klar eines der einschneidendsten Erlebnisse meines Florida-Abstechers! Am Fusse des Mount Gushmore befindet sich der Kinderspielbereich Ski Patrol Training Camp. Hier gibt es Hangelnetze über im Becken treibenden Eisbergen, eine Vielzahl kleinerer Rutschen sowie eine Ziplining-Attraktion mit einem Skiliftbügel als Haltestange! Disney-typisch ist das Ganze wieder mal prächtig aufgezogen und hätte mir als Kind bestimmt auch enorm Spass gemacht! Etwas weiter hinten, in der Nähe des Schlussbeckens von Teamboat Springs, gibt es einen weiteren Kinderbereich für etwas jüngere Kids: Tike's Peak. Zwischendurch lädt auch das grosse Wellenbad Melt Away Bay an der zum Eingang gerichteten Bergflanke zum Entspannen ein. Wie in den meisten US-Wellenbädern sind die Wogen nicht wirklich was Besonderes. Der ebenfalls extrem schön in die Landschaft eingebettete und toll thematisierte Cross Country Creek ist ein Lazy River, der sprichwörtlich einmal den ganzen Park und den Mount Gushmore umrundet. Es gibt sehr viele Einstiege und es steht ein riesiges Arsenal an Ringen und sonstigen Luft-Spielsachen zur Verfügung, um sich gemächlich den 914 Meter (!) langen Rundkurs entlang treiben zu lassen! Ferienfeeling pur! Ein Teil der Strecke führt auch durch eine "Eishöhle" an der Hinterseite vom Mount Gushmore durch. Hier wird man gerne mal mit eiskaltem Tropfwasser von der Decke berieselt. Hier oben im Bild gut erkennbar: der lange und auch mit reichlich Rundbooten bestückte Bötchenlift für Teamboat Springs. Im ganzen Park verteilt finden sich solche Schneekanonen ähnelnde Wasserspeier - hier am Lazy River entlang natürlich gleich mehrere. Und mit diesem abschliessenden Panorama vom Summit Plummet-Startdeck verabschieden wir uns allmählich wieder von Blizzard Beach! Mit dem Besuch hier ist wie erwähnt ein lang gehegter Traum wahr geworden und er hätte bis auf fehlende Begleitung wirklich kaum besser ausfallen können. Fast kein Andrang, trotzdem alle Attraktionen in Betrieb, überall Walk-on und sehr gute Abfertigungen, angenehmes Klima, was das Treppensteigen gleich wesentlich angenehmer gemacht hat, fantastische und teilweise überraschend thrillige Wasserrutschen, geniales Disney-Themeing... Dies alles sorgte für einen unvergesslichen und enorm spassigen halben Tag, den ich auf ewig toll im Gedächtnis behalten werde. Einfach mal wieder rutschen und sich nach Herzenslust austoben, dabei die zahlreichen persönlichen Highlights natürlich ganz besonders oft bewältigen, und ein Wasserpark-Erlebnis geniessen, wie es nur Disney bieten kann - das hat meinen eh schon tollen Urlaub gleich noch mehr abgerundet. Alle Daumen rauf für Blizzard Beach! Um den Einzelbericht noch ein wenig ins rechte Thema zu betten, schliesse ich den Bericht nun mit ein paar umkommentierten Foto-Highlights des Badeurlaubs, die Florida von der besten Seite abseits der Themenparks zeigen. Jeden... Abend... Ich will wieder zurück. Danke fürs Lesen! Bis zum nächsten Mal. |
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Dorian Neu 21.02.2013 Donnerstag, 21. Februar 2013 21:52 | ||||
Dorian
Deutschland . NW |
Top Bericht.
Die Rutschen machen Lust. Aber ich muss sagen, einige Teile würde ich mich nicht trauen, die sind ja der Hammer. Da fehlt mir die Überwindung. Gruß Dorian |
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pwk20 Neu 21.02.2013 Donnerstag, 21. Februar 2013 22:18 | ||||
pwk20
Deutschland . NW |
Sehr schöner Bericht, aber:
STRANDFOTOS!!!! Ich will Strandfotos! Mit Beach-Babes! mfg P.W.K |
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ThorstenT Neu 21.02.2013 Donnerstag, 21. Februar 2013 23:21 | ||||
ThorstenT
Thorsten Terschlü... Escheburg Deutschland . SH |
Danke für den super Bericht. | |||
Big Olli Neu 22.02.2013 Freitag, 22. Februar 2013 11:30 | ||||
Big Olli
Olli Wendorff Kaltenkirchen Deutschland . SH |
Top und eine schöne Vorbereitung für mich
Viele Grüße, Olli |
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Sheepfield Neu 22.02.2013 Freitag, 22. Februar 2013 14:08 | ||||
Sheepfield
Raimo Schaffeld Voerde Deutschland . NW |
Hey schöner Bericht!
Da freue ich mich schon auf´s nächste Jahr, wenn wir auch endlich wieder hinfliegen. Hast du die Kamera mit auf die Rutschen genommen oder bist du extra für die Fotos hoch? Welche Kamera hast du genutzt. Danke! |
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Bends Neu 22.02.2013 Freitag, 22. Februar 2013 14:19 | ||||
Bends
Deutschland . NW |
Super Bericht, wie immer.
Die vorgeschriebene Beladung hat mich bei meinen beiden Florida-Urlauben auch in den Wahnsinn getrieben - musste in Wet´N´Wild als auch in Blizzard Beach etliche Leute anlabern, damit man die Rutschen bezwingen konnte. |
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Marty Neu 23.02.2013 Samstag, 23. Februar 2013 12:08 | ||||
Marty
Deutschland . NW |
Schöne Bilder und gut zu lesender Bericht.
Auf einigen Bildern mit Schnee und Wolken fröstelt mich aber ein wenig. Habe mir mittlerweile das Ziel gesetzt innerhalb der nächsten 3 Jahre nach Florida Reisen zu wollen. Muss da erst mal noch was Sparen und mein Englisch aufbessern. Grüße aus Köln Marty |
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Lacront Neu 23.02.2013 Samstag, 23. Februar 2013 12:27 | ||||
Lacront
Daniel Schweiz . ZH |
Ich hab die Kamera im Spind gelassen und habe dann abschliessend einen Fotorundgang zu Fuss gemacht, bin also extra für die Fotos auf den Berg hoch. Die Kamera ist eine Panasonic Lumix DMC-FS41 - sehr handlich und einfach zu bedienen, aber wie erwähnt mit Vorsicht zu geniessen. Zumindest, wenn man sie beim Elektronik-Discounter kauft. Stimmt, mit rutschfreudiger Begleitung wäre das Ganze sicher einfacher, aber in Blizzard Beach muss man sich als Single Rider zum Glück nur für die Teamboat Springs und die beiden offenen Rutschen von Runoff Rapids verpartnern - alles andere kann man ja alleine rutschen. In Noah's Ark musste ich dieses Jahr z.B. viel öfter jemanden anhauen, aber in den USA stellt das meist kein grosses Problem dar. Zumal sich so oft auch ein heiterer Austausch der Kulturen ergibt. Das täuscht. Während unseres gesamten Urlaubs herrschten stets etwa 26 °C, und obendrein bei geringer Luftfeuchte - eher untypisch für Florida, aber sehr, sehr angenehm! Und mein Besuchstag in Blizzard Beach war von 14 Tagen der einzige, an dem es ein wenig bewölkt war. Aber nur in Orlando - beim Zurückfahren an die Westküste kam wieder die Sonne zum Vorschein. Und wie es ist, bei realen Frösteltemperaturen im Schnee-Wasserpark unterwegs zu sein, kannst du Bends' Bericht entnehmen. |
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